(Minghui.org) Wei Yanjie war wegen Diebstahls zu 15 Jahren Haft im Gefängnis Zhengzhou verurteilt worden. Der Insasse aus dem Kreis Jia, Provinz Henan hatte nicht erwartet, dass sich sein Leben ändern würde, als er 2008 dort einen anderen Häftling traf. Dieser war ebenfalls zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, jedoch nicht weil er ein Verbrechen begangen hatte, sondern weil er Falun Dafa [1] praktizierte und sich weigerte, es aufzugeben.
Wei Yanjie war tief berührt von dem ruhigen und freundlichen Charakter Li Baoxings, einem Falun-Dafa-Praktizierenden aus Peking, der Ende 2004 wegen seines Glaubens verurteilt worden war. Wei hatte noch nie einen Häftling oder einen Freund wie Li erlebt, also beschloss er, es mit Falun Dafa zu versuchen.
Er freute sich, dass dieser Kultivierungsweg ihm half, innerhalb kurzer Zeit viele schlechte Gewohnheiten und Gedanken zu überwinden und ihn in eine völlig andere Person zu verwandeln.
Das Leben im Gefängnis war für ihn nicht mehr völlig hoffnungslos, zum ersten Mal seit vielen Jahren begann er Hoffnung auf eine echte Zukunft zu haben.
Als Wei sich bemühte, ein guter Mensch zu sein, indem er den Falun-Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgte, wurde er von den Gefängnisbehörden verfolgt. Diese scheuten keine Mühe, ihn zu zwingen, auf seinen Glauben zu verzichten.
Als die Wärter herausfanden, dass er die Lehre von Falun Dafa von Hand abschrieb, zogen sie ihm die Punkte, die er für eine vorzeitige Entlassung gesammelt hatte, ab und sperrten ihn in Isolationshaft.
Aus Angst, dass andere Gefangene davon erfahren könnten, dass Wei Falun Dafa praktiziert, und seinem Beispiel folgen würden, bestraften die Wärter ihn heimlich. Sie fanden heraus, dass Weis Familie stark von der Propaganda des kommunistischen Regimes gegen Falun Dafa beeinflusst war. So forderten sie die Angehörigen auf, Wei unter Druck zu setzen, seinen Glauben aufzugeben. Die Familienmitglieder werden außerdem gezwungen, Falun Dafa zu verleumden, bevor sie Wei besuchen dürfen.
Weis Familie folgte der Forderung des Gefängnisses, aber Wei weigerte sich nachzugeben. Die Gefängniswärter schlugen ihn dann und schockten ihn mit mehreren Elektroschlagstöcken.
In einer neuen Verfolgungsrunde ab Mai 2018, zehn Jahre nachdem er Falun Dafa kennengelernt hatte, verlegten ihn die Wärter auf die 9. Station. Diese Station widmet sich der Verfolgung von inhaftierten Praktizierenden.
Es ist unklar, was Wei jetzt auf der 9. Station durchmacht. Nach Angaben anderer Praktizierender, die dort zuvor inhaftiert waren, werden alle Praktizierenden dort einer intensiven Gehirnwäsche und Folter durch Schlafentzug unterzogen. Sie werden zudem schikaniert, dürfen nicht duschen und müssen lange stehen. So will man sie zwingen, auf Falun Dafa zu verzichten. Einige Praktizierende lässt man dort auch hungern oder foltert sie mit Zwangsernährung.
Lokale Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Zhengzhou fordern internationale Aufmerksamkeit für Weis Fall.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.