(Minghui.org) Bei vielen Praktizierenden, auch bei mir selbst, habe ich das folgende Problem gesehen: Die Anhaftung an Wohlstand können wir leicht loslassen, aber wir streben immer noch nach kleinen Gewinnen. Jedes Mal, wenn ich z. B. Gemüse oder Fleisch kaufte und die Verkäufer mir ein besseres Angebot machten, sagte ich zwar: „Oh, das ist nicht nötig“, aber ich war immer froh darüber. Ich fragte mich, warum ich diese Mentalität nicht loslassen konnte. Je mehr ich auf diese kleinen Vorteile aus war, desto öfter tauchten solche Situationen auf.
Einmal fühlte ich mich in einer solchen Situation unwohl. Dann kam mir ein Gedanke: „Wenn du wirklich zufrieden bist, wenn du anderen etwas gibst, anstatt von ihnen etwas zu bekommen – dann wirst du imstande sein, diese Anhaftung loszulassen.“
Auf einmal verstand ich, warum ich diese Anhaftung, auf kleine Vorteile bedacht zu sein, bisher nicht hatte loswerden können: Ich hielt an einem gewöhnlichen, umgekehrten Prinzip fest, das auf dem Egoismus basierte. Indem ich das erkannte und grundlegend änderte, konnte ich auch bei kleinen Vorteilen ganz ruhig bleiben.
Vor kurzem tauschte ich mich mit einer Praktizierenden aus. Sie hatte alltägliche Belange mit einer Behörde zu klären. Ich sagte zu ihr: „Du kannst das als Gelegenheit nutzen, um ihnen die wahren Umstände zu erklären.“ Sie meinte, das könne sie nicht, weil die Ebene ihrer Xinxing dafür nicht hoch genug sei. Darauf antwortete ich: „Du kannst das tun. Zuerst musst du daran glauben, dass du es kannst. Dann wirst du in der Lage sein, die Eigensinne, die dich blockieren, zu finden und loszulassen.“
Ich war selbst überrascht über meine Worte. Es waren nicht meine Gedanken, die ich gerade ausgesprochen hatte. Ich erkannte, dass der Meister durch meinen Mund gesprochen hatte. Der Meister bezweckte damit, sowohl meine Mitpraktizierende als auch mich verstehen zu lassen, was unser grundlegendes Problem war. Wir verstanden die Situation nicht auf der Grundlage der aufrichtigen Fa-Prinzipien. Der aufrichtige Gedanke sollte sein: „Ich bin ein Dafa-Jünger – wenn mein Verhalten durch aufrichtige Gedanken angeleitet wird, kann ich es schaffen!“
Viele Praktizierende scheinen diese Probleme zu haben. Ich bin einer davon. Manchmal dachte ich beim Meditieren: „Warum haben diese Praktizierenden solch große Probleme? Sie werden bald Schwierigkeiten haben!“ Manchmal dachte ich sogar: „Es ist besser, wenn sie Schwierigkeiten haben! Wir werden sehen, ob sie sich dann ändern oder nicht …“
Ich wusste, dass das keine aufrichtigen Gedanken waren. Deshalb versuchte ich, diese Art von Gedanken zu überwinden. Aber sie tauchten immer wieder auf. Während ich über längere Zeit solchen Gedanken nachhing, erkannte ich plötzlich, wie falsch ich lag, und war voller Reue. Aber bald darauf dachte ich wieder so. Darüber war ich sehr besorgt, konnte es scheinbar aber nicht loslassen.
Dann änderte sich die Situation. Wenn ich ein Problem bei Mitpraktizierenden bemerkte, entwickelte ich keine kritischen Gedanken mehr. Stattdessen dachte ich, welche Ehre es sei, dass wir beide Falun-Dafa-Kultivierende sind, und bemühte mich, ihm mit guter Absicht zu helfen.
In Gedanken sagte ich mit Aufrichtigkeit und Gutherzigkeit zu ihm: „Dort hast du eine Lücke, bitte beeile dich und lass es los. Ich werde dir helfen, indem ich aufrichtige Gedanken für dich aussende und dich unterstütze!“ Dann spürte ich, dass mein Körper in ein friedliches, warmes Feld eingetaucht war. Ich erkannte, dass ich nach dem Maßstab der aufrichtigen Fa-Prinzipien dachte.
Von da an verglich ich immer diese Art von schmutzigen Gedanken mit aufrichtigen Gedanken. „Wie sollen meine aufrichtigen Gedanken sein?“ Beim Vergleich sah ich, wie schmutzig diese schlechten Gedanken waren. Auf diese Weise konnte ich Neid, Groll und Rache leicht loswerden.
Früher war ich erpicht darauf, meine Erfahrungsberichte auf der Minghui-Website veröffentlicht zu sehen. Ich dachte, dass ich mächtige Tugend erhalten und mich stark verbessern würde. Wenn meine Berichte nicht veröffentlicht wurden, war ich sehr enttäuscht. Als das ein paar Male geschah, verlor ich das Interesse am Schreiben von Berichten.
Jetzt habe ich nur noch das Ziel, mich bedingungslos mit den Mitpraktizierenden über die Fa-Prinzipien auszutauschen, die ich durch Schwierigkeiten erkannt habe. Auch wenn meine Berichte nicht veröffentlicht werden, werde ich nicht enttäuscht sein und weiterhin schreiben. Auf diese Weise haben die Editoren von Minghui mehr Auswahl an Berichten. Jetzt bin ich mit jeder ihrer Entscheidungen zufrieden. Sie müssen die Artikel auswählen, die dem ganzen Körper der Praktizierenden am besten helfen, sich zu verbessern.
Der Meister sagt:
„Als Dafa-Jünger habt ihr bei der Kultivierung in der Menschenwelt unter den gewöhnlichen Menschen alle eine klare Erkenntnis von Fa-Grundsätzen, nämlich nicht an Gewinn und Verlust unter den gewöhnlichen Menschen festzuhalten, einschließlich an den Dingen eurer Fa-Bestätigung. Es soll nicht so sein, dass man unbedingt seine eigene Meinung aussprechen und es unbedingt so und so sein muss, damit die mächtige Tugend im Kosmos errichtet werden kann, so ist das nicht. Du hast eine gute Idee, die du dir ausgedacht hast, du trägst die Verantwortung für das Fa, es ist unwichtig, ob deine Idee oder deine Methode angenommen wird. Wenn die anderen durch ihre Methode die gleiche Wirkung erzielen können, und du hast nicht an dir selbst festgehalten, ganz im Gegenteil, du bist mit den anderen einverstanden, ob du deine Idee ausgesprochen hast oder nicht, werden die Gottheiten es sehen: Schau ihn mal an, er hat kein eigensinniges Herz, er kann so großzügig und tolerant sein. Worauf legen die Gottheiten Wert? Legen sie nicht darauf Wert?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA, 30.11.2002)
„Die Gottheiten werden deine Ebene nicht erhöhen, nur weil deine Idee Wirkung bringt, sondern sie werden erst deine Ebene erhöhen, wenn sie sehen, dass du die Verständnisse für diese Frage erhöht hast. Das sind nämlich die orthodoxen Fa-Grundsätze. Wenn man sagt: ich werde so und so, weil ich mir so und so viele Verdienste erworben habe, jawohl, für die gewöhnlichen Menschen ist das so. Von den Fa-Grundsätzen des Kosmos her gesehen, in einer bestimmten Eigenschaft oder in einer besonderen Umgebung wird vielleicht auch diese Seite betrachtet, aber die wirkliche Erhöhung geschieht nicht durch Gewinn, sondern durch Verzicht.“ (ebenda)
Jetzt habe ich verstanden, dass wir nur dann die Manifestation des Fa sehen können, wenn wir das Ego loslassen. Es ist nicht so, dass wir eine mächtige Tugend haben, stattdessen hat das Fa, das sich in uns manifestiert, eine mächtige Tugend.
Vorher ging ich jeden Tag hinaus, um die wahren Umstände zu erklären, weil der Meister uns darum gebeten hatte. Meine Motivation für das Bestehen von Prüfungen galt die Errettung der Lebewesen in meinem eigenen kosmischen System. Ich hatte immer geglaubt, dass mein Standpunkt nicht egoistisch ist, weil meine Bemühungen sich nicht auf meine persönliche Vollendung bezogen. Aber jetzt weiß ich, dass es immer noch egoistisch war – Egoismus in einem größeren Umfang. Ich hatte vergessen, dass meine Aufklärung über die wahren Umstände auch der Errettung der Lebewesen im kosmischen System der Person diente, die mir zuhörte. Deshalb fühlte ich mich die ganze Zeit müde und unter Druck.
Weil ich meine geistige Haltung korrigiert habe, kommt jetzt der Wunsch, die Wahrheit zu erklären, aus meinem tiefsten Herzen. Jetzt versuche ich mein Bestes, um den Menschen zu helfen, die wahren Umstände zu verstehen. Sie mögen mir jetzt lieber zuhören, weil sie meine wahre Sorge um sie spüren können.
Der Meister sagt:
„In den Himmelssystemen der hohen Ebenen sind die Welten der großen Erleuchteten und die Lebewesen aus den rechtschaffenen Fa-Grundsätzen entstanden oder durch die Kultivierung nach rechtschaffenen Fa-Grundsätzen vollendet worden. Alles bei ihnen entspricht den rechtschaffenen Fa-Grundsätzen.“ (Li Hongzhi, Dafa ist harmonisierend, 30.07.2001)
Auf der Ebene der alltäglichen Menschen, aus ihrer Sicht und von ihrem geistigen Horizont her kann das Wahre nicht verstanden werden. (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 34)
Wenn ich nun mit Prüfungen konfrontiert werde, bewerte ich meine Gedanken mit aufrichtigen Fa-Prinzipien. So kann ich leicht meine schlechten Denkweisen finden und sie loslassen. Ich finde, die Kultivierung ist jetzt einfacher als zuvor: Ich verstehe die Lehre des Meisters tiefgehender.