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Ein Gefängnswärter hilft Falun-Dafa-Praktizierenden

20. Januar 2019 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Ich traf Wang (Deckname) gegen Ende des Jahres 1999. Damals war ich im Gefängnis, weil ich mich geweigert hatte, meinen Glauben aufzugeben. Ich praktiziere Falun Dafa [1], eine Kultivierungspraktik für Körper und Geist. Wang war ein Wärter in der örtlichen Haftanstalt. Ich hatte viele Möglichkeiten, mit ihm zu sprechen.

Die Wärter sind durch die Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Daher behandelten uns viele von ihnen schlecht. Oft schrien sie uns an. In diesem Winter schneite es und es war extrem kalt. Einmal brüllte einer von ihnen: „Zieht ihnen die Jacken aus! Wollen sie nicht die Übungen machen? Mal sehen, ob sie es immer noch wollen, wenn wir ihnen nichts zu essen geben und sie die ganze Nacht an der Wand stehen lassen!“

Während sie herumbrüllten, kam der Wärter Wang hinzu. Er sagte: „Bitte tut das nicht. Sie sind alle gute Menschen.“ Daraufhin sagten die anderen nichts mehr, da Wang ihr Kollege war.

Nachdem sie eine Weile mit uns gesprochen hatten, stellten die Wärter fest, dass wir nicht so waren, wie die Medien der Partei uns darstellten. Unsere Gutherzigkeit bewegte sie. Einige von ihnen freundeten sich mit uns an. Manchmal standen sie jedoch unter dem Druck der Behörden. Deshalb mussten sie ab und zu eine Schau abziehen. Einmal wurde ich in eine Einzelzelle gesperrt. Mein Zugang zum Toilettenraum war eingeschränkt. Wang war zu dieser Zeit nicht da. Als er wiederkam, war ich schon wieder aus der Zelle entlassen worden. Es tat Wang leid, dass er mich während seiner Abwesenheit nicht hatte beschützen können.

Meine rechtswidrige Inhaftierung belastete meinen Mann stark und beeinträchtigte seine Arbeit. Als er nach Hause kam, fand er unseren sechsjährigen Sohn alleine vor dem Wohnhaus vor. Er hatte darauf gewartet, dass mein Mann von der Arbeit kam. Von der Familie und anderen aufgehetzt begann mein Mann, mich zu verachten. Eines Tages kam er in die Haftanstalt und fing an, mich zu schlagen und zu treten. Als er mir in den Rücken treten wollte, kam Wang hinzu und hinderte ihn daran. Ich hätte schwere Verletzungen davontragen können.

Wenn Wang im Dienst war, brachte er oft seinen vierjährigen Enkel mit und wir spielten mit ihm. Einmal gab eine andere Praktizierende dem kleinen Jungen ein Falun-Dafa-Abzeichen, das sie versteckt hatte. Wang hielt das kleine Abzeichen in der Hand und sagte immer wieder. „Das ist eine gute Sache. Das ist eine gute Sache.“

Wir waren lange Zeit eingesperrt. Kurz vor dem Qingming-Fest [2] sagte Wang: „Ich werde dafür sorgen, dass ihr Teigtaschen für den Feiertag habt.“ Er brachte alle Zutaten von daheim mit und bereitete sie für uns zu.

Als wir später in ein Zwangsarbeitslager gebracht wurden, besuchte Wang für mich meinen Sohn und meine Eltern. Einmal fuhr Wangs Tochter in die Stadt, in der ich inhaftiert war. Er hatte seine Frau gebeten, sie zu begleiten und sich als meine Schwiegermutter auszugeben, damit sie mich im Zwangsarbeitslager besuchen konnten.

Wang behandelte die Falun-Dafa-Praktizierenden freundlich und unterstützte uns seit Beginn der Verfolgung. Wenn ich jetzt auf die Straße gehe und die wahren Umstände erkläre, treffe ich ihn oft. Er nimmt von mir die Informationsmaterialien gerne entgegen und sagt zu allen, die in der Nähe sind: „Das ist großartig. Ich lese die Materialien oft. Jedes Mal, wenn ich das tue, verstehe ich sie noch tiefgehender. Also lese ich sie weiter.“ Seine Kommentare veranlassen dann auch andere Passanten, meine Informationen anzunehmen und sie zu lesen.

Wangs Freundlichkeit brachte ihm Segen. Seinen Kindern geht es sehr gut. Er hilft uns oft, Informationen über Falun Dafa zu verbreiten. Er empfiehlt auch seinen Freunden, sie zu lesen, um sie wirklich zu verstehen. 

Einmal war Wang sehr krank. Viele Menschen dachten, er würde sich nie mehr davon erholen. Aber er erholte sich und ist seitdem ganz gesund.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das Qingming-Festival ist das chinesische Totengedenkfest. Es fällt auf den 106. Tag nach dem chinesischen Sonnenkalender, 15 Tage nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Für diesen Tag werden die Gräber gepflegt und Opfergaben auf sie gelegt.