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Frau stirbt drei Monate nach Haftentlassung - innere Organe nach jahrelanger Folter schwer geschädigt

27. Januar 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Henan

(Minghui.org) Eine Bürgerin aus dem Kreis Huangchuan verstarb drei Monate nach einer anderthalbjährigen Haftstrafe. Sie war verurteilt worden, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Als Liu Zhenfang am 1. September 2018 aus dem Frauengefängnis Henan entlassen wurde, war sie abgemagert. Trotz umfangreicher medizinischer Behandlungen starb sie am 7. Dezember 2018. Die meisten ihrer inneren Organe waren schwer geschädigt. Sie war erst 60 Jahre alt.

Lius Tod beendete eine jahrzehntelange Tortur, der sie ausgesetzt war, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. In ihrer im Jahr 2015 eingereichten Strafanzeige gegen Jiang Zemin [1] berichtete sie, dass sie in den letzten 20 Jahren wiederholt verhaftet und gefoltert worden war.

Sie beschrieb, dass sich ihre Gesundheit drastisch verschlechtert habe, nachdem sie zwei Mal 16 bzw. 33 Stunden lang geschlagen worden war. Dies geschah im Jahr 2004 – zehn Tage, nachdem sie verhaftet worden war, weil sie Informationsmaterial über Falun Dafa verteilt hatte. Dabei wurden ihre inneren Organe verletzt, danach erbrach sie oft Blut.

Später wurde sie zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt, wo die Folter weiterging. Trotz ihrer schwachen körperlichen Verfassung war sie gezwungen, jeden Tag 14 Stunden ohne Bezahlung zu arbeiten.

Acht Jahre nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis wurde sie 2017 erneut verhaftet und zu einer zweiten Haftstrafe verurteilt, die nun zu ihrem frühen Tod führte.

Inhaftierung und Hausdurchsuchung

Liu war als Friseurin tätig und begann im Mai 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Dadurch wurde ihr lumbaler Bandscheibenvorfall und ihre Knochenhyperplasie geheilt. Auch ihr Mann, der nicht Falun Dafa praktizierte, hatte davon profitiert. Bei einem Autounfall, bei dem er in die Luft geschleudert und von einem Reifen getroffen wurde, blieb er unversehrt.

Weil sie an ihrem Glauben festhielt, wurde Liu mit Beginn der Verfolgung zur Zielscheibe der Polizei.

Sie wurde zwischen 1999 und 2003 vier Mal verhaftet und ihr Haus drei Mal durchsucht. Ihre Falun-Dafa-Bücher und andere Materialien über Falun Dafa wurden von der Polizei beschlagnahmt.

Anfang 2000 wurde Liu einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis Hedian festgehalten. Bevor die Polizei sie entließ, erpresste sie 2.000 Yuan [2] von ihr.

2001 wurde sie erneut verhaftet, als die Polizei in ihrem Haus Material über Falun Dafa fand. Sie brachten sie in eine geheime Haftanstalt in einem Hotel, wo sie die ganze Nacht stehen musste, ohne schlafen zu dürfen. Die 1.500 Yuan (ca. 200 Euro), die sie bei sich hatte, wurden von der Polizei einkassiert.

Die Polizei wollte die Quelle des Materials erfahren, aber Liu schwieg. Man verprügelte sie über 20 Stunden lang, schlug ihren Kopf gegen die Wand und riss ihr büschelweise Haare aus, bis ihre Kopfhaut blutete.

Die Polizisten hängten sie mit Handschellen an den Fensterrahmen auf und schlugen weiter auf sie ein, bis sie anfing, Blut zu erbrechen.

Als sie sich immer noch weigerte preiszugeben, woher sie die Materialien hatte, brachte die Polizei sie erneut ins Untersuchungsgefängnis Hedian und hielt sie dort drei Monate lang fest. Ihre Familie zahlte 2.000 Yuan an einen stellvertretenden Direktor der Staatssicherheit, um sie dort herauszuholen.

Kurz darauf fuhr sie mit ihrer 80-jährigen Mutter nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Beide Frauen wurden verhaftet und im Untersuchungsgefängnis Hedian festgehalten. Liu erbrach wieder Blut und konnte nicht essen. Die Wärter ließen sie einen Tag später frei, behielten aber ihre alte Mutter einen Monat lang in Haft.

2003 wurde Liu bei der Polizei angezeigt, weil sie Informationsmaterial über Falun Dafa verteilt hatte. Sie wurde erneut verhaftet, konnte aber während eines Verhörs auf der Polizeiwache Pengjiadian entkommen. Danach sah sie sich gezwungen, ihrer Wohnung fernzubleiben und sich vor der Polizei zu verstecken. Da die Polizei sie nicht finden konnte, verhaftete sie ihren Mann und hielt ihn 15 Tage lang fest.

49 Stunden lang heftige Schläge

Kurz nach ihrer Rückkehr nahm die Polizei sie und ihren Mann am 2. Februar 2004 fest. Ihre Tochter wollte die Festnahme ihrer Eltern verhindern und griff ein. Die Polizisten stießen sie zu Boden und drohten, sie ebenfalls zu verhaften.

Ein Beamter der Polizeibehörde Guangshan beschimpfte Lui, während vier Beamte brutal auf sie einschlugen. Sie zogen an ihren Haaren und zerrissen ihre Kleidung. Als die Beamten von den Schlägen müde wurden, nahmen sie eine Metallstange und schlugen damit abwechselnd auf Liu ein, bis die Stange zerbrach. Erschöpft setzten sich die Beamten hin und begannen, mit dem gebrochenen Metallstab auf Lius Hände und Finger zu schlagen.

Sie schlugen sie 16 Stunden lang, von 17 Uhr bis 9 Uhr morgens. Ihr Kopf, ihr Gesicht, ihr Mund, ihre Ohren und Finger bluteten immer wieder. Anschließend wurde sie in das Untersuchungsgefängnis Guangshan gebracht.

Neun Tage später brachten die Beamten sie zurück zur Polizei und schlugen sie wieder, dieses Mal 33 Stunden lang. Danach war ihr Körper mit blauen Flecken bedeckt und sie blutete überall. Ihre inneren Organe waren verletzt, weshalb sie Blut erbrach.

Die Beamten fragten wieder, woher sie die Falun-Dafa-Flyer habe, doch Liu verweigerte weiterhin eine Antwort.

Nachdem man sie in die Haftanstalt zurückgebracht hatte, erbrach Liu oft Blut. Sie war so schwach, dass sie weder gehen noch stehen konnte.

Unterdessen hielt die Polizei auch ihren Mann fünf Monate lang in derselben Haftanstalt fest. Die Wärter banden seine Hoden mit einem dünnen Faden fest und fügten ihm mit einem Feuerzeug Brandverletzungen zu. Außerdem zwang man ihn, Tag und Nacht Sklavenarbeit zu leisten bei nur einer Mahlzeit am Tag.

Fünf Jahre lang inhaftiert

Liu wurde einige Monate später zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt und am 15. Juli 2004 in das Frauengefängnis Henan gebracht. Die Wärter dort zwangen sie, sich auf einen kleinen Hocker zu setzen. Ein Dutzend Häftlinge umgaben sie und beschimpften sie und Falun Dafa. Dies wiederholten sie 85 Tage lang, bis Liu immer wieder ohnmächtig wurde und kurz vor dem Tod stand.

Weil sie sich immer noch weigerte, Falun Dafa aufzugeben, begannen die Wärter, nervenschädigende Medikamente in ihre Nahrung zu mischen. Als Liu die Drogen bemerkte, hörte sie auf zu essen.

Nachdem sich ihr Zustand ein wenig gebessert hatte, zwangen die Wärter sie, 15 Stunden pro Tag ohne Bezahlung zu arbeiten. Sie protestierte, worauf sie ihre Arbeitszeit um eine Stunde verkürzten. Wenn sie erschöpft war und eine kurze Pause einlegte, kamen die Wärter und schlugen sie.

Zusätzlich zur Sklavenarbeit fanden die Wärter noch andere Wege, Liu körperlich zu foltern. Sie zwangen sie zum Beispiel, tagelang zu stehen und ließen sie nicht schlafen; oder sie musste stundenlang knien, wobei die Hände den Kopf hielten.

Am 1. Februar 2009 wurde Liu aus dem Gefängnis entlassen.

Im Jahr 2013 fand die Polizei heraus, dass sie wieder Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. Um einer Verfolgung zu entkommen, sah sie sich gezwungen, von ihrer Wohnung fernzubleiben.

Ihre letzte Verhaftung erfolgte am 3. März 2017. Am 20. Dezember 2017 wurde sie dann zu einer anderthalbjährigen Haftstrafe verurteilt.

Früherer Bericht:

Imprisoned for 5 Years in the Past, Hairdresser Convicted Again for Her Faith



[1] Im Juli 1999 setzte Jiang Zemin als damaliger chinesischer Staatschef ein Verbot von Falun Gong durch, woraufhin eine landesweite Unterdrückung der Praktizierenden dieser traditionellen Kultivierungsschule begann.

[2] Das sind umgerechnet ca. 260 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.