(Minghui.org) Unser Dorf war 2002, auf dem Höhepunkt der Verfolgung, einem gezielten Angriff ausgesetzt, weil der Anteil an Falun-Dafa-Praktizierenden in unserem Dorf sehr hoch ist. Durch den Druck der Behörden und weil Belohnungen versprochen wurden, gingen die Funktionäre unseres Dorfes gnadenlos vor. Sie ließen in der belebtesten Straße des Dorfes ein „Anti-Falun-Dafa-Schild“ aufstellen mit dem Ziel, die Menschen dazu zu bringen, sich gegen Falun Dafa zu stellen. Die Atmosphäre im ganzen Dorf war entsetzlich.
Mitpraktizierende suchten mich auf, um nach Wegen zu suchen, das Schild loszuwerden. Ich sagte zu ihnen, dass ich mir darüber Gedanken machen würde. Aber in Wirklichkeit war ich nicht richtig motiviert. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits vier Mal inhaftiert gewesen. Ich hatte immer noch viele menschliche Anhaftungen und fürchtete mich bei einer Zerstörung des Schildes vor Vergeltungsmaßnahmen.
Auf der anderen Seite konnte ich aber auch nicht ertragen, dass meinen Dorfbewohnern geschadet und der Name Dafas in den Dreck gezogen wurde. Deshalb fasste ich den Entschluss, den Inhalt des Schildes um jeden Preis unkenntlich zu machen. Es war ein Kampf zwischen dem Aufrichtigen und Bösen.
Ich zog mir ein anderes Paar Schuhe an und verließ in der Nacht das Haus mit einem Eimer Farbe und einem Pinsel. Mit der Farbe strich ich das Schild über. Bevor ich wieder heimging, räumte ich den Platz um das Schild herum säuberlich auf. Gleich nach meiner Heimkehr verbrannte ich meine Schuhe. Ich hatte immer noch menschliche Anhaftungen und befürchtete, dass Beamte kommen und meinen Schuhabdruck ausmessen würden. Es war auch so, sie kamen gleich am nächsten Tag.
Aber dieses Mal hatten sie mich nicht wirklich unter Verdacht, weil sie dachten, ich sei für eine solche Aktion nicht gebildet genug. Denn ich hatte das Schild nicht komplett, sondern nur teilweise übermalt und aus dem ursprünglichen „Unterstützt, Falun Gong loszuwerden“ ein „Unterstützt Falun Gong“ gemacht.
Die Beamten gaben jedoch nicht auf. Sie bemalten das Schild wieder und ordneten Wächter an, es nachts zu bewachen.
Ein paar Tage später bemalte ich gegen drei Uhr morgens wieder das Schild, nachdem die Wächter eingenickt waren. Die Dorf-Funktionäre und das Büro 610 waren außer sich. Sie begannen, mich zu verdächtigen, und sagten zu meiner Familie, dass sie mich verwarnen würden. Danach bemalten sie das Schild wieder.
Während das Böse im anderen Raum ungezügelt war, waren die Beamten in diesem Raum voller Energie. Sie schworen, dass sie den Täter, der das Schild bemalt habe, mit allem Mitteln finden und verhaften würden. Der Dorfdirektor sah mich jedes Mal, wenn wir uns begegneten, an und verdächtigte mich. Auch andere Dorfbewohner sahen mich auf diese Weise an. Meine Familienangehörigen waren besorgt, der Druck war kaum auszuhalten.
Jedes Mal, wenn ich an dem Schild vorbeiging, fühlte ich mich schlecht. Ich fing an, das Fa so viel zu lernen, wie es ging, um meine aufrichtigen Gedanken zu stärken. Ich wollte das Schild immer noch bemalen, damit der Inhalt den Leuten nicht schaden konnte.
Nachdem ich das Fa mehr gelernt hatte, fühlte ich mich viel besser. Ich fand heraus, dass die Wächter das Schild meist bis 23.00 Uhr bewachten. Also ging ich um 3:00 Uhr nachts dorthin. Als ich meinen Kopf aus der Gasse herausstreckte, konnte ich niemanden sehen. Als ich jedoch auf das Schild zugehen wollte, vernahm ich etwas. Trotzdem ging ich weiter auf das Schild zu, nahm meinen Pinsel heraus und überstrich es.
Dann drehte ich mich um und sah einen Typen, der gerade eine Zigarette rauchte. Es stellte sich heraus, dass er sich in einer Türöffnung des Hauses gegenüber des Schildes versteckt gehalten hatte. Er schrie mich an, blieb aber stehen, auch als ich wegging. Ich blieb die ganze Zeit lang ruhig. Aber zuhause angekommen, fing ich an, mir Sorgen zu machen.
Am nächsten Tag konnte ich den Mann ausfindig machen. Ich klärte ihn über Falun Dafa auf und erzählte ihm, dass Falun Dafa das Buddha-Gebot ist und Gutes mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten werde. Daraufhin meinte er: „Wenn sie mich befragen, dann sage ich, dass ich nicht klar erkennen konnte, wer es war.“ Dann gab er mir zu verstehen, dass er normal sehen könne, womit er mir sagen wollte, dass er mich klar erkannt hatte.
Der Dorfdirektor begann nun, mich zuhause aufzusuchen, und belästigte mich und meine Familie. Meine Angehörigen meinten: „Wenn du Beweise hast, dann steck ihn doch ins Gefängnis.“ Die Atmosphäre war sehr angespannt.
Der Lehrer war sich über meine Situation im Klaren. Um mich zu ermutigen und mein Problem zu lösen, arrangierte er etwas Wundervolles.
In unserem Dorf gab es einen Betrunkenen, der eines Tages um Mitternacht am Schild vorbeilief. Der Wächter jagte ihm hinterher, als er in Richtung meines Hauses rannte. Der Dorfdirektor orderte weitere Personen zur Verstärkung an. Letzten Endes konnten sie ihn einholen und aufhalten. Sie waren überrascht, als sie sahen, dass nicht ich es war. Der Direktor fragte ihn, was er um Mitternacht vor dem Schild gemacht habe. Er erzählte, dass er bloß habe sehen wollen, ob die Wächter auch wirklich fleißig seien. Die Wächter waren aufgebracht und fühlten sich provoziert.
Zusätzlich zur Bewachung des Schildes durchsuchten sie nun auch die Taschen von Passanten nach Informationsmaterialien über Dafa. Die Praktizierenden versammelten sich und sendeten zusammen aufrichtige Gedanken aus, damit die Beamten aufhörten, den Menschen auf diese Weise zu schaden.
Am nächsten Tag erlitt der Dorfdirektor einen Schlaganfall. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus war er nicht mehr so schnell wie früher und konnte nicht mehr seinen Pflichten nachkommen. Dieser Vorfall schockierte die Beamten des Dorfes.
Während dieser Zeit lernte ich fleißig das Fa. Die Faktoren der Angst in meinen Gedanken lösten sich allmählich auf und ich wurde ruhiger und weiser. Die Wächter entschieden, sich zur Bewachung neben das Schild zu setzen. Sie dachten, auf diese Weise könnte sich niemand daran zu schaffen machen. Trotz alledem konnte ich das Schild eins ums andere Mal wieder übermalen. Was sie nicht wussten, war, dass sie bloß Werkzeuge des Bösen waren, während wir Dafa-Praktizierende sind. Wir denken nur an die Lebewesen. Dann hilft uns der Lehrer und die aufrichtigen Gottheiten beschützen uns.
So übermalten wir das Schild weiter, sobald sie sie beschriftet hatten. Nachdem wir sie übermalt hatten, ließen sie sie erneut neu beschriften. Auf der Oberfläche schien es einfach zu sein. Aber in anderen Räumen fand dabei ein Kampf zwischen Gut und Böse statt. In jedem der einzelnen Schlachten wurden die bösen Elemente vernichtet. Nach elf solcher Schlachten tauschten sie das Schild aus.
Diese elf Schlachten zwischen Gut und Böse halfen den Praktizierenden, sich dem Fa besser anzugleichen. Der Prozess der Zerstörung des Bösen war auch ein Prozess, die aufrichtigen Gedanken der Praktizierenden zu erhöhen und uns reifen zu lassen. Später nahm ich die Informationsmaterialien über Falun Dafa mit in das Verwaltungsbüro des Dorfes und verteilte sie dort.
Wir helfen unserem Lehrer seit 20 Jahren, das Fa zu berichtigen. Wenn wir zurückschauen, haben wir das Gefühl, dass das Böse nichts ist.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.