(Minghui.org) Am 27. und 28. September 2019 fanden das Halbfinale und das Finale des 5. Internationalen Klavierwettbewerbes im Baruch Performing Arts Center in New York City statt.
Insgesamt 86 Teilnehmer aus 28 Ländern nahmen am diesjährigen Wettbewerb teil. 15 von ihnen erreichten das Halbfinale und sechs schafften es bis ins Finale.
Im Halbfinale spielten die Pianisten „Triumph der Güte“, ein Stück, das vom künstlerischen Leiter der Shen Yun Performing Arts, Herrn D.F., als Auftragsarbeit speziell für den Wettbewerb komponiert wurde. Diese Komposition enthält sowohl westliche als auch östliche Elemente. In gewisser Weise klingt es wie eine traditionelle chinesische Melodie, die ursprünglich für ein Orchester geschrieben wurde. Dieses Stück wurde extra fürs Klavier in einem klassischen Stil und in einem klassischen Format komponiert.
Finalisten-Preisverleihung beim 5. Internationale Klavierwettbewerb 2019 von NTD am 28. September 2019
Die Mission des Wettbewerbes liegt darin, das 250 Jahre alte Vermächtnis der klassischen Klavierliteratur zu fördern und zu bewahren. Das Repertoire konzentriert sich strikt auf die Periode des Barock, der Klassik und der Romantik und legt den Schwerpunkt auf die Grundlagen der Klaviermusik mit Bezügen zu Bach und Beethoven.
Während dieser Epochen erhielt die Klaviermusik ihre Form. Durch diese systematische Musikform drückten die Komponisten ihre Philosophie und ihre Hoffnungen, aber auch ihre musikalischen Herausforderungen aus.
„Alles, was das Leben betrifft – alles können sie durch ihre Kompositionen ausdrücken“, sagte die Vorsitzende der Wettbewerbsjury Becky Yao. „Musik ist Leben und Leben ist Musik. Dieses Jahr gibt es so viele junge Pianisten. Ich bin so glücklich, dass die jungen Menschen zu dieser Tradition zurückkehren wollen … Als Jury fühlen wir uns sehr geehrt, diesen talentierten Pianisten zuhören zu dürfen“, so die Klavierprofessorin.
Musik zu verstehen, sei wichtig, erklärte Yao. Ein Musiker sollte fundierte Kenntnisse durch eine systematische Ausbildung in unterschiedlichen Aspekten der Musik bekommen haben. „Wie ein Gelehrter. Sie wissen dann alles, was Bezug zur Musik hat. So verstehen sie den Hintergrund jener Zeit und können damit die betreffenden Stücke besser darbieten – jenen Stil des Komponisten.
Dazu kommt noch das eigene, persönliche Gefühl, die eigene persönliche Erfahrung, wie die Musik zu interpretieren ist. Wenn man auf der Bühne spielt, geht es um die Musik und nicht um einen selbst. Es ist wichtig, dass man sich daran erinnert. Schönheit und Reinheit möchte man dem Publikum bringen, so muss der Musiker selbst seinen Geist reinigen, um sehr ruhig, sehr friedlich, sehr rein zu sein. Er soll sich einzig auf das Stück konzentrieren. Sie tauchen vollkommen in diese Welt der Musik ein und vergessen sich dabei selbst. Das ist der beste Zustand“, so Yao.
Und weiter: „Der Wettbewerb ist auch eine gute Plattform für die Pianisten, um sich über klassische Musik auszutauschen und das eigene Verständnis mit den anderen zu teilen. Die Teilnehmer nehmen das Repertoire mit nach Hause. Sie bringen es in ihr eigenes Konzert, in ihr eigenes zukünftiges Konzertprogramm, in den Unterricht für die jüngere Generation ein. So werden diese klassischen Musikstücke nie aussterben; sie werden im Gegenteil sogar aufblühen. Diese Repertoires sind das Vermächtnis unserer Vorfahren, unserer musikalischen Vorfahren. Gute Musik kann die Menschen inspirieren. Die Pianisten sind wie Boten. Sie schultern die Mission, jene Tradition fortzuführen und diese vernachlässigte Musik wieder zu beleben.“
Frau Yao glaubt an das Gute in der traditionellen Musik: „Friede, Liebe, Ehrlichkeit, Respekt und Vernunft. Sie sind sehr wichtig“, sagte sie und schloss mit den Worten: „Wir wollen jenes Gute der Menschheit in die Welt tragen durch unseren Wettbewerb, durch unsere klassische Musik.“
Vladimir Petrov, Goldgewinner des Internationalen Klavierwettbewerbes von NTD 2019
„Musik … hat eine Menge Kraft … sie heilt dich wirklich“, sagte Vladimir Petrov, Goldpreisträger des 5. Internationalen Klavierwettbewerbes von NTD 2019. Im Finale trug er Schumanns „Symphonische Etüden“ und den „Mephisto-Walzer“ von Liszt vor.
Den Wettbewerb auf das Repertoire der Epochen Barock, Klassik und Romantik zu beschränken, findet er angemessen. Petrov: „Es ist gut, weil das die reinste Musik ist … Alle Musik hat da begonnen, vor vielen Jahrhunderten.
Über die Jahre ging es verloren und in unserem Jahrhundert geriet es vollends in Vergessenheit. Aber an manchen Orten werden Traditionen sehr, sehr gut in den Familien bewahrt. Sie halten an ihnen fest. Ich denke, das ist sehr wichtig. Dies fühlt sich für mich sehr nah an ... Es ist rein, sehr rein und ehrlich.“
Er sprach auch über das Auftragswerk „Triumph der Güte“: „Der einzige Weg, lebendig zu bleiben, ist, dieses Gute in dir selbst lebendig zu erhalten. Das Gute gewinnt immer. Ich verstehe diese Musik sehr gut. Vielleicht werde ich sie in meinen zukünftigen Konzerten spielen.“
Er würdigte die Einsatzbereitschaft der Wettbewerbs-Mitarbeiter und der Koordinatoren. „Die Menschen, die hier arbeiten, arbeiten mit Herz und wir spüren das. Wir spüren, dass sie uns unterstützen, jeden, seit der ersten Runde.“
Ein Musiker müsse „sehr, sehr ehrlich mit sich selbst und mit dem Publikum und mit der Musik sein“, so Petrov. „Wenn der Komponist Musik schreibt, fließen seine Gefühle komplett ein, komplett. Und das ist der Grund, warum Musik unser Herz erreicht. Es ist, so denke ich, das Allerwichtigste.“
„Wir müssen zur traditionellen Musik zurückkehren, um diese Grundlage zu haben“, meinte Sanghie Lee, Bronze-Gewinnerin des diesjährigen Wettbewerbs. Sie spielte Schumanns „Fantasie“ und Rachmaninoffs „Moments musicaux“.
„Ich finde, es ist am wichtigsten, ein guter Mensch zu sein; weil Musizieren bedeutet, andere zu verstehen. So müssen wir rücksichtsvoll sein und andere verstehen“, betonte sie.
„Musik kann den Menschen jene Botschaft bringen, die sonst manchmal kaum in Worte zu fassen ist – das ist, was ich empfinde. Sie hat die Kraft zu kommunizieren … Sie kann eine mächtige Kraft für den menschlichen Geist sein“, meinte Maxim Anikushin, der Preisträger der Auszeichnung für „Hervorragende Darbietung“.
Im Finale spielte er Beethovens Sonata Nr. 21 und Chopins (op. 22) „Andante spianato et grande polonaise brillante“.
Anikushin beurteilte die Auswahl des Repertoires für den Wettbewerbs als perfekt.
„Ich glaube, Bach war der größte Komponist. Was er erschuf, das fühlt sich an, wie wenn Gott durch ihn spricht“, meinte er. „Du musst deine Fähigkeit unter Beweis stellen, viele Stimmen auf einmal zu spielen und du musst Virtuosität zeigen ... Es ist eine richtige Entscheidung. Ich habe noch nie in einem Wettbewerb gespielt, der nur so etwas verlangte“, sagte Anikushin.
„Dies ist mein erstes Mal in New York, in Amerika. Ich bin sehr aufgeregt.“ Lena Miso, eine Pianistin aus der Ukraine, die im österreichischen Graz studiert hat, gewann eine der Auszeichnungen für „Hervorragende Darbietung“.
Im Finale spielte sie Skrjabin „Zwei Gedichte“, Bach-Busoni „Chaconne“ und Rachmaninow „Vier Préludes“.
„Leider, in diesem 21. Jahrhundert … alle hetzen. Ich habe das Gefühl, dass alle schnell wegwollen und kaum jemand genießt und ist begeistert“, stellte Miso fest. Sie schätzt die Schönheit des Auftragswerkes: „Dieses wundervolle Stück zeigt uns, dass alles gemeinsam existieren kann und uns nah sein kann. Das ist für mich das Allerwichtigste: Musik mit Menschen zu teilen!“
Gold:Vladimir Petrov (Mexico)
Silber:Nicolas Giacomelli (Italien)
Bronze:Sanghie Lee (Süd-Korea)
Auszeichnung für „Hervorragende Darbietung“:Shih-Yeh Lu (Taiwan),Olena Miso (Ukraine),Maxim Anikushin (New York, USA.)
Auszeichnung für das Auftragswerk:Shih-Yeh Lu (Taiwan)
Website des Klavier-Wettbewerbs von NTD: https://competitions.ntdtv.com/piano/