Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Mutter eines Teenagers stirbt im Gefängniskrankenhaus

31. Oktober 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in chinesischen der Provinz Shanxi

(Minghui.org) Die Falun-Dafa-Praktizierende [1] Cui Yutao starb am 23. Oktober 2019 im Gefängniskrankenhaus Taiyuan – mit 50 Jahren.

Cui stammt aus Datong in der Provinz Shanxi. Man hatte sie in den letzten zwei Jahrzehnten wegen ihres Glaubens mindestens zehnmal inhaftiert, zuletzt am 1. Dezember 2016. Die Verhaftung erfolgte, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Man sperrte sie in das erste Untersuchungsgefängnis von Datong und ließ ihren damals 10-jährigen Sohn ohne Fürsorge zurück.

Ein Gericht verurteilte Cui zu dreieinhalb Jahren Haft im Frauengefängnis Shanxi. Dort verschlechterte sich ihre Gesundheit durch die Misshandlungen sehr schnell. Mehr als einmal befand sie sich in einem kritischen Zustand, doch die Behörden ignorierten ihren Zustand und ließen sie auch nicht zur medizinischen Behandlung frei. Ihrer Familie wurde das Besuchsrecht verweigert. Cui konnte deshalb ihren Sohn, mittlerweile im Teenageralter, und ihre Angehörigen vor ihrem Tod nicht mehr sehen.

Verurteilung und Inhaftierung

Cuis Gerichtsverhandlung war am 17. Januar 2017 vor dem Gericht in Kuangqu. Nur drei ihrer Familienmitglieder durften den Gerichtssaal betreten. Noch bevor Cui eintrat, konnten die Leute das Klirren ihrer Fesseln hören. Ihre Familie sah, dass die Handschellen und Fesseln miteinander verbunden waren und Cui große Schwierigkeiten beim Gehen hatte.

Ein Gerichtsdiener befahl Cui, sich auf einen Metallstuhl zu setzen. Dieser wird bei Schwerverbrechern eingesetzt. Der Anwalt eines anderen Angeklagten verlangte, dass Cuis Fesseln entfernt werden, woraufhin der Gerichtsdiener sie abnahm. Allerdings befestigte er ihre Hände an den beiden Eisenringen, die mit einem Holzbrett und dem Metallstuhl verbunden waren. Der Protest von Cuis Anwalt gegen die körperliche Misshandlung und Demütigung blieb ohne Erfolg.

Folterillustration: Metallstuhl

Der Staatsanwalt warf Cui vor, eine Flüchtige zu sein. Allerdings war sie vor ihrer Verhaftung regelmäßig arbeiten gegangen. Ihr Anwalt focht die Anklage an und verlangte ihre Freilassung. Cui verteidigte ihre Unschuld auch selbst. Sie forderte, dass ihre Glaubensfreiheit geschützt werde, und erklärte, dass sie niemandem Schaden zugefügt habe. Die Anhörung dauerte sieben Stunden.

Am 12. März 2017 verurteilte das Gericht in Kuangqu Cui zu dreieinhalb Jahren Gefängnis. Vier Monate später wurde sie in das Frauengefängnis von Shanxi gebracht, wo sie körperlich und seelisch misshandelt wurde. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes beantragte ihre Familie wiederholt ihre Freilassung. 

Vorgeschichte: Zwangsernährung im Untersuchungsgefängnis

Cui hatte bei der Bergbau Industrie- und Handelsbehörde in Datong gearbeitet. Weil sie Falun Dafa praktizierte, folgte sie den Werten Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Sie gewann den Respekt ihrer Nachbarn. Sie arbeitete hart und nutzte ihre Stelle nie wie andere Angestellte zu ihrem eigenen Vorteil.

Seit Beginn der Verfolgung 1999 wurde Cui über zehn Mal verhaftet. Über zehn Mal trat sie aus Protest in einen Hungerstreik, woraufhin sie schwer misshandelt wurde.

Als Cui im Juli 2009 mit jemandem über Falun Dafa sprach, verhaftete die Polizei von Shengjie sie erneut. In den Untersuchungsgefängnissen zwangen die Wärter sie und andere Gefangene, Lichterketten herzustellen. Bezahlt wurden sie dafür nicht, dafür gab es schlechtes Essen und nicht einmal zwei Stunden Schlaf am Tag.

Als Cui mit Hungerstreik gegen diese Missstände protestierte, befahlen die Wärter einigen Häftlingen, sie zwangszuernähren. Die Häftlinge wechselten sich dabei ab; sie stopften ihr das Essen in den Mund oder flößten ihr Wasser ein. Als Cui dennoch nicht nachgab, schlugen sie ihr ins Gesicht. Sie erlaubten ihr nicht zu sprechen und gaben ihr kein Essen und kein Toilettenpapier.

Am 31. Juli 2009 befahlen die Wärter zehn Insassen, Cui auf dem Boden festzuhalten. Einige hielten ihre Arme und Beine, während andere sie zwangsernährten. Als sie sich wehrte, befahlen die Wärter, sie zu schlagen. Die Häftlinge schlugen ihren Kopf gegen die Wand und beschimpften sie. Die Zwangsernährung dauerte fünf Tage. Cuis Mund und Zunge wurden dabei verletzt. Die Gefängnisleitung wusste von der Misshandlung, ohne etwas dagegen zu unternehmen.

Als der stellvertretende Gefängnisdirektor Cheng Hong sie zum ersten Mal sah, schlug er sie zwei Mal auf den Kopf. Zu einem späteren Zeitpunkt schlug er sie erneut, während er über Falun Dafa lästerte. Am 6. August 2009 brachte man Cui in das Arbeitslager Xindian, wo man sie jedoch nicht aufnahm, da sie die gesundheitlichen Voraussetzungen nicht erfüllte. Am nächsten Tag kehrte sie nach Hause zurück.

Im Geheimgefängnis geschlagen

Die Polizei und Angestellte des Büros 610 von Datong nahmen am 23. Dezember 2010 gemeinsam mit örtlichen Polizisten viele Falun-Dafa-Praktizierende fest und durchsuchten deren Wohnungen. Die Praktizierenden wurden dann in einem Geheimgefängnis im dritten Stock des Meixiangchun Hotels untergebracht.

Dort wurde Cui an einen Verhörstuhl gefesselt. Sie rief: „Falun Dafa ist gut!“ Und: „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“ Als ein stellvertretender Polizeichef von Datong am nächsten Tag kam und das hörte, schlug er Cui mit einem Ledernotizbuch. Nach über zehn Schlägen war das Notizbuch kaputt, woraufhin er die Schläge mit dem Lederbezug fortsetzte. Die Leute vor Ort waren entsetzt von seiner Brutalität. Zu diesem Zeitpunkt trat schon Flüssigkeit aus Cuis Augen aus und sie konnte ihre Augen wegen der Schwellung nicht öffnen. Ihr war, als würden ihr die Augäpfel durch die Schläge herausspringen.

Seit ihrer Verhaftung befand sie sich im Hungerstreik. Sobald sie am 26. Dezember 2010 im Untersuchungsgefängnis war, wurde sie zwangsernährt. Der Wärter Ma Xiuhua zwangsernährte sie dreimal täglich. Die Häftlinge stießen die Löffel in ihren Mund, bis die Löffel beschädigt waren. Nach der Zwangsernährung warfen die Insassen sie auf ein Bett und zerrten sie dann wieder an den Haaren hoch, damit sie sich nicht hinlegte.

Am 6. Januar 2011 wurde Cui nach Hause geschickt. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Blutdruck nicht mehr messbar und sie befand sich in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Psychiatrische Misshandlung

Wang Zhilong, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung der Polizeibehörde Datong, und Agenten der Polizei von Xinshengjia verhafteten Cui am 20. Juni 2011. Die Beamten zeigten weder einen Durchsuchungsbefehl noch folgten sie den gesetzlichen Vorschriften für eine Durchsuchung.

Als Cuis Familie am 1. Juli aufgefordert wurde, sie abzuholen, war die einst gesunde Frau dem Tode nahe. Durch Zwangsernährung und die Injektion unbekannter Medikamente war sie psychisch gestört.

Frühere Berichte:
Dreieinhalb Jahre Gefängnis für das Praktizieren von Falun Gong

Ms. Cui Yutao from Datong City, Shanxi Province Suffers Mental Collapse in Police Custody (Photo)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.