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Göttlichkeit der chinesischen Kultur in uralter Zeit (Teil II): Die Bedeutung der Tugend

1. November 2019

(Minghui.org) Während der vergangenen 5.000 Jahre der chinesischen Kultur war das Hauptthema zweifellos die Verbindung mit dem Göttlichen. Unter dem göttlichen Mandat leiteten die Herrschenden die Menschen im täglichen Leben an. Der Glaube an das Göttliche bestimmte, wie sie die Welt betrachteten und wie die Übergänge der Dynastien zu vollziehen waren.

Diese Artikelserie konzentriert sich auf die Manifestation des unerschütterlichen Glaubens an das Göttliche im Urzeitalter. Sie beinhaltet die Xia-Dynastie (um 2070-1600 v. Chr.), die Shang-Dynastie (1600-1046 v. Chr.) und die Zhou-Dynastie (1046-256 v. Chr.). Obwohl die Aufzeichnungen und archäologischen Funde sehr spärlich sind, gewähren sie uns einen flüchtigen Einblick, wie das Fundament für die glorreiche chinesische Zivilisation gelegt worden ist.

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Teil I: https://de.minghui.org/html/articles/2019/10/31/142563.html

Zwischen der göttlichen Kultur und dem Wechsel der Dynastien gab es einen starken Zusammenhang. Dies beinhaltete sowohl den Aufstieg einer neuen Dynastie als auch deren Fall nach Hunderten von Jahren. Wir möchten wissen, was diesen Veränderungen zu Grunde liegt und wie auf lange Zeit Stabilität und Wohlstand erreicht werden konnte.

Dynastiewechsel und himmlischer Segen

Wie im ersten Teil beschrieben glaubten die Menschen aus den Dynastien der Xia bis in die Zhou-Dynastien im Allgemeinen an das Göttliche. Dieser Glaube war nicht nur für den Wohlstand der Gesellschaft sondern auch für das Ende einer Dynastie verantwortlich.

Laut Shangshu (Buch der Aufzeichnungen) war König Zhou der letzte König der Shang Dynastie. Seine Zügellosigkeit und seine Brutalität lösten eine Rebellion aus. Zuyin, einer seiner Beamten hatte ihn einst gewarnt: „Der Segen des Himmels für uns könnte bald enden … Eure Zügellosigkeit führt in die Selbstzerstörung, und das ist der Grund, warum der Himmel uns aufgegeben hat.“

König Zhou dachte, dass sein Schicksal bereits vom Himmel bestimmt worden war. Zuyin erklärte jedoch, dass es den König zukünftig ins Verderben stürzen kann, wenn er zu viele schlechte Taten verübt.

Anfang des Jahres 1046 v. Chr. kam König Wu von der Zhou Dynastie und besiegte innerhalb eines Monats die Shang. Der schnelle Erfolg bereitete ihm große Sorgen. Laut Shi Ji (Aufzeichnungen des großen Historikers) konnte König Wu nicht mehr gut schlafen, nachdem er in die Hauptstadt von Haojing zurückgekehrt war. Als sein jüngerer Bruder Zhong Gong ihn nach dem Grund fragte, antwortete König Wu: „Der Segen des Himmels für mich ist noch nicht garantiert. Wie kann ich schlafen?“ Nachdem er Zeuge davon geworden war, wie leicht die Shang Dynastie untergegangen war, sorgte er sich um die Zukunft der Zhou-Dynastie.

Das Göttliche verehren und Tugend hochschätzen

Zhou Zhong, auch Herzog von Zhou genannt, betonte oft die Wichtigkeit der Tugend. Er schrieb einst: „Der Segen des Himmels währt nicht ewig und er hängt von der Tugend ab.“

König Cheng, der Sohn von König Wu, plante die Hauptstadt nach Luoyi (heute Luoyang in der Provinz Henan) zu verlegen. Er bat Shao Gong (auch als Herzog von Shao bekannt) dies zu organisieren. Als Zhong Gong Luoyi besuchte, bat Shao Gong ihn, König Cheng daran zu erinnern, die Tugend wertzuschätzen. „Wir müssen aus den Lektionen der Xia und der Shang Dynastien lernen. Ich weiß nicht wie lange das Schicksal der Xia andauerte oder ob es hätte verlängert werden können. Ihr Mangel an Tugendhaftigkeit führte zu ihrem Ende. Ich weiß auch nicht wie lange das Schicksal der Shang andauerte oder ob es hätte verlängert werden können. Auch hier führte der Mangel an Tugendhaftigkeit zu ihrem Ende.“

Ähnlich sagte Zhong Gong auch den Nachkommen der Shang: „Der Himmel wird diejenigen, die keine Tugend haben, nicht honorieren. All jene Länder – egal ob groß oder klein – zerfielen, weil sie Himmel und Tugend ignoriert hatten.“

Die Verkörperung der Tugend

In dem Buch Shangshu erscheint im Teil über die Zhou Dynastie das Wort Tugend (De) in fast jedem Artikel. Aber was verstand man damals unter „Tugend“? Laut der damaligen Literatur umfasste die Bedeutung von „De – Tugend“ mindestens die folgenden Aspekte: Erstens die moralische Kultivierung und den persönlichen Charakter des Königs, zweitens die moralische und wohlwollende Herrschaft, die der König seinem Volke gegenüber ausübte.

Die Beschreibungen: „Ausgerüstet mit Tugend“ und „Die Tugend des Königs für das Volk“ betonen, dass der König seine eigene Moral pflegen musste. Der König musste seine eigenen Begierden anhand seiner moralischen Werte einschränken und dem Volke ein moralisch hochstehendes, tugendhaftes Beispiel sein. Der König musste die Menschen nach hohen tugendhaften Werten erziehen und ausbilden. Er musste die Gefühle der Menschen verstehen, die öffentliche Meinung respektieren und eine gute Regierungsführung ausüben. Zudem musste er das Leben des Volkes pflegen, schützen und verbessern, das Volk ausbilden und fürsorglich leiten.

Hier einige Beispiele:

Als König Wu andere Herren dazu aufrief, sich an dem Angriff auf Shang zu beteiligen, sagte er: „König Zhou folgte den Worten der Weiber [tat schlechte Dinge] und entfremdete sich vom Himmel. Er zerstörte die aufrichtigen Prinzipien des Himmels, der Erde und der Menschheit. Außer dass er seine Geschwister und seine Verwandten vernachlässigte, verwarf er die traditionellen Melodien und produzierte lüsterne Musik. Indem er das tat, störte er die Melodien, die den Frauen gefallen.“

Im Gegensatz dazu wurde die Zhou Dynastie aufgrund ihrer tugendhaften Verdienste errichtet. Zhong Gong lobte König Wen, den Vater des Königs Wu: „Voller Demut diente er den Menschen, kümmerte sich um sie und verbesserte die Landwirtschaft. Er ist gütig, fürsorglich, würdevoll und zuvorkommend. Er dachte an das Wohlergehen der einfachen Menschen und bot den Hilfsbedürftigen Hilfe an. Von morgens bis abends hatte er kaum Zeit zum Essen. Stattdessen widmete er alle seine Bemühungen dem Wohlergehen der Menschen. Er wagte nicht, Zeit mit Jagen zu verbringen und erfüllte fleißig seine Pflichten.“

Auch warnte Zhong Gong davor, dem Beispiel von König Zhou zu folgen. Man solle nicht der Selbstzufriedenheit frönen, keine übermäßigen Freuden suchen, und nicht der Jagd wegen jagen. Er solle nicht wie der König Zhou verwirrt sein, der sich beim Trinken nicht mäßigte. Man müsse für das Wohl aller Menschen sein Bestes geben!

Aus Lektionen lernen

Dies waren die Worte von Zhong Gong an König Cheng, dem Sohn von König Wu. Als König Wu starb, war König Cheng sehr jung und Zhong Gong agierte als Regent. Sieben Jahre später gab er die Macht an König Cheng zurück. Da einige Beamte über Zhong Gong üble Gerüchte verbreiteten, vertraute König Cheng ihm nicht und hielt sich von ihm fern. Darum ging Zhong Gong weg.

In jenem Jahr gab es im Herbst, noch bevor das Getreide geerntet werden konnte, Donner und starke Winde. Das Getreide erlitt Schaden und Bäume wurden entwurzelt. König Cheng und seine Beamten gerieten in Panik und so kleideten sie sich für das Gebet an. Als König Cheng den Kasten für die Gebete öffnete, fand er darin die früheren Gebetsworte von Zhong Gong. Sie stammten aus dem zweiten Jahr nachdem König Wu die Shang Dynastie besiegt hatte. Zu jener Zeit war König Wu schwer krank gewesen. Während des Gebetes hatte Zhong Gong sein eigenes Leben im Tausch für König Wus Gesundheit angeboten.

Berührt von den Gebetsworten, welche von anderen Beamten bestätigt wurden, bereute König Cheng seine Taten und brach in Tränen aus. „Zhong Gong war sehr fleißig für das Land gewesen. Ein junger Mann wie ich wusste dies nicht. Die Katastrophe, die wir erleben, ist eine Warnung. Wir sollen Zhong Gongs Verdienste ehren. Ich werde ihn demütig Willkommen heißen.“ Gleich nachdem er sich auf den Weg gemacht, und die Stadt verlassen hatte, begann es zu regnen. Der Wind änderte seine Richtung und die niedergedrückten Ähren richteten sich wieder auf. Es war ein weiteres Jahr mit guten Ernten.

Diese Geschichte wurde in dem Artikel „Jin Deng“ des Shangshu aufgezeichnet. Nachdem Zhong Gong zurückgekehrt war, half er König Cheng weiter und schrieb den Artikel „Wu Yi“ (bedeutet: „Nicht nachlassen“, auch im Shangshu enthalten), in dem er die Geschichte von König Zhou beschrieb, so wie sie im vorderen Teil dargestellt wurde.

Segen erreicht durch die Wertschätzung des Göttlichen

Einige Tausend Jahre sind vergangen. Die göttlichen Kulturen der Xiang, Shang und der Zhou Dynastien helfen uns nicht nur die Geschichte der chinesischen Kultur zu verstehen, sondern sie werfen auch ein Licht auf unsere heutige Gesellschaft.

In Übereinstimmung mit der vorhergehenden Ära glaubten die Menschen in jenen drei Dynastien, dass die Menschheit sich nach dem Göttlichen richten muss. Alles, von Naturphänomenen, Ernteerträgen bis hin zu den Dynastiewechseln und dem gesellschaftlichem Wohlstand, stehe unter der Kontrolle des Göttlichen. Einzig wenn man dem Göttlichen folgt und Tugend wertschätzt, wird man gesegnet werden.

Jedoch, seit die Kommunistische Partei vor einigen Jahrzehnten die Macht ergriff, hat sie sich von der uralten chinesischen Kultur abgewendet. Auf der einen Seite lehnte die Partei die traditionellen göttlichen Werte ab – auf der anderen Seite flößte die Kommunistische Partei der gesamten Gesellschaft eine Kultur der Gewalt, des Atheismus und des Kampfes ein. Mit roher Gewalt und Hasspropaganda unterdrückt die Partei die Menschen. Alles wurde ins Gegenteil verkehrt. Statt einer Hochachtung und Anerkennung des Göttlichen, statt Tugenden wertzuschätzen, propagiert die Kommunistische Partei gezielt den Atheismus, den Materialismus und die Evolutionstheorie Darwins. So entzieht die Partei dem chinesischen Volk nicht nur den Glauben an das Göttliche, den Himmel und die Schöpfung. Sie verunglimpft zudem die orthodoxe moralische Einstellung zur Tugend als „feudalistischen Aberglauben“. Gut und schlecht, richtig und falsch wurden verdreht. Auf der Grundlage der Zerstörung des Glaubens an die Gottheiten wagt die Kommunistische Partei, sich selbst arrogant als Gott – als Schicksal – zu bezeichnen. Sie kämpft skrupellos gegen den Himmel, gegen die Erde und gegen die Menschen. Mit zahlreichen sogenannten „politischen“ Kampagnen mordet die Partei skrupellos. Mit den Kampagnen und dem propagierten Atheismus hat sie das Volk Chinas moralisch zerstört. Viele der heutigen Menschen in China zeigen nur noch Interesse an Materiellem und persönlichem Gewinn. Für Ruhm, Reichtum und Vergnügen wagen sie alles zu tun – ohne jegliche moralische Einschränkung, ohne Vernunft und ohne Gewissen.

Wenn sich die chinesische Nation von dieser blutigen Geschichte verabschieden will, wenn sie die Langlebigkeit und den Wohlstand für die chinesische Zivilisation zurückgewinnen will, gibt es nur einen einzigen Weg und zwar: Die Denkweise der Kommunistischen Partei aufzulösen und zum Glauben an die aus uralter Zeit hinterlassene traditionelle Kultur zurückzukehren. Auf diesen traditionellen Weg zurückzukehren, ist ein Weg des Göttlichen, der Tugend und des himmlischen Segens.

(Ende)