(Minghui.org) Während ich aufwuchs, wurde ich durch die häusliche Gewalt geprägt. Schon bald war ich davon überzeugt, dass Fäuste Probleme schneller lösen als Argumente. Hände zu Fäusten zu ballen, war mein erster Impuls bei Streitigkeiten. In meinen 58 Jahren habe ich die meiste Zeit über gekämpft; ich hatte einfach einen Groll auf die ganze Welt.
Obwohl ich äußerlich wie ein harter Kerl aussah, war ich im tiefsten Inneren jedoch verletzlich. Ich wurde dieses Lebens, das ich führte, immer überdrüssiger.
„Nur wenn ich ins Militär eintrete, kann ich meinem schrecklichen Zuhause entkommen“– so dachte ich. Als ich jedoch einige Jahre später entlassen wurde, konnte ich keine Arbeit in der Stadt bekommen. Ich war verbittert, als ich mitbekam, dass meine Freunde vom Militär durch Bestechung oder Beziehungen gutbezahlte Jobs ergatterten.
So zog ich wieder in meinen Heimatort, ein kleines Bergdorf, und bearbeitete die Felder meiner Familie. Meine jahrelangen Erfahrungen beim Militär halfen mir nicht, irgendetwas zu erreichen. Ich war wieder an meinem früheren Ausgangspunkt angelangt. Ich war des Lebens und aller Dinge und Menschen um mich herum überdrüssig. Ich hatte das Gefühl, das Leben benachteilige mich.
Meine Schulden oder Steuern bezahlte ich nie. Als unsere Produktionseinheit [1] Polizeibeamte zu mir nach Hause schickte, um die Steuern der letzten sechs Jahre einzutreiben, sagte ich: „Nein! Ich zahle nicht!“
Eines Tages betrank ich mich und brach in das Büro des Produktionsteams ein, um eine Schlägerei zu provozieren. Die Angestellten hatten Angst und schlichen einer nach dem anderen aus dem Büro hinaus. Danach wagte niemand mehr meine Steuerschulden auch nur zu erwähnen.
Nachdem meine Eltern verstorben waren, verließ ich mein Heimatdorf. Ich wollte mein Glück in der großen Stadt versuchen. Die Dinge entwickelten sich jedoch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Leute übertölpelten mich und nutzten mich aus. Ich arbeitete hart, verdiente jedoch nicht viel Geld. Ich entwickelte eine noch stärkere Abneigung gegenüber der Welt und suchte Streit, wo immer ich auch hinging.
Ein Freund dachte, ich würde einen guten Wachmann abgeben. Er half mir eine Arbeit in einem Ginseng Feld in den Bergen zu finden. Ich arbeitete dort als Wachmann und als Arbeiter, so bekam ich den doppelten Lohn.
Die Felder zu bewachen war eine große Verantwortung, besonders während des Frühlings und Herbstes, wenn die Kühe der benachbarten Bauern frei grasten. Sie drangen oft in das Ginseng Feld ein und zertrampelten die Pflanzen. Wenn Schaden entstehen würde, würde er mir vom Lohn abgezogen.
Einmal warf ich eine Axt nach einer Kuh, um sie zu vertreiben. Die Viehbauern wollten wissen, wer ihre Kuh so schwer verletzt hatte und folgten deshalb der Blutspur. Als sie allerdings mich fanden, wagten sie nicht, den Kampf zu eröffnen. Sie wussten, dass sie nicht gewinnen würden. Ich drohte ihnen, ihre Kuh wegzunehmen und sie zu verkaufen, damit ich den Schaden durch den ruinierten Ginseng bezahlen könnte. Die Viehbauern kehrten mit leeren Händen zurück. Danach hatte ich einen wirklich schlechten Ruf unter den Dorfbewohnern.
Wenn sich die Dinge beruhigten, bereute ich oft, was ich getan hatte. Ich hatte zwar ein hitziges Temperament. Aber im Nachhinein war ich dann besorgt, wenn ich merkte, dass ich das Falsche getan hatte. Ich fühlte mich verloren.
Über die Jahre bekam ich viele gesundheitliche Probleme; ich wurde des Lebens immer überdrüssiger. Ich wusste, wenn ich nichts unternahm, um mein Leben zu ändern, würde es kein gutes Ende nehmen. Ich wollte arbeiten und für meine Kinder so viel Geld wie möglich sparen. Danach wollte ich aber ein buddhistischer Mönch in einem entlegenen Tempel werden. Mein Leben war zu schwierig; ich sehnte mich nach einem einfacheren Leben.
Freunde sagten mir, dass nicht einmal die Tempel mehr so seien wie früher einmal. Die Mönche seien korrupt geworden, so wie hochrangige Beamte. Sie würden am Geld hängen und hätten Begierden, wie jeder andere auch. Ohne Geld oder Beziehungen könnte ich nicht Mönch werden. Ich sah keine Hoffnung mehr und fragte mich sogar, warum ich auf die Welt gekommen war.
Dann änderte sich alles. Ein Paar, das nicht so war wie alle anderen, zog in das Dorf. Der Mann hieß Liu, und er praktizierte Falun Dafa [2]. Eines Tages, wir arbeiteten gerade zusammen, sprachen wir miteinander.
Er fragte mich: „Was meinst du, wer ist gut? Falun Dafa oder Jiang Zemin?“ [3] Ich hielt inne. Das war das dritte Mal, dass ich etwas über Falun Dafa hörte. Ich war neugierig und so sagte ich zu Liu: „Ich antworte dir, wenn du mir dein Buch Zhuan Falun ausleihst.“ Liu antwortete nicht.
In dieser Nacht trank ich nicht mit der Gruppe sondern alleine. Ich begann, über Falun Dafa nachzudenken. „Warum gibt die Kommunistische Partei Chinas so viel Geld aus, um Falun Dafa zu verfolgen? Ich muss das Buch lesen. Dann weiß ich, wer Recht und wer Unrecht hat. Liu muss eines haben. Vielleicht wollte er es mir nicht sagen, weil er Angst hat, verhaftet zu werden.“
Ich beschloss, Liu noch einmal zu fragen, ob er mir sein Buch ausleihen könnte. So legte ich meine Essstäbchen weg und beeilte mich, zu Lius Haus zu kommen. Als ob er geahnt hätte, dass ich kommen würde, öffneten Liu und seine Frau die Tür. Er sagte: „Du möchtest das Buch, oder?“ Mit beiden Händen nahm ich das Buch von ihnen entgegen. Ich sagte: „Keine Sorge, ich werde es zurückgeben, wenn ich es fertig gelesen habe. Ich werde es niemandem sagen.“
Sobald ich nach Hause kam, zündete ich die Kerzen an und begann zu lesen. Je mehr ich las, desto begeisterter war ich. Ich hatte noch nie von den Grundsätzen, die in diesem Buch genannt werden, gehört. Doch sie hörten sich so vertraut an.
Nun erfuhr ich endlich, dass die Eigenschaften des Universums, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, das einzige Kriterium sind, um Gut und Böse zu unterscheiden. Ich erfuhr, dass Menschen nicht von Affen abstammen, sondern, dass wir alle vom Himmel gekommen sind.
So fand ich schließlich die Antwort auf meine Frage. Nun wusste ich, dass wir alle für das Fa auf diese Welt gekommen sind. Ich bin jemand, der nie Tränen vergießt, doch in dieser Nacht konnte ich nicht aufhören zu weinen. In einem Zug las ich die ersten sieben Lektionen durch. Während der nächsten Tage las ich das Zhuan Falun, wann immer ich ein bisschen Zeit hatte. Wenn ich die Seiten umblätterte, reinigten die Worte des Meisters meine schmutzigen Gedanken. Ich wünschte mir, dieses wertvolle Buch zu besitzen.
Ich wusste, dass ich aufhören musste zu kämpfen.
Der Meister sagt uns:
„Aber wir haben gesagt, ein Praktizierender soll eben nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird, und nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird. Er soll sich nach hohen Maßstäben richten.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, S. 187)
Der Meister sagt auch:
„Wie hoch die Xinxing, so hoch die Kultivierungsenergie“ (ebenda, S. 43)
Der Meister sagt:
„Heute haben wir nun für dich so einen wunderbaren Kultivierungsweg an die Öffentlichkeit gebracht. Ich habe ihn dir schon weitergegeben und – wie mit beiden Händen haltend – bis zu deiner Haustür gebracht. Doch nun hängt es allein davon ab, ob du dich kultivieren kannst und ob du es schaffst. Wenn du es schaffen willst, dann kultiviere dich weiter; wenn du es aber nicht schaffen willst und dich nicht kultivieren kannst, brauchst du von nun an nie mehr an Kultivierung zu denken. Außer den Dämonen, die dich betrügen, wird dich niemand mehr unterrichten; in Zukunft brauchst du dich nicht mehr zu kultivieren. Wenn ich dich nicht erlösen kann, kann dich niemand erlösen. Wenn du heutzutage einen wahren Meister eines aufrichtigen Fa finden willst, der dich unterrichtet, ist das in Wirklichkeit noch schwieriger als in den Himmel zu steigen. Es gibt überhaupt niemanden mehr, der sich darum kümmert.“ (ebenda, S. 402 f.)
Ich bat den Meister: „Ich will mich kultivieren. Meister, bitte nehmen Sie mich als Schüler.“
Der Meister sah, dass mein Herz aufrichtig war, und arrangierte, dass ich kurz danach alle veröffentlichten Dafa Bücher erhalten konnte. Ich hörte erfolgreich mit Rauchen und Trinken und vielen anderen schlechten Gewohnheiten auf. Mein Körper reagierte heftig, genauso wie es der Meister beschreibt:
„Früher haben mir Kursteilnehmer aus vielen Regionen in ihren Erfahrungsberichten geschrieben: „Meister, nach dem Kurs musste ich auf dem Heimweg immer nach Toiletten suchen.“ Das liegt daran, dass alle inneren Organe gereinigt werden müssen.“ (ebenda, S. 112)
Über eine Woche lang musste ich in der Nacht mehrere Male auf die Toilette rennen, doch tagsüber war alles in Ordnung. Nach sieben oder acht Tagen waren viele meiner Beschwerden wie Arthritis, Nackenschmerzen und Magenbeschwerden verschwunden. Mein ganzer Körper fühlte sich leicht an; ich war ein vollkommen anderer Mensch.
Angeleitet von Dafa veränderte ich mich mit der Zeit. Eines Tages sah ich auf dem Weg zu Lius Haus, wie eine Schafherde in sein Ginseng Feld hineinrannte. Ich rief nach ihm und seiner Frau, um sie zu warnen. Die beiden kamen aus dem Haus und versuchten, die Schafe zu vertreiben.
Tatkräftig ging ich auf die Herde zu und packte ein Schaf, das vorne stand. Es war mittelgroß, aber schwer. Ganz gleich, wie sehr ich mich anstrengte, ich konnte es nicht hochheben.
Um mein Gesicht vor Liu und seiner Frau zu bewahren, bemühte ich mich noch kräftiger, doch ich rutschte aus und fiel hin. Ich hatte mit meiner Kraft angeben wollen und mich dabei zum Narren gemacht. Ich war verärgert und wurde noch wütender.
Ich griff nach einem Erdklumpen und warf ihn auf die Herde, doch ich fiel wieder hin! Plötzlich wurde mir klar, dass nun, wo ich mich kultivierte, nichts mehr zufällig war. Der Meister verhinderte, dass ich schlechte Taten beging und Karma ansammelte. Der Meister kümmerte sich um jedem Jünger; er beobachtete jeden meiner Gedanken und jede Tat.
Die jungen Ginseng Pflänzchen verkauften sich in jenem Jahr sehr gut. Ich versprach Bauer Wang deshalb, einige für ihn zurückzulegen. Sein Schwager behauptete nach einiger Zeit aber, dass Wang die Pflänzchen nicht mehr haben wolle. Ich glaubte dem Schwager und verkaufte deshalb ihm die Pflänzchen.
Als Wang und seine Frau dies herausfanden, kamen sie zum Feld und beschimpften mich, weil ich mein Versprechen gebrochen hatte. Ich war noch nie in meinem Leben so unfair behandelt worden! Wang erzählte jedem, dass ich ein Lügner und nicht vertrauenswürdig sei. Einige der Dorfbewohner sagten zu Wang und seiner Frau, sie sollten sich mäßigen, aber sie hörten nicht auf sie und wurden nur noch lauter.
Ich bekam Kopfschmerzen und mir brummte der Schädel. Ich wollte es erklären, aber ich brachte keinen Ton heraus. Aus Gewohnheit ballte ich meine Fäuste, doch dann entspannte ich sie langsam. Ich war nicht mehr derselbe Mensch wie vorher. Ich sagte zu mir: „Willst du dich nicht wahrhaftig im Dafa kultivieren? Das ist eine Prüfung. Ein Dafa Praktizierender muss tolerant sein können.“
Sobald mir dieser Gedanke in den Sinn kam, beruhigte ich mich. Der Meister half mir, mich von der Substanz und der Dämon-Natur zu befreien, die mich so leicht in Rage bringen konnte.
Ich entschuldigte mich aufrichtig bei ihnen und bat sie, mir zu vergeben. Wang und seine Frau hörten plötzlich auf zu schreien. Sie schauten sich gegenseitig an und gingen, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Die Dorfbewohner, die sich versammelt hatten, um zuzusehen, waren erstaunt. Sie waren überzeugt, dass Dafa mich verändert hatte und wollten deshalb auch alle praktizieren.
Eines Winters kam ein Mann Anfang 30, um in der Nähe meiner Hütte Feuerholz zu sammeln. Ich sagte ihm, dass der Wald um meine Hütte den Wind abhielte und bat ihn, woanders hinzugehen, um Holz zu sammeln.
Der junge Mann umklammerte sein Beil und starrte mich an. Der bösartige Ausdruck auf seinem Gesicht erinnerte mich so sehr an mich selbst in jüngeren Jahren – für ein kleines bisschen Vorteil war er bereit, alles zu tun. Er handelte wie ein Schlägertyp, war aber in Wirklichkeit bemitleidenswert.
Es brach mir das Herz, dass ein junger Mann sich so benahm. So sagte ich: „O.k., nimm so viel Feuerholz wie du willst. Es ist warm hier drin und ich habe Wasser. Komm rein, wenn du eine Pause brauchst.“ Ich ließ ihn in Ruhe. Als ich wieder rausging, um mit ihm zu reden, war er schon weg.
Die Leute sagen immer, dass es einfacher sei, Berge und Flüsse zu versetzen, als jemandes Wesen zu verändern. Doch Dafa hatte mich vollständig verändert. Falun Dafa ist wirklich eine tiefgehende Lehre. Ich erzählte meiner Frau, meinen Kindern, meinen Schwiegereltern, meinen Geschwistern und jedem, den ich kannte von Falun Dafa.
Die Dorfbewohner sahen, wie ich mich veränderte, nachdem ich begonnen hatte, Falun Gong zu praktizieren. Viele wollten es daraufhin auch lernen. Eine 19-jährige Studentin aus dem Nachbardorf hatte Leukämie. Aber nachdem sie drei Wochen Falun Gong praktiziert hatte, war sie vollständig geheilt.
Durch die Chemotherapie hatte sie alle ihre Haare verloren, aber nun wuchsen ihre Haare komplett schwarz und glänzend nach. Sie hat jetzt auch eine rosige Hautfarbe und erfreut sich bester Gesundheit. Alle Leute in unserem Dorf und auch in den umliegenden Dörfern waren erstaunt. Mehr und mehr Menschen wissen jetzt, dass Falun Dafa gut ist.
Die Kommunistische Partei Chinas kontrolliert die Massenmedien. Die Partei benutzt sie, um Falun Gong zu verleumden. Viele Menschen nahmen ihnen die Lügen einfach ab. Als Praktizierender habe ich die Verantwortung, den Menschen die Wahrheit über Dafa zu erklären. Dann können sie selbst entscheiden, was gut und was schlecht ist. Ich habe vielen geholfen, aus der Kommunistischen Partei und deren Jugendorganisationen auszutreten.
Wie sehr habe ich von dieser wunderbaren Kultivierung profitiert! Wo immer ich auch hingehe, erzähle ich den Menschen meine Geschichte und wie wunderbar Dafa ist. Ich hoffe, dass noch mehr Menschen erfahren, dass Dafa gut ist. Jetzt weiß ich, mehr als jemals zuvor, dass ich für das Fa in diese Welt gekommen bin.
[1] Diese Produktionseinheit war die zentrale Produktionseinheit für Buchführung und Landwirtschaft im Kommunensystem des chinesischen Volkes in den späten 1950er bis 1980er Jahren.
[2] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.
[3] Jiang Zemin: ehemaliger Chef der Kommunistischen Partei Chinas, der die Verfolgung von Falun Dafa 1999 in Gang setzte