(Minghui.org) Ich begann vor dem 20. Juli 1999, Falun Dafa zu praktizieren. Zwar tat ich jeden Tag die drei Dinge [1], doch oft richtete ich mich nicht strikt nach dem Maßstab, der für Praktizierende gilt. Ich hatte immer noch viele Anhaftungen, vor allem in Bezug auf mein Reden.
Einmal sah ich meiner Enkeltochter bei ihren Hausaufgaben zu und bemerkte, dass sie nicht konzentriert bei der Sache war und lieber spielen wollte. „Wenn du nicht gut lernst, wirst du wie dein Vater enden. Er kann nur Auto fahren, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen“, sagte ich zu ihr, was sie in Gegenwart ihres Vaters wiederholte. So kam es zwischen meiner Tochter, meinem Schwiegersohn und mir zu einem Streit. Ich hatte nicht nach meinen Mängeln gesucht oder daran gedacht, meinen Mund zu kultivieren.
Ein paar Tage später war mir plötzlich übel und ich hatte Brustschmerzen, die immer schlimmer wurden. Nach einer Stunde hatte ich keine Kraft mehr in den Gliedern und schwitzte. Ich konnte nicht mehr aufstehen und hatte das Bedürfnis, mich zu übergeben. Die alten Mächte sahen, dass ich meine Xinxing nicht beherrscht hatte, und nutzten diese Lücke aus, um mich zu verfolgen. Sofort fing ich an, aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich betrachtete mich als eine Falun-Dafa-Praktizierende und bat den Meister, mich zu beschützen. Ich wollte mich selbst berichtigen, damit die alten Mächte keine Ausrede mehr hatten, mich zu verfolgen. Nach einer Weile ging es mir besser.
Als ich nach innen schaute, wurde mir klar, dass ich nicht barmherzig war und auf andere herabblickte. Ich hatte lange Zeit auf meinen Mann herabgeblickt und stets nur seine Mängel gesehen. Noch mehr Geringschätzung hatte ich für meinen Schwiegersohn, und so hatte ich ihn gegenüber meiner Enkelin kritisiert. Er ging oft in Restaurants, trank, rauchte und hing mit seinen Freunden herum, die genau wie er waren. Er war jähzornig und rührte im Haushalt keinen Finger. Weder mein Mann noch ich mochten ihn; meine Tochter tat mir leid. Wenn ich nicht Falun Dafa praktizieren würde, hätte ich mich vermutlich in ihre Ehe eingemischt und sie auseinandergebracht.
Als ich mit der Kultivierung anfing, verstand ich schließlich, dass die beiden womöglich eine karmische Beziehung zueinander haben und nun ihre Schulden aus einem früheren Leben begleichen. Obwohl ich den Fa-Grundsatz verstand, hatte ich mich aber nicht wirklich im Fa erhöht. Meine Denkweise war immer noch die eines gewöhnlichen Menschen. Im Herzen schaute ich immer noch auf meinen Schwiegersohn herab. Mir war klar, dass ich nach innen schauen musste. Doch immer, wenn ich an meinen Schwiegersohn dachte, war ich irritiert und konnte kaum sprechen. Ich erkannte Folgendes: Wenn ich nicht nach innen schaute, würden mich diese negativen Gedanken immer wieder stören.
Ich sendete immer wieder aufrichtige Gedanken aus und lehnte den Gedanken ab, „krank“ zu sein. Ich bat den Meister, mich zu stärken, und dachte mir: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Niemand ist würdig, mich zu prüfen. Ich bin hier, um dem Meister zu helfen und Lebewesen zu erretten.“
Nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken schaute ich nach innen. Ich entdeckte, dass ich meinen Schwiegersohn nicht als Teil meiner Familie betrachtete. Meine erste Reaktion bei dem Gedanken an ihn war Geringschätzung. In erster Linie wollte ich dafür sorgen, dass meine Tochter etwas Ruhe und Frieden hatte. Diese Haltung war egoistisch. Ich machte Unterschiede zwischen den Menschen und kultivierte nicht die Wahrhaftigkeit. Das war heuchlerisch und eine Verkörperung der kommunistischen Parteikultur, die tief in mir saß, ohne dass ich es gemerkt hatte. Die Parteikultur war mit meinem Denken und Handeln verknüpft.
Ich erinnerte mich an das Fa des Meisters:
„Ich sage euch, die grundlegende Ursache, weshalb die Kultivierungsenergie nicht wächst ist, dass die Menschen bei den zwei Wörtern Xiu Lian nur auf das Lian (das Praktizieren der Übungen) und nicht auf das Xiu (die Kultivierung) achten.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, Seite 32 f.)
Ich machte mir bewusst, dass ich mich selbst korrigieren und meine Anhaftungen wie Hass, Bevorzugung einer Person gegenüber einer anderen und Vernachlässigung der Mundkultivierung ablegen musste. Da dieser Mann meine Tochter geheiratet hat, muss er auch mit mir eine Schicksalsverbindung haben. Ich sollte ihn wie meinen eigenen Sohn behandeln, mich um ihn kümmern und ihm barmherzig zur Seite stehen. So sollte sich eine Praktizierende verhalten. Als ich darüber nachdachte, spürte ich, wie sich mein Herz öffnete und alle Symptome verschwanden. Ich erkannte, dass der Meister die Schwierigkeit auflöste, als ich nach innen schaute und meine Anhaftung fand.
Diese Trübsal half mir zu erkennen, dass Kultivierung äußerst ernsthaft ist. Auch wenn wir die drei Dinge gerade nicht ausüben, sind wir Dafa-Jünger, die im Alltag den Fa-Grundsätzen „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ entsprechen sollten. Wir sollten keine Konflikte mit Nicht-Praktizierenden haben. In diesem letzten Abschnitt auf unserem Kultivierungsweg müssen wir uns wirklich im Fa kultivieren, bedingungslos nach innen schauen und mit dem Prozess der Fa-Berichtigung Schritt halten. Wir müssen der barmherzigen Erlösung des Meisters würdig sein.
[1] Die drei Dinge: 1. Die Lehre von Falun Dafa lernen, 2. aufrichtige Gedanken aussenden, und 3. den Menschen die wahren Umstände von Falun Dafa und der Verfolgung erklären.