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Baby in 18. Woche auf Geheiß der Polizei gewaltsam abgetrieben – ein persönlicher Bericht

18. November 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Hebei

(Minghui.org) Das Baby einer Falun-Dafa-Praktizierenden aus Handan, Provinz Hebei wurde nach ihrer Verhaftung in der 18. Woche der Schwangerschaft gewaltsam abgetrieben. Die Polizei hatte sie am 18. Juni 2008 festgenommen, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert.

Wu Junfang erzählt hier von ihrer Tortur.

Zwangsabtreibung

Ich wurde im Mai 2008 von mehreren Polizisten verhaftet. Sie durchsuchten meine Wohnung und beschlagnahmten Materialien mit Inhalten über Falun Dafa.

Sie brachten mich zur Polizeiwache und ließen mich die ganze Nacht über nicht schlafen. Entsetzt hörte ich die Schreie von den Menschen in den umliegenden Zellen, die mitten in der Nacht geschlagen wurden. 

Da ich schwanger war, nahm mich das zweite Untersuchungsgefängnis in Handan nicht auf. Bevor die Polizei mich freiließ, erpresste sie 1.000 Yuan (ca. 130 Euro) von meiner Familie und ließ sie eine Erklärung schreiben. Darin versprach meine Familie, mich nicht weiter praktizieren zu lassen.

Während ich mich am Nachmittag des 18. Juni 2008 um meinen todkranken Vater kümmerte, verhaftete mich die Polizei erneut.

Ich wurde in das Krankenhaus Matou gebracht. Ein Arzt fesselte mich auf ein Bett und spritzte mir unbekannte Medikamente. Mein Baby wurde bald danach abgetrieben. Um mich zu quälen, zeigte mir der Arzt das Baby. Es sah so unglücklich aus. Seine Händchen und Füßchen waren steif. Meine ganze Welt brach zusammen.

Ich weiß nicht, wie ich das überlebt habe. Was hatte die Polizei und den Arzt dazu veranlasst, ein unschuldiges Baby zu töten?

Als mein Mann später zu mir kam, gab mir der Polizeichef die Schuld für die Abtreibung. Er versuchte, meinen Mann dazu zu bringen, mich zu schlagen. Ich wusste, dass auch sein Herz gebrochen war, und ich bat ihn, mich nach Hause zu bringen.

Mein Vater ist einen Monat nach meiner Verhaftung gestorben.

Verfolgung im Zwangsarbeitslager

Am 26. Juni 2008 brachte man mich in das zweite Untersuchungsgefängnis in Handan. Am 6. Juli wurde ich zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Frauenarbeitslager der Provinz Hebei verurteilt.

Die Wärter fesselten mich über Nacht mit einer anderen Praktizierenden zusammen, weil wir die Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa nicht unterschrieben.

Das Arbeitslager schränkte die Nutzung der Toilette streng ein. Viele Häftlinge wagten es deshalb nicht, genug zu essen. Ich aß nur wenig, nur so viel, dass ich genügend Kraft für die tägliche Arbeit von mehr als zehn Stunden hatte. Einige Häftlinge erleichterten sich im Waschbecken. Hätte man sie entdeckt, wären sie dafür bestraft worden.

Einmal konnte ich es nicht halten und musste gehen. Ich wurde vom Teamleiter ins Gesicht geschlagen. Als Strafe zwang man mich, mehr als zwei Stunden lang zu stehen.

Nachdem eine andere Praktizierende namens Fang Hua eine Ausscheidung zu lange zurückhalten musste, konnte sie ihren Darm nicht mehr entleeren. Eines ihrer Beine schwoll daraufhin stark an und sie wurde ohnmächtig. Um den in ihrem Körper angesammelten Urin und Kot auszuleiten, kam sie für drei Tage ins Krankenhaus. Als sie dann zurückkam, schockten die Wärter sie mit einem Elektrostab und zwangen sie zu sagen, dass sie ihre Symptome nur vorgetäuscht habe.

Wir mussten jeden Tag über zehn Stunden arbeiten. Wir stellten Einwegverpackungen für Essstäbchen, Aufkleber für Insektenvernichtungsmittel, kleine Papiertüten für Hotels, Verschlüsse für Medizinflaschen und andere Artikel her.

Ende 2008 weigerte ich mich, diese Schwerstarbeit weiter zu machen. Die Gefängniswärter fesselten meine Hände mit Handschellen hinter den Rücken und hoben dann die Hände an, was zu extremen Schmerzen in den Schultern führte.

Sie schockten mich mit Elektrostäben und schlugen mich mit einem dicken Buch. Sie kniffen mir in Arme und Gesicht. Eine Wärterin trampelte mit ihren hohen Absätzen auf meine Beine und Füße. Danach hatte ich mehrere Monate Probleme beim Gehen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.