(Minghui.org) Wenn ich auf meinen Kultivierungsweg der letzten 20 Jahre zurückblicke, kann ich sagen, dass ich von einem egoistischen Menschen zu einer rücksichtsvollen Falun-Dafa-Praktizierenden geworden bin. Ohne Kultivierung wäre ich ein gewöhnlicher Mensch, gefangen in der Abwärtsspirale der Gesellschaft. In den 20 Jahren der Kultivierung habe ich viele Erfahrungen gemacht, konnte eine bösartige Schicksalsverbindung auflösen und in den Konflikten meine Xinxing erhöhen.
Ea war im Juli 1998, als ich begann, Falun Dafa zu praktizieren. Innerhalb von drei Monaten verschwanden alle meine Krankheiten, darunter auch Colitis, Magengeschwüre, das Menière-Syndrom und Rheuma. Ich war erstaunt über den Meister und das Fa.
Der Meister sagt:
„Ich sage euch, die grundlegende Ursache, weshalb die Kultivierungsenergie nicht wächst, liegt darin, dass die Menschen bei den zwei Wörtern Xiu Lian nur auf das Lian (das Praktizieren der Übungen) und nicht auf das Xiu (die Kultivierung) achten.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, S. 32)
Ich achtete nicht auf das „Xiu“ (die Kultivierung). Zu dieser Zeit konnte ich mich beim Fa-Lernen nicht konzentrieren und suchte auch nicht im Inneren. Wenn ich Konflikten begegnete, konnte ich mich nicht wie eine Praktizierende verhalten und versuchte, sie mit menschlichen Gesinnungen zu lösen. Die angespannte Beziehung zu meinem Sohn verbesserte sich nicht, sondern verschlechterte sich sogar noch.
Mein Sohn hat einen rebellischen Charakter. Es schien, als ob er zum Aufstand geboren wurde. Selbst wenn ich etwas Gutes sagte, glaubte er, das Gegenteil zu hören. Wenn er längere Zeit bei mir blieb, weinte er ununterbrochen. Das war ermüdend. Aus Verzweiflung brachte ich ihn zu seiner Großmutter und holte ihn später ab. Dies ging etliche Jahre so.
Einmal holte ich ihn von der Kindertagesstätte ab. Sobald er mich sah, warf er sich auf den Boden und rollte sich weinend hin und her. Die Lehrer waren sehr überrascht, weil es dem Jungen kurz vorher noch gut gegangen war. Ein älterer Nachbar vermutete, dass ich vielleicht eine schlechte Schicksalsbeziehung mit ihm hätte und ihm vielleicht etwas schuldete. Zu der Zeit war ich Atheistin und glaubte ihm nicht.
Ich bin Lehrerin. Viele meiner Schüler besuchten später die Hochschule, einige wurden sogar an Elite-Universitäten aufgenommen. Ich glaubte, dass mein Sohn auch so talentiert werden und mit meiner Hilfe auch den Weg gehen könnte, den ich mir für ihn wünschte.
Aber mein Sohn spielte gerne, anstatt Hausaufgaben zu machen. Für die Lehrer war er einer von den schwierigen Schülern. Als Elternteil so eines Schülers wurde ich von seinen Lehrern oft zu einem Gespräch gebeten.
Weil ich hohe Anforderungen an meinen Sohn stellte und die Kinder meiner Kollegen alle hervorragend waren, nahm ich die Noten meines Sohnes persönlich. Im Nachhinein betrachtet habe ich ihm nichts beigebracht und ihn nur sarkastisch kritisiert. Er grollte mir und glaubte, dass ich ihn nicht fair behandeln würde.
Nach seiner Heirat und der Geburt seines Kindes dachte ich, dass sich seine Einstellung mir gegenüber ändern würde. Aber es wurde nur noch schlimmer: Er gab mir die Schuld, dass er keinen Erfolg hatte, und kritisierte mich, als ob ich sein Kind wäre.
Ich fand das alles unfair. Ich ließ meinen Mann zuhause und zog in seine Stadt, um auf sein Kind aufzupassen und Hausarbeit für ihn zu erledigen. Manchmal verlor ich die Beherrschung und stritt mit ihm, was ihn nur noch ärgerlicher machte. Ich war sehr verletzt und unglücklich über so einen schlechten Sohn.
Zu der Zeit hatte ich schon einige Jahre Falun Dafa praktiziert. Ich wusste, dass mein Verhalten darauf zurückzuführen war, dass ich das Fa nicht gut gelernt und mich nicht gut kultiviert hatte.
Ich sprach mit meinen Mitpraktizierenden über meine Erfahrungen. Sie lernten mit mir das Fa und wir tauschten uns auf der Grundlage des Fa aus. Ich erkannte, dass es ein Problem bei meiner Kultivierung gab, und beschloss, meine menschlichen Gesinnungen zu beseitigen.
Nachdem ich das Fa fleißiger gelernt hatte, erkannte ich, dass es in der Beziehung zu meinem Sohn zwei Probleme gab. Zum einen kann es sein, dass es vorherbestimmt war, weil ich meinem Sohn etwas schuldete. Ein Praktizierender sagte: „Behandle deinen Sohn nicht wie dein Kind, sondern wie deinen Schuldner. Du solltest froh sein, wenn du deine Schulden abbezahlen kannst.“ Durch den Hinweis des Meisters und nach dem Austausch mit Mitpraktizierenden konnte ich den Knoten in meinem Herzen lösen.
Zum anderen war ich von der Kommunistischen Partei indoktriniert und hatte die Parteikultur nicht beseitigt. Die Art, wie ich dachte und mit den Dingen umging und dass ich keine anderen Meinungen hören wollte, verletzte ihn tief.
Ich erkannte, dass ich noch viel wegkultivieren musste. Zusätzlich zum Lernen des Fa hörte ich eine Aufnahme der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei, Die Parteikultur auflösen und Das Endziel des Kommunismus sowie einige traditionelle Geschichten, die ich als sehr hilfreich empfand. Mein Groll gegenüber meinem Sohn ließ allmählich nach und ich konnte akzeptieren, was er mir sagte.
Eines Tages hatte meine Schwiegertochter einen Kommilitonen zu Besuch. Sie zeigte ihm und seiner Familie unsere Stadt. Seine Familie übernachtete in unserem Haus in der Stadt. Beiläufig fragte ich meinen Sohn, ob dem Kommilitonen der Besuch gefallen habe. Dann fügte ich noch hinzu, dass meine Schwiegertochter stolz darauf sein sollte, in der Provinzhauptstadt zu leben und für eine Behörde der Provinzregierung zu arbeiten. Darauf sagte mein Sohn: „Mama, wie kannst du dich so kultivieren. Ist es das, was dein Meister dir beibringt? Du denkst nur an Profit, Ruhm und sozialen Status. Sag mir, beruht das auf Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht?“
Ich spürte die Ernsthaftigkeit in seinen Worten und antwortete: „Nein, das tut es nicht. Es ist genau das, worauf ich achten und was ich loslassen sollte.“ Danach war er ruhig, aber ich war wütend: „Ich habe nur einen Satz gesagt. Habe ich etwas verbrochen? Warum ärgerst du dich so sehr darüber?“
Er sagte: „Du kannst nie zugeben, wenn du falsch liegst, nicht einmal bei einer kleinen Sache. Ich weiß noch nicht einmal, wie überkritisch du bist, wenn du nicht zuhause bist.“
Ich war sprachlos und dachte darüber nach. Obwohl seine Worte sehr scharf und unfreundlich waren, wusste ich, dass er mir meine Anhaftungen aufzeigte. Es war der Meister, der mir durch ihn Hinweise gab.
Der Meister sagt:
„Bei vielen Sachen brauchst du sogar nicht einmal zu argumentieren, denn es gibt keinen einzigen Zufall auf dem Weg deiner Kultivierung. Vielleicht wurde das, was dich bei dem Gespräch gestört hat, oder der Faktor hinter dem Konflikt, der deine Interessen antastet, vom Meister herbeigeschafft. Vielleicht hat man etwas gesagt, was dich gereizt und deinen Schmerzpunkt getroffen hat, erst dann fühlst du dich gereizt. Vielleicht hat man dir wirklich ein Unrecht angetan, aber es kann sein, dass nicht er diesen Satz gesagt hat, sondern ich. (Alle lachen) In dem Moment will ich doch sehen, wie du damit umgehst. Wenn du in dem Moment mit ihm streitest, ist es nicht anders, als wenn du mit mir streitest.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)
Die Worte meines Sohnes hatten mich wachgerüttelt. Ich erkannte, dass mein Verständnis sehr mangelhaft war. In all den Jahren hatte mir der Meister durch meinen Sohn Hinweise gegeben, um mir zu zeigen, wo ich mich verbessern musste. Aber ich hatte mich nicht verbessert. Als ich darüber nachdachte, kamen mir die Tränen. Ich dankte dem Meister für seine Hilfe. Ich dankte auch meinem Sohn, weil er mir diese Gelegenheiten geboten hatte. Seitdem achtete ich mehr darauf, meine Anhaftungen loszulassen.
Der Meister sagt:
„Wenn wir dann aber über Kultivierende sprechen, dann denkt einmal nach, wenn du dein Karma nicht abträgst, wenn du kein bisschen Leiden erträgst, wenn es dir immer prima gehen soll, wie kannst du dich dann noch kultivieren? Du sitzt hier und denkst: Heute werde ich die drei Weltkreise hinter mir lassen, morgen wird ein Buddha aus mir. Doch ist es nicht so, dass es sich die Menschen einfach wünschen können, und schon bekommen sie es. Du musst dich in der praktischen Kultivierung, in der realen Gesellschaft stählen, dein strebendes Herz eines gewöhnlichen Menschen ablegen, du musst die Eigensinne loslassen, die Menschen nicht loslassen können.“ (Fa-Erklärung während der Fa-Konferenz in Houston, 12.10.1996)
Obwohl ich meine Mängel identifiziert hatte, war es auch später manchmal noch schwierig, nach den Anforderungen des Fa zu handeln. Es war schwer für mich, bei den Xinxing-Prüfungen mit meinem Sohn einen Durchbruch zu erzielen.
Eines Tages im Jahr 2016 war der Abfluss in der Küche verstopft. Mein Sohn sah es und sagte: „Daran bist bestimmt du schuld. Wer außer dir könnte ihn verstopfen? Du machst immer alles nachlässig und entfernst die Reste nicht aus dem Becken.“ Nichts von dem, was er sagte, war wahr. Der Abfluss hatte schon einige Tage nicht mehr richtig funktioniert, aber ich stritt nicht mit ihm.
Später schaute er sich den Abfluss an, konnte aber die Ursache nicht finden. Er wurde noch wütender: „Du respektierst nie die Arbeit der anderen. Ich bin so müde, bist du jetzt zufrieden? Sag mir mal, bist du es gewesen?“
Ich sagte nichts und ging in mein Zimmer. Ich fand, dass ich ziemlich gut war, weil ich nicht mit ihm stritt und nicht wütend wurde. Aber als ich im Inneren suchte, bemerkte ich, dass mein Gedanke nicht völlig rein war. Ich war immer noch etwas genervt.
Am übernächsten Tag fragte er mich: „Mama, warst du es?“ Ich dachte, dass ich es dieses Mal besser machen und den Meister nicht im Stich lassen sollte. Dann sagte ich: „Ja, ich war es.“ Er ging weg. Aber sobald ich auf dem Sofa saß, brach ich in Tränen aus. Ich erkannte, dass meine Nachsicht noch nicht ausreichend war. Überdies musste ich die Anhaftung aufgeben, andere nicht sprechen zu lassen.
Am dritten Tag fragte er mich erneut: „Sag mir, Mama, warst du es?“ Ich sagte: „Ja, ich war es.“ Ich blieb ruhig und er sagte nichts.
Ich ließ einen Installateur kommen. Er prüfte den Abfluss und stellte fest, dass alles in Ordnung war. Warum ist er dann verstopft, fragte ich ihn. „Im Abfluss hängt Öl und Fett, aber das können wir mit heißem Wasser und Spülmittel entfernen“, antwortete er. In dem Moment fiel mir ein, dass mein Sohn in letzter Zeit viel scharfe Suppe gegessen hatte, die ziemlich ölig war.
Als der Installateur und ich gerade versuchten, den Abfluss zu säubern, kam mein Sohn nach Hause. Er fragte nach dem Grund für die Verstopfung. Der Installateur sagte nur: „Es ist Öl“. Mein Sohn verstand schnell, dass er es war, der das Problem verursacht hatte: „Mama, es tut mir leid, ich habe dich falsch behandelt“, sagte er. Ich lächelte: „Ist schon in Ordnung.“ Ich hatte endlich meinen Eigensinn losgelassen und er hatte sich verändert.
Der Meister sagt:
„Manche denken, sollte mir eine Verdrießlichkeit begegnen, so bin ich unglücklich, bist du dann nicht doch ein Mensch? Wo ist der Unterschied? Wenn du auf etwas Unerfreuliches stößt, ist es nicht genau die Zeit, in der du dich selbst und dein Herz kultivierst? Sagte man früher nicht in den Religionen, sich nach innen und das Herz kultivieren? Hört nicht hin, was der Mensch der jetzigen Zeit sagt, er versteht nicht unbedingt, was die wahre Bedeutung ist. Kultiviere dich selbst wahrhaftig, schaue bei Konflikten und Problemen, was du selbst falsch gemacht hast und wie du damit umgehen sollst. Bemiss die Angelegenheit mit dem Fa. Denkt einmal nach, ist das nicht Kultivierung? Ganz gleich, ob ein gewöhnlicher Mensch in den Tempel geht oder sich zu Hause kultiviert, wird er auf diese Weise handeln? Nein.“ (Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, Fa-Erklärung in Washington, D.C. 2011, 16.07.2011)
In der Tat war die Art, wie mein Sohn mich behandelte, ein Weg für mich, auf dem ich mich kultivieren konnte. Das war etwas Gutes für mich als Kultivierende, damit sich meine Gedanken dem Fa angleichen konnten.
Während der Ferien im Oktober kehrte ich in meine Heimatstadt zurück und sah die persönlichen Konflikte zwischen meinen Verwandten. Als ich wieder bei meinem Sohn war, sagte ich vor mich hin: „Ich werde dort nicht mehr so oft hingehen. Die Leute in unserer Heimatstadt haben nichts Besseres zu tun, als Mah-jongg zu spielen.“
Mein Sohn hörte meinen Kommentar und schien sich dafür zu interessieren. Er kam zu mir und sagte: „Was ist mit unseren Verwandten?“ Ich schilderte ihm, wie unsere Verwandten miteinander stritten. Zum Schluss kommentierte ich, wie schlimm sie waren.
Weil der Dampfabzug angestellt war, sprach ich lauter. Mein Sohn schien froh und bat mich, fortzufahren. Als das Abendessen fertig war, spielte mir mein Sohn eine Handy-Aufnahme ab, über all das, was ich gesagt hatte.
Ich sah mir das Video an und war schockiert. Wie erschreckend ich aussah! Worte können es nicht beschreiben. Wenn ich diese Aufnahme nicht gesehen hätte, hätte ich nicht zugegeben, dass ich mich so verhalten habe. Mein Sohn fragte: „Mama, denkst du immer noch, dass du besser bist als unsere Verwandten?“
Ja, er hatte recht. Ich war nicht besser als sie. Ich sah nicht aus wie eine Praktizierende. Nun sage ich nichts Schlechtes mehr über meinen Sohn. Aus der Sicht einer Kultivierenden weiß ich, dass ich einen sehr guten Sohn habe, der meiner Kultivierung gegenüber sehr verantwortungsvoll ist.
Eines Tages saß ich auf dem Bett und erinnerte mich an all die Schwierigkeiten, die ich mit meinem Sohn gehabt hatte. Sie dienten alle dazu, meine Xinxing zu erhöhen. Der Groll gegenüber meinen Sohn war verschwunden. Nun bin ich ihm dankbar, dass er mir die Gelegenheit gegeben hat, mich zu erhöhen. Vor allem bedanke ich mich beim Meister und Dafa, dass sie mir geholfen haben, den über 30 Jahre andauernden Groll in dieser Schicksalsbeziehung zu meinem Sohn zu lösen.