(Minghui.org) In dieser Spezialsammlung veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Auszüge aus besonders wertvollen Erfahrungsberichten aus aller Welt. Die Texte stellen die Essenz von Kultivierungserfahrungen zu verschiedensten Themen dar.
Nachdem ich eine Zeit lang in Daegu für die Epoch Times gearbeitet hatte, zog ich wieder nach Seoul. Dort verteilte ich für eine längere Zeit die Epoch Times. Wenn ich mich vom gewöhnlichen Leben locken ließ oder meine Einstellung nicht richtig war, begann ich mich arm zu fühlen. Dann kamen mir jedes Mal die folgenden Worte des Meisters in den Sinn:
„Wir sollen es nicht aufgrund der Werkzeuge an der Oberfläche beurteilen, sondern aufgrund ihrer tatsächlichen Effekte. Die chinesische Medizin in den alten Zeiten ist sehr weit entwickelt gewesen. Auch in vielen Jahren kann die jetzige westliche Medizin sie nicht einholen.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, S. 375)
Daher erkannte ich, dass man nicht oberflächlich urteilen soll, ob jemand arm ist oder nicht. Solange man Menschen erretten kann, ist es egal, selbst wenn man ein unwichtiges Lebewesen zu sein scheint. Ich fühlte mich arm, weil ich auf die Wirkung an der Oberfläche achtete.
Ich verteilte die Zeitungen hauptsächlich in Da Lin Dong in Seoul, wo die meisten Chinesen leben. Deshalb kenne ich viele, die dort arbeiten oder geschäftlich tätig sind. Eines Tages hatte ich gerade meinen Stand aufgebaut und begonnen, Zeitungen zu verteilen. Da sah ich Müll neben dem Stand und hob ihn auf. In dem Moment dachte ich: „Ich hebe gerade Müll auf. Ich tue etwas Gutes. Die Menschen werden schon sagen, dass ich gut bin.“ Als ich aber den Müll entsorgte, fragte ich mich: „Bin ich wirklich dabei, etwas Gutes zu tun?“ Den Müll aufzulesen und zu entsorgen, ist natürlich gut. Aber ich tat es für mich selbst, deshalb war es keine wahre Barmherzigkeit. Mein Gedanke, gerade etwas Gutes zu tun, zeigte an sich schon ein Streben nach Anerkennung.
Als ich nach innen schaute, bemerkte ich, dass mein Herz nicht tatenlos war, als ich etwas Gutes tat. Was ist eigentlich tatenlos?
Eines Tages erkannte ich Folgendes: Blumen bemerken nicht, dass sie duften. Vielleicht wissen sie nicht einmal, dass sie duften. Das Duften ist eine Eigenschaft der Blumen. Wenn Blumen absichtlich duften wollten, wäre das eine Anhaftung. Die Kultivierung ist genauso. Wenn sich die Xinxing und die Moral erhöhen, zeigt sich die Barmherzigkeit automatisch und natürlich. Weil man keine Absicht hat, braucht man keine Bedingungen oder Gegenleistung. So wie Blumen, die Gutes tun, ohne es zu wissen. Es ist absichtslos. Durch die Erhöhung der Xinxing „duftet“ man automatisch aus dem reinen Ursprung des Lebens. Deshalb muss man Wert darauf legen, die Xinxing zu erhöhen, und das ist eben Kultivierung. (Auszug aus „Dämonische Schwierigkeiten mit Barmherzigkeit behandeln“)
Als mein Vater den Pass des Krankheitskarmas hatte, zeigten sich viele Anhaftungen von mir, die ich vorher nicht bemerkt hatte: Ich gab ihm Befehle und kritisierte ihn. Ich war selbstgefällig, was zur Partei-Kultur gehört. Ich dachte noch, dass ich an ihn gedacht und ihm geholfen hätte. Aber selbst aus der Sicht der gewöhnlichen Menschen sollte ich ihn als Sohn nicht so behandeln. Von der Kultivierung her gesehen hat jeder seine Erkenntnisse auf seiner Ebene. Ich soll ihm meine Erkenntnisse nicht aufzwingen, geschweige denn ihn kritisieren. Vielleicht kultiviert er sich in anderen Bereichen besser als ich und nur in diesem Bereich hatte er sich noch nicht erhöht. So verneinte ich den Zustand des Krankheitskarmas nicht vollständig. Als er mehr hustete, machte ich mir Sorgen: „Warum hustet er wieder? Warum hustet er mehr?“ Eigentlich betrachtete ich seinen Zustand als eine Krankheit. Ich machte mir Sorgen, ob er nach innen schauen, sich erhöhen und den Pass überwinden würde. Dabei hat der Meister uns immer wieder daran erinnert, dass wir uns selbst kultivieren sollen.
Der Meister sagt:
„Bei der Kultivierung dürft ihr euer Augenmerk nicht immer auf andere richten, ihr sollt auf euch selbst schauen und euch selbst kultivieren. Wenn es Probleme gibt, dann schaut einfach bei euch selbst, wo ihr eigene Probleme entdecken könnt. Wenn man Mängel bemerkt hat, was jeden einzelnen betrifft, so überlegt man, wie man diese Sache gut machen kann, während der Arbeit berichtigt man seine Gedanken. Angesichts der Schwierigkeiten zeigt man die aufrichtige Gesinnung und das aufrichtige Verhalten eines Dafa-Jüngers, das erst ist großartig. Als Dafa-Jünger ist man so erst dabei, das Fa durch aufrichtige Gedanken zu bestätigen, erst dann ist man wirklich eines Dafa-Jüngers würdig.“ (Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, 12.04.2004)
Aber ich vergaß, dass ich bei der Kultivierung war. Es war für mich eine Chance zur Erhöhung und eine Prüfung, wie sehr ich an den Meister und das Fa glaubte. Ich geriet in die Gefühle und schaute immer auf die anderen. Dieser war nicht gut und jener schlecht. Ich vertraute meinem Vater nicht, der sich auch kultivierte. Ich fügte ihm meine negativen Gedanken hinzu, was ihn noch zusätzlich unter Druck setzte. Wie konnte das Ergebnis gut sein, wenn ich so viele schlechte Faktoren an mir hatte? Daher hörte er mir überhaupt nicht gerne zu. Aber wenn andere Praktizierende über das Gleiche redeten, hörte er gerne zu. Das zeigte, dass wir verschiedene Gesinnungen hatten.
Durch Fa-Lernen und Nach-innen-Schauen fand ich eine Anhaftung nach der anderen. Die Dinge der bösartigen Partei, die mir nicht bewusst waren, zeigten sich. Nach meiner Erhöhung änderte sich sein Zustand schnell. (Auszug aus „Meine Kultivierung, während mein Vater den Pass des Krankheitskarmas hatte“)