(Minghui.org)
Ich grüße den verehrten Meister und die Mitpraktizierenden!
Ende 2000 habe ich das Fa [1] in Sydney, Australien erhalten. Als ich 1987 an einer medizinischen Universität mein Studium abgeschlossen hatte, bekam ich eine Arbeitsstelle als Chirurg in einem großen Krankenhaus. Während meiner Arbeit erlebte ich viele dunkle Seiten der medizinischen Kreise in China. Damals schwamm ich mit der Strömung mit. Das brachte mir viel Leid.
Ich hatte das Gefühl, dass sich meine menschliche Natur in dieser schmutzigen und komplizierten Umgebung allmählich auflöste. Wenn man in einer solchen Umgebung noch an seiner menschlichen Natur festhält, wird man schließlich nur noch ein Fremdkörper, alle kehren einem dann den Rücken zu. Aber wenn man noch ein bisschen Moral und etwas Gewissen hat, lebt man ein seelenloses Leben. Nach vielen qualvollen Jahren des Leidens fasste ich den Entschluss, China zu verlassen und auf meinen geliebten Beruf zu verzichten, bevor ich meine menschliche Natur ganz verlieren würde.
1997 kam ich nach Australien. Um spirituelle Unterstützung zu finden, ging ich einige Male in die Kirche und wurde sogar getauft. Aber letztendlich merkte ich, dass dies nicht der Ort war, wo ich wirklich sein wollte. Als die Kommunistische Partei Chinas im Jahr 1999 begann, Falun Dafa zu verfolgen, erfuhr ich von einer chinesischen Zeitung, dass es eine Kultivierungsmethode namens Falun Dafa gab. Ich fand die spirituelle Kraft von Falun Dafa immens groß, weil sich die Praktizierenden für ihre Überzeugung nicht einmal vor der Gewalt der chinesischen Polizei und der chinesischen Regierung fürchteten. Für ihren Glauben scheuten sie sich nicht einmal, ihr Leben hinzugeben. Das war für Chinesen einzigartig. Unbewusst spürte ich, dass Falun Dafa wahrscheinlich genau die spirituelle Kraft war, nach der ich gerade suchte.
Dann lernte ich eine Falun-Dafa-Praktizierende kennen. Obwohl sie auch gerade anfing zu praktizieren, empfahl sie mir ihre Fa-Lerngruppe. Wir vereinbarten einen Termin und wollten uns am Bahnhof treffen. Ich war pünktlich dort, aber Frau Chen nicht. Auch telefonisch konnte ich sie nicht erreichen. Während ich geduldig auf sie wartete, versuchte ich immer wieder, sie anzurufen, aber ohne Erfolg. Als unser Termin bereits seit einer Stunde verstrichen war, verließ ich mit langsamen Schritten unseren Treffpunkt. Jedoch hatte ich damals das Gefühl, dass ich mit meinem Weggehen die Schicksalsverbindung mit Falun Dafa [2] verlieren würde. Plötzlich klingelte mein Telefon. Es war Frau Chen. Sie sagte, dass sie auf dem Weg hierher sei und gleich ankommen würde. Ich fragte sie, warum sie meine Anrufe nicht entgegengenommen habe. Sie antwortete, ihr Handy habe plötzlich nicht mehr funktioniert. Sie habe mich anrufen wollen, aber es sei nicht möglich gewesen. Wenn ich jetzt auf diese Situation zurückblicke, ist mir klar: Frau Chen hatte sich eine ganze Stunde verspätet. Das war wahrscheinlich das Hindernis, mit dem die alten Mächte mich davon abhalten wollten, das Fa zu erhalten. Wie schwer ist es für eine Person, das Fa zu erhalten! Es geht vielleicht nur um einen kurzen Augenblick – im Handumdrehen ist er vorbei und man hat diese Chance verloren.
Als ich mit Frau Chen zur Fa-Lerngruppe ging, war der Betreuer Luo sehr freundlich. Ich fühlte mich sehr wohl dort und fand diese Gruppe von Menschen anders als andere. Luo gab mir ein „Zhuan Falun“, damit ich mitlesen konnte. Während des Lesens spürte ich, dass eine riesige Kraft aus dem Buch mich hineinzog, sodass ich nicht aufhören konnte, es zu lesen. Als wir eine Lektion fertig gelesen hatten, fühlte ich mich innerlich sehr wohl und hätte am liebsten noch weitergelesen. Auf dem Heimweg spürte ich einen harmonischen Herzenszustand – sehr angenehm, ruhig, vollkommen frei von menschlichem Groll und Hass. Ich empfand weder Leiden noch Sorgen. In dem Moment verstand ich erst, was wirkliche Harmonie ist. Dieses Wohlgefühl dauerte jedes Mal bis zum nächsten Mittag an.
Als ich zum zweiten Mal an dem Fa-Lernen in der Gruppe teilnahm, setzte der Meister bereits ein Falun in meinen Unterbauch ein. Während ich das Fa las, spürte ich plötzlich, dass ein Ding wie ein Feuerball „peng“ in meinen Unterbauch sprang. Danach fühlte sich mein Unterbauch heiß an, aber sehr angenehm. Erst als ich mich nach vielen Jahren erneut daran erinnerte, verstand ich, dass der Meister mir damals ein Falun eingesetzt hatte.
Bevor ich mit der Kultivierung anfing, rauchte ich täglich eine ganze Schachtel Zigaretten. Besonders am Abend rauchte ich eine nach der anderen. Ich trank auch Alkohol. Nach Beginn meiner Kultivierung konnte ich mir sofort das Trinken von Alkohol abgewöhnen, aber nicht so leicht das Rauchen. Innerlich hing ich noch daran und dachte, dass ich im Leben nur noch so wenig zum Genießen hätte, das wollte ich nicht loslassen. Und so rauchte ich heimlich weiter, wenn auch weniger.
Einmal fuhr ich mit einer Mitpraktizierenden meiner Gruppe mit dem Auto nach Canberra zu einer Veranstaltung zur Verbreitung des Fa. Sie hatte schon immer direkt und ironisch gesprochen, ohne die Gefühle anderer zu berücksichtigen. Innerlich hatte ich Angst vor ihr und befürchtete, dass sie mich nach dem Rauchen fragen würde. Als wir unterwegs bei McDonalds etwas aßen, fragte sie mich plötzlich: „Hast du dir das Rauchen schon abgewöhnt?“ Das kam so plötzlich, dass mir die Worte fehlten. Es ist wirklich so: Mit dem, wovor man Angst hat, wird man konfrontiert. Allerdings verstand ich jetzt, dass der Meister mich in dem Moment durch ihren Mund auf etwas hinwies. Mir war klar, dass sie mich verspotten und mich in Verlegenheit bringen würde, wenn ich ihr die Wahrheit sagte. Aber wenn ich die Wahrheit nicht preisgeben würde, würde mich ein Augenpaar im Himmel anstarren. Ich kann Menschen betrügen, aber doch nicht die Gottheiten. Ich zögerte ein bisschen und antwortete dann: „Nein!“ Da sagte die Mitpraktizierende leise zu mir: „Nicht mal dieses bisschen Willen hast du?“ Obwohl sie diesen Satz leise aussprach, provozierte er mich doch sehr und ich begann, mich selber dafür zu hassen, dass ich es immer noch nicht geschafft hatte.
Als ich nach Hause kam, las ich den entsprechenden Abschnitt in Lektion 7 noch einmal durch. Ich wollte testen, ob es wirklich so war, wie der Meister sagte, dass das Rauchen danach nicht mehr schmeckt. Schließlich zündete ich mir eine Zigarette an und merkte, dass sie wirklich seltsam schmeckte. Das Gefühl von Genuss war einfach weg. Ich dachte, es wäre vielleicht einfach nur eine psychische Wirkung. So rauchte ich noch eine zweite, aber die schmeckte genauso seltsam. Ich dachte immer noch, es sei nur psychisch. Schließlich zündete ich gleichzeitig zwei Zigaretten an und rauchte sie gleichzeitig. Auch die schmeckten mir nicht. Endlich begriff ich, dass das nicht wegen meiner Psyche war. Obwohl ich an das Wort vom Meister glaubte, hatte ich mir das Rauchen immer noch nicht abgewöhnen können. Auf einmal erinnerte ich mich an diesen Satz des Meisters:
„Du bist ein Praktizierender; versuch heute mal, das Rauchen als eine Anhaftung zu betrachten und zu beseitigen, und schau dann mal, ob du damit aufhören kannst.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, Seite 349)
Mir wurde klar, dass ich das Rauchen nicht als eine Anhaftung betrachtet hatte, deswegen hatte ich es mir nicht abgewöhnen können. Danach sagte ich mir jedes Mal, wenn ich wieder eine Zigarette anfasste: „Das ist eine Anhaftung und muss abgelegt werden.“ So schaffte ich es bald darauf, mir das Rauchen abzugewöhnen.
Im Jahr 2003 wurde in Australien eine Zweigstelle von New Tang Dynasty TV (NTDTV) gegründet. Glücklicherweise durfte ich bei diesem Projekt mitmachen.
Medienprojekte bringen leicht die Eigensinne zum Vorschein, man wird auch leicht süchtig nach der Arbeit. Um meine Sucht zu befriedigen und meinem Hobby nachzugehen, setzte ich viel Zeit und Energie ein, um die Technik und andere Arbeiten zu verbessern. Oberflächlich gesehen wollte ich NTDTV unterstützen, dahinter versteckten sich aber mein Neid und mein Kampfgeist. Außerdem hatte ich die Neigung, auf andere herabzuschauen. So hatte ich nur wenig Zeit für das Fa-Lernen. Am Ende fuhr ich auch nicht mehr wöchentlich zum Fa-Lernen in die große Gruppe. Schließlich hatte ich mich allmählich von der Gesamtheit der Kultivierungsumgebung entfernt und war in der konkreten Arbeit und Verbesserung der Technik versunken. Es schien so, dass ich sogar vergessen hatte, was es bedeutete, sich zu kultivieren und wie ich mich kultivieren sollte. Auch andere Praktizierende in dem Projekt waren in einer ähnlichen Situation wie ich. Deswegen wurde die ganze Kultivierungsumgebung bei uns sehr schlecht. Als andere Praktizierende, die nicht bei den Medien arbeiteten, das sahen, waren sie sehr besorgt. Sie kamen zu uns, um sich mit uns darüber auszutauschen. Leider hatte das aber keine Wirkung. Sogar die Mitpraktizierenden des Dafa-Vereins tauschten sich mit uns aus und sagten, wir müssten mehr Wert auf die gemeinsame Kultivierungsumgebung legen. Auch das wurde von uns mit der Ausrede zurückgewiesen, dass NTDTV ein globales Projekt zur Erklärung der wahren Umstände sei und dass wir nur auf die Zentrale von NTDTV hören würden. Erst als der Meister im Juli 2011 das Jingwen „Dafa-Jünger müssen das Fa lernen“ veröffentlichte, wachte ich plötzlich auf und erkannte die Ernsthaftigkeit des Fa-Lernens.
Der Meister sagt:
„Seit geraumer Zeit können manche Leute in manchen Regionen beim Fa-Lernen nicht Schritt halten. Sie verwenden oft menschliche Methoden. Wenn es nicht gelingt, gut zusammenzuarbeiten, geraten sie in die Passivität und jeder macht seins. Oder sie gehen mit einer listigen Haltung der gewöhnlichen Menschen mit den Dingen um.“ (Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, Fa-Erklärung in Washington, D.C. 2011, 16.07.2011)
„Ganz gleich, wie beschäftigt ihr seid, ihr müsst das Fa lernen. Deshalb schlage ich den Dafa-Jüngern, die durch unterschiedliche Projekte eingebunden sind, vor, sich die Zeit zu nehmen, um am Fa-Lernen vor Ort teilzunehmen. Was auch immer, ihr dürft beim Fa-Lernen nicht lockerlassen. Das ist das größte Problem, das grundlegende Problem.“ (ebenda)
Auf einmal wurde ich wach. Was der Meister ansprach, betraf genau unsere Situation! Ich erkannte, dass in meiner Kultivierung bereits ernsthafte Probleme auftauchten. Ich befand mich gerade in dem Zustand, den der Meister erwähnte. Deswegen fuhr ich sofort wieder zum Fa-Lernen in der großen Gruppe und nahm an örtlichen Aktivitäten zur Verbreitung des Fa teil. Leider war mein Abstand auf dem Kultivierungsweg bereits so groß, dass ich später auf ganz große dämonische Schwierigkeiten stieß und beinah nicht durchkommen konnte. Später las ich das Fa jeden Morgen mit den Mitpraktizierenden zusammen, erst so kam ich Schritt für Schritt mit großer Mühe durch.
Im Jahr 2012 wanderte ich nach Neuseeland aus. 2013 wurde ich Mitglied der Tian Guo Marching Band, in der ich die Pauke spielte. Anfangs konnte ich die Bedeutung dieses Projekts nicht wirklich erkennen, deswegen war ich zwar physisch anwesend, aber doch nicht mit ganzem Herzen dabei. Später probten wir jeden Montagabend im Zentrum eines Viertels. Anfangs kannte ich mich mit dem Weg dorthin nicht aus und fand einfach nicht den Eingang. Auch nach der Probe fand ich oft nicht den Heimweg. Einmal kurvte ich beinahe zwei Stunden auf der Straße herum und fand den Eingang zum Zentrum nicht. Als ich in der Probehalle ankam, war die Probe fast schon vorbei. Ich erkannte, dass das eine Störung war, die mich daran hindern wollte, zur Probe zu fahren. Seitdem sendete ich vorher jedes Mal aufrichtige Gedanken aus. Danach passierte es mir nicht mehr, mich zu verirren.
Bevor ich begann, mich im Falun Dafa zu kultivieren, war ich leicht reizbar. Nun habe ich mich zwar etwas verändert, aber zum Teil ist es immer noch so. Als ich damals beim Medienprojekt mitarbeitete, stritt ich mich oft mit den dortigen Mitarbeitern. Seitdem ich bei der Marching Band bin, bin ich immer noch voreilig, kann mich nicht beherrschen und manches gefällt mir nicht. So habe ich sowohl den Leiter für das Schlagzeug als auch den Dirigenten und den Leiter der Band verärgert. Eigentlich verkörpert „Reizbarkeit“ den Herzenszustand eines Kultivierenden. Es ist nicht nur eine Erscheinung der dämonischen Natur, sondern dahinter versteckt sich auch noch Egoismus: Vor allem muss ich mir Luft machen, alles andere kommt danach! Was meinen reizbaren Zustand anbetrifft, wusste ich zwar, dass das ein riesiges Hindernis in meiner Kultivierung war, dachte aber nie darüber nach, wie ich ihn durchbrechen konnte, bis eines Tages Folgendes passierte.
Im Jahr 2016 nahm ich an der Parade in Orewa teil, das nördlich von Auckland liegt. Danach fand ich mein Auto nicht mehr. Ich trug mein schweres Musikinstrument und suchte überall nach der Straße, wo ich das Auto geparkt hatte, aber fand es nicht. Schließlich setzte ich mich für eine kurze Pause hin und beobachtete die Autos und Menschen, die vorbeikamen. Da fiel mir ein, dass ich meine Zeit nicht verschwenden sollte, stattdessen sollte ich die Probleme bei meiner Kultivierung suchen.
Denn der Meister sagt:
„Da es nun einmal Kultivierung ist, gibt es auf dem Weg unserer Kultivierung nichts Zufälliges.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Neuseeland, 08.05.1999)
Dann enthielt das, was heute passierte, sicher auch Elemente für meine Kultivierung. Ich erinnerte mich, dass alle, als die Parade zu Ende ging, nach Hause gelaufen oder gefahren waren, jeder in seine Richtung. Ist es am Ende der Fa-Berichtigung nicht auch so? Jeder Dafa-Jünger kehrt zu seiner eigenen Position zurück. Was ist dann mit denjenigen, die sich bis dahin nicht erfolgreich kultiviert haben? Wie zum Beispiel ich. Ich kritisiere immer andere und hege Groll gegen sie. Wenn die Fa-Berichtigung zu Ende geht, gehen die anderen Mitpraktizierenden weg, was ist dann mit mir? Gehe ich dann zum Meister, um ihn zu bitten, bei mir eine Ausnahme zu machen? Und werde ich ihm sagen, dass ich mich nur deswegen geärgert habe, weil ich es gut mit anderen gemeint habe? Habe ich die anderen kritisiert, um das Projekt besser zu machen? Darf man so handeln? Da erkannte ich die Ernsthaftigkeit meines Problems und beschloss, diese Reizbarkeit, meinen Wunsch, mich zu beschweren und den Groll anderen gegenüber wegzukultivieren.
Jetzt haben nicht wenige Mitpraktizierende mir mitgeteilt, dass ich mich sehr verändert hätte, dass ich mich besser beherrschen könne und selten mit anderen in Streit geraten würde. Ich danke dem Meister für seine Hilfe, und ich danke meinen Mitpraktizierenden für ihre Fürsorge!
Dieses Jahr hat die Tian Guo Marching Band einen neuen Standard für die Prüfung eingeführt. Die Anforderungen sind extrem streng. Da ich dachte, dass ich ein relativ gutes Taktgefühl hätte, nahm ich das nicht so ernst. Ich war überzeugt, dass ich bestehen würde, auch wenn ich nicht so viel üben würde. Vor der Prüfung begleitete der Gruppenleiter mich beim Üben und zeigte mir viele Mängel auf. Erst da merkte ich, dass ich eigentlich viele Schwachpunkte hatte. Als die Prüfung zu Ende war, wies mich eine zuständige Mitpraktizierende auf meine Probleme hin, an denen ich künftig besonders üben müsse. Dann sagte sie leise zu mir: „Mach die Prüfung noch einmal.“ Ich reagierte nicht gleich darauf und fragte sie, ob ich die Prüfung bestanden hätte. „Diesmal nicht bestanden“, antwortete sie. Ich war entsetzt, mein Kopf war leer. Ich hatte nie daran gezweifelt, die Prüfung zu bestehen. Die Wirklichkeit war zu grausam. Dann dachte ich: „Für die Prüfung bei der Band habe ich noch eine weitere Chance. Aber was, wenn die Fa-Berichtigung zu Ende geht und mir der Meister sagt: ‚Du hast dich nicht erfolgreich kultiviert.‘ Was soll ich dann tun?“ In diesem Moment spürte ich, wie ernsthaft die Kultivierung ist. Jetzt kann ich die Nervosität von damals nicht mehr beschreiben. Schließlich listete ich alle Eigensinne auf, die ich noch abzulegen hatte, damit ich mich jederzeit daran erinnern konnte. Manche davon waren mir schon längst klar, dass ich sie beseitigen müsste, aber aus Bequemlichkeit betrog ich mich selbst, indem ich mir sagte: „Nächstes Mal lege ich es ab.“ Aber da hatte ich den Eindruck, dass es kein nächstes Mal mehr gibt. Sobald ich einen Eigensinn erkenne, muss ich ihn sofort beseitigen.
Weil ich meine Mängel erkannte und länger und mehr übte, habe ich jetzt die Prüfung bei der Band bestanden. Durch diese Prüfung habe ich auch meine menschlichen Anschauungen erkannt. Damals hielt ich mein Taktgefühl im Vergleich zu anderen Trommlern besser. Als bei gemeinsamen Proben Probleme auftauchten, dachte ich nicht, dass das an mir liegen könnte. Ich dachte immer, dass die Fehler sicher von anderen gemacht würden. Wenn unser Trommeln nicht einheitlich war oder es andere Probleme gab, suchte ich die Ursachen deshalb selten bei mir. Aber bei dieser Prüfung, egal ob bei der Vorbereitung oder während der Prüfung, zeigten der Gruppenleiter und Dirigent mir meine Probleme auf. Endlich erkannte ich, dass mein Gedanke, keine Fehler zu machen, völlig falsch war.
Wir wohnen im Süden von Auckland und wollten schon immer einen Stand auf dem Markt in Otara einrichten. Aber weil wir die dortige Situation nicht kannten, zögerten wir. Später unter der Hilfe eines neuen Mitpraktizierenden machten wir einen Stand.
Anfangs ging ein Inder aus Fidschi eine Zeit lang immer an unserem Stand vorbei und erinnerte uns höflich und freundlich daran, die Übungen vorzuführen. Denn wenn die Passanten uns beim Üben sähen, würden sie stehen bleiben und wissen wollen, was wir da machen. So hätten wir die Gelegenheit, ihnen die wahren Begebenheiten von Falun Dafa zu erklären. Wenn wir aber nur Flyer verteilen und nicht üben, wüssten andere ja nicht, was wir machen.
Das ist wirklich so. Jedes Mal, wenn wir die Übungen praktizieren, bleiben sie stehen. Sie schauen uns zu oder machen Fotos von uns oder nehmen sich die Informationen vom Tisch. Weil dieser Inder uns jedes Mal daran erinnerte, erkannten der Mitpraktizierende und ich, dass es sein könnte, dass der Meister uns mit seinen Worten Hinweise gab. Er konnte gut Englisch. So kooperierten wir miteinander. Sobald jemand stehen blieb und uns beim Üben beobachtete, machte ich die Übungen weiter und er erklärte dabei die Hintergründe von Falun Dafa. Das hatte eine sehr gute Wirkung. Später verschwand der Inder.
Auf diesem Markt gibt es viele Händler aus China. Manche von ihnen beobachteten uns. Im Gespräch mit ihnen erfuhr ich, dass wir ihnen keinen schlechten Eindruck hinterlassen hatten. Ein Chinese ging oft an unserem Stand vorbei. Jedes Mal überblickte er die auf dem Tisch ausgelegten Informationsmaterialien. Anfangs dachte ich, dass er weder hören noch sprechen könne. Jedes Mal, wenn wir ihn begrüßten, reagierte er nicht. Endlich antwortete er einmal mit „en“ (Ja). Erst dann wusste ich, dass er ganz normal war. Danach reagierte er auch endlich auf unsere Begrüßung. Später setzte er sich auch mal hin und plauderte mit uns. Erst da erfuhr ich, dass er hier einen Stand hatte und in China Chef für die Forschungsabteilung eines Krankenhauses war. Seine Haltung uns gegenüber hatte sich auch verändert. Anfangs waren wir ihm gleichgültig und er lehnte alle Informationsmaterialien von uns ab. Später unterhielt er sich gerne mit uns und nahm auch die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ an. Jetzt begrüßen wir uns wie alte Freunde und schütteln uns die Hand.
Einmal kam eine westliche Frau direkt zu unserem Stand und unterzeichnete die Petition. Meiner Erfahrung nach kam sie extra zum Unterschreiben. Ich schloss es daraus, wie sie eilig heranlief und nichts in der Hand hielt. Dann war da noch eine Inderin. Sie gehörte zu denen, die eine eigene Meinung haben. Sie kam langsam auf unserem Stand zu und fragte mich, was der „Organraub“ [3] sein solle. Ich erklärte ihr, dass so etwas Schreckliches immer noch in China passiere. Sie fand das ungeheuerlich, nahm Informationsmaterialien entgegen und unterzeichnete die Petition.
Auf dem Markt am Stand zu stehen, ist auch ein Prozess, meine menschlichen Anschauungen zu beseitigen und mein Herz zu prüfen, ob es rein ist, die Menschen zu erretten oder nicht. Einmal ging eine Chinesin mit ihren beiden Kindern an unserem Stand vorbei. Weil ich Anschauungen Chinesen gegenüber hatte, zögerte ich ein bisschen, ob ich sie begrüßen und ihr einen Flyer geben sollte. Die Drei gingen vorbei. In diesem Moment sah das die Mitpraktizierende, die mit mir zusammen am Stand war. Sie lief den Dreien nach, gab der Mutter einen Flyer und sprach mit ihr. Schließlich trat die Chinesin aus der Partei aus. Die Sache erschütterte mich sehr. Wegen meinen menschlichen Anschauungen und unreinem Herzen hätten die Mutter und ihre Kinder fast ihre Chance verpasst, errettet zu werden.
Auch wenn unser Stand klein ist, so ist das doch eine Kultivierungsumgebung, wo unsere Xinxing und Kooperation geprüft werden. Eine Zeit lang war ich ziemlich depressiv und gleichgültig. Ich fragte mich ständig, ob unser Stand überhaupt viel Sinn mache. Sollten wir damit aufhören und lieber etwas anderes tun? Schließlich sagte ich zu dem Mitpraktizierenden: „Wir haben es jetzt bereits so lange gemacht. Sollten wir nicht eine Pause einlegen? Ich habe noch anderes zu tun.“ Darauf antwortete der Mitpraktizierende: „Das haben wir jetzt schon so lange gemacht. Es wäre zu schade, wenn wir damit aufhören würden.“ – „Was tun? Kannst du denn alleine weitermachen?“ Er antwortete, das mache ihm nichts aus. Wenn er alleine dort sein sollte, dann eben alleine. Danach betreute er den Stand wirklich eine Zeit lang alleine. Als ich mich später erholt und meine Sache erledigt hatte, kehrte ich wieder zum Stand zurück. Im Herzen bin ich diesem Mitpraktizierenden für immer sehr dankbar. Wenn er damals einverstanden gewesen wäre, eine Weile zu pausieren, würde es diesen Stand vielleicht schon längst nicht mehr geben.
Der Meister sagt:
„Ihr habt in den verschiedenen Projektgruppen zur Erklärung der wahren Umstände und bei den von einzelnen Dafa-Jüngern selbst organisierten Aktivitäten eine enorm große Wirkung auf die Errettung der Lebewesen erzielt. Das ist sehr gut! Dabei spielt es keine Rolle, ob deine Arbeit großes Ansehen bringt. Es geht um die Wirkung und um deine innere Haltung; es geht darum, ob du ein Kultivierender bist oder nicht.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019, 17.05.2019)
Seitdem wir unseren Stand eingerichtet hatten, waren wir immer zu wenige. Obwohl es im Süden einige Mitpraktizierende gibt, erfüllen nicht viele die Bedingungen. Mitpraktizierende schlugen mir vor, mich an die große Gruppe zu wenden. Aber ich steckte lange Zeit in dem Irrtum, das sei die Sache von uns Praktizierenden im Süden. Alle sind mit Projekten beschäftigt, da sollte ich ihnen nicht noch mehr Umstände machen. Später erkannte ich durch das Fa-Lernen den wahren Grund, warum ich nicht alle um Hilfe bitten wollte. Mein Herz war noch zu gleichgültig. Die Dringlichkeit, Menschen zu erretten, war mir noch nicht so klar und mein Herz war nicht rein dabei. So schickte ich letztes Jahr zur Weihnachtszeit eine Rundmail in die große Gruppe und bat Mitpraktizierende, uns zu unterstützen. Daraufhin kamen sofort zwei Mitpraktizierende, die unseren Stand dann sehr unterstützten. Nach dem Vorschlag eines erfahrenen Mitpraktizierenden vergrößerten wir vor kurzem unseren Stand. Jetzt sieht unser Stand wie ein kleiner Übungsplatz aus, auf dem wir genug Platz haben, sodass sechs bis acht Praktizierende die Übungen gleichzeitig vorführen können.
Ich habe bereits fünf oder sechs Jahre am morgendlichen Fa-Lernen in der Gruppe teilgenommen. Obwohl ich auf dem Kultivierungsweg auf verschiedene Schwierigkeiten stieß, kam ich aber doch immer dank des täglichen Fa-Lernens durch. Viele Pässe und Schwierigkeiten wurden im Prozess des Fa-Lernens gelöst. Wenn ich das Fa gut lerne, spüre ich, dass alle Zellen meines Körpers von der Energie des Fa angefüllt sind. Einmal konnte ich einige Tage nicht daran teilnehmen. Es war, wie wenn ich keine Grundlage mehr hätte. Ich verlor mein Selbstvertrauen und hatte sogar den Eindruck, dass mein Körper ausgehöhlt würde. Wenn ich das Fa gut lerne, befindet sich mein Herz in einem barmherzigen und harmonischen Zustand.
Einmal lernte ich das Fa sehr konzentriert und das Fa ging wirklich ins Herz. Ich wurde voll und ganz von der Energie der Güte umhüllt, mein Herz war voller Barmherzigkeit. Als bei der Arbeit mein Chef an mir vorbeiging, schaute er mich an, drehte sich um und schüttelte ganz herzlich meine Hand. Mein Chef hatte noch nie von sich aus einem Mitarbeiter die Hand geschüttelt. Mir war klar, dass er es tat, weil die Energie der Güte, die ich in mir trug, ihn berührte.
Im Prozess des Fa-Lernens begegne ich immer wieder neuen Problemen, die durch das Fa-Lernen gelöst werden. Einmal las ich beim Lernen der Jingwen diesen Abschnitt:
„Letztendlich, wie groß ist unser System des Universums? Eine Billion Schichten des riesigen Universums nennen wir eine Sphäre. Von einer Billion bis hin zu Billionen von Billionen, angenommen, eine Billion von Billionen Schichten Kosmos bilden ein Luftteilchen, und in diesem Theater hier gibt es überall solche Teilchen. Und so viele Universen bilden nur ein kleines unbedeutendes Teilchen innerhalb eines Raumes des Universums.“ (Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag, 13. Mai 2012, New York, USA)
Als ich bis dahin las, kam mir ein Zweifel: Ist das wahr? Sofort erkannte ich, dass das eine Verkörperung des Unglaubens war, eine Störung. Sofort beseitigte ich diesen Gedanken. Anschließend las ich diesen Satz:
„Diese Welt befindet sich eben im Nebel. Der Zustand der Kultivierenden schwankt auch zwischen Glauben und Nichtglauben.“ (ebenda)
Ich erkannte, dass das Fa die Kraft hat, alle Eigensinne zu überwinden. Wenn ich schlechte Gedanken habe und sie beseitigen möchte, werden sie beim Fa-Lernen beseitigt – solange mein Herz ehrlich ist. Ich danke dem Meister!
Der Meister sagte uns:
„Es ist erforderlich, dass die Dafa-Jünger die tägliche Kultivierung gewährleisten.“ (Erinnerung, 31.07.2016)
Als ich an der Fa-Konferenz in New York 2017 teilnahm, erzählte mir ein Dafa-Jünger, was sein Kollege am meisten an ihm bewundere: dass er sein Lächeln bewahren könne, egal unter welchem großen Druck er sich befinde. Dieser Satz hat mich sehr beeindruckt. Meine erste Reaktion war: „Das schaffe ich sicher nicht.“ Als ich in letzter Zeit am Wochenende Überstunden machte, gab mir der Chef eine ganze Menge Arbeit, die ich in einer sehr kurzen Zeit schaffen musste. Das war für eine Person überhaupt nicht möglich. Während ich diese Arbeit machte, spürte ich immer größeren Druck. Schließlich kamen mir innerlich Beschwerden über die Situation: „Die Verwaltung der Firma ist schlecht und die Arbeitseinteilung nicht klar.“ Aber schnell erkannte ich, dass dies für einen Kultivierenden eben der Prozess der Kultivierung ist. Schließlich erinnerte ich mich immer wieder daran: „Das ist eben Kultivieren, ich bin dabei, die tägliche Kultivierung zu gewährleisten.“ Zugleich ermutigte ich mich mit den Worten des Mitpraktizierenden: „Unbedingt das Lächeln bewahren, unbedingt das Lächeln bewahren. Ich glaube nicht, dass ich das nicht schaffen kann, unter Druck ein Lächeln zu bewahren.“ So ermutigte ich mich ständig, bis ich die ganze Arbeit geschafft hatte. Ich weiß nicht, wie andere mich in dem Prozess sahen. Aber nach der Arbeit zeigte mir der Kollege neben mir den Daumen nach oben. Obwohl der Prozess sehr hart für mich war, zog ich ihn durch. Und so schaffte ich es, trotz Druck mein Lächeln zu bewahren. Vor zwei Jahren hätte ich mir das nicht vorstellen können.
Als Dafa-Jünger haben wir Familie und Arbeit. Wie müssen das Fa lernen und die Übungen praktizieren, außerdem noch die wahren Begebenheiten von Dafa erklären, Menschen erretten und uns selbst gut kultivieren. In diesem Prozess werden wir auch noch oft von alltäglichen Menschen nicht verstanden. Manchmal werden wir noch verspottet und sogar beschimpft. Wir haben es nicht leicht. Als Lebewesen im Kosmos, die in der Zeit der Fa-Berichtigung vom Meister Dafa-Jünger werden können, wurde uns von dem verehrten Meister die heilige Mission anvertraut, ihm bei der Fa-Berichtigung zu helfen und Lebewesen zu erretten. Was für eine große Ehre!
Der Meister sagte:
„Dafa-Jünger, erst neulich habe ich darüber gesprochen und gesagt, wer kann ein Dafa-Jünger sein? Wie groß muss ihre Schicksalsverbindung sein.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019, 17.05.2019)
Als Dafa-Jünger kann ich nur zusehen, dass ich fleißig vorankomme. Nur so kann ich mich der unendlichen Gnade des verehrten Meisters als würdig erweisen.
Der Meister ermahnte uns:
„Allerdings, wie ich vorhin gesagt habe, müssen wir in der Abschlussphase unsere Aufgaben noch besser erfüllen; denn je mehr es dem Ende zugeht, desto entscheidender ist es.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019, 17.05.2019)
Ich wünsche mir, in der Abschlussphase der Fa-Berichtigung mit Mitpraktizierenden zusammen die Zeit voll zu nutzen, mich stabil zu kultivieren, die drei Dinge [4], welche der Meister uns zu tun gegeben hat, gut zu machen und viele Lebewesen zu erretten.
Ich danke dem Meister! Ich danke allen Anwesenden!
[1] das kosmische Gesetz
[2] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.[3] siehe: https://de.minghui.org/cc/8/[4] Die „drei Dinge”, die Meister Li Hongzhi von den Dafa-Jüngern erwartet: 1) Die Lehren von Falun Dafa lernen, 2) aufrichtige Gedanken aussenden und 3) die Menschen auf der Welt über die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung aufklären.