(Minghui.org) Schon seit meiner Kindheit mochte ich gerne scharfes Essen. Ich fand, dass Speisen, die nicht scharf waren, nach nichts schmeckten. Deshalb konnte ich auch nicht verstehen, warum die Menschen die Chillies aus ihrem Essen fischten. Als Kind weinte ich vor Bauchschmerzen, nachdem ich scharfe Gerichte gegessen hatte. Aber am nächsten Tag aß ich wieder Scharfes, als ob nichts gewesen wäre.
Der Meister sagt:
„Was das Essen anbelangt, geht es auch nicht allein ums Fleisch. Man soll an keiner Speise festhalten; bei anderen Dingen ist das genauso.“ (Zhuan Falun, Online Version 2019, S. 346)
Als ich anfing zu praktizieren, erkannte ich noch nicht, dass das eine Anhaftung war. Wahrscheinlich lag es daran, dass es bereits ein Teil meines Lebens war und der Meister nicht ausdrücklich gesagt hatte, dass wir auf scharfes Essen verzichten sollen.
Ich achtete solange nicht darauf, bis ich eines Tages mein Lieblingsessen aß: Rührei mit Chillies. Die Eier waren mit kleinen grünen Chillies gekocht worden und es war extrem scharf. Selbst meine Familie konnte es nicht essen. Ich mochte dieses Gericht sehr und da ich es nicht verschwenden wollte, aß ich alles auf. Am Abend, als ich zu Bett ging, hatte ich dann leichte Bauchschmerzen, ignorierte sie aber.
Im Traum hielt ich ein herauskultiviertes Kindchen. Es hatte die Größe meiner Handfläche und sein Gesicht war feucht von Tränen. Ich fragte: „Was ist los? Warum bist du so traurig?“
Das Kindchen weinte und sagte: „Ich will nicht mehr hier bleiben. Ich gehe!“ Es sprang von meiner Hand herunter und rannte weinend aus dem Schlafzimmer. Dann lief es durch das Wohnzimmer und stieg die Treppen hinauf.
Ich war besorgt, weil das Kindchen sehr klein war, also rannte ich hinter ihm her, um es zu beschützen. Als ich im Wohnzimmer ankam, stand da ein großer Mann (ich nehme an, es war der Fashen des Meisters). Er sagte: „Du brauchst nicht mit ihm zu gehen. Es kommt in ein paar Tagen wieder.“ Ich erwachte und erkannte, dass es ein Traum gewesen war.
Kurz darauf aß ich mit einem Mitpraktizierenden zusammen Mittag. Ich sagte: „Ich denke, dass das Kindchen weggelaufen ist, weil ich zu viele Chilischoten gegessen habe. Der Meister sagte, dass es in zwei Tagen zurück sein würde, aber ich weiß nicht, ob es zurückkommen kann.“
Zwei Tage später hatte ich wieder einen Traum. Ich war eine wunderschöne Fee und brachte das Kindchen zurück. Lächelnd hielt ich es in den Händen, als ob ich einen wertvollen Schatz gefunden hätte. Das Kindchen lächelte mich auch an.
Wir aßen mit mehreren Leuten an einem großen Tisch. Jemand gab mir einen kleinen Löffel und wollte, dass ich das Kindchen fütterte. Auf dem Löffel befand sich ein Tropfen goldener Flüssigkeit. Ein Bild tauchte vor mir auf und ich erkannte, dass die Flüssigkeit eine Substanz war, die mein Verdauungssystem von den Speisen produziert hatte, die ich zu mir genommen hatte.
Nachdem das Kindchen alles gegessen hatte, was auf dem Löffel war, nahm es mich an der Hand und wollte nach draußen, um zu spielen. Ich sah eine Schüssel Suppe und wollte sie essen. Doch das Kindchen nahm meine Hand und wir gingen rund um die Welt.
Es war sehr spitzbübisch und verspielt. In einer Pause schlug ich ihm vor, zurückzugehen und die Suppe zu essen. Aber das Kindchen wollte nicht. Es sagte etwas, wodurch ich mich schuldig fühlte, was aber auch lustig war: „Ich möchte nichts essen und ich will auch nicht, dass du isst.“
Das Kindchen sah verlegen aus und lächelte mich an. Ich neckte es und so wurde es noch verlegener. Sein Ausdruck war so unschuldig und niedlich!
Der Meister sagt:
„Mancher sagt: „Das esse ich besonders gern.“ Das ist auch eine Begierde. Wenn ein Kultivierender einen bestimmten Stand erreicht hat, hat er diese Anhaftung nicht mehr.“ (ebd.)