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Sie war erst 17 – da übernahm sie die Leitung der Fabrik

14. Dezember 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Taiwan

(Minghui.org) Jeder hat besondere Erinnerungen an die Zeit, als er 17 war. Einige Teenager schwärmen für Film- oder Musikstars, andere lernen intensiv und bereiten sich auf den Universitätsbesuch vor. Ein Mädchen beschloss, mit nur 17 Jahren die Leitung der Fabrik ihrer Familie auf sich zu nehmen. Woher nahm sie ihren Mut? Woher nahm sie die Fähigkeiten?

Die Wirtschaft in Taiwan boomte in den 1960er Jahren, als die Hersteller begannen, Waren an ausländische Unternehmen zu exportieren. Obwohl die Gewinnspannen gering waren, produzierten kleine Fabriken große Mengen für den Export. Unzählige fleißige Unternehmer machten das alles möglich.

Yu-ci Zhengs Vater war einer dieser unzähligen Kleinunternehmer.

„Mein Vater war seit meinen frühesten Erinnerungen die ganze Zeit beschäftigt. Meine Eltern gründeten eine Spritzgussfabrik. Sie nahmen Bestellungen entgegen, stellten Gussformen her und die Maschinen liefen Tag und Nacht“, erinnert sich Yu-ci.

Manchmal wurde sie vom Lärm unter ihr geweckt und konnte nicht mehr einschlafen. Sie gesellte sich dann zu ihren Eltern und half, die Teile in Kisten zu packen.

Später zog die Familie in ein anderes Haus um, aber ihr Vater schlief fast immer in der Fabrik. „Manchmal hörte ich ihn um 3 oder 4 Uhr morgens die Haustür unseres Hauses aufschließen. Ich öffnete sofort meine schläfrigen Augen und rannte los, um ihn fest zu umarmen“, erzählt Yu-ci.

Viele Nächte waren Vater und Tochter mit einem Lastwagen unterwegs, um die Bestellungen auszuliefern. An anderen Abenden schlief Yu-ci im Auto ein, während sich ihr Vater mit Kunden traf. Durch diese Erfahrungen verstand Yu-ci, dass das Leben nicht sorglos oder einfach ist.

„Ich habe den wahren Weg gefunden, das wahre Tao!“

2005 kam ihr Vater mit einem Buch mit goldenem Einband nach Hause. Ihre Eltern hatten jahrelang verschiedene Kultivierungspraktiken erforscht, aber nie eine gefunden, die zufriedenstellend war. An diesem Tag war ihr Vater ganz begeistert und sagte: „Ich habe den wahren Weg gefunden, das wahre Tao!“

Yu-ci ging in diesem Jahr in die fünfte Klasse und las das Buch Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa, an einem Tag durch. Sie lernte die fünf Übungen am nächsten Tag und konnte sofort mit gekreuzten Beinen meditieren.

„Ich erinnere mich an den Tag, als Vater auf unserem Sofa saß und Mutter und mich ermutigte, fleißig zu üben.“

Yu-ci Zheng bei der Meditation

Ihre Eltern meldeten sie nach Abschluss der Grundschule in einer privaten Mittelschule an. Die Schule hatte weder Internet noch Fernsehen. Yu-ci brachte das Zhuan Falun mit. Jeden Tag rezitierte sie daraus „Über Dafa“ (Lunyu) und machte eine handschriftliche Kopie davon, die sie auf ihren Schreibtisch legte.

Yu-ci sprach mit ihren Mitschülern über die Verfolgung von Falun Dafa in China. Sie erzählte ihnen, dass Millionen von Menschen auf der ganzen Welt Falun Dafa praktizierten, in China aber das kommunistische Regime Praktizierende tötete, indem es ihnen die Organe raubte, während sie noch lebten. Sie schlug ihnen auch vor, sich die Website von Minghui.org anzusehen, um mehr über Falun Dafa und die Verfolgung zu erfahren.

Als sie auf die höhere Schule ging, war ihr Vater noch beschäftigter. Aber dann geriet das Geschäft in Schwierigkeiten. Ein Großkunde, der ihnen mehrere Millionen Neue Taiwan-Dollar schuldete, ging in Konkurs. Weil ihr Vater ein Falun Dafa-Praktizierender war, beschwerte er sich nicht und verstand die Situation seines Kunden. Er arbeitete einfach härter, um den Liquiditätsengpass zu überwinden.

Dann bekam ihr Vater gesundheitliche Probleme und hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Als Yu-ci in der zehnten Klasse war, musste ihrem Vater ein Teil der Luftröhre entfernt werden.

Ihr Vater konnte nicht mehr sprechen, nur noch flüstern und ihre Mutter war damit ausgelastet, in der Fabrik zu sein. Yu-ci verließ die Schule, um im folgenden Jahr in der Fabrik zu helfen. Sie war erst 17 Jahre alt.

„Es war meine Verantwortung. Ich musste es tun. Ich zögerte nicht“, sagt Yu-ci.

Wie die meisten 17-jährigen Mädchen träumte auch Yu-ci von einem sorgenfreien Leben. Wenn ihr Herz nicht ruhig war, las sie das Zhuan Falun und erinnerte sich, dass sie eine Praktizierende war. 

Wie Meister Li sagt:

„Zugleich muss ein Kultivierender noch verzichten können. Er muss auf allerlei Anhaftungen und Begierden der gewöhnlichen Menschen verzichten. Das lässt sich nicht auf einmal erreichen, doch wir können es allmählich erreichen.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, Seite 474)

Sie erklärte: „Ich verstehe, dass der Meister den Kultivierungsweg für jeden anders arrangiert. Ich lernte das Fa, reinigte meine Gedanken und gewann wieder das Selbstvertrauen und die Kraft weiterzumachen.

Mir wurde klar, die Praktizierenden sollten nicht schwanken, egal wie schwierig die Situation auch ist. Ich war eine Praktizierende, also musste ich durchhalten, obwohl der Druck groß war.“

Ihr Werk war sehr ausgelastet. Vater und Tochter besuchten die Kunden. Ihr Vater konnte nur flüstern, was Yu-ci dann übersetzte. Nach ein paar Jahren übernahm Yu-ci die Geschäftsführung.

Das Familienunternehmen wuchs und sie begannen allmählich, ihre alten Schulden zu begleichen. Mit den Gewinnen konnte Yu-ci eine fortschrittlichere und effizientere Gussform-Maschine kaufen.

Die Jahre vergingen wie im Flug und sie lernte von ihrem Vater, wie man Gussformen entwirft und herstellt. Yu-ci fand auch Zeit, sich einem Übungsplatz anzuschließen und an Wochenenden und Feiertagen an einem Touristenort mit Menschen über Falun Dafa zu sprechen.

Unmögliches ist möglich“

2016 wurde ihr Vater erneut ins Krankenhaus eingeliefert und ihre Mutter musste sich um ihn kümmern. Der gesamte Arbeitsablauf in der Fabrik oblag dann Yu-ci. Produktion, Qualität, Verpackung, Lieferung, Personalangelegenheiten und endlose Kundenanrufe beanspruchten jede Minute ihrer Zeit.

Als sie in einer regnerischen Nacht auf einer kurvenreichen Bergstraße zum Krankenhaus fuhr, bekam sie vor Angst kaum noch Luft. Da schaltete sich plötzlich das Autoradio von selbst ein und spielte Vorträge von Meister Li ab. „Es war, als wäre der Meister an meiner Seite, um mich zu beschützen, bis ich sicher im Krankenhaus ankomme“, erinnert sie sich.

Viele Tage lang fühlte sich der zunehmende Druck so an, als würde er sie erdrücken und sie schlug oft das Zhuan Falun auf, um Hilfe zu suchen. In der Fabrik gab es mehrere Zwischenfälle, die jedoch im letzten Moment gelöst werden konnten.

Der Meister sagt:

„Wenn du wirklich in einer großen Schwierigkeit steckst oder dabei bist, einen Pass zu überwinden, versuch es mal. Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen. Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht. Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du feststellen, dass wieder Licht am Ende des Tunnels erstrahlt.“(ebenda, Seite 480 ff)

Einmal versuchte sie, mit der Hand, Schmutz auf einer laufenden Maschine wegzuwischen. Die Rollen erfassten ihre Hand und zogen sie in die Maschine. In diesem Moment war sie ruhig und schaltete sofort die Maschine aus. Ihr erster Gedanke war: „Mir geht es gut. Meister Li beschützt mich.“

Sie forderte die Arbeiter auf, die Muttern zu lockern, um die Rollen zu lösen, damit sie ihre Hand herausziehen könne. Diese war zwar stark angeschwollen, tat aber nicht weh. Sie ging abends, wie üblich, zum Fa-Lernen in der Gruppe und machte die Übungen weiter.

„Ich konnte eine starke Energie spüren, die um meinen Handteller herumwirbelte. In nur wenigen Tagen ging die Schwellung zurück. Meine Hand ist so beweglich, wie zuvor. Überhaupt kein Problem“, sagte Yu-ci.

Ein anderes Mal ging ein Haus voller alter Möbel neben der Fabrik in Flammen auf. Die Luft war schnell von Rauch und Geräuschen lauter Explosionen erfüllt.

Die Fabrik ist voll mit brennbaren Materialien. Es gibt auch eine Tankstelle auf der anderen Straßenseite. Ein Fremder rannte in die Fabrik und stellte den Strom ab. Bald kam ein Feuerwehrauto und löschte das Feuer und konnte so eine mögliche Katastrophe verhindern.

Später sagte ihre Mutter immer wieder: „Falun Dafa ist gut.“

Weiter!

Yu-ci entwickelte sich zu einer selbstbewussten und fähigen jungen Unternehmerin. Neben der Leitung der Fabrik hilft sie auch dabei, Shen Yun bekannt zu machen und ihren Kunden die wahren Umstände über Falun Dafa zu erklären.

Yu-ci plant, zur Schule zurückzukehren, um ihre beruflichen Fähigkeiten zu verbessern.

„Ich war immer scheu und schüchtern. Ich hatte sogar Schwierigkeiten, vor Menschenmassen zu sprechen. Rückblickend weiß ich manchmal nicht einmal, wie ich überleben konnte! Aber ich weiß ohne Zweifel, dass der Meister die ganze Zeit bei mir ist und mir Mut macht, mich während jeder Trübsal als Praktizierende zu verhalten. Jede Minute ist kostbar. Ich muss mich als Praktizierende betrachten, Schwierigkeiten überwinden, meine Xinxing verbessern und mehr Menschen mitteilen, dass Falun Dafa großartig ist!“