(Minghui.org) Seit 2017 habe ich im Bereich meiner rechten Brust Probleme, die, wie ich glaube, auf viele Probleme in meiner Kultivierung zurückzuführen sind. Vor kurzem wurde mir klar, dass ich starke Vorbehalte anderen gegenüber habe. Dieser Zustand dauert schon so lange an, dass die Vorbehalte Teil meiner Denkweise geworden sind. Sie steuern, was ich sage und tue.
Mit meinen Schwiegereltern zurechtzukommen, war immer meine größte Herausforderung. Meine Schwiegermutter starb vor vielen Jahren. Daraufhin wurde meine älteste Schwägerin zum Familienoberhaupt. Sie ist eine taffe Person mit einer lauten Stimme. Auch die anderen Schwägerinnen und Schwager sind taff. Mein Schwiegervater ist unkompliziert; er hört einfach auf das, was seine Kinder sagen.
Letztes Jahr hatte ich große Probleme mit meinen Schwägerinnen, die ich nicht lösen oder überwinden konnte. Ein Praktizierender fragte mich, ob ich irgendwelche Vorbehalte hätte. Meine Antwort: „Ja, ich habe seit über 20 Jahren Groll gegen sie, ohne dass ich das bemerkt habe.“
In diesen 20 Jahren hatte ich die meisten Forderungen meiner Schwägerinnen erfüllt, egal wie unvernünftig sie waren. Obwohl ich es oberflächlich tolerierte, hatte ich dabei meine Xinxing [1] nicht erhöht. Im Gegenteil, meine Vorbehalte waren immer stärker geworden. Ich wollte meine Schwägerinnen nicht sehen, nicht an sie denken. Ich fand, dass sie die schlimmsten Menschen der Welt seien.
Als ich erkannte, dass ich diese Vorbehalte hatte, schaute ich nach innen und wollte sie beseitigen. Es gab so viele, sodass ich sie Stück für Stück auflösen musste. Um mir dabei zu helfen, die Störungen zu beseitigen, sandten Mitpraktizierende aufrichtige Gedanken aus.
Überraschenderweise wurde mein großes Problem mit meinen Schwägerinnen innerhalb weniger Tage gelöst, nachdem mir über meinen Groll klar geworden war. Es war schwer zu glauben, dass es so schnell gelöst werden konnte, wo es mich doch sechs Monate lang belastet hatte. Eine Mitpraktizierende erinnerte mich daran: „Weil du den Willen hattest, den Groll loszuwerden und nach innen zu schauen, hat dir der Meister geholfen, diese Angelegenheit zu lösen.“
Vorbehalte zu haben, bedeutet, dass du empört bist oder jemanden oder etwas unfair findest. Wenn du zum Beispiel mit Menschen zu tun hast und das Gefühl hast, dass deine Interessen darunter leiden, dann bist du gereizt oder hast den Eindruck, dein Gesicht verloren zu haben. In vielen Fällen ist die Wurzel des Grolls der Neid.
Ich fragte mich: „Wie sind die Vorbehalte zustande gekommen?“ Erstens bin ich ein introvertierter und schüchterner Mensch. Wenn mir Unrecht widerfährt, streite ich nicht, sondern bin empört und verärgert. Außerdem habe ich starke menschliche Anschauungen und eine rigide Geisteshaltung. Ich bin sehr besorgt darüber, wer recht und unrecht hat und ob etwas fair oder unfair ist. Das hält mich davon ab, die Situation aus der Sicht einer Kultivierenden zu betrachten. Und am Ende will ich mich dann meistens beschweren.
Noch schlimmer ist, dass meine Gedanken und Verhaltensweisen unbewusst von Vorbehalten beherrscht wurden, weil ich in das soziale Umfeld des Kommunismus eingebunden war, in dem wir einer Gehirnwäsche unterzogen und von Hass dominiert werden.
Ich sah, dass auch viele andere Praktizierende mehr oder weniger Vorbehalte hatten. Das kann nur dann entstehen, wenn man durch Anhaftungen gereizt wird. Meiner Meinung nach sind Beschwerden kleine Vorbehalte. Sie kommen bei mir und auch unter anderen Praktizierenden immer wieder vor, das ist ganz üblich. Manchmal werden Vorbehalte nicht explizit in Worten ausgedrückt, aber man kann spüren, dass diese Art Gefühle existieren. Zum Beispiel bei Fragen wie: „Wie konnte er das nur tun?“, „Wieso konnte er das nicht mit mir besprechen?“ und so weiter.
Hass ist ein starker Vorbehalt. Obwohl Hass bei Praktizierenden nicht so weit verbreitet ist, kenne ich einen Extremfall. Eine Praktizierende hasste eine andere Praktizierende so sehr, dass sie emotional wurde, wenn sie über diese Praktizierende sprach. Sie behauptete, dass diese Praktizierende psychisch krank sei. Sie wünschte sich sogar, dass diese Praktizierende von einem Auto angefahren oder von der Polizei verhaftet wurde. Ich fand, dass sie noch schlimmer als ein gewöhnlicher Mensch war. Aber warum sah ich diese Situation? Vielleicht lag es daran, dass auch ich einige schlechte Gedanken in mir versteckt hielt.
Aus der Perspektive der persönlichen Kultivierung: Wenn wir die Vorbehalte nicht beseitigen, können wir grundsätzlich kein guter Mensch sein. Egal wie gütig wir an der Oberfläche zu sein scheinen, es handelt sich nicht um wahre Güte.
Aus der Perspektive, die Kultivierungsumgebung zu erhalten, sind Vorbehalte unter den Praktizierenden in der Tat schädlich. Mitpraktizierende, die sich gegeneinander wenden, liefern den alten Mächten eine Ausrede, sie zu verfolgen. Etwas Bösartiges zu sagen, wird auch für sie selbst viel Karma erzeugen. Vorbehalte und Hass sind wie Schwerter. Sie können Verluste oder Schäden für den „einen Körper“ der Praktizierenden verursachen.
Vorbehalte schwächen die Kraft der Güte. Aus der Perspektive der Errettung von Lebewesen: Wenn wir die Vorbehalte nicht loslassen, wird es schwer, die Herzen der Menschen zu berühren, wenn du ihnen die Fakten erklärst – egal wie freundlich du auch zu sein scheinst oder wie zwingend und klar deine Logik ist.
Trotz der Tatsache, dass wir bei zahlreichen Reinkarnationen viele Vorbehalte ansammelten, sollten wir sie beseitigen. Nur so können wir uns selbst, unsere Mitpraktizierenden und den Lebewesen mit reiner Güte begegnen.