(Minghui.org) Grüße an den Meister und die Mitpraktizierenden!
Der Meister sagt:
„Macht die restlichen Dinge gut; geht der Zukunft mit einem Kultivierungsprozess entgegen, der keine Reue nach sich zieht. Ich wünsche euch eine erkenntnisreiche und gelungene Fa-Konferenz!“ (An die kanadische Fa-Konferenz, 21.07.2019)
Ich fühle mich jedes Mal ein wenig besorgt, wenn ich die Worte „ohne Reue“ beim Fa-Lernen oder in den Erfahrungsberichten von Praktizierenden lese. Denn ich glaube, dass ich es in der Vergangenheit nicht gut gemacht habe. Das Einzige, was mich tröstet, ist, dass ich beharrlich in den Medien mitgearbeitet habe.
Seit fast acht Jahren arbeite ich in einem Medienprojekt. Ich begann mit der Arbeit als Volontärin über Teilzeit- bis hin zur Vollzeitbeschäftigung – von der Arbeit als Verkäuferin bis hin zur Verkaufsassistentin und dann zur hauptberuflichen Nachrichtenübersetzerin.
Wenn ich auf meinen Kultivierungsweg zurückblicke, bin ich dankbar, dass der Meister mir eine solche Umgebung geschaffen hat, die mich daran hinderte, mich von Dafa zu entfernen.
Ich denke oft daran, was der Meister sagt:
„Wenn ihr etwas tut, dann führt es auch bis zu Ende, und macht es gut.“ (Was ist ein Dafa-Jünger, Fa-Erklärung in New York 2011, 29.08.2011)
Wenn ich Schwierigkeiten der Xinxing erlebte, war das Verlassen des Medienprojektes nie eine Option für die Lösung meiner Probleme.
Kurz nachdem ich als Vollzeitkraft eingestellt worden war, vollzog sich im Projekt ein großer personeller Wandel.
Als Neueinsteigerin wusste ich sehr wenig über die Konflikte zwischen den Teammitgliedern. Plötzlich hörte ich viele Gerüchte. Ich kann mich an keine Details erinnern, aber ich erinnere mich, dass es mich damals sehr störte. Es gab zwei Situationen, bei denen ich weinte, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Ich fragte mich, wie eine Projektleiterin solche Dinge, wie ich sie gehört hatte, tun könne.
Andererseits dachte ich: „Ich arbeite ja nicht ihretwegen in diesem Projekt.“ Daraufhin beruhigte ich mich. Am nächsten Tag ergab sich die Gelegenheit, mit der Leiterin zu sprechen, und ich erzählte ihr von diesen Gerüchten. Dann teilte sie mir ihre Gedanken zu einigen Problemen mit, wie sie sie erlebt hatte.
Als ich ihre Sichtweise hörte, war ich erleichtert und verstand, dass jede Geschichte zwei Seiten hat. Wir können nicht nur auf eine Seite eines Konflikts achten. Wenn wir Konflikte erleben, sollten wir die Dinge aus der Perspektive eines Kultivierenden betrachten. Wir sollten uns nicht von den unterschiedlichen Bemerkungen der Praktizierenden mit Xinxing-Problemen beeinflussen lassen oder Probleme analysieren, die auf menschlichen Gefühlen basieren.
Derjenige, der die Funktion des Projektleiters inne hat, ist auch ein Kultivierender. Er kultiviert sich, indem er sich den Konflikten stellt. Er lernt, wie man andere behandelt, und leitet das Projekt. Oberflächlich betrachtet scheint es ihm an Urteilsvermögen zu mangeln oder er zeigt eine zu harte Haltung, doch wir sollten das Gesamtbild betrachten.
Ich erlebte auch solche Pässe. Dann trat ich einen Schritt zurück und suchte nach meiner Selbstgefälligkeit und den Anhaftungen. Danach konnte ich mich auf der Grundlage dessen, was ich entdeckte, erhöhen. Außerdem bemerkte ich, dass auch die Vorgesetzte ihre Xinxing erhöhte und ihren Führungsstil verbesserte.
Einmal hatte ich einen Traum. Es schien eine Szene aus vergangenen Zeiten zu sein. Die Projektleiterin und ich standen zusammen mit einigen anderen Seite an Seite. Alle trugen eine Kampfausrüstung. Ich erinnere mich, dass sie im Traum unser General war.
Danach erlebte ich einen weiteren Traum. Die Koordinatorin und ich nahmen zusammen mit ein paar anderen einen Flug nach Amerika. Ich erkannte, dass die Mitglieder, die an diesem Projekt arbeiten, unabhängig vom Projekt bereits heilige Schicksalsverbindungen geknüpft hatten. Sie hatten gemeinsam Prüfungen auf Leben und Tod erfahren. In diesem Leben erfüllt jeder seine Mission als Teil des einen Körpers. Wir sollten unsere Bestimmung schätzen und den Anweisungen des „Generals“ folgen.
Ich nehme die Dinge ernst und es ist relativ einfach, mit mir zu sprechen. Deshalb suche ich keine Ausreden, wenn ein Vorgesetzter mich bittet, etwas zu tun. Ich betrachtete es als Teil meiner Kultivierung. Doch sobald mein Zustand nicht stabil war, spürte ich Ärger. Einmal hörte ich, wie sich jemand über die Worte der Koordinatorin beschwerte. „Sie kann nicht einfach weiter auf dem Weichei herumhacken“, hieß es. Ich fand diese Metapher damals ziemlich interessant. Da ich allerdings nicht in den Konflikt verwickelt war, dachte ich nicht viel darüber nach.
Im Laufe der Zeit bekam ich von der Projektleiterin immer öfter zusätzliche Arbeit. Das wurde allmählich zur Selbstverständlichkeit. Einmal fragte sie mich, ob ich einen Bericht übersetzen könne, und fügte hinzu: „Du musst dafür am Samstag Überstunden machen.“
Ich fühlte mich ein wenig unwohl und dachte: „Früher hat sie mich gefragt, ob ich für Überstunden zur Verfügung stehe. Nun hat sich ihr Ton geändert und aus der Anfrage ist ein Befehl geworden. Sie fragt mich nicht einmal mehr, ob ich bereit bin, es zu tun.“
Natürlich erledigte ich die Arbeit, doch ich war ein wenig zurückhaltend und verärgert. Früher, wenn meine Kollegen nichts zu tun hatten, bemerkte ich, wie sie im Internet surften und Berichte lasen. Dann dachte ich: „Wir bekommen das gleiche Gehalt, aber unsere Arbeitsbelastung ist nicht die gleiche. Aufgrund der Art meiner Arbeit bin ich immer mit Aufgaben beschäftigt. Die Arbeitsbelastung anderer Teammitglieder schwankt jedoch und deshalb haben sie auch einmal Zeit zur freien Verfügung.“
Außerdem bemerkte ich, dass einige Kollegen die Arbeit nur oberflächlich machten. Als die Projektleiterin sie darauf hinwies, hatten sie die Einstellung: „Das ist die jetzige Ebene meiner Fähigkeiten. Ich kann nur die Dinge auf dieser Ebene tun.“ Als die Koordinatorin sah, dass sie verärgert waren, wollte sie sie nicht weiter belasten und wagte es auch nicht, ihnen mehr Arbeit zu geben. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie zu mir: „Seid verständnisvoll zueinander. Es ist nicht für alle so einfach.“
Obwohl ich sie verstand, fühlte ich mich ein wenig unwohl und dachte: „Warum geht die Leiterin so nachsichtig mit diesen Praktizierenden um? In der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen wären sie bereits entlassen worden.“
In Wirklichkeit zeigte dies, dass ich neidisch war. Aber anstatt diese negativen Gedanken abzulehnen, versäumte ich es, tiefer nach innen zu schauen und diese Anhaftung zu beseitigen.
Einmal sprach ich mit einer Kollegin über diese Situation. Anfangs war es ein Austausch, doch dann ging es in die Richtung von Beschwerden. Wir waren uns darüber einig, dass man leicht mit uns leicht umgehen könne, weil wir Weicheier sind, die man ständig schikanieren kann. Plötzlich erwähnte die Praktizierende eine Szene von einem Film, von dem sie gehört hatte.
In dem Film glaubte ein Mann fest an seinen Gott. Seine Arbeitskollegen schikanierten ihn ständig. Er machte die ganze Arbeit, doch die ganze Anerkennung bekamen die Kollegen. Am Ende spannte ein Kollege ihm sogar seine Freundin aus. Als er dann extreme Trauer erlebte, erleuchtete ihn der Gott, an den er glaubte – der Gott entpuppte sich als sein Kollege, der ihn in Wirklichkeit prüfte.
Als ich das hörte, verstand ich alles und wachte aus der Illusion auf. Ich stellte mir die Frage: „Ist das nicht das Arrangement des Meisters, das mir hilft, mich zu kultivieren? Ich arbeite hart und übernehme so viel wie möglich. Wird das nicht von mir erwartet? Warum fühle ich mich ausgenutzt? Die Projektleiterin versucht, die Gefühle aller Teammitglieder zu berücksichtigen, warum bin ich dann unzufrieden?“
Mit zunehmender Kultivierung bin ich mir immer mehr bewusst geworden, warum der Meister die Notwendigkeit betont, dass die Dafa-Praktizierenden den Neid aufgeben müssen. Denn viele Anhaftungen und negative Gedanken beruhen auf dem Neid.
Als ich meine Denkweise änderte, behandelte mich die Koordinatorin wieder wie früher. Sie bat mich höflich, sie bei der zusätzlichen Arbeit zu unterstützen. Auch die Einstellung meiner Kollegen verbesserte sich und sie nahmen mehr Arbeit an. Nun verstand ich das Fa-Prinzip besser, das der Meister erklärt hat:
„Kultivieren innen, friedvoll außen“ (Kultivieren innen, friedvoll außen, 05.01.1996, in: Essentielles Für weitere Fortschritte I)
Letztes Jahr fragte mich meine Vorgesetzte, ob mein Mann ebenfalls am Medienprojekt mitarbeiten könne. Diese Vorstellung offenbarte viele meiner Anhaftungen.
Früher dachte ich, dass meine Anhaftung an Ruhm und Reichtum nicht sehr stark sei. Ich verglich mich mit den Praktizierenden, die nicht bereit waren, ihre hochbezahlte Arbeit in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen aufzugeben, und hielt mich für ziemlich gut.
Doch die Anfrage meiner Vorgesetzten offenbarte viele Dinge, die ich nicht loslassen konnte. Bevor ich heiratete, waren wir uns einig, dass ich mich auf die Medienarbeit konzentrieren würde und mein Mann würde mir finanziell den Rücken freihalten. Aufgrund seines Einkommens mussten wir uns keine Sorgen um das Geld machen.
Zu dieser Zeit wechselte mein Mann den Arbeitsplatz und hatte ein höheres Einkommen. Wir sprachen oft darüber, ein Haus zu kaufen und Kinder zu bekommen. Wenn mein Mann nun auch am Medienprojekt mitarbeiten würde, wäre das Einkommen dürftig und unsere Finanzen sehr knapp. Wenn mein Mann dann nach New York gehen würde, würde ich dann auch mit ihm gehen? Das Leben der Praktizierenden in New York ist nicht einfach. Könnten wir es aushalten? Müssten wir dann nicht unseren Wunsch aufgeben, ein Haus zu kaufen und Kinder zu bekommen? Das waren Fragen, die mich sehr beschäftigten.
Als mein Mann von dem Angebot erfuhr, wollte er es annehmen. Ich merkte, dass ich meine Anhaftungen loslassen und ihn unterstützen sollte.
Seine Vorstellung war, mit dem Projektleiter die Situation zu besprechen, in der Hoffnung, dass er uns ein gemeinsames Gehalt geben könnte, das für unseren Lebensunterhalt ausreichen würde. Außerdem wollte er sein IT-Projekt nicht aufgeben. Wenn das gelingen würde, hätten wir ein zusätzliches Einkommen. Mein Bedürfnis nach persönlichen Annehmlichkeiten und Sicherheit würde damit erfüllt. In der Zeit, in der mein Mann den Arbeitsplatz wechselte, war er zwei Monate lang arbeitslos. Als er dann mit der Arbeit für das Projekt begann, sank sein Einkommen erheblich. Ich sah, dass unsere Ersparnisse allmählich zusammenschrumpften. Da kamen meine Anhaftungen immer deutlicher zum Vorschein.
Zwei Monate später beendete die Personalabteilung plötzlich das Arbeitsverhältnis zu meinem Mann wegen mangelnder Belastbarkeit und einiger Missverständnisse.
Mein Mann, der erst kürzlich mit der Kultivierung angefangen hatte, war mehrere Tage lang sehr bedrückt. Anfangs wollte ich ihm Trost spenden und ihn überzeugen, dass alles in Ordnung sein würde, doch mein Herz war nicht ruhig.
Ich dachte: „Warum wurde ihm damals die Stelle angeboten und jetzt lässt man ihn plötzlich fallen? Wegen dieser Entscheidung hatten wir viele Auseinandersetzungen gehabt, wir hatten unsere Lebenspläne geändert. Wie konnte so etwas passieren?“
Als diese Gedanken auftauchten, kam mir die Lehre des Meisters in den Sinn:
„Bei der Kultivierung wird das Herz der Menschen kultiviert. Und man kultiviert sich selbst. Nur wenn man in der Lage ist, bei Problemen, Konflikten, Schwierigkeiten oder wenn man ungerecht behandelt wird, nach innen zu schauen und Fehler bei sich selbst zu suchen, ist es wahre Kultivierung. Erst dann kann man sich ständig erhöhen und den Weg der Kultivierung auf aufrichtige Weise gehen und zur Vollendung kommen!“ (Grußwort an die Fa-Konferenz in Taiwan, 27.11.2016)
In diesem Moment liefen mir die Tränen übers Gesicht.
Ja, es schien, dass mein Mann ungerecht behandelt worden war. Aber warum fühlte ich mich so unwohl? Schon in der Vergangenheit war es mir sehr wichtig, wie andere meinen Mann sahen und behandelten. Handelte es sich dabei nicht um persönliche Anschauungen und Gefühle? Dazu mischte sich noch das Festhalten an Ruhm hinein. Als sich mein Mann dem Projekt angeschlossen hatte, wurde er wegen seiner Qualifikation sehr geschätzt. Als seine Frau war ich sehr stolz. Nun, da sein Arbeitsverhältnis plötzlich beendet worden war, schien es, als wäre er plötzlich „in Ungnade gefallen“. Ich fühlte mich, als wenn ich das Gesicht verloren hätte.
Darüber hinaus zeigte diese Situation meine starke Anhaftung an meine persönlichen Bedürfnisse. Als mein Mann ein paar Monate kein Einkommen hatte, konnte ich das nicht ertragen und äußerte ständig meine Besorgnis über unsere finanzielle Situation.
Warum war ich vom Einkommen meines Mannes abhängig? Weil ich nicht aus meiner „Komfortzone“ herausspringen und ein härteres Leben führen wollte. Meine Schmerzgrenze war wirklich erreicht.
Mein Streben nach einem idyllischen und komfortablen Leben hatte ich nicht aufgegeben. Mein sehnlichster Wunsch war es, ein eigenes kleines Zuhause zu haben, das ich nach Herzenslust gestalten und in dem ich ein stabiles Leben führen konnte. Diese Anhaftung störte mich ständig. Vor kurzem fragte ich mich: „Willst du in der Gesellschaft der normalen Menschen bleiben, um ein gutes Leben zu führen, oder willst du ins Paradies zurückzukehren?“
Obwohl die Antwort offensichtlich ist, spürte ich deutlich, dass meine Entschlossenheit, diese gewöhnliche Welt zu verlassen, nicht stark genug war. Ich hatte versucht, mich zu motivieren, indem ich die Kultivierungsgeschichte von Buddha Milarepa und Kultivierungsgeschichten und Berichte der anderen Praktizierenden über Folterungen las. Es reichte allerdings nicht aus, damit ich beständig fleißig vorwärtsgehen konnte.
Mir wurde klar, dass ich immer noch im Außen suchte. Wenn jetzt Anhaftungen auftauchen, rezitiere ich das Fa des Meisters:
„Andere sagen: ‚Ich komme in die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen wie in ein Hotel, in dem ich mich nur ein paar Tage aufhalte. Dann gehe ich schnell wieder weg.‘ Manche hängen jedoch einfach sehr an diesem Ort und haben ihr eigenes Zuhause vergessen.“ (Zhuan Falun, Online-Version 2019, S. 447)
Ich hatte das starke Gefühl, dass diese hartnäckige Anhaftung durch die Kraft des Fa geschwächt wurde. Ich schätze die Kultivierungsumgebung, die mir die Medienarbeit in diesen Jahren geboten hat, und bin dankbar für die Arrangements des Meisters.
Danke, Meister.
Danke, Mitpraktizierende!