(Minghui.org) Eine Praktizierende aus der Stadt Deyang in der Provinz Sichuan steht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht.
In den vergangenen drei Monaten hat Li Anyings Familie die Polizei und Staatsanwaltschaft aufgesucht, um für sie Gerechtigkeit zu fordern, wurde aber fortgeschickt. Dann fanden ihre Angehörigen heraus, dass Li angeklagt wurde.
Am 26. Juni 2019 wurde Li verhaftet, weil sie mit einer älteren Frau über Falun Dafa gesprochen hatte. Gegen Mittag durchsuchte die Polizei ihre Wohnung. Am Nachmittag brachten Beamte Li in die Haftanstalt Deyang.
Lis Familie suchte nach ihrer Verhaftung die Polizei auf und forderte ihre Freilassung. Die Polizei verwies sie an die Staatssicherheitsabteilung mit der Begründung, nicht zuständig zu sein.
Die Beamten der Staatsicherheit sagten, dass sie sehr beschäftigt seien und keine Zeit hätten, um sich mit Lis Familie zu besprechen. Sie äußerten, dass sie die gesetzlichen Bestimmungen einhalten würden, und baten Lis Familie zu gehen, um auf eine weitere Nachricht zu warten.
Lis Familie schrieb mehrere Briefe an die Beamten der Staatssicherheitsabteilung. Sie berichteten darin, wie Falun Dafa Lis Leben verändert habe. Li hatte früher unzählige Krankheiten. Ärztliche Behandlungen konnte sie sich nicht leisten. Kurz nachdem sie im Jahr 1999 angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden ihre Symptome.
Weil sie an ihrem Glauben festhielt, wurde Li wiederholt festgenommen, verhaftet und gefoltert. Als sie 2006 aus einem Zwangsarbeitslager entlassen wurde, war sie dem Tode nahe. Erst nachdem sie wieder begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, kehrte ihre Gesundheit zurück. Lis Familie ersuchte die Behörden in ihren Briefen, sie freizulassen. Es sei nichts Falsches daran, Falun Dafa zu praktizieren. Li dürfe nicht ins Gefängnis gesperrt werden, weil sie mit Menschen darüber gesprochen habe.
Lis Familie erhielt von den Beamten der Staatssicherheitsabteilung nie eine Antwort auf ihre Briefe. Jedoch gaben sie Lis Akte heimlich an die Staatsanwaltschaft weiter, ohne die Familie informiert zu haben.
Als Lis Familie davon erfuhr, suchte sie erneut die Beamten auf. Diese weigerten sich, mit ihnen zu sprechen. Die Sicherheitskräfte wurden angewiesen, Lis Familie am Betreten der Polizeiwache zu hindern.
Am 26. September 2019 fuhr die Familie mit einem Antrag zur Bezirksstaatsanwaltschaft Jingyang. Sie verlangte, dass die Staatsanwaltschaft die Rechtsverletzung der Polizisten bei Lis Verhaftung und ihren Gewahrsam wegen des Glaubens an Falun Dafa untersucht. Sie verlangte zudem, Lis Fall auszusetzen und sie freizulassen.
Da die Sicherheitskräfte der Staatsanwaltschaft Lis Angehörigen den Zutritt verweigerten, warteten diese lange vor dem Eingang, bis Liu Zhian, der Leiter der Behörde, herauskam. Die Angehörigen gaben Liu ihren Antrag. Er aber weigerte sich, diesen entgegenzunehmen. Der Staatsanwaltschaft liege Lis Fall noch nicht vor, hieß es.
Lis Familie erklärte, den Antrag vorzeitig einreichen zu wollen. Aber egal, was sie auch sagten, Liu wollte den Antrag nicht annehmen. Er hätte genug von solchen Dingen gesehen, sagte er.
Im Oktober riefen Lis Angehörigen den Leiter der Staatssicherheitsabteilung, Zhang Han, an. Sie baten um ein Gespräch, doch Zhang lehnte ab. Er bat die Familie, ihn nicht mehr anzurufen, da die Staatsanwaltschaft den Fall übernommen hätte.
Erneut suchte Lis Familie die Staatsanwaltschaft auf, um sich über ihren Fall zu erkundigen. Die Mitarbeiter am Empfang sagten ihnen, dass das Computersystem ausgefallen sei. Es würde Wochen dauern, es zu reparieren.
Später fand Lis Familie heraus, dass Staatsanwalt Li Hai (nicht verwandt mit Li) mit ihrem Fall beauftragt worden war. Als sie ein Gespräch mit dem Staatsanwalt suchten, wurde den Angehörigen gesagt, dass er nicht im Büro sei. Mehrere Male kamen sie zur Staatsanwaltschaft – erfolglos.
Als Lis Familie am 20. November erneut bei der Staatsanwaltschaft vorsprach und ein Treffen mit dem Staatsanwalt forderte, erfuhr sie, dass Li bereits angeklagt worden war. Zwei Tage zuvor war ihr Fall dem Bezirksgericht Jingyan vorgelegt worden. Der Fall wurde Richter Luo Hui zugeteilt.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.