(Minghui.org) Als die Familie des Falun-Dafa-Praktizierenden Liu Renqiu auf seinen Wunsch sein Bankkonto überprüfte, mussten sie entsetzt feststellen, dass seine 400.000 Yuan [1] an Ersparnissen fast aufgebraucht waren. Die einzige andere Person, die Zugang zu seinem Konto hatte, war der Beamte, der Liu vor zwei Jahren verhaftet und sein Konto eingefroren hatte.
Liu verbüßt derzeit eine zehnjährige Haftstraße im Gefängnis der Stadt Dalian. Seit sechs Monaten darf er keinen Familienbesuch mehr empfangen, weil er sich weigert, Falun Dafa aufzugeben. Deshalb hat seine Familie auch keine Möglichkeit, ihn über den finanziellen Verlust zu informieren oder mehr Informationen über sein Bankkonto zu erhalten.
Der 48-jährige Liu war am 28. Juni 2016 während einer Massenverhaftung von über 100 Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Liaoning aufgegriffen worden. Insgesamt 16 Bürger aus dem Bezirk Lushunkou der Stadt Dalian wurden an diesem Tag aus ihren Häusern geholt.
Beamte brachen in Lius Wohnung ein, sobald er die Tür öffnete. Zwei Beamte hielten ihn fest, während ein dritter mit einem Boxhandschuh auf Lius Brust und in seinen Unterbauch schlug. Die Polizisten durchsuchten seine Wohnung und beschlagnahmten viele seiner persönlichen Gegenstände.
Sie hatten die Praktizierenden zuvor monatelang überwacht, bevor sie die Verhaftungen durchführten. Einige wurden kurz nach der Verhaftung wieder freigelassen, aber die meisten von ihnen wurden inhaftiert und weiter verfolgt.
Liu erlitt durch den Schlag innere Verletzungen und hatte Blut im Urin, als man ihn danach ins örtliche Untersuchungsgefängnis brachte. Außerdem litt er an hohem Blutdruck, hohem Blutzucker und hohem Cholesterinspiegel.
Die Wärter arrangierten, dass er einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen wurde, weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben. Nach Angaben von Leuten, die ihn im Gefängnis gesehen haben, war Liu durch die Misshandlungen extrem abgemagert.
Liu stand vom 17. bis 19. Januar 2017 zusammen mit acht weiteren Praktizierenden, die am selben Tag verhaftet worden waren, vor dem Gericht von Lushun. Die gegen sie erhobene Anklage lautete: „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2].
Am 22. Dezember 2017, fast ein Jahr nach der Anhörung, verkündete das Gericht folgende Urteile:
Liu Renqiu wurde zu zehn Jahren und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 6.500 Euro) verurteilt; Sheng Jie zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 3.900 Euro); Wang Hongyu zu dreieinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 390 Euro); Gu Shuchun zu zwei Jahren Gefängnis; Sheng Jie zu zwei Jahren Gefängnis; Jin Suyue zu 18 Monaten Gefängnis; Wang Jinrong zu 16 Monaten Gefängnis; Yu Yongfu zu 15 Monaten Gefängnis; Liu Daixue und Wang Huixun zu jeweils drei Jahren Gefängnis mit drei Jahren Bewährung.
Liu, Sheng, Wang und Gu legten beim Mittleren Gericht in Dalian Berufung ein. Dieses entschied im März 2018, die Urteile beizubehalten, nachdem es erfahren hatte, dass sie sich weiterhin weigerten, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.
Liu trat seine Haftstrafe am 26. April 2018 an.
Früherer Bericht:
Nine Dalian Residents Tried for Their Faith
[1] Das sind umgerechnet ca. 52.000 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.
[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.