(Minghui.org) Nach den von Minghui erfassten Daten vom Januar 2019 wurden 181 chinesische Bürger verhaftet und 65 Personen schikaniert, nur weil sie Falun Dafa [1] praktizieren.
Aufgrund der Informationssperre des Regimes ist es schwierig, aus China genaue Informationen über die Verfolgung zu bekommen. Die tatsächliche Zahl der Verhaftungen, Inhaftierungen, Folterungen, Schikanen und Todesfälle dürfte weitaus höher liegen als die bekannten Daten.
Die Wohnungen von 79 der im Januar 2019 verfolgten Praktizierenden wurden durchsucht. Von zwei Praktizierenden erpresste die Polizei jeweils 10.000 Yuan [2]. Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Berichts befanden sich 117 der verhafteten Praktizierenden noch in Haft.
Mehrere Praktizierende wurden während der Haft von der Polizei geschlagen. Eine 82-jährige Frau aus der Provinz Shandong starb nur wenige Stunden nach ihrer Verhaftung. Die Polizei nahm sie fest, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Ihre Anwälte bemerkten zahlreiche blaue Flecken auf ihrem Hinterkopf und wollten die Ursache ihres Todes weiter untersuchen. Ihnen wurde mit dem Entzug ihrer Zulassung gedroht. Daraufhin verfolgten sie den Fall nicht weiter.
Die Praktizierenden kamen aus 24 Provinzen und Gemeinden.
In der Provinz Hebei wurden 42 Praktizierende verhaftet und 28 erlitten Schikanen. Das ist die höchste Anzahl in diesen beiden Kategorien. In der Provinz Shandong wurden 32 Verhaftungen registriert, gefolgt von 26 in der Provinz Sichuan. Chongqing belegte mit 11 Fällen den zweiten Platz bei den Schikanen.
Zwanzig der verhafteten Praktizierenden waren über 65 Jahre alt; unter ihnen waren 16, die über 70 Jahre alt waren.
Die 82-jährige Guo Zhenxiang aus der Stadt Zhaoyuan in der Provinz Shandong starb wenige Stunden nach ihrer Verhaftung. [3] Man hatte sie festgenommen, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.
Beamte der Polizeiwache Mengzhi nahmen die Falun-Dafa-Praktizierende Guo Zhenxiang am frühen Morgen des 11. Januar 2019 an einer Bushaltestelle fest. Gegen 10 Uhr wurde ihre Familie zur Polizeiwache vorgeladen. Dort teilten Polizisten der Familie mit, dass ihre Angehörige verstorben sei.
Die Polizei erklärte, Guo sei krank geworden, kurz nachdem sie zur Polizeistation gebracht worden war. Sie sei trotz Wiederbelebungsversuchen in einem örtlichen Krankenhaus gestorben. Als Guos Anwälte ihren Leichnam im Bestattungsinstitut untersuchten, entdeckten sie am dem Hinterkopf viele blaue Flecken. Als sie die Polizei danach befragten, änderten die Beamten ihre Geschichte und erklärten, Guo sei nach einem Sturz gestorben.
Als die Anwälte sich darauf vorbereiteten, die Polizei wegen Guos Tod zu anzuzeigen, setzten die Beamten alles ein, um sie zu daran zu hindern. Sie überwachten und schikanierten die Anwälte sowie Guos Familie. Auch drohten sie den Anwälten, ihnen ihre Zulassung zu entziehen. Daher sahen sich die Anwälte gezwungen, den Fall nicht weiter zu verfolgen.
Die Polizei versuchte, sich mit der Familie zu einigen, indem sie ihr eine kleine Summe Geld anbot. Die Familie lehnte ab. Guos Leichnam verblieb im Bestattungsinstitut.
In der Provinz Hebei war vor dem chinesischen Neujahrsfest 2019 eine sich verschärfende Verfolgung der Praktizierenden zu verzeichnen.
Wang Deyou ist Bürger des Kreises Cang. Er wurde am 4. Januar verhaftet. Er hatte auf einer Messe im benachbarten Huanghua Kunstwerke zum chinesischen Neujahr mit dem Thema Falun Dafa verteilt.
Ein typisches chinesisches Neujahrsbild, das von Falun-Dafa-Praktizierenden verteilt wird. Die Schriftzeichen bedeuten „Falun Dafa ist gut“ und „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“.
Die Polizei verhaftete Wang und meldete dies der Staatssicherheit der Stadt Huanghua, die wiederum die Behörden in der Stadt Cangzhou darüber benachrichtigte.
Cangzhous Beamte befahlen dem Kreis Cang und der Stadt Huanghua, die Verfolgung der lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden zu verstärken. Kreis Cang und die Stadt Huanghua stehen unter der Verwaltung der Stadt Cangzhou.
Wang wurde am 7. Januar unter Folter verhört. Die Polizei versuchte, von ihm die Quelle der Kunstwerke zu erfahren. Als seine Frau von seiner Verhaftung erfuhr, war sie verzweifelt. Sie ist Dialyse-Patientin und auf die Hilfe ihres Mannes angewiesen. Mehrmals suchte sie die Polizeiwache auf und bat um die Freilassung ihres Mannes, doch ohne Erfolg.
Durch das Abhören des Telefons und andere Technologien wurde die Polizei des Landkreises Cang Teng Yiquan auf eine weibliche Praktizierende mit dem Nachnamen Zhuang aufmerksam und begann mit ihrer Überwachung. Beide stammen aus der Stadt Huanghua. Auch drei über 70 Jahre alte Praktizierende aus dem Dorf Junmazhan wurden überwacht. Am 10. Januar nahm die Polizei um 16 Uhr die fünf Praktizierenden schließlich fest, als diese gerade bei einem Praktizierenden im Dorf Junmazhan ankamen. Sie befinden sich derzeit im Untersuchungsgefängnis der Stadt Cangzhou.
Am selben Tag, an dem die fünf Praktizierenden verhaftet wurden, errichtete die Polizei eine Straßensperre bei Junmazhan auf ihrer Suche nach Falun-Dafa-Praktizierenden.
Später am Abend schikanierten die Polizisten noch viele Praktizierende in Junmazhan und den umliegenden Dörfern. Sie beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher und Neujahrs-Kunstwerke. Die Polizei nahm auch den Kleinbus des Praktizierenden Teng mit.
Zwischen dem 9. und 11. Januar 2019 wurden die Wohnungen von 15 Falun-Dafa-Praktizierenden in der Stadt Shenzhou durchsucht. Die Polizei verhaftete fünf Praktizierende. Shenzhou liegt etwa 130 km von Cangzhou entfernt.
Die Polizei beschlagnahmte persönliche Gegenstände wie Computer, Drucker, MP3-Player, Falun-Dafa-Bücher und Informationsbroschüren.
Li Peigao, 83, aus der Stadt Kunmingin der Provinz Yunnan, wurde im Januar 2019 ins Gefängnis Nr. 1 der Provinz Yunnan gebracht.
Li war am 8. Oktober 2016 vom Gericht Xishan der Stadt Kunming zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Ihm wurde befohlen, die Zeit zu Hause zu verbringen.
Aufgrund seiner beständigen Bemühungen, auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam zu machen, wurde Li im September und im November 2018 verhaftet. Die Polizei durchsuchte beide Male seine Wohnung und beschlagnahmte Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien.
Nach seiner letzten Festnahme muss Li den Rest seiner Strafe in Haft zubringen.
Zhou Yufang, 67, lebt in der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning. Sie wurde am 4. Januar 2019 wegen ihres Glaubens an Falun Gong verhaftet. Das war das dritte Mal innerhalb von knapp zehn Monaten. Davor war sie am 21. März und am 10. Dezember 2018 festgenommen worden.
Nach ihrer ersten Verhaftung wurde Zhou nach wenigen Stunden wieder freigelassen. Das örtliche Untersuchungsgefängnis hatte ihre Aufnahme wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes abgelehnt.
Nach ihrer zweiten Verhaftung hatte sie im Untersuchungsgefängnis Nangou Atembeschwerden bekommen und das Bewusstsein verloren.
Die Behörden brachten sie daraufhin zur Notfallbehandlung in ein örtliches Krankenhaus. Die Ärzte informierten ihre Familie schriftlich über ihren kritischen Zustand. Daraus ging hervor, dass die Ursache für ihren Schwindel unklar ist und dass sie jederzeit sterben könnte. Ihre Familie wurde gewarnt, dass sie einen Schlaganfall bekommen oder in einen Schockzustand verfallen könnte.
Nachdem Zhou nach Hause geschickt worden war, praktizierte sie die Falun-Gong-Übungen und erholte sich allmählich. Drei Wochen später wurde sie erneut verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Gong verteilt hatte.
Dieses Mal wurde sie im Untersuchungsgefängnis Nangou aufgenommen. Ihre Familie versuchte, ihre Freilassung zu erwirken und wurde dabei von einer Stelle zur anderen geschickt. Sie sind um ihre Sicherheit sehr besorgt, wissen aber nicht, an wen sie sich wenden könnten.
Die Angehörigen trauerten noch über den jüngsten Verlust von Wang Wenqings Frau, als Wang Wenqing am 11. Januar 2019 wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurde. [5]
Der 76-jährige ist Bürger der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei.
Die Polizei durchsuchte seine Wohnung, beschlagnahmte zwei Exemplare von Minghui Weekly (eine Publikation über die Praxis von Falun Dafa) und zerrte ihn in ein Polizeiauto.
Sie verhörte ihn auf der Polizeiwache Yaojijie. Danach brachten sie ihn zur Untersuchung in das Volkskrankenhaus des Bezirks Huangpi. Sein Blutdruck war auf einem kritisch hohen Niveau.
Die Polizei versuchte, Wang in Haft zu behalten, aber die Haftanstalt Bali lehnte eine Aufnahme wegen seines hohen Alters und seines hohen Blutdrucks ab.
Wangs Familie erhielt den Aufforderung, 2.000 Yuan (ca. 260 Euro) Kaution zu zahlen. Ein Nachbar wurde von der Polizei angewiesen, ihn zu überwachen. Auch installierten sie vor seinem Haus eine Überwachungskamera.
Beamte der Staatssicherheit des Bezirks Huangpi und der Polizeiwache Yaojijie hatten Wang Wenqing in den letzten Jahren häufig schikaniert. Sie hatten oft seine Wohnung durchsucht, Fotos von ihm gemacht und ihn auf der Polizeiwache verhört.
Cui Rishao kommt aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning. Er wurde nach seiner Verhaftung am 2. Januar 2019 schwer misshandelt. Er wurde verhört, geschlagen und der Kälte ausgesetzt.
Die Beamten zogen Cui fast vollständig aus, öffneten dann das Fenster und setzten ihn Temperaturen von minus 20 Grad aus.
Nach fast zwei Stunden verhörte ihn die Polizei eine Stunde lang, bevor sie zum Abendessen gingen. Cui blieb im selben Raum eingesperrt und wurde weiterhin der eisigen Kälte ausgesetzt.
Die Beamten kamen betrunken zurück. Sie schlugen Cui über 20 mal ins Gesicht und dann auf seine Brust und seinen Bauch. Als sein Mund voller Blut war, erlaubte ihm die Polizei nicht, es auszuspucken. Sie zwangen ihn, es zu schlucken.
Später durchsuchte die Polizei seine Wohnung, beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher und über 2.000 Yuan (ca. 260 Euro) in bar.
Sie hielten Cui über 20 Tage lang im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Kangping fest, bevor sie ihn entließen. Derzeit leidet er an Kopfschmerzen.
Xue Lulian ist eine Bürgerin der Stadt Baoji in der Provinz Shaanxi. Sie wurde am 3. Januar 2019 verhaftet, nachdem der Polizei gemeldet wurde, dass sie Falun Gong praktiziere.
Auf der Polizeiwache wurde sie bewusstlos geschlagen. Sie hatte es abgelehnt, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Die Beamten übergossen sie mit kaltem Wasser. Danach brachten sie sie ins Krankenhaus zur Untersuchung. Am nächsten Tag wurde Xue in das Untersuchungsgefängnis Nr 2. in der Stadt Baoji gebracht und sieben Tage lang festgehalten.
Frühere Berichte:
Statistik 2018: Fast 9.000 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniertProvinz Hebei: Sechs Falun-Dafa-Praktizierende vor chinesischem Neujahrsfest verhaftet, weitere Praktizierende unter Druck gesetztProvinz Hebei: Wie sich Falun-Dafa-Praktizierende gegen die Verfolgung wehren
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist ein buddhistischer Übungsweg. Er wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.
[2] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.
[3] http://de.minghui.org/html/articles/2019/1/18/137235.html
[4] http://de.minghui.org/html/articles/2019/1/26/137323.html
[5] http://de.minghui.org/html/articles/2019/1/29/137350.html