(Minghui.org) Bei meiner Kultivierung achtete ich besonders auf die Anhaftung des Neids. Kürzlich bemerkte ich, dass sie noch ziemlich stark war. Sie zeigte sich in der Form, dass ich auf andere Menschen herabschaute. Ich wollte nichts mit solchen Menschen, insbesondere diesen Mitpraktizierenden, zu tun haben. Obwohl es in Taiwan viele Praktizierende gibt, spürte ich eine gewisse Distanz zu ihnen, als würde ich mich alleine kultivieren.
Weil ich an meinem eigenen Verständnis über die Fa-Prinzipien festhielt, schaute ich auf die Mitpraktizierenden herab. Zum Beispiel war ich der Meinung, dass Praktizierende keine Zeit mit sinnlosen Aktivitäten wie Reisen, Singen und Tanzen verschwenden sollten. Auch dachte ich, dass wir als Kultivierende kein luxuriöses Leben führen sollten und selbst exquisites Essen unangemessen sei. Wenn ich Mitpraktizierende sah, die sich so verhielten, fühlte ich mich unwohl und nahm es ihnen übel.
Jetzt weiß ich, dass der Neid der Grund für diesen Groll war. Ich glaubte, dass mein Fa-Verständnis die Wahrheit sei und stellte es sogar über das Dafa.
Ein solches Verhalten ist respektlos gegenüber dem Meister und Dafa. Es ist sogar noch ernster, denn es ist bereits der Anfang von dem, worüber der Meister im Zhuan Falun (Hauptwerk von Falun Dafa) spricht: Dämonische Störungen aus eigenen Gedanken.
Der Meister lehrt uns auch:
„Auf unterschiedlichen Ebenen hat Fofa unterschiedliche Erscheinungen. Je höher, desto näher sind sie an der Wahrheit; je niedriger, desto weiter sind sie von der Wahrheit entfernt. Jene Mönche sind also auf niedrigen Ebenen zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung gekommen und dann interpretierten sie die Worte Shakyamunis mit den Erscheinungen des Kosmos, die sie auf ihren Ebenen sahen und mit den Gegebenheiten, die sie erfassten und mit den Grundsätzen, die sie erkannten.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 146)
Weil die damaligen buddhistischen Mönche das Buddha-Fa mit ihrem eigenen begrenzten Verständnis erkannten, verschwand mit der Zeit der Buddhismus in Indien. Ich beurteilte die anderen Praktizierenden mit meinem Verständnis des Fa, und schaute auf diejenigen herab, die den von mir gesetzten Maßstab nicht erreichen konnten. Das waren negative Gedanken und weit entfernt von dem Maßstab, den wir erreichen wollen: Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.
Weil ich neidisch war, schaute ich auf die Mitpraktizierenden herab. Ich hatte das Gefühl, dass ich sehr hart arbeitete, während sich die anderen amüsierten.
Als ich kürzlich das Fa lernte, hatte ich plötzlich eine Erkenntnis. In diesem Moment spürte ich die Großartigkeit, Feierlichkeit und Heiligkeit des Dafa, das alles im Universum umfasst. Ich erkannte auch, wie beschränkt mein eigenes Verständnis vom Fa war. Auch wenn meine Kultivierung in Zukunft abgeschlossen sein wird, wird mein Verständnis nur einen sehr kleinen Teil des Dafa umfassen. Es gibt so viele übergeordnete Fa-Prinzipien, von denen ich noch nichts erkannt habe!
Meinem Verständnis nach fürchtet sich der Neid am meisten vor Güte und Freundlichkeit. Wenn unser Herz voller gütiger Gedanken ist und wir immer zuerst an die anderen denken, dann haben Neid und schlechte Gedanken keinen Platz mehr und werden verschwinden. Wenn wir von Güte erfüllt sind, können wir die Vereinbarungen mit den alten Mächten auflösen, unseren Kultivierungsweg solide gehen und Lebewesen erretten.