(Minghui.org) Liu Quanwang arbeitete vor der Verhaftung in einem Kohlebergwerk. Früher litt er unter allen möglichen gesundheitlichen Problemen wie Lungenfibrose, rheumatoide Arthritis, einem Magengeschwür und Herzkrankheiten. Innerhalb von sechs Monaten nach Beginn des Praktizierens von Falun Dafa im Jahr 1996 wurden seine Krankheiten geheilt. Er war vollständig gesund und konnte ein normales Leben führen.
Nachdem die Kommunistische Partei Chinas 1999 ihre Politik der Verfolgung eingeleitet hatte, wurde er jahrelang verfolgt, weil er Falun Dafa praktizierte und sich für diesen Übungsweg einsetzte. So war er sechs Monate im Untersuchungsgefängnis der Stadt Huludao, zwei Jahre im Zwangsarbeitslager Huludao, zwei Jahre im Zwangsarbeitslager Tuanhe, eineinhalb Jahre im Zwangsarbeitslager Jinzhou und fünf Jahre im Gefängnis Panjin. Insgesamt elf Jahre lang wurde er gemartert.
Es folgt ein Bericht über sein Martyrium.
Als Liu im Oktober 1999 nach Peking fuhr, um sich für das Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa einzusetzen, brachten Polizisten des Pekinger Verbindungsbüros der Stadt Huludao ihn in seine Heimatstadt zurück. Dort wurde er im örtlichen Untersuchungsgefängnis festgehalten. Der Polizist Wang Shulin verprügelte ihn, weil er Falun-Dafa-Bücher las und die Übungen machte. Als Liu in einen Hungerstreik trat, um gegen die Misshandlung zu protestieren, wurde er zwangsernährt.
Dann erwischte ein Polizist Lius Zellenkameraden, der ebenfalls ein Praktizierender war, beim Lesen des Zhuan Falun. Daraufhin kamen andere Polizisten in die Zelle, um das Buch zu holen. Liu hielt das Buch nahe an seine Brust und alle anderen Praktizierenden in der Zelle umringten ihn, um ihn vor der Polizei zu schützen. Die Beamten schoben alle aus dem Weg und zogen Liu an den Füßen aus der Zelle, während sein Kopf über den Boden schleifte. Die Polizisten schlugen ihn mit Gummischläuchen von Kopf bis Fuß, so dass er überall Blutergüsse bekam. Dann fesselten sie ihm die Arme eine Woche lang mit Handschellen hinter seinem Rücken und legten ihm Fußfesseln an. Nachdem er in einen Hungerstreik getreten war, zwangsernährten sie ihn.
Folterdarstellung: Hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt und an den Füßen angekettet
Nach 15 Tagen in der Haftanstalt holte ihn die Sicherheitsabteilung seiner Arbeitsstelle ab und versuchte weiter, ihn zu zwingen, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben. Als er sich weigerte, wurde er für weitere 15 Tage ins Untersuchungsgefängnis gesperrt. Über sechs Monate lang schickte man ihn zwischen der Haftanstalt und der Sicherheitsabteilung seines Arbeitsplatzes hin und her. Schließlich verurteilte man Liu zu zwei Jahren Zwangsarbeit und brachte ihn in das Zwangsarbeitslager der Stadt Huludao.
In der Haftanstalt weigerten sich sechs Praktizierende, darunter Liu Quanwang, Falun Dafa aufzugeben. Sie machten weiterhin die Übungen und wehrten sich dagegen, die Häftlingsuniform zu tragen. Infolgedessen wurden sie in einen streng überwachten Bereich gesperrt, in dem vier Häftlinge sie abwechselnd überwachten. Diese ließen sie über lange Zeiträume sitzen, ohne dass sie sich auch nur ein bisschen bewegen durften. Der Häftling Wei Wenzhong schlug häufig auf sie ein. Über drei Monate lang protestierten die Praktizierenden mit einem Hungerstreik gegen die Misshandlung und forderten ihre Freilassung. Sie wurden in die Krankenstation des Lagers gebracht und zwangsernährt.
Während der Zwangsernährung hielten die Aufseher den Praktizierenden auf einem Eisenstuhl fest, packten seine Arme und stampften auf seine Beine. Dann schlugen sie den Praktizierenden mit einem zentimeterdicken Plastikschlauch. Wenn der Praktizierende sich wehrte und sich weigerte zu kooperieren, befahlen die Wärter mehreren Häftlingen, den Mund des Praktizierenden mit einem eisernen Stab und einem Metallschieber aufzubrechen. Dadurch lockerten sich die Zähne des Praktizierenden und begannen zu bluten. Wang Dalu, ein Lagerarzt, gab ein halbes Kilo Salz in den Brei, der in der Zwangsernährung verwendet wurde, um dem Opfer noch mehr Schmerzen und Leid zuzufügen. Die Zwangsernährung dauerte 20 Tage.
Folternachstellung: Zwangsernährung als Strafe
Da sich Liu weiterhin weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde er mit Elektrostöcken geschockt.
Über 200 Praktizierende wurden im Jahr 2000 im Zwangsarbeitslager der Stadt Huludao festgehalten. Etwa 60 von ihnen teilte man der streng geführten Gruppe zu, weil sie sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben. Sie traten in einen gemeinsamen Hungerstreik, um zu protestieren und ihre Freilassung zu fordern.
Das Komitee für Politik und Recht der Stadt Huludao und das Büro 610 setzten über hundert Bereitschaftspolizeikräfte für eine besondere Form der Folter ein. Die Beamten waren etwa einen Meter voneinander entfernt angeordnet und hielten jeweils einen elektrischen Schlagstock. Sie standen auf beiden Seiten des Weges von der streng geführten Gruppe bis zum Büro der Umerziehungsabteilung. Liu Guohua und andere Beamte erklärten, dass diejenigen, die sich nicht an die Regeln der streng geführten Gruppe halten würden, nach vorne treten und gehen könnten. Als Liu Quanwang, Chen Dewen, Zhang Xuan, Zhao Lianxin, He Fenghua und Li Xuemin losgingen, wurden sie den ganzen Weg von den Polizisten entlang des Weges mit Schlagstöcken geschockt.
Folternachstellung: Schocken mit Elektroschlagstöcken
Die sechs Praktizierenden wurden später in getrennten Räumen eingesperrt. In jedem Raum wechselten sich ein Dutzend Polizisten ab, schockten sie mit Elektroschlagstöcken und prügelten sie brutal, selbst als sie sie fragten, ob sie sich beugen und gehorchen würden. Die Folter begann nachts und dauerte bis zum nächsten Morgen. Die Polizisten benutzten Schlaghölzer, Ledergürtel, Stiefel und Fäuste. Sie verprügelten die sechs Praktizierenden bis zur Unkenntlichkeit.
Liu Guohua und andere Beamte zogen die Hose des Praktizierenden Zhao Lianxin herunter und benutzten die elektrischen Stöcke, um seine Geschlechtsteile zu schocken und die Stöcke sogar in seinen Anus zu stecken. Sie gossen kaltes Wasser über ihn, um ihn wiederzubeleben, als er ohnmächtig wurde. Dann schockten sie ihn weiter und schlugen ihn. Zhaos Kopf war stark gequetscht und seine Augen waren geschwollen. Die Folter dauerte drei Tage.
Der Praktizierende Chen Dewen, 57, ein Einwohner des Dorfes Chen in der Gemeinde Gejia, Kreis Suizhong, Provinz Liaoning, wurde am 11. März 2001 im Zwangsarbeitslager Huludao mit Elektroschlägen zu Tode gefoltert. Die Behörden erklärten, sein Tod sei die Folge einer Herzerkrankung. Zu den Tätern gehörten Wang Shengli, Zhang Fusheng, Song, Guo, Li Jian, Song Dadui, Captain Yang, Wang Zhuzhen, Zhang Guozhu, Bereichsleiter Yang und Cui Xiaodong.
Als der Leiter der Umerziehungsabteilung seinen Stab auf Liu Quanwang richtete und fragte: „Hasst du uns, weil wir dich so behandeln?“, antwortete Liu: „Nein, das tue ich nicht. Mein Meister hat uns gelehrt, dass wir bei der Kultivierung nicht zur Vollendung kommen können, wenn wir unseren Feind nicht lieben, ganz zu schweigen davon, dass Sie nicht einmal mein Feind sind. Wir haben keine Feinde. Jiang Zemin hat die Verfolgung angeordnet. Als Polizisten tun Sie nur Ihre Arbeit, um Ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie behandeln uns so, weil Sie keine Gelegenheit hatten, die Wahrheit über Falun Dafa herauszufinden, und von der verleumderischen Propaganda getäuscht wurden.“
Der Abteilungsleiter warf seinen Stab weg und sagte zu Liu, er solle zurück in seine Zelle gehen. Von da an hörte der Abteilungsleiter auf, ihn zu schlagen und weigerte sich, Befehle zur Folter von Praktizierenden zu befolgen.
Einer der Beamten war Christ. Er sagte zu Liu: „Die Falun-Dafa-Praktizierenden leiden unter der gleichen Verfolgung wie Jesus in der Vergangenheit. Die Geschichte wiederholt sich. Genau wie Jesus werdet ihr durch die Prüfung und Trübsal gereinigt und erhöht.“
Die Falun-Dafa-Praktizierenden handelten als Einheit, um der Verfolgung im Arbeitslager zu widerstehen. Sie schrieben einen Brief und unterschrieben ihn, um gegen ihre Misshandlung zu protestieren und ihre Freilassung zu fordern. Liu Quanwang war der erste, der seinen Namen auf den Brief schrieb. Liu und die anderen Praktizierenden widersetzten sich auf verschiedene andere Weise, wie die vier folgenden Beispiele zeigen.
Beispiel 1 – Eines Tages empfing der Bürgermeister von Huludao Dutzende von Regierungsbeamten und Journalisten im Arbeitslager. Sie sollten Videomaterial zur Verleumdung von Falun Dafa herstellen, um die Verfolgung zu rechtfertigen. Liu zeigte auf den Bürgermeister und sagte: „Als Regierungsbeamte und Polizisten verhaften und inhaftieren Sie gute Bürger, die Falun Dafa praktizieren und die wahren Kriminellen ignorieren Sie. Wie können Sie von sich behaupten, Beamte zu sein?“ Der Bürgermeister sagte dem Kameramann, er solle sofort mit dem Filmen aufhören.
Beispiel 2 – Eines Tages schrieb Liu „Falun Dafa ist gut“ auf die Tafel in einem Unterrichtsraum. Wütend ließen die Aufseher die 60 Praktizierenden im Unterrichtsraum zusammenkommen. Sie fragten, wer es getan habe und drohten, niemanden schlafen zu lassen, wenn niemand gestand. Liu trat vor und gab es zu. Dann erzählte er ihnen, wie er vom Praktizieren des Falun Dafa profitierte. Die Wärter ließen ihn gehen, ohne ihn zu bestrafen.
Beispiel 3 – Liu und mehrere andere Praktizierende, darunter Zhao Lianxin, Yao Yanhui und Zhang Xuan, sammelten im Unterrichtsraum Bücher und Zeitschriften, die Falun Dafa verleumdeten, und brachten sie in den Abstellraum. Sie liehen sich ein Feuerzeug aus und begannen, sie zu verbrennen. Das führte zu viel Rauch im Gebäude. Als die Aufsichtsbeamten nachfragten, schützten die normalen Häftlinge die Praktizierenden, indem sie sagten, dass es ein Versehen gewesen sei, dass jemand Zigarettenkippen in den Mülleimer geworfen habe.
Beispiel 4 – Ding Wenxue, der stellvertretende Hauptmann von Lius Gruppe, rief ihn ins Büro und begann eine lange Rede, in der er Falun Dafa verleumdete. Liu zeigte auf Ding und sagte: „Nicht Sie sind es, der das sagt. Sie sind besessen.“ In genau diesem Moment brach Ding auf dem Schreibtisch zusammen, sein Gesicht blass und sein Körper bewegungslos. Als Liu dachte, dass er nicht wolle, dass Ding stirbt, kehrte Ding wieder ins Leben zurück und begann sich wieder zu bewegen. Er sagte zu Liu, er solle zurück in seine Zelle gehen. Als später die Wärter Liu ins Büro riefen, baten sie ihn: „Bitte zeige nicht mit dem Finger auf mich. Davor habe ich Angst.“ Da wusste Liu, dass der stellvertretende Hauptmann Ding seinem Team von dem früheren Erlebnis erzählt hatte.
Um die Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, baten die Verantwortlichen des Arbeitslagers Huludao oft das berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia um Hilfe. Bei einer dieser Gelegenheiten kamen der Direktor von Masanjia und zwei Dutzend Häftlinge, die behaupteten, ehemalige Falun-Dafa-Praktizierende zu sein, ins Arbeitslager Huludao.
Sie riefen Liu ins Büro. Dort saß eine gutaussehende Insassin in einem kurzen Rock, der ihre Oberschenkel sehen ließ. Sie behauptete, dass sie das einzige Exemplar eines Falun-Dafa-Buchs habe und es neben ihm lesen wolle. Liu war auf der Hut und sagte ihr, sie solle nicht zu nahe kommen. Sie könnten einfach abwechselnd das Buch zum Lesen halten.
Nach einer Weile versuchte die Insassin, näher heranzukommen. Also sagte Liu ihr, sie solle sich wieder zurückziehen. Sie wurde wütend und ging.
Später hörte Liu von einem anderen Praktizierenden, der genau aufgrund dieser Methode zur Aufgabe seines Kultivierungswegs gebracht wurde. Dieser Praktizierende sagte, dass er in die gleiche Falle gelockt wurde, die sie an Liu versuchten. Er sei hineingefallen und erzählte ihm, wie es passiert sei. Als die Insassin ihm näher kam, um das Buch zu lesen, stürzten sich die Wärter in den Raum und behaupteten, dass die beiden intim wären. Die Wärter drohten dann damit, dass sie jedem sagen würden, die Beiden hätten unzüchtige Dinge getan, wenn er sich weiterhin weigere, seine Praxis aufzugeben.
Liu erfuhr, wie hinterhältig die Lagerbehörden waren, und wie sie die Praktizierenden mit allen nur erdenklichen Mitteln zwangen, ihren Glauben aufzugeben.
Dank der Anstrengungen der Praktizierenden verbesserten sich die Dinge allmählich und sie konnten Falun-Dafa-Bücher lesen, die Übungen machen und Gedichte aus Hong Yin laut rezitieren.
Nach Ablauf seiner zwei Jahre wurde Liu für weitere 45 Tage in die örtliche Haftanstalt zurückgebracht. Danach sah sich gezwungen, in die in die Obdachlosigkeit zu gehen, um weitere Verfolgungen zu vermeiden.
Liu fuhr am 13. Mai 2002 nach Peking, um dort ein Transparent mit der Aufschrift „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ und „Falun Dafa ist gut“ zu zeigen. Er wurde daraufhin für zwei Jahre ins Arbeitslager Tuanhe in Peking geschickt.
Eines Tages versammelten die Lagerwärter alle inhaftierten Praktizierenden; sie mussten sich ein Video ansehen, das Falun Dafa verleumdete. Liu stand als Erster auf und kündigte an, dass er sich kein derartiges Video über Falun Dafa und seinen Gründer ansehen werde. Auch mehrere andere Praktizierende standen auf. Die Wärter befahlen ihnen dann, lange Zeit im Flur mit dem Gesicht zur Wand zu stehen.
Danach sagte ein Wärter zu Liu: „Du bist erst der zweite Praktizierende, der es jemals gewagt hat, sich zu weigern, das Video anzusehen. Du hast Mut!“ Und er zeigte anerkennend mit seinem Daumen nach oben.
Allen Praktizierenden, die nicht aufgaben, wurde die Nahrungszuteilung halbiert und die Winterkleidung verweigert.
An einem eiskalten Tag mit starkem Schneefall und kühlem Wind befahlen die Wärter mehreren Häftlingen, Liu nach unten zu schleppen und ihn auf den Boden zu werfen. Dann zogen sie ihm die Kleidung hoch und bedeckten Bauch und Glieder mit Eis und Schnee und ließen ihn lange Zeit so im kalten Wind liegen. Seine Füße waren bald erfroren und entwickelten Blasen. Trotzdem befahlen sie ihm dann, im Schnee zu laufen; aber Liu weigerte sich.
Im Sommer mussten die standhaften Praktizierenden gegen Mittag zwei Kilometer in der Hitze laufen. Dann mussten sie in der Sonne stehen ohne Wasser zum Trinken zu bekommen. Einige Praktizierende wurden ohnmächtig.
In der dritten Gruppe befahlen die Wärter den Häftlingen, den Toilettenablauf zu blockieren, und ließen mehrere von ihnen in die Schüssel urinieren. Dann steckten die Wärter Lius Kopf in die Schüssel und stellten ihre Füße obendrauf, was ihn fast erstickte.
Als Liu in einen Hungerstreik trat, um gegen die Misshandlungen zu protestieren, führten die Wärter bei ihm eine Zwangsernährung mit Kanalwasser durch, das mit menschlichen Exkrementen gefüllt war. Liu musste sich immer wieder übergeben.
Folterdarstellung: Zwangsernährung mit menschlichen Exkrementen
Als er gezwungen wurde, längere Zeit zu sitzen, entstand an seinem Gesäß eine tiefe Druckstelle.
Folterdarstellung: Erzwungenes Sitzen
Das westliche Gebäude im Zwangsarbeitslager Tuanhe beherbergte eine Gruppe unter dem Namen „Besiegen der Unerschütterlichen“ die speziell entwickelt wurde, um die standhaftesten Falun-Dafa-Praktizierende zu foltern. Liu wurde dort geschlagen und durfte keine Nacht schlafen.
Der Wärter Yan Xiaojie sagte den Insassen dort, sie sollten Liu mit Holzstöcken schlagen und wenn sie zerbrachen, sollten sie Liu mit den spitzen Enden stechen. Im Winter öffneten sie Tür und Fenster, gossen kaltes Wasser über Liu und schalteten dann den elektrischen Ventilator ein. Sogar die Häftlinge fingen sich auf diese Weise eine Erkältung ein. Außerdem urinierten sie auf Liu. Durch das lange Sitzen wurden große Teile seines Gesäßes eitrig. Wärter Zhao sagte den Häftlingen, sie sollten Salbe auf seine vereiterten Stellen auftragen, aber in Wirklichkeit befahl er ihnen, die Krusten abzuschälen und in den offenen Wunden herumzustochern.
Liu durfte die Toilette nicht benutzen. Regelmäßig musste er lange Zeit gerade stehen und von Mitternacht bis vier Uhr morgens die Toiletten und den Flurboden reinigen. Eines Tages verprügelten ihn mehrere Wärter auf der Herrentoilette brutal.
Ein anderes Mal, als Liu auf die Herrentoilette ging, stürzten Wei Hongtao und andere Wärter herein, zogen ihn heraus und schlugen ihn ohne ersichtlichen Grund zusammen. Im August 2003 wurde er auf einen Stuhl gefesselt und durfte weder schlafen noch die Toilette benutzen.
Yan Xiaojie, damals Hauptmann einer Frauengruppe, scheute keine Mittel, um die Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Eines Tages beorderte Yan Lius Frau herbei. Sie sollte ihren Mann besuchen und eine Mundharmonika mitbringen. Yan sagte dann, zu Liu, dass er während des Besuchs für seine Frau spielen solle, da er ja früher Mundharmonika gespielt hätte. Yan arrangierte, dass eine junge, gut aussehende Wärterin ihm beibringen sollte, wie man noch besser spielt. Als Liu nicht kooperierte, drohte Yan ihm: „Wenn du nicht aufhörst, Falun Dafa zu praktizieren, erwarte nicht, dass du deine Frau jemals wiedersiehst. Auch nach Ablauf deiner Strafzeit wirst du nicht nach Hause gehen, weil die örtliche Polizei dich in ihre Einrichtung bringt und dich festhält.“
Nachdem er endlose unmenschliche Formen der Folter erlitten hatte, wollte Liu frontal in einen metallenen Radiator laufen. Er wurde ohnmächtig und wurde wiederbelebt. Die Behörden zwangen ihn später zum Tragen eines Helmes und fesselten ihn an einen Stuhl.
Im September 2005 besuchte Liu den Praktizierenden Liu Fengmei, um zu lernen, wie man einen Computer bedient. Er machte sich ein paar Notizen und schrieb auch sein Computerpasswort in ein Notizbuch. Auf dem Heimweg wurde er verhaftet und später für anderthalb Jahre ins Zwangsarbeitslager Jinzhou gebracht.
Am 26. November 2005 führte Liu die Falun-Dafa-Übung im Lager durch, woraufhin der politische Ausbilder Li Songtao ein Dutzend Häftlinge anwies, Liu zu schlagen. Danach kam Liu für eine Woche in Isolationshaft. Seine Arme und Beine wurden ausgestreckt an die Ecken eines Bettes gefesselt.
Die Minghui-Website hat über die Einzelheiten dieses Vorfalls in dem Artikel Jinzhou City Forced Labor Camp Intensifies Its Brutal Torture of Falun Dafa Practitioners berichtet. Die chinesische Originalversion wurde am 30. Juli 2006 veröffentlicht.
Liu sollte am 3. März 2007 entlassen werden, aber die Lagerbehörden hielten ihn willkürlich für weitere zehn Tage fest.
Am Nachmittag des 23. März 2008 tauchte die Polizei bei Liu zu Hause auf und fragte ihn, ob er noch vorhabe, nach Peking zu gehen, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Er bestand darauf, dass es sein gesetzliches Recht sei, nach Peking zu fahren. Die Polizei plünderte daraufhin seine Wohnung und verhaftete ihn erneut.
Als die Nachbarn die Rechtmäßigkeit seiner Verhaftung in Frage stellten, antwortete die Polizei: „Die Olympischen Spiele stehen vor der Tür. Wir müssen viele Falun-Dafa-Praktizierende verhaften.“
Als Liu vor Gericht die Worte „Falun Dafa ist gut“ sagte, sagte der Richter ihm: „Ich wollte Sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilen. Jetzt, wo Sie das gesagt haben, werde ich zwei weitere Jahre hinzufügen.“ Er wurde in das Gefängnis von Panjin in der Provinz Liaoning gebracht.
Ab und zu mussten alle Häftlinge draußen auf dem Feld hocken, während die Gefängnisleitung alle Zellen inspizierte. Liu widersetzte sich einmal und wurde mehrere Stunden lang mit Elektrostöcken geschlagen und geschockt.
Bei einer weiteren Zelleninspektion nahmen die Wärter Lius handschriftlichen Falun-Dafa-Artikel mit. Er trat in einen Hungerstreik, um zu protestieren. Sieben Tage nach seinem Hungerstreik wurde er ins Gefängniskrankenhaus gebracht und dort über zwei Monate festgehalten.
Als die Behörden ihn aus dem Krankenhaus zurückbringen wollten, widersetzte er sich und wurde mit Elektroschlägen geschockt. Als die Schlagstöcke keinen Strom mehr hatten, stießen die Wärter mit Nadeln in seine Finger und verbrannten mit Zigaretten seine Fingerspitzen. Der Wärter Hu Xiaodong sagte zu ihm: „Ich gebe dir etwas Kaffee zu trinken.“ Dann hustete der Wärter etwas Schleim hoch, spuckte ihn in einen Aschenbecher und zwang Liu den Auswurf in den Hals.
Die Wärter schockten ihn weitere vier Stunden lang, verbrannten ihm die Oberlippe und hinterließen Blasen am ganzen Körper. Weil sie befürchteten, dass andere die Blasen sehen könnten, punktierten sie die Blasen mit Nadeln, was sehr schmerzhaft war.
Da er immer noch nicht aufgeben wollte, erhielt Hauptmann Han Yan vom Verwaltungsbüro des Gefängnisses Panjin die Erlaubnis, zwei elektrische Schlagstöcke mit einer Gesamtstärke von 1,5 Millionen Volt bei Liu einzusetzen. Sie benutzten einen Schlagstock auf seinem Kopf und einen anderen an seinen Füßen und schockten ihn gleichzeitig. Laut Liu fühlte er sich, als hätte ihm ein schwerer Hammer auf den Kopf geschlagen und sein Körper sei kurz davor gewesen, zu explodieren. Die Wärter gossen auch immer wieder Wasser über ihn. Danach konnte er nicht mehr alleine gehen und musste zurück in seine Zelle getragen werden.
Folternachstellung: Schock mit Elektroschlagstöcken
Nachdem er mit den Hochspannungs-Schlagstöcken geschockt worden war, fühlten sich normale Schlagstöcke wie Moskitostiche an. Als die Wärter ihn wieder schockten, starrte er sie direkt an. Das machte ihnen Angst und sie hörten auf.
Der neu eingesetzte Hauptmann Li sagte eines Tages zu Liu: „Da du deine Übungen machen willst, werde ich einen großartigen Ort für dich finden, wo du sie machen kannst.“ Er brachte ihn zu einem Ort voller Moskitos und befahl den Häftlingen, ihm die Kleider auszuziehen, damit sich die Moskitos „an ihm erfreuen“ könnten. In den nächsten zwei Stunden waren sein Gesicht, seine Ohren und sein Körper rot und stark geschwollen. Am nächsten Tag, als die Wärter das Gleiche taten, bissen ihn keine Moskitos mehr, da sie noch vollgesaugt waren vom Vortag.
Folterdarstellung: Von Moskitos zerbissen
Wenn Liu früher die Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte, fesselten ihn die Wärter an ein Bett. Nach dem Moskito-Vorfall war es Hauptmann Li egal, wenn er die Übungen machte.
Viereinhalb Jahre nach Beginn seiner Strafzeit im Gefängnis von Panjin wurden viele unerschütterliche Praktizierende in Gefängnisse in anderen Städten verlegt, unter anderem in die Städte Anshan, Yingkou und Dalian. Liu wurde ins Gefängnis Nanguanling in Dalian gebracht, wo er gezwungen wurde, mehrere Tage lang auf einem kleinen Stuhl in einer Isolationszelle ohne Fenster und Licht zu sitzen. Wenn er einschlief, schlugen die Wärter ihn und übergossen ihn mit kaltem Wasser. Ein anderer Praktizierender, Wang Hongtingm, wurde auf diese Weise gefoltert, bis er geisteskrank wurde.
Wenn Liu nicht schlafen durfte und desorientiert war, brachten ihn die Aufseher dazu, Erklärungen zu unterschreiben, dass er Falun Dafa aufgeben würde. Bald nachdem er wieder bei vollem Bewusstsein war, widerrief er die Aussagen. Dann folterten ihn die Wärter weiterhin auf die gleiche Weise, um ihn wieder zu zwingen, aufzugeben.
Die Provinzregierung beauftragte später Inspektoren, den Status der Praktizierenden zu überprüfen, von denen die Gefängnisbehörden behaupteten, sie hätten das Praktizieren aufgegeben. Während des Interviews sagte Liu dem Inspektor, dass es ungerecht sei, dass er nur wegen der Ausübung von Falun Dafa zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Der Inspektor erkannte, dass er seinen Glauben nicht wirklich aufgegeben hatte. Die Gefängnisaufseher waren wütend und folterten ihn weiter. Er wurde gezwungen, sich gegen die Wand zu stellen, weil er sich weigerte, die zugewiesene Zwangsarbeit in der Werkstatt zu leisten. Liu erklärte mehrmals, dass er weiterhin seinen Glauben aufrechterhalten und Falun Dafa praktizieren werde. Da seine Strafzeit fast vorbei war, ließen die Behörden ihn ab dato in Ruhe.
Liu wurde am 22. März 2013 entlassen.
Viele Menschen sind zu Tränen betroffen, wenn sie hören, was Liu ertragen musste. Wenn die Leute ihn fragen, ob er diejenigen hasst, die ihn gefoltert haben, antwortet er: „Warum sollte ich sie hassen? Sie sind die Opfer der Lügen und der Propaganda der Kommunistischen Partei. Mein Martyrium sollte sie aufwecken und ihnen helfen, Recht von Unrecht zu unterscheiden. Dadurch sollten sie dazu gebracht werden, nicht mehr an der Verfolgung teilzunehmen, wodurch sie eine gute Zukunft für ihre Familien und sich selbst wählen. Das ist jedenfalls meine Hoffnung. Sie haben Verbrechen begangen, für die sie bezahlen müssen. Ich möchte Tränen für sie vergießen, weil sie Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt haben, ohne die Wahrheit zu kennen. Trotz meines über elfjährigen Leidens schätze ich mich glücklich, weil ich lebendig aus dem Gefängnis herausgekommen bin.“