(Minghui.org) Der Fischmarkt in Sydney ist der größte Markt dieser Art in der südlichen Hemisphäre. Er ist ein wichtiger Platz für die Aufklärung der Menschen über die wahren Umstände, weil viele Chinesen dorthin kommen, um Meeresfrüchte einzukaufen. Mehrere von uns gehen seit vielen Jahren jeden Tag dorthin.
Ich wohne in der Nähe des Fischmarktes, deshalb werden alle Informationsmaterialien in meiner Garage gelagert. Ich bin dafür zuständig, morgens alles herzurichten. Außerdem bin ich verantwortlich für das Aufladen der Akkus für die beiden Mp3-Player, auf denen wir abends immer die Übungsmusik und Mitteilungen über die Fakten und Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung abspielen.
Auf dem Platz senden wir immer zuerst aufrichtige Gedanken aus, um das Feld zu reinigen, bevor wir die Übungen vorführen und Informationsmaterialien verteilen. Die chinesischen Touristen ermutigen wir, aus der Kommunistischen Partei und deren Unterorganisationen auszutreten.
Viele Menschen haben durch uns die Fakten über Falun Dafa und die Verfolgung erfahren. Manche waren anschließend bereit, aus der Partei auszutreten. Andere baten uns, ihnen beim Umgehen der Internet Firewall zu helfen, so dass sie mit Smartphones die Minghui-Webseite besuchen können. Und manche luden sich sogar das Zhuan Falun herunter.
Im August 2018 trat ein junger Mann unter seinem wirklichen Namen aus dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren aus und begann anschließend, Falun Dafa zu praktizieren. Er arbeitete auf dem Markt und so half unser Koordinator ihm, in der Nähe ein Apartment zu finden. Er kann nun eine ganze Stunde in der Doppellotus-Position sitzen und ist eine große Hilfe auf unserem Platz.
Kürzlich kam eine 86 Jahre alte Frau zu uns und erkundigte sich nach dem Buch Zhuan Falun und einem Video für die Falun-Dafa-Übungen. Das Gleiche tat vor ein paar Tagen auch ein chinesischer Herr, Mitte 70. Wir wussten, dass sie kamen, weil Meister [Li Hongzhi] es so arrangiert hatte.
Viele Praktizierende, insbesondere die jüngeren, haben sich uns angeschlossen, um die Menschen über die wahren Umstände aufzuklären.
Im Mai bekam ich ganz plötzlich starke Rückenschmerzen und ging nicht zum Fa-Lernen in die Gruppe. Trotz meiner starken Schmerzen lud ich die Mp3-Player für den nächsten Tag auf. Wegen der Schmerzen blieb ich dem Platz, wo wir mit den Menschen sprechen, zwei Tage fern.
Als ich am dritten Tag zum Markt kam, entdeckte ich dort ein weiteres Abspielgerät im Gerätewagen. Jemand erzählte mir, Xiao habe gesagt, die Abspielgeräte seien am Vortag nicht aufgeladen gewesen. Daraufhin habe sie den Koordinator gebeten, ein anderes zu bringen.
Ich fühlte mich ungerecht behandelt und war aufgebracht. „Xiao wusste vermutlich nicht, wie man die Abspielgeräte bedient. Dann ruft sie doch glatt den Koordinator an und haut mich in die Pfanne!“, schimpfte ich. Zusätzlich zu meinen Rückenschmerzen fühlte ich mich nun auch noch im Herzen schwer.
Anstatt nach innen zu schauen, überlegte ich mir nur, wie ich beweisen konnte, dass ich die Akkus aufgeladen hatte. Ich setzte die Abspielgeräte extra die ganze Zeit ein, ohne sie über Nacht aufzuladen und sie funktionierten mehr als zwei Tage. Sarkastisch sagte ich zu einer anderen Praktizierenden: „Schau, die Geräte tun es immer noch. Xiao hatte nicht Recht, ich hatte Recht!“
Obwohl schon mehr als sechs Tage vergangen waren, schmerzte mein Rücken immer noch und ich überlegte: „Ich hatte doch recht mit den Abspielgeräten, warum habe ich denn immer noch Schmerzen?“ Dann las ich einen Erfahrungsartikel auf der Minghui-Webseite und stieß dabei auf ein Zitat des Meisters:
„Mancher hebt immer hervor, dass er Recht hat. Du hast Recht, du hast nichts Falsches gemacht, na und? Hast du dich erhöht im Verständnis vom Fa?“(Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006, New York, USA)
Betraf das nicht auch mich? Betonte ich denn nicht immer, dass ich Recht hatte? Ich benutzte doch den Maßstab alltäglicher Menschen, um zu beurteilen, was Recht und was Unrecht ist, und versäumte es, mich auf der Grundlage des Fa zu erhöhen. Wie konnte es mir mit all diesen Anhaftungen gut gehen?
Selbst wenn Xiao mit den Abspielgeräte nicht korrekt umgegangen war, hatte sie doch schnell eine Lösung gefunden, anstatt aufzugeben. Sie hatte nichts falsch gemacht.
Als ich weiter nach innen schaute, erkannte ich, dass all dies nicht zufällig passiert war. Der Meister hatte es arrangiert, um mir bei der Erhöhung zu helfen. Oberflächlich gesehen hatte ich Recht und Xiao Unrecht. Doch als Kultivierende sollte ich zuerst bedingungslos nach innen schauen, wenn es Konflikte gibt. Ich sollte Dafa bestätigen und nicht mich selbst, wie ich es getan hatte.
Gleich als ich meine Anhaftung erkannte, verschwanden die Schwere in meinem Herzen und auch meine Rückenschmerzen!
Ich habe über 60 Jahre lang in China gelebt und bin von der Partei indoktriniert worden. Weil ich Jahrzehntelang in Schulen unterrichtet habe, hatte ich die „Berufskrankheit“ von Geringschätzung und Autoritarismus. Ich wurde sehr kampflustig und entwickelte alle möglichen Anhaftungen, während ich nach Ruhm und persönlichen Vorteilen trachtete.
Meine größten Anhaftungen waren Selbstgerechtigkeit und das Prahlen. Immer wenn es möglich war, zog ich die Aufmerksamkeit auf mich, um meine Meinung kundzutun und zu beweisen, dass ich überlegen und fehlerlos war.
Ich drängte anderen auch meine Meinung auf und schaute auf deren Defizite. Manchmal, wenn andere sich mit mir über ihre Verständnisse austauschen wollten, kritisierte ich sie nur. Wenn andere irgendeine Unzulänglichkeit bei mir aufzeigten, explodierte ich.
Durch diesen Vorfall identifizierte ich meine grundlegenden Eigensinne: mein Ego, meine Sentimentalität, mein Konkurrenzdenken und meinen Neid. Ich war erstaunt zu erkennen, dass ich unter vielen anderen, auch diese Anhaftungen hatte. Ich dachte immer, ich hätte mich gut kultiviert. Aber nach 19 Jahren stellte ich fest, dass alle meine Anhaftungen immer noch da waren!
Der Meister sagt:
„Wie auch immer, als Kultivierende seid ihr euch schon darüber im Klaren, dass alles, was ihr jetzt in der Gesellschaft macht, einschließlich eures täglichen Lebens, komplett als Kultivierung zählt, deshalb sollt ihr die Dinge, die um euch herum passieren, mit noch größerer Ernsthaftigkeit betrachten, ihr sollt dieser Form der Kultivierung, die eigentlich keine Form hat, noch ernsthafter gegenüberstehen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006, New York, USA)
Zum Glück ist die Fa-Berichtigung noch nicht vorüber. Ich habe immer noch Chancen, es besser zu machen und aufzuholen. Nun, wo ich weiß, wie ich mich kultivieren soll, hat sich meine Xinxing erhöht. Sobald ich mich aufrege, weiß ich, dass ich vom Fa abgewichen bin! Wenn ich mich sofort dem Fa entsprechend korrigiere, verschwindet der Ärger augenblicklich.
Ich habe auch angefangen, Dinge auf die entgegengesetzte Weise wie bisher zu betrachten und mich zu ermahnen: „Wenn ich einen Menschen nicht tolerieren kann, wie könnte ich dann die Welt tolerieren? Wenn ich den einen Menschen nicht erretten kann, wie könnte ich dann Lebewesen erretten?“
Ich empfand Reue, weil ich meinen Mann und andere früher mit unfreundlichen Worten verletzt hatte. Ich hatte keinen Groll mehr gegenüber den Polizeibeamten, die mich in China verfolgt hatten. Dabei stellte ich fest, dass sich die Kapazität meines Herzens erweitert hat.
Nach innen zu schauen, half mir, mein in Schichten von Egoismus und Anhaftungen eingehülltes falsches Selbst zu durchschauen. Ich verstehe nun, dass ich meine Xinxing nur durch eine Auflösung dieser Schichten erhöhen kann.