(Minghui.org) In dieser Spezialsammlung veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Auszüge besonders wertvoller Erfahrungsberichte aus aller Welt. Die Texte stellen die Essenz von Kultivierungserfahrungen zu verschiedensten Themen dar.
Nachdem ich aus der Haftanstalt freigelassen worden war, legte ich großen Wert darauf, dass Fa mehr zu lernen. Ich fing an, das Buch Zhuan Falun abzuschreiben und auch zu rezitieren. Das Fa abzuschreiben, ging sehr langsam voran und war für mich sehr mühselig. Ich wurde ungeduldig. Noch schwieriger fand ich es, das Fa auswendig zu lernen. Um ein bisschen Geld zu erwirtschaften und meinen Lebensunterhalt zu verdienen, musste ich jeden Tag Tofu herstellen. Darum hatte ich wenig Freizeit und mein Herz war unruhig. Rezitierte ich einen Satz mehrmals, schon vergaß ich den vorherigen.
Dann erfuhr ich, dass einige Mitpraktizierende täglich ein paar Seiten auswendig lernen konnten. Im Vergleich zu ihnen musste ich einen Absatz immer wieder aufsagen und trotzdem konnte ich ihn mir nicht merken. Ich fragte mich: „Bin ich älter geworden? Jetzt bin ich fast 50 und mein Gedächtnis lässt nach. Vielleicht sollte ich lieber aufgeben.“
Als ich jedoch an die schmerzhafte Zeit dachte, in der ich rechtswidrig eingesperrt gewesen war, gab es keinen Grund mehr, das Fa nicht weiter auswendig zu lernen. Denn in dieser furchtbaren Zeit war mein Kopf leer gewesen und ich hatte mich kein bisschen an das Fa erinnern können. Deshalb machte ich mir jetzt keine Gedanken mehr, wie viel ich täglich rezitieren konnte, sondern bestand einfach darauf, das Fa jeden Tag zu rezitieren.
Bis heute habe ich das Zhuan Falun fünfmal abgeschrieben. Beim Rezitieren gehe ich Absatz für Absatz vor. Wenn ich einen Absatz auswendig gelernt habe, fange ich mit dem nächsten an. Es ist leichter geworden, zurzeit bin ich bei Lektion 3.
Ganz gleich, wie ich das Fa auch rezitiere, es kommen dabei alle Arten von menschlichen Gesinnungen zutage. Sobald sie auftauchen, versuche ich, sie zu überwinden und mich zu berichtigen. Ich möchte einfach das Fa rezitieren! (Auszug aus „Falun Dafa mit großer Freude erhalten und an die heilige Schicksalsverbindung anknüpfen“)
Einmal kaufte sich meine Schwiegermutter ein T-Shirt von dem Geld, das wir ihr für ihren Lebensunterhalt gegeben hatten. Als sie nach Hause kam, erzählte sie, dass sie es von jemandem geschenkt bekommen habe. Meine Schwiegermutter war sehr stark von der Parteikultur beeinflusst und zeigte ernstzunehmende Symptome einer Angststörung. Sie machte sich immer Sorgen, dass andere ihr schaden würden oder dass sie im nächsten Moment sterben könnte. Deshalb sagte ich ihr damals nicht gleich, dass ich die Wahrheit wusste. Erst ein Jahr später sprach ich zufällig mit ihr darüber. Ihre erste Reaktion war: „Woher weißt du das? Wer hat mich verraten? Ich werde sie zur Rede stellen, warum sie mir das angetan hat.“
Ich sah meiner Schwiegermutter in die Augen und sagte ruhig: „Du solltest der Person lieber dankbar sein. Schau mal, ich wusste von Anfang an davon, aber ich habe mich seit über einem Jahr nicht darüber beschwert, nicht wahr? Ich bin der Meinung, dass es ein Segen für uns, die jüngere Generation, ist, wenn du in deinem hohem Alter für dich selbst einkaufen und Besorgungen erledigen kannst. Das zeigt doch, dass dein Körper noch fit ist. In Zukunft solltest du direkt sagen, wenn du etwas kaufen möchtest. Bitte mach es nicht wieder so. Denn wenn du nicht die Wahrheit sagst, musst du immer aufpassen, was du tust, um dich nicht zu verraten. Das wird dir unnötigen Stress verursachen, der wiederum deine Angst verstärken und deinem Körper schaden wird. Lassen wir es in diesem Fall jetzt gut sein. Ich habe dir die Zusammenhänge erklärt. Nun bist du doch beruhigt und vielleicht auch erleichtert, oder?“
Meine Schwiegermutter hörte mir zu. Ihre Wut war auf einmal verschwunden. (Auszug aus „Die mächtige Tugend von Falun Dafa in den kleinen Dingen des Alltags“)
Eine Mitpraktizierende hatte mir die Übungsmusik 2018 gegeben. Ich dachte: „Ich probiere sie zuerst einmal aus und wenn ich die zweite Übung nicht 60 Minuten lang schaffe, dann mache ich mit der 30-minütigen Version weiter.
Als ich die zweite Übung „Falun-Pfahlstellung“ zum ersten Mal eine Stunde lang praktizierte, war das sehr anstrengend. Mein Gesicht war verschwitzt und meine Arme schwer. Aber als ich fertig war, spürte ich, wie mein Herz strahlte und mein Körper wie frisch gebadet war. Ich fühlte mich leicht und glücklich.
Ein paar Tage später sagte ein Mitpraktizierender zu mir: „Wir sind jeden Tag sehr beschäftigt und die Zeit vergeht schnell. Wir können das nur zweimal pro Woche machen. In der restlichen Zeit reichen für die zweite Übung auch 30 Minuten aus.“ Zu diesem Zeitpunkt dachte ich auch so und wollte nicht weitermachen, weil es sehr mühsam war.
Als ich jedoch zu einer Fa-Lerngruppe ging, stellte ich fest, dass die Praktizierenden dort jeden Tag die zweite Übung eine Stunde lang machten. Ich begegnete auch anderen Praktizierenden, die auch eine Stunde lang durchhielten. Ich wusste aber auch, dass einige Praktizierende nicht so fleißig waren und dass sie einige Tage lang überhaupt keine Übungen machten, ganz zu schweigen von einer Stunde. Die Praktizierenden haben unterschiedliche Kultivierungszustände. Mir ist auch klar, dass wir herunterfallen können, wenn wir uns von solchen Menschen beeinflussen lassen.
Die meisten Praktizierenden wollten nicht verpassen, die lange Version der Übungsmusik zu praktizieren. Auf einmal sah ich den Abstand zwischen den anderen und mir, den Abstand bezüglich der geistigen Ebene. Da erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Ich sage der Mensch muss Leiden im Leiden ertragen können, gleichzeitig müssen wir noch das Herz der großen Nachsicht haben.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 568)
Eine Stunde lang das Falun zu halten, ist auch, Leid zu ertragen und das Herz zu kultivieren. Also beschloss ich, nach der neuen Version zu üben. Obwohl ich nicht sehen kann, wie der Meister die Umwandlung meines Körpers beschleunigt, und auch nicht erkennen kann, wie tiefgründig die neue Version der Übungsmusik ist, glaube ich einfach an den Meister und so blieb ich dran. Seither sind ein paar Tage vergangen. Jetzt fühle ich mich relativ gut. Es gibt nicht mehr so viele ablenkende Gedanken bei der Meditation und bei der Übung „Falun-Pfahlstellung“. Außerdem bin ich nicht mehr so müde.
Wenn ich jetzt zurückblicke und darüber nachdenke, wird mir klar, dass Kultivierende eben auf viele Hindernisse und Pässe stoßen können. Jeder Pass ist dazu da, dass wir uns erhöhen. Wenn wir später zurückblicken, sieht es nicht mehr so schwer aus. Für diejenigen, die jene Ebene noch nicht erreicht haben, sind die Empfindungen und Erkenntnisse unvorstellbar. (Auszug aus „Nach einem Schritt zur Erhöhung ist es ganz anders geworden“)