(Minghui.org) Miao Chunlian aus dem Zhenglan Banner, Innere Mongolei ist am 21. Februar 2019 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht gestellt worden.
Miao Chunlian (auch bekannt als Miao Zhilian) war gerade bei ihrem Sohn im Kreis Guyuan, Provinz Hebei, als sie einen Anruf erhielt, in dem es hieß, dass die Polizei ihr Haus im Zhenglan Banner durchsuche. Es war der 16. Juni 2017. Sie eilte nach Hause (etwa 80 Kilometer entfernt) und wurde dort verhaftet, kurz nachdem sie das Haus betreten hatte.
Die Polizei brachte Miao in einen Keller und fesselte sie auf einen Metallstuhl. Sechs Polizisten verhörten sie und forderten sie auf zuzugeben, dass sie alle Falun-Dafa-Bücher und -Materialien, die bei ihr zu Hause beschlagnahmt worden waren, hergestellt habe. Sie seien alle für Propagandazwecke bestimmt, wurde ihr vorgeworfen.
Ein Beamter drohte damit, dass man ihr Schlaf und Nahrung entziehen werde, sollte sie nicht bereit sein zu gestehen. Miao konnte den Druck, den Hunger und die Kälte im Keller nicht ertragen und gab gegen ihren Willen zu, dass sie alle Materialien hergestellt hatte.
Danach ließ die Polizei sie auf einer geflochtenen Grasmatte auf dem Beton liegen, ohne ihr Bettzeug zu geben. Obwohl es Sommer war, war ihr sehr kalt. Später sagte sie, sie sei während der zwei Tage, an denen sie dort inhaftiert war, nicht in der Lage gewesen festzustellen, ob es Tag oder Nacht war.
Später brachte die Polizei Miao in das Untersuchungsgefängnis Zhenglan Banner, obwohl sie die erforderliche körperliche Untersuchung wegen ihres Bluthochdrucks nicht bestand.
Miao wehrte sich im Untersuchungsgefängnis gegen die Verfolgung und weigerte sich, eine Häftlingsuniform zu tragen. Die Aufseherin An Zhiying schlug wild auf sie ein und zog sie später in einen leeren Raum. Dort warf sie sie zu Boden und schlug ihr dutzende Male ins Gesicht und auf den Kopf.
Miao versuchte, zum Flur hinauszukriechen, wo es eine Überwachungskamera gab, aber An zog sie zurück und prügelte weiter auf sie ein. Eine andere Wärterin feuerte die Aufseherin bei den Schlägen noch an.
Danach musste das Untersuchungsgefängnis Miao ins Krankenhaus bringen lassen.
Miaos Blutdruck blieb sehr hoch. Die Polizei erpresste 5.000 Yuan [2] von ihrem Mann und ließ sie Anfang August 2017 auf Kaution frei.
Die Polizei verlängerte die Zeit ihrer Freilassung auf Kaution am 2. August 2018 und forderte sie auf, zu Hause auf weitere Informationen zu warten.
Während dieser Zeit schickte die Staatsanwaltschaft ihren Fall zweimal an die Polizei zurück, um weitere Beweise zu erhalten.
Miao legte auch ihre Berufungs- und Verteidigungserklärung vor und forderte die Behörden auf, ihren Fall fallen zu lassen. Doch die Staatsanwaltschaft Zhenglan Banner klagte sie an. Ihr Fall wurde Ende November 2018 vor Gericht gebracht.
Sie beauftragte einen Anwalt, der für sie auf nicht schuldig plädierte.
Während Miaos Haft strich die örtliche Verwaltung die staatliche Unterstützung für ihre einkommensschwache Familie. Ihr zweiter Sohn war im Juni 2017 an einer Hochschule aufgenommen worden und hatte eine Finanzhilfe von 40.000 Yuan (ca. 5.260 EUR) zugesagt bekommen. Diese wurde jedoch wegen der Inhaftierung seiner Mutter widerrufen.
Vor ihrer letzten Tortur war Miao von 2002 bis 2005 drei Jahre im Frauen-Zwangsarbeitslager Hohhot inhaftiert gewesen. Im Jahr 2009 wurde sie für zwei Wochen eingesperrt, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte.
Früherer Bericht:
Behörden der Inneren Mongolei lassen Anklage gegen drei Praktizierende fallen
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.
[2] Das sind umgerechnet ca. 650 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.