(Minghui.org) Mit zunehmender internationaler Überwachung der außergesetzlichen Haftanstalten Chinas in den letzten Jahren sind einige der berüchtigten Gehirnwäsche-Einrichtungen geschlossen worden. In diesen hatte das Regime hauptsächlich Falun-Dafa-Praktizierende [1] in Haft halten lassen.
Aber das war noch nicht das Ende dieses riesigen, institutionalisierten Gehirnwäschesystems. Es werden immer noch Falun-Dafa-Praktizierende in verschiedenen Gehirnwäsche-Einrichtungen festgehalten, weil sie sich weigern, ihren Glauben aufzugeben.
Laut Aussagen einiger Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Hubei, die aus den Gehirnwäsche-Einrichtungen freigelassen wurden, haben die Behörden einige bekannte Einrichtungen geschlossen. Dafür wurden an geheimen Orten neue Einrichtungen errichtet, wo alle Aktivitäten versteckt fortgeführt werden.
Nachdem beispielsweise die Gehirnwäsche-Einrichtung Erdaopeng in der Stadt Wuhanin der Provinz Hubei im Jahr 2013 geschlossen wurde, arbeiten alle Angestellte seitdem in der Gehirnwäsche-Einrichtung Yusun Mountain auf einem kleinen Hügel im Bezirk Caidian am Stadtrand von Wuhan. Auf dem Türschild dieser Einrichtung steht, dass es eine Gemüsefarm sei. In Wirklichkeit ist es ein „schwarzes Gefängnis“, in dem Falun-Dafa-Praktizierende eingesperrt sind, wo sie gezwungen werden sollen, auf ihren Glauben zu verzichten.
Es gab eine weitere neue Gehirnwäsche-Einrichtung, die letztes Jahr direkt in der Klinik Xinmin im Bezirk Huangpi der Stadt Wuhan eingerichtet wurde. Die behinderte Wu Cuihua wurde am 17. Dezember 2018 dorthin gebracht, weil sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Aus Protest trat sie in einen Hungerstreik. Als sie neun Tage später dem Tod nahe war, wurde sie freigelassen.
Im Vergleich zum Ende 2013 abgeschafften Arbeitslagersystems hatten viele Gehirnwäsche-Einrichtungen nicht einmal eine legale Registrierung bei Regierungsbehörden. So eine Einrichtung kann es an jedem Ort geben, zum Beispiel in einem Hotel, einer Schule oder einem beliebigen Bürogebäude. Es kann sich um eine Langzeit-Einrichtung oder eine behelfsmäßige Einrichtung handeln. Die Flexibilität macht es nur noch schwieriger für die Außenwelt, sie zu entdecken.
Die Aufnahme in eine Gehirnwäsche-Einrichtung erfordert weder ein gerichtliches Verfahren noch eine Begrenzung der Haftdauer. Falun-Dafa-Praktizierende können auf der Straße verhaftet, in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und dort festgehalten werden, solange sie sich weigern, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben.
Eine Falun-Dafa-Praktizierende, deren Name zum Schutz ihrer Sicherheit nicht genannt wird, wurde im Oktober 2018 von Polizisten der Polizeistation Zoumaling im Bezirk Dongxihu der Stadt Wuhan verhaftet.
Man hielt sie für 15 Tage in der Haftanstalt Erzhigou fest. Nach Ablauf der Haftzeit brachte die Polizei sie direkt in eine Nervenheilanstalt und hielt sie dort fünf Tage lang fest, ehe man sie in eine geheime Gehirnwäsche-Einrichtung brachte. Während des Transports stülpten die Polizisten ihr eine schwarze Kapuze über den Kopf und fesselten ihr die Hände. So konnte sie nicht herausfinden, wohin sie gebracht wurde.
Ihre Familie beauftragte einen Anwalt, sie zu vertreten. Sie suchten die Polizeistation und die Haftanstalten auf, konnten sie aber nicht finden.
Als ihre Familie von der geheimen Gehirnwäsche-Einrichtung hörte, gingen die Angehörigen dorthin. Bevor sie sich der Tür näherten, hörten sie eine automatische Stimme: „Nicht nähern, sonst werden Laserstrahlen aktiviert!“ Mit dieser Warnung richteten sich plötzlich Laserlichter aus allen Richtungen auf die Angehörigen. Als sie sich bewegten, folgten ihnen die Lichtstrahlen und zwangen sie schließlich zu gehen.
Dann fand die Familie eine verlassene Wohnung ohne Türschild. Die Metalltür war verschlossen. Sie riefen den Namen der Praktizierenden. Niemand antwortete. Nachdem die besagte Praktizierende entlassen worden war, erzählte sie ihrer Familie, dass sie genau in dieser Wohnung gewesen sei. Die Angestellten der Gehirnwäsche-Einrichtung waren sehr nervös, als sie ihre Familienangehörigen hörten. Sie verboten ihr, der Familie irgend etwas zuzurufen oder ein Signal zu geben, dass sie in der Wohnung festgehalten wurde. Es war ein geheimer Ort, den die Behörden weiter geheim halten wollten.
Ende Januar 2019 erkrankte die Praktizierende durch die Misshandlungen in der Gehirnwäsche-Einrichtung schwer. Deshalb wurde sie freigelassen. Danach schikanierten die Beamten des Büros 610 und Angestellte des Wohnkomitees sie jeden Tag zu Hause und zwangen sie, sogenannte Gedankenberichte zu schreiben. Sie drohten auch, sie noch weitere fünf Jahre zu überwachen, sollte sie das Praktizieren von Falun Dafa nicht aufgeben.
Die Tortur der oben genannten Praktizierenden ist kein Einzelfall. Nach Angaben von Falun-Dafa-Praktizierenden, die in verschiedenen Gehirnwäsche-Einrichtungen in der Provinz Hubei festgehalten wurden, werden sie dort ständig beschimpft und misshandelt. Damit sollen sie dazu gebracht werden, ihren Glauben aufzugeben.
Manchmal müssen sie tagelang stehen. Ihre Füße sind dadurch so geschwollen, dass sie danach nicht mehr laufen können. Die Angestellten zwingen sie, sich Propagandavideos anzuschauen, die ihren Glauben angreifen und die Praktik und ihren Gründer verfluchen. Oder sie müssen auf den Fotos des Gründers von Falun Dafa herumtrampeln.
Die Familien vieler gefangener Praktizierender wurden über deren Aufenthaltsort im Unklaren gelassen. Meistens erfuhren die Angehörigen erst nach der Freilassung der Praktizierenden von den Torturen.
Früherer Bericht:
Einblick in die Gehirnwäsche-Einrichtung Berg Yusun: So werden Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.