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Im Gefängnis das Fa lernen und meine Xinxing erhöhen

23. März 2019 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org)  Kurz nach dem 20. Juli 1999 fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren. Seitdem habe ich es weit gebracht; ohne den Schutz des Meisters hätte ich nicht so weit kommen können.

Das Fa zu lernen, ist unsere Grundlage

Als ich mit dem Praktizieren anfing, konzentrierte ich mich sehr auf das Fa-Lernen und hatte starke aufrichtige Gedanken. Nach einer Weile wurde ich nachlässig. Es gab es immer mehr Versuchungen in der alltäglichen Welt, sodass ich das Fa nur noch wenig lernte. Es dauerte lange, bis ich einmal das Zhuan Falun von Li Hongzhi durchgelesen hatte. Die alten Mächte nutzten das aus und ich wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Im Gefängnis dachte ich über meine Probleme nach und sprach auch mit anderen Praktizierenden darüber. Dabei erfuhr ich, dass die meisten Praktizierenden jeden Tag mindestens eine Lektion im Zhuan Falun lasen. Wenn sie mehr Zeit hatten, lasen sie auch andere Fa-Erklärungen und lernten das Fa auswendig und rezitierten es. Mein Niveau lag weit darunter. Ich sah diese Lücke deutlich.

Als ich das erste Mal im Gefängnis war, nahmen sie mir die handschriftlichen Kopien der Fa-Erklärungen weg. Aus Protest trat ich in einen Hungerstreik, ich trank nicht einmal Wasser. Die Leute waren erstaunt, dass ich immer noch Energie hatte, obwohl ich drei Tage lang kein Essen oder Wasser zu mir genommen hatte.

Auf den Rat anderer Praktizierender beendete ich den Hungerstreik. In den nächsten zwei Jahren rührte in meiner Zelle niemand mehr die Bücher von Falun Dafa an, weder Wärter noch Insassen. Andere Praktizierende, die keinen Platz für ihre Bücher fanden, ließen sie bei mir.

Jeden Tag, wenn ich vom Arbeitseinsatz zurückkam, verschwendete ich keine Zeit und lernte das Fa. Ich lernte Hong Yin IHong Yin II und Hong Yin III (Li Hongzhi) mit insgesamt 208 Gedichten (ohne die Liedtexte). Mitpraktizierende hatten sie für mich abgeschrieben. Im diesem Gefängnis waren die Artikel des Meisters sehr schwer zu bekommen, sodass ich sie alle auswendig lernte. Bis heute rezitiere ich die Gedichte aus Hong Yin, wenn ich zu Fuß oder im Bus unterwegs bin, um die weltlichen Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. In kritischen Momenten kamen mir die Gedichte in den Sinn, sie stärkten meine aufrichtigen Gedanken und halfen mir, eine Prüfung nach der anderen zu bestehen.

Wir sind ein Körper

Je nach dem, in welcher Abteilung man sich befand, konnte man bestimmte Freiheiten haben, wie Schriften über Falun Dafa zu lesen oder abzuschreiben. Da jeder der Falun-Dafa-Praktizierenden sich danach sehnte, das Fa zu lernen, war es wichtig, die Fa-Erklärungen und die E-Books zu schützen.

Einmal sollte eine Abteilung durchsucht werden. Die Praktizierenden fragten, ob wir ihre Fa-Erklärungen und die E-Books aufbewahren könnten. Ich zögerte, weil ich schon einige hatte, und befürchtete, dass es die Aufmerksamkeit der Wärter auf sich ziehen könnte, wenn ich noch mehr nahm. Ein Mitpraktizierender in meiner Abteilung erklärte sich jedoch freiwillig bereit, die Schriften über Falun Dafa für sie aufzubewahren. Er sagte, wir müssten ihnen helfen, und wenn es für mich nicht so günstig wäre, würde er es tun. 

Er war ein schüchterner Mann, aber diesmal zögerte er nicht. Ich war überrascht und sehr berührt. Nachdem wir die Kopien erhalten hatten, bewahrte jeder von uns einen Teil davon zwei Monate lang auf. In dieser äußerst schwierigen Umgebung ist es eine Prüfung des einen Körpers, ob jeder einzelne Praktizierende sein Bestes geben kann, um das Fa zu bestätigen. Wenn wir aus der Perspektive anderer denken können und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, können sich die Dinge zum Besseren wenden.

Ein anderes Mal wurden wir gebeten, das sechste Kapitel des Zhuan Falun für Praktizierende einer anderen Abteilung abzuschreiben. Ich verwendete meine Mittagspause und die freie Zeit nach der Arbeit, um sie abzuschreiben. Als ich fertig war, wusste ich nicht, wie ich die Abschrift an den Praktizierenden weitergeben sollte. Soll ich sie bei mir tragen? Was ist, wenn sie mich heute durchsuchen? Ich sendete diesen aufrichtigen Gedanken aus: „Die Praktizierenden warten darauf, das Fa zu lernen, die Wärter dürfen ihre Körper nicht durchsuchen!“ An den folgenden drei Tagen trug ich die Kopien bei mir.

In der Zeit, in der wir von der Gefängnisleitung genau beobachtet wurden, war es für die Insassen der verschiedenen Abteilungen schwierig, einander zu sehen. Beim Hofgang gingen wir normalerweise in einer Reihe, eine Gruppe nach der anderen. Wir liefen nie neben einer anderen Einheit. Am vierten Tag, als meine Gruppe gerade in der Nähe einer Kurve war, kam eine andere Gruppe, um mit uns zu gehen. Plötzlich stieß mich jemand an und ich erkannte, dass es der Praktizierende war, der das sechste Kapitel vom Zhuan Falun brauchte! Ich nahm sofort die Kopie heraus und gab sie ihm. Bald darauf trennten sich die beiden Einheiten und liefen wieder nach einander. Es war nur eine sehr kurze Zeitspanne, in denen ich die Kopie übergeben konnte! Worte können meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister nicht ausdrücken. Nur Falun-Dafa-Praktizierende können diese Wunder spüren!

Als sich der 13. Mai näherte, dachten wir darüber nach, wie wir die Insassen über diesen besonderen Tag informieren könnten. Wir entschieden uns, jeweils einen Bericht über den 13. Mai zu schreiben und über unsere eigenen Erfahrungen mit Falun Dafa zu berichten. Die Berichte wollten wir in den Pausen weitergeben. In einem Bericht stand: „Der 13. Mai ist der Welt-Falun-Dafa-Tag. An diesem Tag im Jahr 1992 stellte Meister Li Hongzhi den Menschen auf der Welt Falun Dafa vor. Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) ist ein Kultivierungsweg auf hohen Ebenen der Buddha-Schule. Seine Grundlage ist die Angleichung an die höchsten Eigenschaften des Universums, Zhen, Shan, Ren (Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht). Dazu gibt es noch fünf Übungen.“

In unserer Freizeit gaben wir die Berichte weiter. Danach hatten die Leute viele Fragen an uns, zum Beispiel: „Wissen die Menschen in anderen Ländern von Falun Dafa? Wir unterhielten uns mit etwa 40 Leuten. Obwohl es keine große Zahl war, wussten alle über den Welt-Falun-Dafa-Tag Bescheid, der in einigen Tagen gefeiert werden würde.

Am Freitag wurde von meiner Einheit angekündigt, dass wir wegen Logistikproblemen Samstag und Sonntag frei hätten. Und Samstag war der 13. Mai! Jeder, der verstanden hatte, worum es bei Falun Dafa ging, war gesegnet! Einige Leute kommentierten: „Falun Dafa ist erstaunlich; am Welt- Falun-Dafa-Tag habt ihr frei! “

Je länger ich mich kultiviere, desto mehr habe ich das Gefühl, dass wir als Jünger nur das getan haben, was wir tun sollten. Alles wurde vom Meister arrangiert. Solange wir uns als Kultivierende verhalten, werden Wunder geschehen. Was die Falun-Dafa-Jünger erwartet, ist die Großartigkeit der Erhöhung.

Bei der Kultivierung geht es darum, die Xinxing zu erhöhen

Da ich im Gefängnis das Fa fleißig gelernt hatte und mich den Anforderungen an das Fa anpasste, zeigte der Meister mir viele tiefere Bedeutungen des Fa. 

Einmal las ich im Zhuan Falun diesen Satz:

„Bei uns wird das Karma meistens durch zwischenmenschliche Reibereien in Bezug auf die Xinxing umgewandelt, normalerweise zeigt es sich auf diese Weise.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 225)

Das Fa des Meisters öffnete plötzlich mir eine Tür. Ich erkannte viele innere Bedeutungen des Fa. In der Geschichte fand die Kultivierung in den Tempeln statt, während Falun Dafa keine Form hat. Wir kultivieren uns unter den Nichtpraktizierenden und begegnen genauso wie sie Konflikten und Problemen. Da wir jedoch Kultivierende sind, sind die Probleme vom Meister entsprechend unserer Xinxing [1] und den Ebenen arrangiert worden. Unsere Kultivierung bedeutet, in der täglichen Gesellschaft unser Bestes zu geben. Es gibt kein Vorbild, dem wir folgen können. Jeder von uns wird auf verschiedene Probleme stoßen, und so müssen wir unseren eigenen Weg gehen.

Nach dem Tod meines Vaters konnte ich lange Zeit die Gefühle nicht loslassen. Ich fühlte mich auch sehr mit meinem Arbeitsplatz verbunden, an dem ich über zehn Jahre beschäftigt war. Ich blickte auf einige unvergessliche Momente zurück, es waren tief verwurzelte Gefühle. Selbst meine Mutter, meine Frau oder meine besten Freunde konnten mich nicht richtig verstehen. Ich denke, dass wir alle solche tief gehüteten Geheimnisse haben. Sie sind gut versteckt und nicht so leicht zu beseitigen.

Bei der Erhöhung der Xinxing geht es jedoch darum, die Dinge loszulassen, die am schwersten loszulassen sind. Der Meister wird für uns alle möglichen Gelegenheiten schaffen, damit wir unsere grundlegenden Anhaftungen beseitigen können.

Ich war mir nicht sicher, ob ich zu meiner alten Arbeitsstelle zurückkehren könnte. Die Leute waren sehr freundlich zu mir; jeder ließ mich grüßen. Mein Chef hatte mir angedeutet, dass ich wieder arbeiten könnte, aber ich wartete lange und nichts geschah. Ich war wirklich niedergeschlagen. Obwohl ich versuchte, nicht darüber nachzudenken, ließ ich es aber nicht los.

Der Meister lehrt uns:

„Manchmal glaubst du, dass etwas deins sei, und andere sagen dir auch, dass dieses Ding deins sei, in Wirklichkeit ist es aber nicht deins. Du wirst vielleicht glauben, dass es deins sei, am Ende ist es aber nicht deins. Auf diese Weise ist zu sehen, ob du das loslassen kannst. Wenn du das nicht loslassen kannst, so ist es Eigensinn.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 427)

Bald bekam ich eine Nachricht, dass der Chef mich treffen wollte. Sie baten mich, in Teilzeit zur Arbeit zurückzukehren. Obwohl der Lohn nicht so hoch war, konnte ich von zu Hause aus arbeiten und hatte mehr Freizeit. Die Mitpraktizierenden erinnerten mich daran, dass alles vom Meister arrangiert wurde. Dieses Arrangement sollte mir mehr Zeit geben, um das Fa zu lernen, die wahren Umstände zu erklären und Dinge zu tun, die sich auf Falun Dafa bezogen. Mein Verständnis hat sich dadurch sehr erhöht.

Nachdem dieses tiefe Gefühl beseitigt war, fühlte ich mich leichter. Als Kultivierende dürfen wir unter keinen Umständen irgendwelche Gefühle gegen irgendjemanden oder irgendetwas haben. Gefühle an der Oberfläche sind leicht zu erkennen, doch auch die Gefühle, die wir tief im Inneren festhalten, müssen angegangen werden. Wenn wir ein aufrichtiges, unerschütterliches Herz haben, wird Dafa vor unseren Augen magische Veränderungen vollbringen.


[1] Geistige Natur