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Kroatisches Parlament nimmt Konvention des Europarates gegen Organhandel an

25. März 2019

(Minghui.org) Das kroatische Parlament hat am 1. März 2019 einstimmig beschlossen, die Konvention des Europarates gegen den Handel mit menschlichen Organen anzunehmen. Kroatien ist die achte europäische Nation, die den Vertrag ratifiziert hat.

Damit hat es sich der Initiative zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit bei der Prävention und wirksamen Bestrafung des illegalen Organhandels angeschlossen. 

Die kroatische Regierung hat die führende Position Kroatiens bei Organspende und -transplantation aufgrund eines ethischen und professionellen Transplantationssystems unterstrichen.

Nachdem das Europäische Parlament 2013 eine Entschließung verabschiedet hatte, in der es den staatlich geförderten Organraub des chinesischen Regimes verurteilt, wurde die Konvention 2015 ausgearbeitet. In der Entschließung von 2013 heißt es, das Europäische Parlament … „bekundet seine tiefe Besorgnis angesichts der anhaltenden und glaubwürdigen Berichte über systematische, vom Staat gebilligte Organentnahmen an Gefangenen aus Gewissengründen in der Volksrepublik China, die ohne Einwilligung der Betroffenen erfolgen, unter anderem in großem Umfang an Falun-Gong-Anhängern [1], die aufgrund ihrer religiösen Überzeugung inhaftiert sind, sowie an Angehörigen anderer religiöser und ethnischer Minderheiten.“ [2]

Neben der Kriminalisierung der rechtswidrigen Organentnahme verpflichtet die Konvention die Unterzeichner, Beihilfe zu Handlungen sowie die Aufforderung von Organspendern oder Empfängern zu illegalen Transplantationen unter Strafe zu stellen.

Dr. Branimir Bunjac, ein Mitglied des Parlaments, erklärte während der parlamentarischen Sitzung: „Unsere Landsleute sind unwissentlich Kunden solcher Dienstleistungen. Sie reisen ins Ausland, insbesondere nach China, um schneller Organe zu bekommen. Man muss sich die Frage stellen: Wie kann es sein, dass es im Gegensatz zur Europäischen Union in China keine Wartezeiten gibt?“

Er zitierte die Ergebnisse internationaler Organisationen, wonach China seit über einem Jahrzehnt bis zu 100.000 Transplantationen pro Jahr durchführen lässt, obwohl es kein Organspendesystem gibt.

Bunjac: „Wenn man die chinesischen Behörden nach der Quelle solcher Organe fragt, sagen sie, dass sie von Gefangenen aus der Todeszelle stammen“, sagte er. „In China gibt es jährlich aber nur 2.000 solcher Gefangener. Es ist offensichtlich, dass das für eine so große Zahl von Transplantationen nicht ausreicht. Sechs umfassende internationale Berichte weisen in die Richtung, dass die häufigste Organquelle in China Gefangene aus Gewissensgründen sind. Sagen wir es offen − sie sind religiöse Gläubige, und die meisten von ihnen sind Praktizierende des buddhistischen Glaubenswegs Falun Gong, gefolgt von Christen, Tibetern und uigurischen Muslimen.

Auf diese internationalen Berichte hin haben die chinesischen Behörden geantwortet, dass es sich um Schwarzmarktzahlen handele. Allerdings werden alle Transplantationen in China in staatlichen Krankenhäusern unter staatlicher Aufsicht durchgeführt. Daher erscheinen solche Informationen einfach nicht plausibel.“

Der Abgeordnete Dr. Branimir Bunjac spricht über die Zwangsentnahme von Organen an Falun-Gong-Praktizierenden in China.

Dr. Bunjac warnte davor, zu glauben, dass die Annahme der Konvention allein das Problem vollständig lösen würde. Er verwies dabei auf Gesetze in Italien, Spanien und der Tschechischen Republik. Sie verbieten den Bürgern des jeweiligen Landes, nach China zu gehen, um dort illegale Organe zu erhalten,

„Es ist notwendig, die Gesetzgebung weiter zu entwickeln. Da Kroatien bei der Transplantationsmedizin ganz oben steht, sollte man das bedenken,. Daher sollten wir sowohl in der Gesetzgebung als auch in der Praxis als Beispiel dienen“, sagte er.

Die kroatische Regierung hat weitere Initiativen angekündigt. Angehörige der medizinischen Berufe und die breite Öffentlichkeit sollen über das Ausmaß des Problems informiert werden, damit sie unethische Transplantationspraktiken erkennen, verhindern und melden können.


[1] Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] siehe http://de.minghui.org/html/articles/2013/12/18/76421.html und http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+MOTION+P7-RC-2013-0562+0+DOC+XML+V0//DE