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Wie sich mein Mann veränderte, als ich meine Anschauungen beseitigte

28. März 2019 |   von einer Praktizierenden in Shandong, China

(Minghui.org) In den letzten Jahren hatte ich Schwierigkeiten, die Probleme mit meinem Mann zu überwinden. Wenn ich jetzt zurückblicke, erkenne ich, dass sie durch meine eigenen Anhaftungen verursacht wurden. Ich schaute auf meinen Mann herab und wollte mich immer gleich scheiden lassen.

Je mehr ich ihn hasste, desto schlimmer wurde er. Ich war sehr besorgt und hatte ein unruhiges Herz. Da ich es versäumte, dieses Problem auf der Basis des Fa zu betrachten, wurde die Situation immer unerträglicher. Später kam er nicht mehr zum Abendessen nach Hause und widmete sich dem Glücksspiel. Er trank und hatte eine Affäre mit einer Frau. Mit der Zeit häufte er über 100.000 Yuan [1] Schulden an. Immer mehr Leute kamen zu mir nach Hause, um die Schulden einzutreiben.

Irgendwann ließ ich ihn in Ruhe. Wenn er nach Hause kam, sprachen wir entweder nicht miteinander oder wir stritten uns. Wir kamen einfach nicht miteinander aus. Manchmal fühlte ich mich so sehr gestört, dass ich mich nicht einmal auf das Fa-Lernen konzentrieren konnte.

Ich stritt mit ihm, damit er nicht wieder zum Glücksspiel ging. Doch obwohl er bereits einen großen Schuldenberg angehäuft hatte, konnte er das Spielen nicht aufgeben. Sobald er Geld hatte, war er wieder fort. Ich blieb daheim und überwachte ihn. Wenn er eingeschlafen war, ging ich zum Fa-Lernen.

Wenn ich das Haus verlassen hatte, stand er manchmal auf und ging dann los. In diesen wenigen Jahren war mein Herz durch sein Verhalten aufgewühlt. Selbst während des Fa-Lernens dachte ich daran, dass er wohl wieder zum Spielen gehen würde. Erst wenn er nach meiner Rückkehr zu Hause war, beruhigte ich mich.

Wenn er nicht daheim war, wurde ich sehr wütend und rief ihn sofort an. Mit harten Worten und starkem Groll beschimpfte ich ihn. Später nahm er meine Anrufe nicht mehr entgegen. Da wurde ich noch wütender und vergaß dabei völlig, dass ich eine Praktizierende war. Ich wusste, dass ich nachsichtig sein sollte, aber ich konnte einfach nicht. Diese Situation hielt über vier Jahre an.

Den Ernst der Lage erkannt

Nachdem ich das Fa gelernt und mich mit anderen Praktizierenden ausgetauscht hatte, erkannte ich den Ernst der Lage. Wir Praktizierenden müssen bedingungslos nach innen schauen. Als ich das tat, stellte ich fest, dass ich starke Anhaftungen hatte: Kampfgeist, Groll und Egoismus. Ich hatte mich in all den Jahren nie in die Situation meines Mannes hineinversetzt und die Dinge nie aus seinem Blickwinkel betrachtet.

Als 1999 die Verfolgung begonnen hatte, war ich nach Peking gefahren und für Falun Dafa eingetreten. Damals gab mir mein Mann Geld für die Reise und unterstützte mich. Als ich verhaftet wurde, beschützte und behütete er meine Dafa-Bücher. Ich sollte ihm gegenüber dankbar sein und mit ruhigem Herzen mit ihm reden.

Meister Li sagt:

„Ich sage häufig, wenn ein Mensch voll und ganz dem Wohl der anderen Menschen dient und nicht die geringsten eigenen Absichten und Einstellungen hat, die Worte, die aus ihm kommen, können den anderen Tränen in die Augen treiben. … Der Sprachstil, Gutherzigkeit bei der Arbeit und dazu die Argumente können das Menschenherz ändern, aber niemals Befehle.“ (Li Hongzhi, Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Wie könnte ich meinen Mann mit so starkem Groll und Egoismus verändern?

Als ich mich beruhigt hatte und erneut nach innen schaute, fühlte ich plötzlich, dass mein Mann ein sehr schwieriges Leben geführt hatte. Er machte sich jedes Mal große Sorgen um mich, wenn ich verhaftet wurde. Als ich mit anderen Praktizierenden ein Transparent mit den Worten „Falun Dafa ist gut“ aufhängen wollte, kehrte ich erst gegen zwei Uhr morgens nach Hause zurück. Als ich dort ankam, war das Licht noch eingeschaltet. Mir wurde bewusst, dass mein Mann sich um mich Sorgen machte. Die Verfolgung hatte Spuren hinterlassen. Er ging erst ins Bett, wenn ich daheim war.

In den letzten Jahren war er nicht in der Lage gewesen, Geld zu verdienen, und hatte Schulden gemacht. Ich verstand ihn nicht und stritt mit ihm. Wie hätte er nicht verzweifeln können? Das war der Grund, warum er viele dumme Dinge tat. Als Praktizierende sollte ich den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen und nicht mit ihm darüber streiten, wer Recht und wer Unrecht hat. Anstatt verärgert zu sein, sollte ich gut für ihn sorgen und ihn verstehen.

Als ich meine Anschauung änderte, fühlte ich mich ganz entspannt. Es war, als wäre eine große Last von mir genommen. Mein Mann war kein schlechter Mensch. Vielleicht hatte er das alles nur getan, damit ich mich erhöhen konnte? Wie hätte ich sonst meine Anhaftungen beseitigen können?

Nachdem ich dieses Problem gelöst hatte, änderte sich mein Mann vollkommen zum Besseren. Als er betrunken war, weinte er und entschuldigte sich für das, was er im Laufe der Jahre getan hatte. Ich entschuldigte mich dafür, dass ich mich nicht gut um ihn gekümmert hatte. Ich erkannte, dass er mich während der schwersten Zeit der Verfolgung freundlich behandelt und unterstützt hatte. Mein Mann hatte die Mitpraktizierenden herzlich begrüßt und die Dafa-Bücher beschützt. Andere Praktizierende lobten ihn. Ich stimmte zu, dass wir einander verstehen sollten. So verschwanden die Schwierigkeiten mit meinem Mann.

Tatsächlich ging es mir während dieser Leiden genauso, wie der Meister sagt:

„In Wirklichkeit hilft sie dir, das Karma zu beseitigen, aber das weiß sie selbst nicht. Es ist aber nicht so, dass sie nur äußerlich mit dir streitet und innerlich doch ganz lieb zu dir ist, so ist das nicht, ihr Ärger kommt wirklich aus dem Herzen. Denn auf wen das Karma fällt, der fühlt sich unwohl, das ist mit Sicherheit so.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S.240)


[1] Das sind umgerechnet etwa 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.