(Minghui.org) Schon in meiner Kindheit war meine Mutter sehr kritisch mir gegenüber. Da ich eine starke Persönlichkeit war, gerieten wir oft aneinander. Als ich begann, Falun Dafa zu praktizieren, änderte ich mich. Ich wusste, dass ich respektvoll und freundlich zu meiner Mutter sein sollte. Ich wurde höflich, vergriff mich nie im Ton und sagte ihr nie meine Meinung. Ich half ihr und erinnerte sie daran, dass sie mich fragen könne, falls sie etwas bräuchte. Wenn wir jedoch miteinander redeten, geschah dies nur oberflächlich und nie von ganzem Herzen.
Trotz meiner ganzen Bemühungen, unsere Beziehung zu verbessern, lächelte meine Mutter nie. Ihr Ton blieb kalt. Ich war ratlos: Wenn sie mürrisch war, zeigte ich mich nachsichtig. Ich half ihr, aber sie bemängelte weiterhin meine Fehler.
Eines Tages beschwerte ich mich bei meinem Mann: „Ich begrüße sie mit einem Lächeln, doch sie bleibt griesgrämig.“ Mein Mann antwortete: „Dein Lächeln ist nicht echt.“ Ich entgegnete: „Alle meine Geschwister sind unhöflich zu ihr. Ich bin die Einzige, die sie gut behandelt. Niemand mag sie!“
Doch die Worte meines Mannes stimmten mich nachdenklich. Ich spürte, dass es die Worte des Meisters waren. Er wollte mir einen Hinweis geben. Mir wurde bewusst, dass ich meine innere Einstellung gegenüber meiner Mutter nie verändert hatte. Ich erkannte, dass ich meinen Groll nicht beseitigt hatte. Obwohl ich ein Lächeln zeigte, war ich nicht barmherzig zu meiner Mutter. Wenn das schon für meinen Mann offensichtlich war, dann musste es meine Mutter erst recht spüren. Kein Wunder, dass sie nie zurücklächelte. Ohne wirkliche Barmherzigkeit hatten meine Worte keine Wirkung. Egal wie blumig sie auch waren, sie konnten meine Mutter nicht erreichen. So konnten wir uns nicht näherkommen.
Ich dachte darüber nach und mir wurde etwas klar: Es war egal, wie süß meine Worte klangen oder wie gut ich die Dinge erledigte, um meiner Mutter zu helfen. Wenn ich es nicht von Herzen und aus Barmherzigkeit tat, war ich nur eine Heuchlerin. Dann waren meine Handlungen nicht echt. Ich spielte ihr meine Freundlichkeit nur vor.
Diese Art des Verhaltens war ein Trick, der aus der kommunistischen Parteikultur stammt. Das war keine echte Kultivierung.
Der Meister sagt:
„Das Verhalten der rechtschaffenen Gottheiten kann natürlich nicht so sein wie das der unbarmherzigen Lebewesen von niedrigen Ebenen, die skrupellos böse Taten verüben. Sie zeigen sich natürlich alle gutherzig. Aber diese Gutherzigkeit ist entartet, hinter dieser Gutherzigkeit steckt Eigensinn. Eben weil sie sich gutherzig zeigen, können die Hindernisse, die sie verursacht haben, am meisten sie selbst und andere täuschen. Ohne die Fa-Berichtigung könnten diese Sachen wirklich sehr schwer durchbrochen werden.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Mitte der USA, Chicago, 22.06.2003)
Ich schaute nach innen. Meine Freundlichkeit war gefüllt mit Anhaftungen und Lücken. Ich täuschte andere und mich selbst. Von der Oberfläche her betrachtet, verhielt ich mich freundlich. Aber mein Herz hatte sich nicht verändert.
Der Meister sagt:
„Wenn du als Kultivierender es nur vom Äußerlichen her loslassen kannst, aber irgendetwas im Herzen immer noch bewahrst und daran festhältst, wenn du an deinen grundlegendsten Interessen festhältst, so dass die anderen sie nicht verletzen können, dann sage ich euch, das ist falsche Kultivierung! Wenn dein Inneres sich nicht verändert, kannst du dich keinen einzigen Schritt erhöhen. Das ist Selbstbetrug. Nur wenn du dich wirklich im Inneren erhöhst, dann erst ist das wahre Erhöhung.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, New York, 29./30.03.1998)
Und der Meister sagt auch:
„Im Herzen entsteht Barmherzigkeit. Das Gesicht strahlt Ruhe und Harmonie aus.“ (Li Hongzhi, Falun Gong – Der Weg zur Vollendung)
Nach meinem Verständnis wird mein Gesichtsausdruck friedlich, wenn meine Barmherzigkeit von innen kommt.
Ich fing an, die Dinge anders zu erledigen. Meine Mutter wurde älter. Also half ich ihr beim Einkaufen und Kochen. Sie putzte nicht gern die Küche. Daher übernahm ich das. Wenn sie einsam war, unterhielt ich mich mit ihr. Wenn sie krank war, pflegte ich sie. Dabei überprüfte ich immer wieder, ob meine Handlungen aufrichtig waren und ob ich meiner Mutter wirklich half. Allmählich begann sie zu lächeln, wenn sie mich sah. Ihre Worte wurden weicher.
Es war, wie der Meister sagt:
„Fa berichtigt das Universum
Barmherzigkeit lässt Frühling zwischen Himmel und Erde werdenAufrichtige Gedanken erretten Menschen in der Welt.“(Li Hongzhi, Fa berichtigt das Universum, 06.04.2002, in: Hong Yin II)
Wir sprechen immer davon, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen. In Wirklichkeit müssen unsere Redlichkeit, unsere Barmherzigkeit und unsere aufrichtigen Gedanken von innen kommen. Erst dann werden die Menschen unsere aufrichtige Güte sehen und wir können sie erretten.
Andernfalls sind unsere Barmherzigkeit und unsere Nachsicht nur oberflächlich. Dies gilt insbesondere in China. Dort ist die Verlogenheit so immens, dass nur wenige Menschen zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können.
Der Meister sagt:
„Die Barmherzigkeit kommt durch die Kultivierung, sie ist nicht aufgesetzt. Sie kommt vom Herzen und ist nicht etwas, was man den Menschen zeigt. Sie ist etwas Ewiges und verändert sich nicht je nach Zeit und Umgebung.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington DC, 20.07.2003)
Heuchelei manifestiert sich auf andere Weise, zum Beispiel wenn man so tut, als würde man hart arbeiten, während man Abkürzungen nimmt; wenn man anderen schmeichelt, aber hinter ihrem Rücken schlecht über sie redet oder wenn man mit Menschen über Falun Dafa spricht, aber auf sie herabschaut. Vielleicht sind wir uns dieser Verhaltensweisen nicht bewusst, weil die meisten Menschen so handeln. Wir müssen wachsam sein und jede Heuchelei beseitigen. Ansonsten können wir unsere Xinxing nicht erhöhen.
Wenn wir Probleme bei anderen in der Kultivierung sehen, sollten wir sie freundlich darauf hinweisen. Dann handeln wir verantwortungsbewusst und barmherzig. Diejenigen, die nichts sagen, aber hinter dem Rücken des Praktizierenden tratschen, sind nicht freundlich. Wir sollten offen und ehrlich mit anderen kommunizieren. So helfen wir ihnen dabei, sich zu erhöhen. Das ist dann wahre Güte.