(Minghui.org) UCANews.com veröffentlichte am 4. April 2019 einen Kommentar von Benedict Rogers mit dem Titel „Chinas Völkermord ist wie kein anderer“ [1]. UCANews.com ist eine katholische Nachrichtenquelle für den asiatischen Raum.
Benedict Rodgers ist stellvertretender Vorsitzender der Menschenrechtskommission der Konservativen Partei Großbritanniens, Teamleiter für Ostasien bei der Menschenrechtsorganisation CSW (Kommission für die Rechtsstellung der Frau) und Berater der International Coalition to End Transplant Abuse in China [2] (dt.: Internationale Koalition zur Beendigung des Organraubs in China).
An den Anfang seines Artikels setzt er folgende Aussagen: „China begeht möglicherweise ‚menschlichen Genozid, getarnt in moderne OP-Kleidung‘. So beschreibt es der Journalist Ethan Gutmann in seinem Buch The Slaughter.“ Dann zitiert Rodgers die britische Abgeordnete Fiona Bruce, die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses der konservativen Partei ist. In der vergangenen Woche in einer Debatte im Parlament habe sie gesagt, es sei ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ... möglicherweise nicht weniger als Völkermord im 21. Jahrhundert‘. Rodgers kommentiert dazu: „Ein Verbrechen wie kein anderes – die gewaltsame Entnahme von Organen aus Gefangenen aus Gewissensgründen.“
23. April 2006: Falun-Dafa-Praktizierende in Taipeh stellen den von der KP Chinas staatlich geförderten Organraub an lebenden Menschen dar.
Rodgers schreibt, dass die Zwangsentnahme von Organen in China schwer nachzuweisen sei, da die einzigen lebenden Zeugen die Täter seien: die Ärzte, die Polizisten und die beteiligten Gefängnisbeamten. Alle Spuren, die in einem Operationssaal zurückbleiben, würden nach einer Operation schnell entfernt. Es werde als ein „fast perfektes Verbrechen“ bezeichnet, weil dabei keine Opfer überleben, die aussagen zu könnten.
Die Zwangsentnahme von Organen erfolgt nicht allein bei zum Tode verurteilten Straftätern, sondern auch bei Gefangenen aus Gewissensgründen, insbesondere bei Falun-Dafa-Praktizierenden [3].
Rodgers bezieht sich auf einen Report, der vor drei Jahren veröffentlicht wurde. Die Autoren sind der ehemalige kanadische Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum David Kilgour, der Menschenrechtsanwalt David Matas und der Journalist Ethan Gutmann. Der Titel des Reports: Bloody Harvest / The Slaughter — An Update. Aufbauend auf ihren bisherigen Untersuchungen analysierten die Ermittler öffentliche Unterlagen von 712 Krankenhäusern in China, die Leber- und Nierentransplantationen durchgeführt hatten.
Nach den vorliegenden Informationen schätzen sie, dass in chinesischen Krankenhäusern jedes Jahr zwischen 60.000 und 100.000 Organe transplantiert werden. Die Herkunft der Organe ist fraglich, da China keine Tradition für eine freiwillige Organspende hat.
„Todestrakt-Gefangene können für einige geltend gemacht werden. Das chinesische Recht verlangt, dass zum Tode verurteilte Gefangene innerhalb von sieben Tagen hingerichtet werden müssen. Das schränkt die Verfügbarkeit von Organen auf Abruf aus dieser Quelle ein“, so Rodgers.
Und weiter: „Darüber hinaus wird in China Patienten – auch Ausländern – versprochen, innerhalb weniger Tage gesunde Organe zu erhalten. Die Ermittler gaben sich als Patienten aus, telefonierten mit chinesischen Krankenhäusern und ließen sich dies bestätigen“, berichtet Rodgers. Im Gegensatz dazu wartet in den meisten entwickelten westlichen Ländern ein Patient viele Monate, manchmal Jahre, auf eine Transplantation.
Daraus haben die Ermittler geschlossen, dass Gefangene aus Gewissensgründen die Quelle sind. ‚Das Ende dieses Verbrechens gegen die Menschheit ist nicht in Sicht‘, fassen sie zusammen. Als ihre letztendliche Schlussfolgerung geben die Autoren an, ‚dass die Kommunistische Partei Chinas den Staat in die Massentötung von Unschuldigen einbezogen hat ... um Organe für Transplantationen zu erhalten‘.“
Der Artikel beschreibt anschließend, was ein ehemaliger Chirurg aus Xinjiang vor mehr als zwei Jahrzehnten erlebte. „Dr. Enver Tohti hat ausgesagt, dass einem Gefangenen 1995 auf einem Hinrichtungsplatz Organe gewaltsam entnommen wurden. Nachdem er von den Chefchirurgen seines Krankenhauses unterwiesen worden war, bereitete er die Instrumente vor und wurde zum Einsatzort gebracht.
‚Uns war gesagt worden, wir sollten hinter einem Hügel warten und auf das Feld kommen, sobald wir den Schuss hörten‘, erinnert er sich. ‚Einen Moment später gab es Schüsse. Nicht einer, sondern viele. Wir stürzten auf das Feld. Ein bewaffneter Polizist sagte mir, wohin ich gehen sollte. Er führte uns näher heran, zeigte dann auf eine Leiche und sagte: ‚Das ist er.‘ In dem Augenblick erschien unser Chefchirurg wie aus dem Nichts und sagte mir, ich solle die Leber und zwei Nieren entfernen. Er drängte mich, mich zu beeilen ... Dann legten unsere Chefchirurgen diese Organe in eine Kiste und stiegen in das Auto. Sie sagten mir, ich solle zurück ins Krankenhaus gehen und nie darüber sprechen.‘“
Rodgers Kommentar dazu: „Einige Länder, insbesondere Israel, Italien, Spanien und Taiwan, haben den ‚Organtourismus‘ nach China verboten, und der kanadische Senat hat entsprechende Gesetze erlassen. UN-Berichterstatter haben China aufgefordert, die Quellen der Organe zu belegen, aber keine Antwort erhalten. Eine der weltweit angesehensten Stimmen zur Ethik der Organtransplantation, Dr. Annika Tibell, hat eine internationale Untersuchung gefordert.“
Der Autor fordert zum Handeln auf: „Wenn das Zwischenurteil des China Tribunals die Wahrheit zutage fördert, dann zwingt das dazu, Gerechtigkeit zu üben und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn es wahr ist, erfordert es eine Neubewertung der Beziehungen zu den Verantwortlichen.
Andere Länder sollten denen folgen, die bereits Gesetze zum Verbot des Organtourismus nach China erlassen haben. Die Vereinten Nationen sollten einen Sonderberichterstatter für die Menschenrechte in China ernennen und einen Untersuchungsausschuss einrichten. Und wenn es wahr ist, bedarf es dringender Maßnahmen, um den Mord an weiteren Unschuldigen zu unterbinden.“
Am Ende zitiert Rogers erneut die britische Abgeordnete Fiona Bruce:
„Wie Bruce schlussfolgerte: ‚Werden wir die Worte ‚Nie wieder‘ noch einmal mit Bedauern ausgesprochen hören, wenn schließlich die Wahrheit zutage tritt? Es ist nicht so, dass nichts getan werden kann ... Es verlangt dringend danach, angegangen zu werden. Diejenigen, die das nicht tun, werden eines Tages zur Rechenschaft gezogen werden.‘“
Dem China Tribunal gehören Anwälte, ein Wissenschaftler, ein hochrangiger Mediziner und ein Geschäftsmann an. Das China Tribunal hat nach Anhörungen im Dezember ein Zwischenurteil gefällt, worin es feststellt: „Die Mitglieder des Tribunals sind alle einstimmig und zweifelsfrei davon überzeugt, dass in China seit einer beträchtlichen Zeit Organraub von Gefangenen aus Gewissensgründen durchgeführt wird, mit einer sehr großen Anzahl von Opfern ... und zwar von staatlich organisierten oder zugelassenen Organisationen oder Personen.“
Am 6. und 7. April gab es in London weitere Anhörungen. Ein endgültiges Urteil wird im Juni erwartet.
[1] siehe: https://international.la-croix.com/news/chinas-genocide-unlike-any-other/9803#
[2] https://endtransplantabuse.org/
[3] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern.Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.