(Minghui.org) Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, wird seit Juli 1999 von der Kommunistischen Partei Chinas verfolgt.
Der Leiter unserer örtlichen Staatssicherheitsabteilung war seit vielen Jahren aktiv an der Verfolgung beteiligt. Er arbeitete Hand in Hand mit dem örtlichen Büro 610, einer außergerichtlichen Behörde, die mit der Durchführung der Verfolgung beauftragt ist. Sie soll die ortsansässigen Falun-Dafa-Praktizierenden verhaften und einsperren.
Viele Praktizierende, auch ich, ließen sie unsere Häuser durchsuchen und Falun-Dafa-Bücher und andere persönliche Gegenstände beschlagnahmen. Wir ließen sie sogar Blutproben von uns nehmen und Fingerabdrücke – gegen unseren Willen.
Der Leiter der Staatssicherheit führte die Verhaftungen entweder selbst durch oder beauftragte seine Untergebenen damit. Er sagte oft, dass es ihm egal sei, ob er gegen Gesetze verstoße oder nicht, er verhafte jeden Praktizierenden, der ihm gemeldet werde.
Als er auftauchte, um mein Haus zu durchsuchen, warnte ich ihn eindringlich, keine Falun-Dafa-Praktizierenden zu verfolgen. Aber er zuckte nur mit den Schultern und sagte: „Jemand hat Sie bei uns gemeldet. Von höherer Stelle wurde uns befohlen, Sie zu verhaften. Wir haben keine andere Wahl, als die Befehle zu befolgen.“
An seinen Worten konnte ich erkennen, dass sein moralisches Gewissen noch nicht völlig ruiniert war. Ich hatte den Gedanken, ihm dabei zu helfen, die Konsequenzen zu verstehen, die es hatte, wenn er gesetzestreue Praktizierende verfolgte.
Aber dann tauchte eine andere Stimme in meinem Kopf auf: „Er hat so viele Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt. Hat er es verdient, dass ich mir solche Mühe gebe?“
Dann erinnerte ich mich daran, was Meister Li, der Begründer von Falun Dafa, sagte, als er uns lehrte, den Prinzipien der Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht (auf Chinesisch: Zhen-Shan-Ren) zu folgen.
Der Meister sagt:
„‚Shan‘ (Barmherzigkeit) ist sowohl die Manifestation der kosmischen Eigenschaften auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Räumen, als auch die grundlegende Natur der großen Erleuchteten. Deswegen muss ein Kultivierender unbedingt ‚Shan‘ kultivieren, um sich den kosmischen Eigenschaften ‚Zhen, Shan, Ren‘ zu assimilieren.“ (Li Hongzhi, Kurze Erklärung über ‚Shan‘, 20.07.1996 in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Shan zeigt sich als Barmherzigkeit.
Der Meister sagt auch:
„Die Kraft dieser Gutherzigkeit ist sehr groß.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur 1998, 22. /23.08.1998)
Ich erleuchtete die Tatsache, dass die Kommunistischen Partei die Polizeibeamten täuscht und ihre Anschauungen stark vergiftet hat. Wir müssen ihnen helfen, sich von der verleumderischen Propaganda über Falun Dafa zu befreien. Ob sich die Mühe lohnt, sollten wir beiseitelassen. All das wird vom Meister entschieden. Wir müssen nur mit der Polizei darüber sprechen, warum sie die Verfolgung der Praktizierenden einstellen sollte.
Ich schrieb einen Brief an den Leiter der Staatssicherheitsabteilung und schickte ihn ihm per Post. Als ich innerhalb einer Woche keine Antwort erhielt, ging ich zu ihm auf die Polizeiwache. Als ich ankam, stand er zufällig am Eingang. Mit verschränkten Armen über der Brust blockierte er mir den Weg und fragte mich mit arrogantem Ton: „Wen suchen Sie?“
Ich erwiderte, dass ich nach ihm suche, und gab ihm meinen Brief.
Er öffnete den Umschlag, nahm den Brief heraus und warf ihn in den Papierkorb. Ich fragte ihn, „Warum haben Sie das getan?“, und holte den Brief wieder heraus. Seine Antwort: „Ich lese keinen getippten Brief. Da der Brief an mich gerichtet ist, erwarte ich, dass er handschriftlich verfasst ist.“
Ich versprach, ihm einen handschriftlichen Brief zu geben. Er sagte: „Ich lese ihn, wenn er handgeschrieben ist. Wenn Sie mir Respekt erweisen, werde ich Sie auch respektieren.“
Sobald ich zu Hause war, schrieb ich den Brief. Ich machte mir klar, dass ich die Dinge aus seiner Perspektive betrachten und Freundlichkeit bewahren sollte; besonders, wenn ich ihn ermutigte, die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden einzustellen.
Obwohl meine Hände nach dem Schreiben des Briefes wund waren, empfand ich ein Gefühl der Wärme im Herzen.
Am nächsten Tag ging ich in sein Büro. Er wirkte immer noch arrogant. Ich übergab ihm den Brief respektvoll mit beiden Händen. Er nahm meinen Brief zögernd mit beiden Händen an und ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Er versprach, den Brief zu lesen, und sagte, dass er in drei Tagen wieder mit mir sprechen werde.
Drei Tage später kam ich wie geplant zurück und wir gingen in ein Restaurant, um uns dort zu unterhalten.
Er fragte mich: „Hassen Sie mich nicht?“
Ich antwortete: „Unser Meister sagt, dass Praktizierende keine Feinde haben. Ich hasse Sie überhaupt nicht.“
Er erklärte, er müsse den Befehlen folgen und die Falun-Dafa-Praktizierenden verfolgen, um seinen Posten zu behalten und ein Gehalt zu bekommen.
Daraufhin erzählte ich ihm eine Geschichte: „Der Grenzschützer an der Berliner Mauer, Inger Henrich, tötete Chris Gueffroy, einen jungen Mann, der versuchte, von Ostberlin nach Westberlin über die Berliner Mauer zu fliehen. Der Wachposten musste sich dafür verantworten und man verurteilte ihn zu einer Haftstrafe. Er hätte seine Waffe um 1 cm anheben können, um Chris zu verfehlen. So hätte er vermieden, ihn zu töten.“
Ich fuhr fort: „Sie können Ihre Arbeit machen, ohne die Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen.“
Er argumentierte: „Das ist leichter gesagt als getan! Sie kennen unsere Situation nicht. Viele von uns haben ihre gesamte Dienstzeit verbracht, ohne befördert zu werden. Ich habe kein Diplom, keine Verbindungen und kein Geld, um höhere Führungskräfte zu bestechen. Es ist wirklich schwierig, befördert zu werden! Ich kann nur hart arbeiten und mich mühevoll nach oben arbeiten.“
Ich riet ihm, nicht gegen das Gesetz zu verstoßen und sein Gewissen und seine Moral zu bewahren, egal welche Arbeit er ausführen sollte. Dann warnte ich ihn mit den Worten, dass die Kommunistische Partei den Ruf habe, andere als Sündenböcke zu benutzen. Sie werde sich dieser entledigen, sobald sie mit den verschiedenen politischen Bewegungen durch sei.
Ich erinnerte ihn daran, dass in der späten Zeit der Kulturrevolution viele Polizisten in der Provinz Yunnan hingerichtet wurden. Wenn es an der Zeit ist, gegen die Verfolger der Falun-Dafa-Praktizierenden vorzugehen, würden die Polizeibeamten, die die Praktizierenden belästigt und verhaftet haben, als Sündenböcke dienen und bestraft werden.
Ich warnte ihn davor, sein Leben zu riskieren, indem er die Befehle zur Verfolgung von Praktizierenden befolge.
Er antwortete: „In Ordnung, hören Sie auf damit. Ich habe es verstanden. Ich werde Sie in Zukunft nicht mehr belästigen. Bleiben Sie ruhig.“
Ich bat ihn, auch keine anderen Praktizierenden zu verfolgen. Er versicherte, sein Bestes zu tun, um die Verfolgung zu beenden.
Ich fuhr fort: „Die Menschen tun Dinge auf der Erde, während die Gottheiten im Himmel sie beobachten.“
Er unterbrach mich, noch bevor ich fertig war: „Die nächste Zeile ist ‚ohne den geringsten Fehler‘, richtig? Ich habe Ihren Brief mehr als einmal gelesen. Ich werde eine günstige Gelegenheit finden, um meinen Mitarbeitern zu erzählen, was Sie mir gesagt haben; auch das, was Sie über die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Tiananmen-Platz gesagt haben. Ich werde ihnen auch dazu verhelfen, die Fakten zu erkennen.“
Ich wünschte ihm alles Gute. „Wenn Sie die Fakten verbreiten, werden Sie Segen erhalten“, sagte ich zum Abschied.
Sechs Monate später führten die beiden neuen Vorgesetzten ein ernsthaftes Gespräch mit mir. Sie forderten mich auf, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben, sonst würden sie mich entlassen. Sie sagten, es sei ein Befehl von oben; jeder Falun-Dafa-Praktizierende in der Provinz solle kontrolliert werden.
Ich weigerte mich, eine Erklärung zu verfassen, in der ich mich verpflichtete, meine Kultivierung aufzugeben. Sie warnten mich und sagten, dass Polizeibeamte des örtlichen Büros 610 und der Staatssicherheitsabteilung mich in ein paar Tagen aufsuchen würden.
Ich ging zum Leiter der Staatssicherheitsabteilung und fragte ihn, warum er sich noch an der Verfolgung beteilige, obwohl er doch versprochen habe, damit aufzuhören.
Er bestritt seine Beteiligung an der Verfolgung. Als er mich noch immer verwirrt sah, nahm er sein Mobiltelefon heraus, um den Leiter des örtlichen Büros 610 anzurufen. Er drückte die Freisprechtaste, damit ich ihr Gespräch mitanhören konnte.
Er sagte zum Leiter des Büros 610: „Ohne unsere Zustimmung dürfen Sie den Menschen nicht sagen, dass wir mit Ihnen zusammenarbeiten. Insbesondere dann nicht, wenn Sie Falun-Dafa-Praktizierende verhaften. Außerdem werden wir an dieser besonderen Maßnahme, der Überprüfung von Falun-Dafa-Praktizierenden, nicht teilnehmen. Es ist Ihre Angelegenheit, wenn Sie daran teilnehmen wollen. Wer immer diese Dinge anordnet, sollte auch die Verantwortung dafür übernehmen.“
Er legte auf und sagte: „Ist nun alles klargestellt?“
Ich ergriff die Gelegenheit, um ihn zu fragen: „Ist es an der Zeit für Sie, aus der Partei auszutreten?“
Er nickte und sagte: „Ja, wenn Sie mir dabei helfen könnten ….“