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Nicht zu tief in der menschlichen Welt versinken

14. April 2019 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Seit 22 Jahren praktiziere ich Falun Dafa und bin während dieser Zeit unzähligen Prüfungen und Schwierigkeiten begegnet. Wenn ich manche Prüfungen gut bestand, hatte ich das Fa von einem richtigen Standpunkt verstanden. Eine Prüfung nicht gut bestanden zu haben, bedeutete dagegen: Ich hatte versagt, mich als Dafa-Jüngerin zu betrachten.

Meine menschliche Sentimentalität

Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 wurde ich zehn Mal eingesperrt. Meine letzte Verhaftung war 2013 gewesen. Damals wurde ich zu einer vierjährigen Strafe verurteilt und in einem Frauengefängnis interniert. Weil ich mich weigerte, meinen Glauben an Dafa aufzugeben, ließ die Gefängnisaufsicht es nicht zu, dass meine Familie mich besuchte.

Meine Familie schrieb Briefe an das Gefängnis und sprach telefonisch und persönlich mit den Zuständigen. Sie bat auch andere Praktizierende, sowohl in China als auch außerhalb, mir zu helfen. Nach all den Bemühungen wurde es ihnen endlich erlaubt, mich im Gefängnis zu besuchen. Ihre aufrichtigen Gedanken kamen von ihrem Verständnis des Dafa. Sie wussten über die bösartige Natur der Kommunistischen Partei Chinas und über die Verfolgung von Falun Dafa Bescheid.

Durch diese Situation entwickelte sich bei mir in Bezug auf meine Familie und meinen Mann eine starke Rührseligkeit. Ich war dankbar, sie als Familie zu haben, und war auch stolz auf sie.

Die Affäre meines Mannes

Mein Mann und ich waren schon seit mehr als 20 Jahren verheiratet und waren immer gut miteinander ausgekommen. Jedoch ein Jahr vor meiner Freilassung hörte ich von Gerüchten, dass mein Mann eine Affäre mit einer anderen Frau hätte.

Als ich anfangs die Gerüchte von einer Insassin hörte, wusste ich sofort, dass die bösen Mächte versuchten, das zu nutzen, um meine Entschlossenheit und meinen Mut zu brechen und meine Ehe kaputt zu machen. Im Gefängnis hatte ich genug über die Kommunistische Partei gelernt: Ich wusste, die bösen Mächte zielten darauf ab, meinen aufrichtigen Glauben an Dafa zu zerstören. Dadurch war ich anfangs sehr ruhig, als ich die Gerüchte hörte. Es schien mir, als ob man über jemand anderen redete.

Die Insassen waren überrascht, mich so ruhig zu sehen, darum gaben sie weitere Details über die Affäre meines Mannes preis. Sie erzählten, mein Mann bliebe mit der Frau in verschiedenen Hotels, gebe viel Geld für sie und ihre Familie aus und so weiter. Ich wollte zwar glauben, dass mein Mann nichts davon getan hatte, aber mein Instinkt sagte mir, dass alles stimmte.

Ich las die Lehre des Dafa, um diese Sache zu verstehen. Seit Beginn der Verfolgung war mein Mann immer an meiner Seite gewesen und hatte viel für mich aufgegeben. Er unterstützte Dafa, meine Kultivierung und widerstand der Verfolgung. Auch half er mir dabei, die bösartigen Faktoren aufzudecken, und zeigte Jiang Zemin an, wobei er seinen richtigen Namen angab. Er hatte in vielerlei Hinsicht die Rechtschaffenheit seines aufrichtigen Charakters gezeigt und sollte daher ein Lebewesen sein, das eine Zukunft hat. Durch seine wertvollen Verdienste sollte ich ihn schätzen.

Der Meister sagt:

„… bei der Fa-Berichtigung achte ich nicht auf die Fehler aller Lebewesen in der Vergangenheit, sondern ich schaue nur auf die Haltung aller Lebewesen gegenüber dem Dafa während der Fa-Berichtigung.“ (Li Hongzhi, Das Rad in Richtung Menschenwelt drehen, 15.02.2005, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

So beschloss ich, mich auf seine Verdienste zu konzentrieren und nicht auf seine Schwächen zu achten. Ich schrieb ihm auch weiterhin. Ich wusste, die bösen Mächte nutzten seine sexuelle Begierde aus, um uns zu zerstören. Aber ich musste auch meine Gefühle loslassen, damit die alten Mächte keinen Erfolg damit hatten.

Verzeihen

Als ich freigelassen wurde, sagte ich meinem Mann, dass ich von seiner Affäre wisse. Er war schockiert, aber dann erzählte er mir die ganze Wahrheit.

Ich sagte ihm, dass er aufrichtig gewesen sei und der Verfolgung gegen Dafa standgehalten habe. Immerhin habe er mit seinem echten Namen Jiang Zemin angezeigt. So habe er doch bewiesen, dass er eine rechtschaffene Person sei. „Die bösen Faktoren haben deine sexuelle Begierde ausgenutzt und dich dazu gebracht, solch einen großen Fehler zu begehen. Ihr Ziel ist, dich und die Frau in die Hölle zu ziehen, um euch zu zerstören“, sagte ich. „Jetzt, wo ich wieder zuhause bin, musst du dich entscheiden –entweder du kommst zu mir nach Hause oder du bleibst bei der Frau. Beides kannst du nicht haben.“

Er gestand seinen Fehler ein und versprach mir, dass er die Beziehung zu ihr beenden würde. Aber dazu brauche er etwas Zeit. Ich sagte ihm, dass er freundschaftlich mit ihr umgehen könne, aber nicht mehr, und damit war er einverstanden.

Ich wollte die Frau nicht verletzen und betrachtete die Situation aus ihrer Perspektive. Wie würde sie sich fühlen, wenn sie sich sofort von meinem Mann trennen müsse? Als ich jedoch mehr über sie erfuhr, begriff ich, wie naiv ich war.

Mein Mann erzählte mir, dass sie schon viele Jahr im Ausland gelebt und mit einem jungen Mann – im Alter von ihrem Sohn – zusammen gewesen war. Sie hatte meinen Mann dazu gebracht, mehr als 200.000 Yuan (entspricht mehr als 2.600 Euro) auszugeben, indem er ihr Designer-Handtaschen, Schuhe, Kleidung und Schmuck kaufte. Auch um Geld hatte sie ihn gebeten. Sie nannte meinen Mann „alter Mann“, während sie seine „alte Dame“ war. Für einen Mann sei es normal, Geld für seine Frau auszugeben, meinte sie. Mein Mann hatte sogar die Ausgaben ihrer ganzen Familie bezahlt. Sie überzeugte meinen Mann, dass sie ihn liebte und den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen würde.

Als mein Mann den wahren Charakter der Frau erkannte, beschloss er, sich von ihr zu trennen. Trotzdem bat sie ihn noch um 20.000 Yuan. Als er ihr das verwehrte, verlangte sie immer noch 4.800 Yuan (entspricht mehr als 600 €). Sie meinte, dass sie eigentlich die Investment-Einnahmen von den 20.000 Yuan ein paar Tage früher hätte bekommen sollen.

Die echte Prüfung beginnt

Scheinbar war ich mit der ganzen Sache gut umgegangen, jedoch hatte ich in Wirklichkeit erst gerade angefangen, ihm alles übelzunehmen. Nach der endgültigen Trennung meines Mannes von der Frau fing ich an, in meiner Kultivierung nachzulassen. Als Folge davon tauchten alle Arten von menschlichen Gefühlen und Gesinnungen auf.

Jeden Tag wurden bei mir gemischte Gefühle aufgerührt und ich beschuldigte meinen Mann für alles. Fast jedes Thema gab mir eine Gelegenheit, ihn zurechtzuweisen. Arrogant und aggressiv gab ich meinem Hass Ausdruck. Manchmal stritt mein Mann mit mir, wenn er meinen Groll nicht mehr ertragen konnte. Dann grollte ich ihm noch mehr.

Immer wieder stritt ich mit ihm: wenn ich sein Mobiltelefon überprüfte und den Verlauf seiner Überweisungen an diese Frau mit unterschiedlichen Beträgen sah; wenn ich wieder Bilder sah, die er in den sozialen Medien geteilt hatte, um zu prahlen; oder bei den Nachrichten an unsere Verwandte und Freunde über sein Beziehung, – dann kam es wieder bei mir hoch.

Meine Gedanken waren voller Groll darüber, wie ungerecht er mich behandelt hatte. Ich dachte daran, wie viel Spaß sie beide zusammen gehabt hatten, während ich im Gefängnis brutal gefoltert worden war. Ich sprach mit meinem Mann, als wäre ich ein Gefängniswärter, der einen Gefangenen verhört. Er meinte, ich würde die Methoden des Büros 610 benutzen und dass ich mich wie die bösartige Kommunistische Partei verhielte. Auf diese Art verletzten wir einander täglich.

Die Folge davon war, dass ich kaum etwas tun und mich nicht konzentrieren konnte, wenn ich die Lehre von Dafa las.

Die Anhaftung loswerden

Ich konnte mich nicht von diesem Hass befreien. Zu dieser Zeit wurde das Buch Das ultimative Ziel des Kommunismus herausgegeben und eine Praktizierende kam und sprach mit mir darüber. Sie half mir, meine Fehler zu erkennen wie auch den Einfluss der Kommunistischen Partei Chinas bei mir. Sie sagte, die alten Mächte würden mich verfolgen, um ihr Ziel zu erreichen, meine Familie zu ruinieren. Diese Schwierigkeit konnte ich nur überwinden, indem ich die Lehre von Dafa gut lernte.

Sie half mir und sendete aufrichtige Gedanken aus, um die Störung des Bösen zu bereinigen. Allmählich wurde ich wachsamer und aufmerksamer. Durch die vier Jahre Haft waren eine Menge bösartiger Faktoren in mein Raumfeld gefüllt worden. Im Kopf hatte ich viele gewaltsame und feindselige Gedanken. Nur durch sorgfältiges Fa-Lernen konnte ich alle Schäden und schlechten Faktoren in mir beheben. Und der Meister konnte mir nur helfen, wenn ich das Fa gut lernte.

Unter dem barmherzigen Schutz des Meisters und mit Hilfe aufrichtiger Gedanken der Mitpraktizierenden lernte ich viel mehr Fa. Ich lernte das Fa auch auswendig, schaute nach innen, kultivierte meine Xinxing und entfernte die Partei-Kultur, die mir eingeflößt worden war. Allmählich konnte ich mich von meinen menschlichen Gesinnungen trennen. Die Affäre meines Mannes schmerzte mich nicht mehr so sehr und ich versteifte mich auch nicht mehr auf die finanziellen Verluste. Auch vertrieb ich die Angst, dass ich durch die außereheliche Affäre meines Mannes einen Gesichtsverlust erlitten hatte.

Alle diese weltlichen Dinge wurden so belanglos, dass sie allmählich einfach weit weg waren.

Den gewöhnlichen Menschen ihre Fehler verzeihen

Wenn ich wahrnehme, wie großartig Dafa ist und mich richtig da hineinbegebe, kann ich spüren, dass alles in der menschlichen Welt nur wie ein Schauspiel ist. Wenn die Darbietung vorbei ist, gehen die Menschen weg, alle gehen verschiedene Wege. Alles in dieser Welt ist eine Illusion – also warum hafte ich so sehr an Gefühlen, Hass und Ruhm?

Mein Mann hatte es nicht gut gemacht, also würde er Konsequenzen erfahren. Warum sollte mich sein Verhalten so sehr erzürnen? Wenn ich mich gut kultivierte, konnte ich ihm helfen, seine Taten zu berichtigen. Aber wenn ich es in der Kultivierung nicht gut machte, würde ich nicht nur herunterfallen, sondern auch er würde nicht gerettet. Es ist meine Verantwortung als seine Frau, ihn wachzurütteln, wenn er verloren ist. Ich sollte ihm meine Hand reichen und nach seinem Absturz wieder auf den richtigen Weg zurückführen.

Aber die alten Mächte wollten sich nicht so einfach beseitigen lassen. Sogar als ich das Fa auswendig lernte, tauchten Gedanken von Groll und Unausgeglichenheit bei mir auf und störten mich. Um mein Hauptbewusstsein zu stärken, sendete ich aufrichtige Gedanken aus. Ich begriff, dass diese Gedanken nicht mein wahres Selbst waren sondern in diesem Raum erworbene menschliche Anschauungen. Ich lehnte alle Störungen ab.

Manchmal tauchten, wenn ich die Übungen machte, Bilder von ihnen in meinem Kopf auf. Sofort ermahnte ich mich, sie abzulehnen und zu zerstören. Jegliche Gedanken, die mich vom Lernen des Dafa, vom Praktizieren der Übungen oder dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken abhielten, waren nicht meine eigenen. Manchmal wurde ich schläfrig, wenn ich die Lehre auswendig lernte. Ich überwand diese Schwierigkeit, indem ich der Störung widerstand, und nach einer Weile wurde alles gut.

Als ich alles mit dem Fa beurteilte, erkannte ich, dass wir in dieser Menschenwelt einfach unsere Rollen als Mann und Frau spielen. Unsere Schicksalsverbindungen unserer vergangenen Leben haben dazu beigetragen, wie sich unsere heutige Beziehung abspielt. Es ist sehr gut möglich, dass ich ihm im vorherigen Leben Leid angetan habe. Und nun war er gekommen, um eine Entschädigung zu erhalten.

Der Meister sagt:

„Wenn du ihm etwas geschuldet hast, wird er dich zur Rückzahlung drängen“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 340 )

In meinem früheren Leben habe ich ihn vielleicht viel mehr verletzt.

Der Meister zählt unsere vergangenen Vergehen nicht, sondern errettet uns bedingungslos. Er erträgt grenzenlose Sünden für uns, gibt uns im Gegenzug die wundervollsten Dinge und stattet uns mit dem Titel „Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung“ aus. Warum sollte ich als Jüngerin eines solch verehrten Meisters einem gewöhnlichen Menschen nicht vergeben können?!

Eine gute Gelegenheit, mich zu kultivieren

Durch diese Prüfung konnte ich meine menschlichen Anhaftungen besser erkennen und sie beseitigen. Es war tatsächlich eine gute Kultivierungsgelegenheit für mich. Es war der Plan des Lehrers, diese Prüfung zu benutzen, um mich zu verbessern. Mein Mann und diese Frau waren Sprungbretter auf meinem Kultivierungsweg. Jetzt bin ich beiden aufrichtig dankbar, dass sie mir eine gute Gelegenheit gegeben haben, die Kapazität meines Herzens zu vergrößern.

Um meinem Mann zu helfen, lud ich aus dem Internet traditionelle Geschichten aus dem alten China herunter über Begierde und außereheliche Affären und die Konsequenzen und Bestrafungen, die man sich dadurch zuzieht. Außerdem gab ich ihm Artikel zum Lesen, wie es einem Glück bringt, wenn man seine sexuelle Lust kontrolliert. Auch riet ich ihm, die Gedichte vom Meister auswendig zu lernen. Letztlich erkannte er, wie schädlich sein Verhalten gewesen war, und versprach vor dem Bild des Meisters, dass er es nie wieder tun würde.

Nach einiger Zeit fing er an, das Zhuan Falun zu lesen. Jetzt liest er auch die anderen Schriften des Meisters, um sich durch die Lehre des Dafa zu reinigen. Er hat die Fakten über Dafa verstanden und weiß, dass seine Unterstützung für Dafa eine gute Grundlage für seine Zukunft gelegt hat.

Für die Hilfe des Meisters und dass er mich die Prinzipien des Universums gelehrt hat, bin ich aufrichtig dankbar. Mit diesen Prinzipien bin ich in der Lage, den Nebel in den Wirren der Welt zu durchschauen und in meine ursprüngliche, wahre Heimat zurückzukehren.