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Persönlicher Bericht: Jahrelang in Haft gefoltert – kranker Ehemann stirbt ohne ihre Pflege

2. April 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Jianxi

(Minghui.org) Die 60-jährige Wu Zhiping wurde in China sechseinhalb Jahre lang in Haft gehalten und gefoltert, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgab.

Während sie inhaftiert war, konnte sie sich nicht um ihren kranken Mann kümmern. Er starb während ihrer Abwesenheit. Ihre gelähmte Schwiegermutter war zu der Zeit ohne häusliche Pflege.

Viele Berichte über Inhaftierungen beinhalten sowohl körperliche als auch psychische Misshandlungen und Folterungen. Tausende sind an den Folgen dieser Brutalitäten gestorben.

Als Folge der schweren Schläge auf den Kopf während ihres Gefängnisaufenthaltes bekommt Wu regelmäßig Kopfschmerzen. Sie werden durch Reize wie Sonnenlicht oder Geräusche ausgelöst.

Wu lebt in Nanchang in der Provinz Jianxi. Im Juni 2015 wurde sie verhaftet, weil sie Falun Dafa praktiziert. Sie wurde zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und in das Frauengefängnis der Provinz Jianxi gebracht.

Im Folgenden berichtet sie von der brutalen Folter, die sie im Gefängnis durchlitten hat.

Zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

Im Jahr 2015 war ich auf dem Hongcheng-Markt und informierte die Leute über die Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei. Dabei wurde ich von der örtlichen Polizei entdeckt und verhaftet. Sie hielten mich zwei Wochen lang fest, bevor sie mich wieder freiließen.

Nach meiner Freilassung überwachte mich und folgte mir die Polizei weiter. Am 5. Juni 2015 kaufte ich im örtlichen Lebensmittelgeschäft ein. Als ich nach Hause zurückkehrte, packten mich drei Beamte der Polizeistation von Hongcheng und zerrten mich unter Gewaltanwendung in ein Polizeifahrzeug.

Sie verhörten mich auf dem Revier. Gegen meinen Willen wurde mir eine medizinische Untersuchung aufgezwungen. Schon am nächsten Tag wurde ich in eine Haftanstalt gebracht.

Ich bat die Polizei, mich freizulassen, da ich mich um meinen Mann kümmern müsse. Er war gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden und litt unter schwerem Bluthochdruck. Ich kümmerte mich auch um seine gelähmte 90-jährige Mutter. Die Polizei lehnte meine Bitte ab und legte meinen Fall dem Staatsanwalt vor.

Bis zum Prozess hielten mich die Behörden ein Jahr und drei Monate in Haft. Am 2. September 2016 wurde ich zu dreieinhalb Jahren im Frauengefängnis von Jiangxi verurteilt.

Häftlingsfolter: An einem Metallstab aufgehängt

Im Gefängnis boten die Wärter den Häftlingen Belohnungen und eine Verkürzung ihres Strafmaßes an, wenn sie mich folterten. Die Gefangenen banden meine Handgelenke an eine Metallstange und hängten mich auf. Um mich noch mehr zu demütigen, hängten sie mich an einen Fensterrahmen neben der Toilette, sodass mich jeder sehen konnte.

Ich wurde oft an einem Metallrahmen in einem abgelegenen Raum aufgehängt. Häftlinge schrieben dort Parolen an die Wände, die Falun Dafa verleumdeten. Eines Tages hatten sie wieder meine Handgelenke an eine über mir hängende Metallstange gebunden. Dann schrieben sie den Namen des Begründers von Falun Dafa, Li Hongzhi, auf den Sitz eines Hockers und zwangen mich, darauf zu stehen. Dann zogen sie schnell den Hocker unter mir weg. Plötzlich fiel ich und all mein Gewicht hing an meinen gefesselten Handgelenken. Die Schmerzen waren unerträglich.

Die Häftlinge ließen mich auf den Boden herab und bedeckten meine Nase und meinen Mund, um mich zu ersticken. Dann schlugen sie mir abwechselnd ins Gesicht.

Das Gefängnis versorgte die Häftlinge mit Videos, die Falun Dafa verleumdeten. Sie zwangen mich, sie anzuschauen, während sie mich rund um die Uhr beschimpften.

Wenn Gefangene mich in die Luft hängten, schoben sie mich oft an und drehten mich herum und schlugen mich gegen Gegenstände im Raum. Dadurch wurde mir sehr schwindelig.

Tagsüber musste ich in einer Ausbeutungswerkstatt arbeiten. Während der Arbeit spielte das Gefängnispersonal Videos ab, in denen Falun Dafa verleumdet wurde, und verlangte, dass ich die Inhalte wiederholte.

Weil ich mich während meiner Gefangenschaft weigerte, Falun Dafa zu verleumden, musste ich ungeachtet ihrer Methoden für lange Zeiträume ohne Pause stehen.

Isolation und eingeschränkte Nutzung der Toilette

Sie isolierten mich. Pro Tag erhielt ich nur eine Tasse Wasser zum Trinken und Abwaschen. Sie ließen mich auch nur einmal am Tag auf die Toilette gehen.

Nachts musste ich mit gefesselten Händen und Beinen bis 2:00 Uhr morgens auf einem kleinen Hocker sitzen. Anschließend versuchte ich, noch ein paar Stunden zu schlafen. Aber jeder Versuch einzuschlafen, war schwierig. Denn sie fesselten mich nachts an den Bettrahmen unter dem Vorwand, dass sie mich daran hindern wollten, die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Die Handschellen waren zu fest angelegt. Es tat sehr weh. Ein Häftling stand nachts auf und kniff mich am ganzen Körper. Ich schrie und rollte mich auf dem Bett hin und her. Die Schmerzen waren unerträglich.

20 Tage lang folterten sie mich auf diese Weise, bis eine andere Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis kam und zu ihrem neuen Ziel wurde.

Inhaftierte Praktizierende sollen Aussagen schreiben, die Falun Dafa angreifen und diffamieren. Trotz ihrer Folter und ihres unerbittlichen Drucks lehnte ich das ab. Deshalb wurde ich erneut in Isolationshaft genommen.

Wieder musste ich den ganzen Tag stehen. Abends hängten sie mich dann an den Fensterrahmen.

Da ich keine Toilette benutzen durfte, musste ich mich auf den Boden entleeren. Die Häftlinge, die mich verfolgen sollten, wurden wütend. In dieser Nacht fesselten sie mich und forderten mich auf, meinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Ich weigerte mich.

Vier Gefangene zogen daraufhin heftig an meinen Haaren und schlugen mich brutal, mit vielen Schlägen auf mein Gesicht und meinen Kopf. Die Schläge waren so stark, dass die Schmerzen über einen Monat anhielten. Sogar jetzt leide ich immer noch unter starken Kopfschmerzen.

Der Tod meines Mannes

Da ich jahrelang inhaftiert war, wurde die Belastung für meinen Mann zu groß. Zu seiner schweren Bluthochdruckerkrankung kamen ständige Ängste und Sorgen um mich und meinen Zustand und der Folter, die ich ertragen musste. Ich war nicht bei ihm, sodass ich mich um ihn hätte kümmern oder ihn trösten können. Wegen dieser Umstände starb er.

Als ich das erfuhr, konnte ich meine Gefühle nicht beherrschen. Ich ging zu den Wärtern und verlangte meine Freilassung. Ich sagte ihnen, dass es völlig rechtswidrig sei, mich wegen meines Glaubens zu verfolgen. Meine Trauer ließ sie kalt, sie wurden stattdessen noch gereizter. So kam ich zum dritten Mal in die Isolation.

Wieder musste ich tagsüber stehen. Diesmal ließen sie mich die Nacht durch hocken. Als ich mich einmal nachts weigerte, mich hinzuhocken, schlugen mich die Gefangenen und packten mich an den Armen. Sie schlugen meine Arme immer wieder auf den Boden. Und wieder ließen sie mich die Toilette nur einmal am Tag benutzen.

Drei Monate lang wurde ich jeden Tag in Isolation gehalten und gefoltert.

Im Oktober 2018 änderten sie ihre Foltertaktiken in der Hoffnung, so meine Standhaftigkeit brechen zu können. Die Insassen zwangen mich, von 7.00 Uhr bis Mitternacht 17 Stunden am Stück zu stehen. Sie wollten mich erst dann wieder auf die Toilette lassen, wenn ich meinen Glauben verfluchen würde.

So ging es weiter bis zu meiner Freilassung am 26. November 2018.

Die Jahre der Brutalität und Folter haben meinen Gesundheitszustand stark beeinträchtigt. Ich muss mich noch davon erholen.

Ich bin untergewichtig und habe oft Schwindelanfälle. Mein Gedächtnis ist schlecht. Ich habe starke Kopfschmerzen, die leicht durch Reize wie Sonnenlicht oder Geräusche ausgelöst werden.

Aber ich habe die ganze Zeit über meinen Glauben an Falun Dafa bewahrt.

Frühere Berichte:

Frau Wu Zhiping im Jiangxi Frauengefängnis gefoltert

55 Falun-Gong-Praktizierende immer noch im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.