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Mit körperlichen Entstellungen ins Krankenhaus – Pekingerin zum vierten Mal wegen ihres Glaubens inhaftiert

23. April 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Peking

(Minghui.org) Weil sie eine Banknote mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ benutzte, wurde Sang Jiying aus Peking im Mai 2017 festgenommen und befindet sich seitdem in Haft. Dort war sie Folterungen ausgesetzt, die zur Folge hatten, dass sie vor kurzem mit körperlichen Entstellungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. [1]

Sang wurde zuerst im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian festgehalten, bevor man sie ins Polizeikrankenhaus von Peking brachte. Als dieser Bericht verfasst wurde, war sie noch im Krankenhaus. Es liegen noch keine weiteren Informationen vor.

Zahlreiche Verhaftungen und Inhaftierungen

Weil sie sich weigert, Falun Dafa aufzugeben, wurde die 42-jährige Sang Jiying mehrmals festgenommen. Im Januar 2008 sperrte man sie für zwei Jahre in ein Zwangsarbeitslager. Im Mai 2010 brachte man sie erneut ins Zwangsarbeitslager, diesmal für zweieinhalb Jahre. Beide Male wurde sie gefoltert. Während der zweiten Haft verbrachte sie die meiste Zeit in Isolationshaft.

Trotz der körperlichen und psychischen Misshandlungen weigerte sich Sang, ihren Glauben aufzugeben. Stattdessen trat sie aus Protest in einen Hungerstreik. Im Herbst 2010 rief sie im Frauenzwangsarbeitslager Peking: „Falun Dafa ist gut!“ Daraufhin wies der Wärter Du Qingbin Häftlinge an, Sang zu schlagen, bis sie zu Boden fiel. Du kniete sich dann auf Sangs Brust, trat sie und schlug ihr ins Gesicht. Die Häftlinge waren erschrocken über seine Brutalität und sagten, dass sie selten eine so hemmungslose Grausamkeit gesehen hätten.

Verkauft für Arbeit: 500 Yuan oder 800 Yuan pro Person

Etwa 2010 oder 2011, als Sang zum zweiten Mal im Zwangsarbeitslager war, sandte das Frauenzwangsarbeitslager Peking zwei Lieferwagen mit Häftlingen – sowohl Falun-Dafa-Praktizierende als auch andere Häftlinge – ins Zwangsarbeitslager Tumuji in der Inneren Mongolei. Dort sollten sie Sklavenarbeit verrichten. „Ältere Menschen oder diejenigen, die aufgrund von Folter geschwächt waren, wurden für 500 Yuan [2] pro Person verkauft, während junge und starke Menschen für 800 Yuan (ca. 106 Euro) pro Person verkauft wurden“, so die Informationen von Minghui im Jahr 2014.

Auch Sang gehörte zu denen, die nach Tumuji geschickt wurden. Die Wärter dort befahlen allen, durchzuzählen und mit den Händen über dem Kopf in die Hocke zu gehen, um sie zu demütigen. Wenn Praktizierende protestierten, dass sie unschuldig seien, wurden sie heftig geschlagen. Sang wollte die Wärter davon abhalten, die Praktizierenden Liu Yan und Cui Xiuling zu schlagen, wurde dann aber selbst getreten und geschlagen. „Mehrere Praktizierende wurden ohnmächtig. Sobald sie zu sich kamen, schlugen die Wärter erneut auf sie ein“, erinnert sich ein anderer Praktizierender an diese Situation. Er war damals auch misshandelt worden.

Drei Jahre Haft wegen eines Briefes

Nach ihrer Entlassung aus dem Arbeitslager Ende 2012 blieb Sang zu Hause, um wieder zu Kräften zu kommen. Innerhalb weniger Monate wurde sie jedoch ein drittes Mal verhaftet.

Am 7. April 2013 fand jemand einen handgeschriebenen Brief, der in der Nähe von Sangs Wohnung auf dem Boden lag. Der Brief beschrieb die gute Wirkung von Falun Dafa und forderte das Ende der Verfolgung. Er wurde der Polizeiwache Wanshousi übergeben, die Polizisten zu Sang schickten, um sie zu verhaften. Obwohl sie in ihrer Wohnung nichts fanden, was eine Verbindung zu dem Brief aufzeigen würde, brachte man Sang zur örtlichen Polizeiwache und hielt sie dort fest.

Sang weigerte sich, Papiere zu unterschreiben, die ein Fehlverhalten ihrerseits beschrieben. Daraufhin wurde sie ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian gebracht. Aufgrund der Tatsache, dass einige ihrer Familienmitglieder in der Vergangenheit unter psychischen Störungen litten, behauptete man, auch sie habe psychische Probleme. Daraufhin brachte man sie ins Gefängniskrankenhaus in Peking. Sang wurde am 18. Dezember 2013 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Zwangsernährung und Fesselung

Folterillustration: Fesselung. Die Praktizierenden werden mit Gurten oder Seilen gefesselt. Sang und viele andere Praktizierende wurden während ihrer Haft auf diese Weise gefoltert.

Nach ihrer vierten Verhaftung im Mai 2017 wurde Sang im Gefängnis des Bezirks Haidian ohne Anhörung oder Prozess festgehalten. Im November 2018 trat sie in einen Hungerstreik und wurde daraufhin zwei Mal täglich zwangsernährt, einmal am Morgen und einmal am Nachmittag. Man fesselte sie dazu an den Füßen und band sie mit einem Zwangsgurt fest.

Für die Verfolgung verantwortliche Personen:
Untersuchungsgefängnis Haidian in Peking: +86-10-82587325, +86-10-82587030Wang Jianxin, Direktor des Untersuchungsgefängnisses: +86-10-82587031, +86-13801199160


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 66 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.