(Minghui.org) Eine Frau betreut ihren Stand auf einem Bauernmarkt, als ein Mann sie überredet, in ihre Wohnung zurückzukommen. Da ergreifen sie vier Polizisten, die vor der Tür gewartet haben. Sie verschleppen sie zum Frauenuntersuchungsgefängnis Anshan.
So geschehen am 30. März 2019. Bei der Frau handelte es sich um die 65-jährige Fu Liang aus der Stadt Anshan, Provinz Liaoning. Sie war ins Visier der Polizei geraten, weil sie es ablehnte, ihren Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben.
Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime war Fu verschiedenen Formen der Verfolgung ausgesetzt gewesen: acht Jahre Gefängnis, Zwangsernährung, seelische Misshandlungen.
Bald nach ihrer Rückkehr nach Hause wurde sie wieder verhaftet und für 20 Tage inhaftiert. Am Nachmittag nach ihrer Freilassung wurde sie zum dritten Mal verhaftet und für 15 Tage inhaftiert. Ihr Mann, der kein Praktizierender war, wurde über einen Monat lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Sein Gehalt wurde um mehr als die Hälfte gekürzt, und auch er wurde erniedrigend behandelt. Da die Behörden Fu nach ihrer Freilassung weiterhin schikanierten, ging sie von zu Hause weg.
Als Fu einmal ihre Familie besuchte, wurde sie zum vierten Mal festgenommen. Gleichzeitig verhaftete die Polizei auch ihren Mann und ihre Tochter. Im Untersuchungsgefängnis 2 von Anshan schlugen die Wärter sie. Fu trat in einen Hungerstreik und wurde zwangsernährt. 17 Tage nach Beginn ihres Hungsrstreiks wurde sie freigelassen.
Im Februar 2002 wurde Fu zum fünften Mal festgenommen, dieses Mal wegen der Herstellung von Informationsmaterialien über Falun Dafa. Während ihrer Haft schrieb sie eine Anzeige gegen den damaligen Parteichef der Kommunistischen Partei, Jiang Zemin, und das Büro 610 wegen der Verfolgung von Falun Dafa. Der Direktor des Untersuchungsgefängnisses hielt ihre Anzeige zurück und warnte sie davor, Parteiführer anzuzeigen.
Im Oktober 2002 wurde Fu zu acht Jahren Haft im Frauengefängnis Liaoning verurteilt. Wegen ihres hohen Blutdrucks und ihrer Herzerkrankung wollten die Gefängnisbeamten sie zunächst nicht aufnehmen. Später gaben sie aufgrund des Drucks der Beamten des Untersuchungsgefängnisses und der Polizei nach.
Im Gefängnis musste Fu stundenlang draußen im Schnee stehen und wurde von den Häftlingen gedemütigt. Sie wurde einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Ihr Blutdruck stieg auf 240. Sie wurde mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert. Im März 2006 wurde ihre Haft zur medizinischen Behandlung ausgesetzt.
Fus sechste Verhaftung fand vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking statt. Sie wurde zurück ins Gefängnis gebracht, wo sie mit Elektroschlagstöcken geschockt wurde. Ihre Finger und Brustwarzen wurden durchbohrt und sie wurde seelisch misshandelt. Im Jahr 2010 kehrte sie nach Hause zurück.
Ihre siebte Verhaftung erfolgte im Dezember 2013. Acht Beamte gaben sich als Energieversorgungsarbeiter aus und täuschten sie, damit sie die Tür öffnete. Sie durchsuchten ihre Wohnung und brachten sie zur Polizeiwache Shenbei. Als Fu sich weigerte zu kooperieren, schlug ihr ein Polizist ins Gesicht. Die Beamten des Untersuchungsgefängnisses wollten sie wegen ihres hohen Blutdrucks nicht aufnehmen. So wurde sie vorübergehend freigelassen. Um weiteren Verhaftungen zu entgehen, verließ sie ihre Wohnung und zog oft um.
Im Juni 2015 erstattete Fu Strafanzeige gegen Jiang wegen der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Sie reichte die Strafanzeige beim Obersten Volksgerichtshof und bei der Obersten Volksstaatsanwaltschaft ein.
Früherer Bericht:
Strafanzeige gegen Jiang Zemin nach 8 Jahren Gefängnis
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.