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Peking: Praktizierende stirbt wenige Tage nach Polizeischikane

30. April 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Peking, China

(Minghui.org) Nachdem eine Frau ihre im Nebenhaus wohnende Nichte Xu Junming seit einigen Tagen nicht mehr gesehen hatte, klopfte sie am 26. April 2019 an ihre Tür. Niemand antwortete, und so bat die besorgte Tante ihren Sohn, über die Zaunmauer zu klettern, um nach Xu zu sehen. Er fand Xus Leichnam vor, der bereits steif war.

Es sah so aus, als hätte Xu, 65, noch versucht aufzustehen, bevor sie ins Bett zurückfiel. Aus ihrem Mund sickerte Blut, als ihre Familie ein Leichentuch auf sie legte.

Immer wieder von der Polizei ins Visier genommen

Xu und ihr Mann, Sun Fuyi, Einwohner des Bezirks Huairou in Peking waren bereits wiederholt zur Zielscheibe der Behörden geworden, weil sie sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben.

Zum Zeitpunkt ihres tragischen Tod war Xus Mann, Sun (71 Jahre alt) wegen seines Glaubens noch in einer Gehirnwäsche-Einrichtung inhaftiert. Er war am 10. Januar 2019 nach drei Jahren Gefängnis nach Hause zurückgekehrt, war dann aber schon knapp zwei Monate später mit seiner Frau am 7. März erneut verhaftet worden. Ihr Drucker und diverse Materialien über Falun Dafa wurden damals beschlagnahmt.

Man brachte sie zur Polizeiwache Quanhe zum Verhör. Beide weigerten sich, mit der Polizei zusammenzuarbeiten oder die Verhörprotokolle zu unterschreiben.

Am nächsten Tag brachten Polizisten das Paar ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Huairou in Peking. Sun wurde aufgenommen, seine Frau jedoch nicht, nachdem eine Untersuchung Herzprobleme und Bluthochdruck ergeben hatte. Die Polizei schickte sie mitten in der Nacht nach Hause.

Doch danach gingen die Schikanen weiter: Zwei Beamte der Polizeistation Quanhe belästigten Xu am Morgen des 9. März und versuchten, sie zu zwingen, Erklärungen zu schreiben, dass sie Falun Dafa aufgäbe. Sie weigerte sich.

Anfang April wurde Sun aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen, um zwei Wochen später in die Gehirnwäsche-Einrichtung geschickt zu werden. Dort war er noch immer eingesperrt, als seine Frau starb.

Was war in den Tagen vor ihrem Tod geschehen?

Nach Angaben von Xus Tante klopften am Morgen des 22. oder 23. April vier Beamte an Xus Tür. Sie weigerte sich jedoch, die Tür zu öffnen. Daraufhin kletterten sie über die Zaunmauer und kamen in ihr Haus. Sie drängten sie, mit dem Praktizieren von Falun Dafa aufzuhören, und fragten, wo sie die Materialien über Falun Dafa erhalten habe. Sie antwortete nicht. Die Polizei blieb mehrere Stunden und ging gegen 11 Uhr.

Am 26. April 2019 wurde Xu tot aufgefunden. 

Xus Sohn holte seinen Vater am Nachmittag von der Gehirnwäsche-Einrichtung ab und brachte ihn nach Hause, damit er die Beerdigung organisieren konnte. Ein Beamter folgte Sun überall hin, um zu verhindern, dass er weglief.

Die Polizei versuchte, Sun nach der Beerdigung seiner Frau wieder in die Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen, stieß aber auf starken Widerstand seiner Familie. Suns Sohn beschuldigte die Polizei, für den Tod seiner Mutter verantwortlich zu sein. Die Polizisten gingen, als er drohte, sie anzuzeigen.

Rückblick: Gesundheit durch das Praktizieren verbessert

Xu hatte 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren, um ihre Gesundheit zu verbessern. Sie hatte viele Krankheiten wie Kopfschmerzen, Arthritis in der Halswirbelsäule sowie eine Herzkrankheit und Probleme mit inneren Organen. Durch das Praktizieren von Falun Dafa verbesserte sich ihre Gesundheit rasch und sie war seitdem zufriedener, ruhiger und rücksichtsvoller.

Als ihr Mann diese Veränderung sah, begann auch er zu praktizieren. Sun ist pensionierter Mitarbeiter einer Telekommunikationsagentur. Oft hilft er seinen Freunden und Kollegen kostenlos, kleine Geräte zu reparieren. Unter seinen Bekannten ist er für sein gutes Herz bekannt.

Wiederholte Verfolgung wegen ihres Glaubens seit 1999

Als das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa in Gang setzte, appellierte Xu für Falun Dafa. Sie wurde verhaftet und für einen Tag auf der Polizeiwache festgehalten. Von da an hörte die Polizei nie mehr auf, sie wegen ihres Glaubens zu schikanieren.

Da sie damals morgens die Falun-Dafa-Übungen im Freien machte, wurde sie verhaftet und blieb 28 Tage lang eingesperrt. Kurz danach ging sie zum Platz des Himmlischen Friedens und hielt ein Transparent über Falun Dafa hoch. Polizisten schlugen sie und hielten sie auf der Polizeiwache Qianmen fest.

Nach ihrer Rückkehr forderten ihre Vorgesetzten am Arbeitsplatz sie häufig auf, Erklärungen zu schreiben, dass sie auf Falun Dafa verzichte. Sie weigerte sich und war deshalb gezwungen, ein Jahr lang von zu Hause wegzubleiben.

2002 war sie für zwei Wochen in einer Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt.

Zwei Jahre später, im Dezember 2004, wurde ihr Mann verhaftet und zu anderthalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Im November 2011 sahen sich die beiden aufgrund der ständigen Schikanen durch die Polizei gezwungen, wieder von zu Hause wegzubleiben. Sie zogen ein Jahr lang häufig um und übernachteten manchmal in ihrem Auto, obwohl die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt lagen.

2016: wieder angezeigt – Sun erneut im Gefängnis

Als das Paar am 11. Januar 2016 auf einem lokalen Markt mit Menschen über Falun Dafa sprach, wurden sie angezeigt. Xu entkam, aber Sun wurde verhaftet.

Im Untersuchungsgefängnis wurde bei Sun Bluthochdruck festgestellt, dennoch weigerten sich die Behörden, ihm Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu gewähren.

Am 9. Dezember 2016 stand er vor dem Bezirksgericht Shunyi und wurde am 28. Dezember zu einer dreijährigen Haftstrafe und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan [1] verurteilt. Er legte gegen das Urteil beim dritten Mittleren Gericht in Peking Berufung ein. Der Richter bestätigte seine Strafe und er kam ins Gefängnis Qianjin in Tianjin.

Xu war wieder über ein Jahr lang gezwungen, von zu Hause fernzubleiben, um nicht verhaftet zu werden, während Sun inhaftiert war.

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[1] Das sind umgerechnet ca. 390 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.