Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

„Wir werden uns nicht zurücklehnen und wegsehen“ – Britische Medien fordern Beendigung des Organraubs in China

8. April 2019 |   Von Fang Yuan, Minghui-Korrespondent

(Minghui.org) „Organraub an noch Lebenden in China“ – nach einer Diskussion am 26. März 2019 im britischen Parlament zu diesem Thema berichteten große britische Nachrichtenagenturen wie BBC, The Guardian, Sunday Express und The Scotsman über den Organraub. [1] Das Interesse der Medien war geweckt. „Wir werden uns nicht zurücklehnen und wegsehen“, zitierte The Scotsman dazu einen Abgeordneten des China Tribunals. 

An der Diskussion im Parlament hatten auf Einladung des Abgeordneten Jim Shannon zwölf Abgeordnete aus verschiedenen politischen Parteien teilgenommen. Jim Shannon ist Vorsitzender der parteiübergreifenden Fraktion für Religions- und Glaubensfreiheit. Während der Debatte äußerten die Abgeordneten ihre Empörung und Besorgnis über das staatlich geförderte Verbrechen der Zwangsentnahme von Organen in China. Dort werden Gefangene aus Gewissensgründen ermordet, um ihre Organe der vom chinesischen Regime geförderten Organtransplantationsindustrie zuzuführen.

BBC Radio 4 berichtete darüber mit einem Beitrag, der am nächsten Tag im Rahmen der Sendung „Yesterday in Parliament“ ausgestrahlt wurde.

Sunday Express: Kein Abschlachten von politischen Gefangenen

Ein Artikel im „Sunday Express“ vom 31. März 2019, der die Zwangsentnahme von Organen in China zum Thema hat.

David Williamson ist stellvertretender Redakteur für Politik bei der Sunday Express. Er veröffentlichte am 31. März den Artikel mit dem Titel „Campaigners warn of China butchering political prisoners for their organs“ (dt.: Aktivisten warnen davor, dass China politische Gefangene für ihre Organe abschlachtet). Williamson berichtete, dass die Menschen in Großbritannien gewarnt würden, sich nicht unwissentlich an dem staatlich geförderten Mord an politischen und religiösen Gefangenen in China zu beteiligen. Das könne ihnen leicht passieren, wenn sie nach China reisen, um dort ein Organ zu erhalten.

Amnesty International hat bereits eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe über die Organentnahme in China gefordert“, schrieb Williamson und fügte hinzu, dass „Politiker Besorgnis wegen der Anschuldigungen über Zwangsentnahmen von Organen im industriellen Ausmaß geäußert hätten“.

Seinen Artikel zitierte die Abgeordnete Fiona Bruce, die die Morde in chinesischen staatlichen Institutionen als einen möglichen „Völkermord des 21. Jahrhunderts“ bezeichnete. „Wir diskutieren hier über den Organraub an politischen Gefangenen in China, was letztendlich zum Tod der Personen führt. Das ist eine Praxis, die auf Totschlag oder, was in den meisten Fällen wahrscheinlicher ist, auf Mord hinausläuft“, so Bruce.

Williamson zitierte in seinem Artikel auch den Abgeordneten Jim Shannon, der während der jüngsten parlamentarischen Diskussion sagte: „Wir sprechen von einem Regime, das für die größte Masseninhaftierung einer religiösen Gruppe seit den Nazis verantwortlich ist.“

Der Journalist verwies auch auf einen 678-seitigen Bericht, der 2016 vom ehemaligen kanadischen Außenminister David Kilgour, dem Enthüllungsjournalisten Ethan Gutmann und dem Rechtsanwalt David Matas veröffentlicht wurde. Darin heißt es: „An dem Organraub in China sind die Kommunistische Partei, staatliche Institutionen, das Gesundheitswesen, Krankenhäuser und Transplantationsärzte mitschuldig. Keine Nation sollte ihren Bürgern erlauben, zur Organtransplantation nach China zu reisen, solange China für die Vergangenheit und die Gegenwart keine vollständige Untersuchung der Organentnahme an Gefangenen aus Gewissensgründen erlaubt hat.“

Williamson erwähnte auch das China Tribunal, das ins Leben gerufen wurde, um die Anschuldigungen über den Organraub zu untersuchen und Zeugen zu befragen, die in China gefangen waren. Sir Geoffrey Nice QC (Kronanwalt) ist der Vorsitzende des Tribunals. Er sagte: „Die Mitglieder des Tribunals sind sich sicher – einstimmig und ohne jeden Zweifel – dass Gefangene aus Gewissensgründen in China seit langem ihrer Organen beraubt werden, und es handelt sich um eine sehr große Anzahl an Opfern.“

Im Zwischenurteil des Tribunals heißt es: „Es besteht kein Zweifel an den derzeit erhaltenen Beweisen, dass dies in erheblichem Umfang durch staatlich unterstützte oder zugelassene Organisationen und Einzelpersonen stattgefunden hat.“

Williamsons Artikel enthielt auch Aussagen der Falun-Dafa-Praktizierenden [2] Yu Xinhui und Dai Ying. Sie hatten dem China Tribunal von den Misshandlungen berichtet, denen sie in China wegen ihres Glaubens ausgesetzt waren. Sie waren rechtswidrig inhaftiert worden, wurden geschlagen, gefoltert, zwangsernährt, erhielten Stromschläge und sie wurden unter Schlafentzug gesetzt.

„Dai litt an einer Herzerkrankung, was dazu führte, dass sie nicht weiter untersucht wurde. Aber sie erinnerte sich daran, dass einige Falun-Dafa-Praktizierende nach den Untersuchungen verschwanden“, schrieb Williamson und zitierte des Weiteren einen Bericht von Doctors Against Forced Organ Harvesting (dt: Ärzte gegen erzwungenen Organraub).

The Guardian: Organtourismus verbieten

Der Artikel „Call for UK to ban patients travelling to China for 'organ tourism'“ (dt.: Aufruf, Patienten zu verbieten, für ,Organtransplantationstourismusʼ nach China zu reisen) von Owen Bowcott wurde am 31. März im The Guardian veröffentlicht. Owen Bowcott ist Korrespondent für Rechtsangelegenheiten beim The Guardian.

In dem Artikel heißt es, dass 40 Abgeordnete die Forderung unterstützen, britischen Patienten zu verbieten, wegen einer Organtransplantation nach China zu reisen. Das sollte noch vor der Anfang April stattfindenden nächsten Sitzung des China Tribunals geschehen. Bowcott zitierte den Abgeordneten Jim Shannon, der letzte Woche bei einer Parlamentsdebatte den Abgeordneten sagte, die britische Regierung solle ein Verbot des Organtourismus in Betracht ziehen, wie es bereits von Italien, Spanien, Israel und Taiwan verhängt worden sei.

Bowcott schrieb, dass das China Tribunal „von medizinischen Experten, Ermittlern für Verletzungen der Menschenrechte und anderen Personen Beweise über mutmaßliche Misshandlungen“ erhalten habe. China habe es abgelehnt, an den Anhörungen teilzunehmen. Er fügte hinzu, dass Falun-Dafa-Praktizierende zu den hauptsächlichen Opfern des Organraubs gehören würden.

The Scotsman: Organraub kann nicht ignoriert werden

Am 19. März wurde in The Scotsman ein Artikel des Abgeordneten Alistair Carmichael veröffentlicht, der auf den Organraub und die Menschenrechtsverletzungen in China hinweist.

„Die strenge Überwachung von religiösen Tätigkeiten ist auch nichts Neues. Die Werkzeuge für diese Überwachung und Unterdrückung haben sich vielleicht von Geheimpolizei und Informanten zu Überwachungskameras und Internetverfolgung gewandelt, aber die grundlegende Unterdrückung bleibt so heftig und weit verbreitet wie eh und je“, schrieb er.

Insbesondere erwähnte er den Organraub an Falun-Dafa-Praktizierenden, Uiguren, Christen und tibetischen Buddhisten. Er bezeichnete ihn als ernstzunehmendes Problem. „Dass Organe zwangsweise entnommen werden sollen, klingt einfach unglaublich. Welcher Mensch könnte einen anderen Menschen seiner Organe wegen töten? Es ist leicht, es als lächerliche Übertreibung abzutun, aber es ist nicht lächerlich“, schrieb Carmichael.

„Es gibt keinen klareren Fall. Wir sollten versuchen, unseren Einfluss geltend zu machen und uns an die Spitze der internationalen Verurteilung dieser ethnischen Säuberung setzen“, schrieb er in einer Zusammenfassung am Ende des Artikels. Und: „Wir werden uns nicht zurücklehnen und wegsehen.“


[1] Siehe dazu  auch: „Das ist Mord auf Abruf“ – Britisches Parlament besorgt über Zwangsentnahme von Organen in China“

[2] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.