(Minghui.org) Ich bin eine junge Falun-Dafa-Praktizierende und kultiviere mich seit 2014.
Mein Vater praktiziert kein Falun Dafa, aber er ist ein gutherziger Mensch. Dennoch hat er ein schlechtes Temperament und muss immer das letzte Wort haben. Jeder in der Familie hat Angst vor ihm. Ich war schon seit meiner Kindheit sehr schüchtern und sprach und erledigte die mir aufgetragene Arbeiten nur sehr langsam. Deshalb schimpfte mein Vater mich oft aus, was die Situation nicht gerade verbesserte. Und selbst wenn ich mal eine Sache gut machte, musste ich mir etwas von ihm anhören. Irgendwann erwartete ich überhaupt kein Lob mehr von meinen Eltern und dachte, dass sie mich nicht lieben würden.
Während meiner Studienzeit diagnostizierte man bei mir ein akutes Magengeschwür und ich wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Mein Gesundheitszustand verschlechterte sich und ich bekam einen Nervenzusammenbruch. Dann bekam ich noch eine Depression, gegen die ich die nächsten drei, vier Jahre Medikamente einnahm. Wenn ich zufällig mitbekam, dass sich irgendjemand negativ über mich äußerte, wurde ich ängstlich, bekam Kopfschmerzen und konnte nicht mehr gut schlafen. Doch die Einnahme von Medikamenten brachte nicht die gewünschte Wirkung.
Mit Hilfe meiner Famlie und Freunden entschied ich mich 2014, mit Falun Dafa anzufangen. Durch die Anleitung des Meisters Li Hongzhi, dem Gründer Falun Dafas, erfuhr ich einen Wendepunkt in meinem Leben.
Meine Gesundheit verbesserte sich rasant, sobald ich mit dem Praktizieren angefangen hatte. Mein Selbstbewusstsein baute sich wieder auf und ich war nicht mehr länger depressiv.
Ich rügte meinen Bruder dafür, dass er mir oder unserem Vater nicht schon früher von Falun Dafa erzählt hatte.
Mein Bruder erwiderte dazu: „Ich hatte dir das Zhuan Falun schon einmal gegeben. Du hattest dir ein paar Seiten durchgelesen und dann wieder aufgehört. Auch Vater habe ich es ein paar Mal gesagt. Er sah sich eines der Übungsvideos des Meisters an, schrieb sich ein paar Frage über die Praktik auf und schaltete das Video ab, noch bevor es zu Ende war. Dann wollte er, dass ich ihm alle Fragen beantwortete, die er sich aufgeschrieben hatte. Es tut mir sehr leid, dass ich ihn nicht mehr unterstützt habe.“
Dann feierte einmal die ganze Familie das chinesische Neujahr bei meinem Bruder zuhause. Ich hatte zu diesem Zeipunkt bereits viel aus den Vorlesungen des Meisters gelernt und mich in der Kultivierung sichtlich erhöht.
Nach dem Mittagessen verbrachte ich ein wenig Zeit mit meinem Vater und entschied mich dann, ihn mit der Erfahrung, die ich bis dahin gesammelt hatte, über Falun Dafa aufzuklären. Ich war innerlich ganz ruhig und erinnerte mich an eine Vorlesung des Meisters.
Darin sagte der Meister:
„Ich habe oft gesagt, dass deine Worte andere zu Tränen rühren können, wenn du es wirklich gut mit den anderen meinst und keinerlei egoistische Gedanken hast.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung am Welt Falun Dafa Tag, 13.05.2014)
Ich erinnerte meinen Vater an meine vielen Erkrankungen, die mir in den letzten zehn Jahren sehr zu schaffen gemacht hatten, und an die vielen Schwierigkeiten und die vielen Arztbesuche. Ich erzählte ihm auch davon, wie sehr sich mein Leben verändert hatte, seitdem Dafa mir meine Gesundheit wiedergegeben hatte.
„Falun Dafa ist wirklich sehr gut“, sagte ich. „Ich werde es weiter praktizieren, da ich keine Gründe finde, die dagegen sprechen. Ich hoffe, dass du nicht dagegen bist und mich nicht davon abhalten wirst.“
Er hörte mir stillschweigend zu. Ich fühlte, dass der Meister mich stärkte. Das Gesicht meines Vaters war sehr ernst, als er sagte, er sei nicht dagegen.
Ich war wirklich erfreut darüber, dass mein Vater weder dagegen war noch mich ausschimpfte. Er flüsterte: „Es gibt viele falsche und schlechte Dinge da draußen.“
Ich war überrascht und erzählte ihm, dass dies im Falle von Falun Dafa nicht zuträfe. Darauf gab er mir aber keine Antwort.
Wenn ich mich an diesem Tag zurückerinnere, dann erkenne ich, dass ich aufrichtige Gedanken hätte aussenden sollen, um die bösen Faktoren hinter ihm zu beseitigen. Ich war wohl zu übereifrig. Nachdem er mir das zugeflüstert hatte, wurde ich wütend und gereizt.
Bald nachdem ich wieder auf Arbeit ging, wurde ich verhaftet. Gleichzeitig verlor ich meinen Job. Weil ich Angst davor hatte, es meinem Vater zu erzählen, übernachtete ich nach meiner Freilassung bei meinem Bruder, anstatt nach Hause zu gehen.
Da ich die Verfolgung dieses Mal hautnah miterlebte, entwickelte sich bei mir Verbitterung und Streitlust. Als einige örtliche Praktizierende meinen schlechten Kultivierungszustand bemerkten und von der Einstellung meines Vaters erfuhren, begleiteten mich zwei von ihnen nach Hause, um meinen Vater über Dafa zu erzählen.
Allein die Vorstellung, meinem Vater gegenüber zu sitzen, machte mich nervös. Ich erinnerte mich daran, wie er mich als Kind immerzu kritisiert hatte. Meine Gedanken waren voller Verachtung, aber ich erinnerte mich daran, dass ich als Praktizierende nicht so sein durfte, und versuchte, meine Emotionen im Zaum zu halten.
Die anderen zwei Praktizierenden sprachen geduldig mit meinem Vater über die Güte Dafas und über die Verfolgung. Nachdem mein Vater ihnen zugehört hatte, trat er sogar aus der Partei aus und räumte ein, dass Falun Dafa tatsächlich gut ist.
Ich erkannte, dass ich in Anwesenheit meines Vater nervös werde, weil ich im Herzen starken Groll gegen ihn hegte. Ich tat mein Bestes, diese Gefühle loszulassen, fühlte aber dennoch eine Barriere zwischen uns. Nach außen wirkte ich liebenswürdig, aber in meinem Herzen sah es ganz anders aus. Er musste es gefühlt haben.
Bald darauf wurde mir eine neue Stelle in einer kleinen Firma angeboten. Ich hatte das Gefühl, dass diese Firma weniger angesehen war als die große Firma, für die ich bisher gearbeitet hatte. Außerdem war ich nicht glücklich über das hohe Arbeitspensum und über das niedrige Gehalt. Aus diesem Grund reagierte ich bei der Arbeit immerzu sehr gereizt und sprach aggressiv mit meinen Kollegen. Ich schaute nach innen, um den Grund meiner Unzufriedenheit zu finden, konnte aber die fundamentale Anhaftung hinter meiner Situation nicht loslassen.
Aus diesem Grund wurde ich wieder der Polizei gemeldet. Auch dieses Mal verlor ich meinen Job. Wieder musste ich notdürftig bei meinem Bruder wohnen. Ich war wieder voller Bitterkeit und Klagen. Manchmal stritt ich mich mit ihm und seiner Frau. Ich lernte zwar das Fa, aber mein Kultivierungszustand verbesserte sich nicht. Meine Schwägerin bat mich, mit einer Praktizierenden zu reden, die sich gut kultiviert hatte und vielleicht in der Lage wäre, mir zu helfen.
Während ich mit dieser Praktizierenden redete, brach ich in Tränen aus, weil ich das Gefühl hatte, ungerecht behandelt worden zu sein. Sie beschimpfte mich, wodurch ich mich noch schlechter fühlte. Ich sagte zur ihr: „Meine Schwägerin sagte, du seist ein sehr gütiger Mensch. Ich dachte, du würdest mich trösten, aber das hast du nicht getan. Du bist gar nicht gütig.“
„Ich habe dich doch gar nicht beschimpft“, erwiderte sie. „Ich spreche lediglich mit dem Dämon, der dich kontrolliert. Der Dämon fühlt sich benachteiligt. Du bist eine Falun-Dafa-Praktizierende, einer der glücklichsten Menschen in diesem Universum. Warum solltest du überhaupt irgendein Groll hegen? Du bist es nicht, der da so klagt. Das Ding, das dieses Gefühl hat, ist auch ein Lebewesen. Wir sollten lieber aufrichtige Gedanken aussenden, um es aufzulösen, und ihm nicht mehr erlauben, dich zu stören.“
Als ich die aufrichtigen Gedanken aussendete, sah ich ein Wesen, das einem Ochsen ähnelte. Sein Körper war verdreht und voll mit Groll und Schmerz beladen. Er verließ mich nur widerwillig. Doch danach konnte ich immer noch keine wirkliche Güte spüren.
So sendete ich weiter aufrichtige Gedanken aus, um meine Anhaftungen an Groll und Streitlust aufzulösen, aber es stellten sich keine Resultate ein. Durch das Lernen des Fa erkannte ich, dass allein das Aussenden der aufrichtigen Gedanken nicht genug war. Ich musste mich solide kultivieren.
Nachdem ich drei Jahre Falun Dafa praktiziert hatte, nahm ich meinen Freund, der auch ein Praktizierender war, mit nach Hause, um meinen Vater zu besuchen. Statt mich darüber zu freuen, machte ich mir aber eher darüber Sorgen, dass ich nicht gut mit meinem Vater würde sprechen können. Der Groll und die Streitlust war wie eine Mauer, die uns voneinander trennten. Ich wollte diese Mauer runterreißen.
Ich machte eine Anzahlung für eine Wohnung meiner Eltern. Mein Vater war darüber sehr glücklich und lobte mich im Beisein seiner Freunde und alten Klassenkameraden. Dennoch konnten wir immer noch nicht richtig miteinander kommunizieren. Sobald ich das erkannte, wusste ich, dass ich meine Einstellung grundlegend verändern musste.
Nachdem ich meinen Freund geheiratet hatte, erinnerte er mich oftmals daran, meine Eltern zu respektieren und gütig zu anderen Menschen zu sein. Jedoch geriet ich sehr oft mit meinen Eltern und meiner Schwiegermutter in Streit. Mein Mann sagte mir, dass ich Dafas Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht nicht fest in meinen Gedanken verankert hätte.
Wegen meines schlechten Benehmens hatte ich Auseinandersetzungen mit meiner Schwiegermutter. Deswegen entschied ich, mich zu bessern. Ich sollte zumindestens nachsichtiger und rücksichtsvoller sein, auch wenn ich nicht gütig sein konnte. Ich erkannte auch, was immer mein Vater auch sagen mochte – ich sollte nicht mit ihm streiten. Außerdem musste ich den Groll anderen gegenüber loslassen.
Mein Bruder wurde wegen der Verfolgung ins Zwangsarbeitslager gebracht und ich verlor ein weiteres Mal meine Arbeit. Die örtliche Polizei belästigte meinen Vater, wodurch auch er sehr gereizt wurde. Mit der Zeit lernte er jedoch, das Unausweichliche zu akzeptieren. Er hatte innerlich bereits resigniert. Er nahm den Druck der Verfolgung schweigend auf sich, hatte aber immer noch viele Missverständnisse gegenüber dem Fa. Er lebte allein und musste trotz seiner schlechten Gesundheit viel landwirtschaftliche Arbeit verrichten. Das Leben war für ihn nicht einfach.
„Mittlerweile weiß ich, wie ich mit meinem Vater umzugehen habe“, sagte ich eines Tages zu meinem Mann. „Ich kann die Situation jetzt aus seiner Sicht sehen und verstehe seine Probleme. Ich sollte ihn glücklich machen.“
Mein Mann, mein Sohn und ich gingen meinen Vater für eine Woche besuchen. Ich war ganz entspannt und dieses Mal überhaupt nicht nervös. Ich tat alles für ihn und dachte dabei überhaupt nicht an mich. Das machte ihn wirklich sehr glücklich und das schlechte Gefühl zwischen uns verschwand.
Wenn es um meinen Vater ging, war ich in der Vergangenheit durch jede Prüfung durchgefallen. Aber durch die Erhöhung meines Zustandes schaffte ich es, meinen Groll und meine Aggression loszulassen. Momentan strebe ich danach, den Zustand der Selbstlosigkeit zu erreichen.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.