(Minghui.org) Ich grüße den Meister. Ich grüße die Mitpraktizierenden.
Im April 2000 besuchte ich mit einer Kollegin den Übungsplatz der Falun-Dafa-Praktizierenden in der Schweizer Hauptstadt Bern. Wir wussten beide nicht viel über diese Selbstkultivierungsmethode und begannen ohne irgendwelche Gedanken und Vorstellungen zu praktizieren. Innerhalb von zwei Wochen war ich dann von meiner sieben Jahre dauernden chronischen Darmerkrankung geheilt. Die Ärzte und die immer wiederkehrenden Krankenhausaufenthalte und Rehabilitationen hatten keine Genesung gebracht, doch dank Falun Dafa war ich bereits innerhalb von zwei Wochen beschwerdefrei.
Ich war sicher, endlich den richtigen Weg gefunden zu haben.
Der Meister sagte in der Fa-Erklärung 1996 in Sydney:
„Das Auffälligste ist, dass dein Körper sehr schnell gereinigt wird. Viele Menschen auf dem Festland Chinas wissen, dass es einfach wunderbar ist, Falun Dafa zu kultivieren! Sobald man praktiziert werden Krankheiten beseitigt. Warum? Viele haben nicht danach getrachtet, sich heilen zu lassen; sie fanden Dafa gut, deshalb praktizieren sie! Schließlich sind ihre Krankheiten geheilt worden.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Sydney, 1996)
Als ich im August 2012 von einer Minghui-Mitarbeiterin angefragt wurde, ob ich bei der Korrekturarbeit von Erfahrungsberichten mithelfen wolle, schob ich diese Anfrage zuerst einmal entrüstet auf die Seite. Wie sollte ich dafür noch Zeit finden?
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich als Service-Aushilfe. Alle meine Kolleginnen am Arbeitsplatz kannten mein gutes Herz zu helfen und rechneten stets damit, dass ich jederzeit für sie einspringen würde, wenn sie etwas vorhatten oder keine Lust zum Arbeiten verspürten.
Außerdem war ich in meiner Freizeit mit diversen Projekten für Dafa beschäftigt. Wenn ich heute zurückblicke, erkenne ich, dass ich mich zu jener Zeit nicht in einem soliden Kultivierungszustand befand. Die brutale Verfolgung in China hatte mich aus meinem ruhigen Alltagsleben aufgerüttelt. Mein Drang, die wahren Umstände aufzudecken, war riesig, und ich war immer sehr beschäftigt mit der Arbeit zur Fa-Bestätigung. Ich zog es vor, Infostände zu organisieren, Zeitungen zu verteilen, die chinesischen Touristen aufzusuchen oder bei der Promotion von Shen Yun mitzuhelfen. Währenddessen stellte ich die Falun-Dafa-Übungen und das tägliche Fa-Lernen zuhause an die zweite Stelle.
Ich war sehr fleißig und dachte, dies sei Kultivierung. Erst später erkannte ich, dass sich mein Charakter in dieser langen Zeit nicht verbessert hatte.
Jedoch hatte ich schon seit Beginn meiner Kultivierung im Jahr 2000 einen großen Respekt vor der Minghui-Webseite. Das Lesen war schon seit meiner Kindheit meine Lieblingsbeschäftigung, deshalb interessierten mich die Erfahrungsberichte meiner Mitpraktizierenden sehr. Insbesondere fühlte ich sehr mit den Erlebnissen der chinesischen Praktizierenden mit, denn schon im Teenageralter hatte ich viele Bücher und Geschichten aus China gelesen. Wenn mich ein Erfahrungsbericht berührte, schickte ich ihn den Mitpraktizierenden in meinem Land per E-Mail. Dies habe ich bis heute beibehalten.
Also fing ich vor sieben Jahren an, in diese anspruchsvolle Aufgabe hineinzuwachsen. Ich versuchte, mich beim Korrekturlesen in den Verfasser hineinzuversetzen. Das war am Anfang sehr zeitaufwendig. Wenn ich mich jetzt zurückerinnere, saß ich während der ersten Monate manchmal sechs bis acht Stunden an einem Bericht. Wenn ich auf Ungereimtheiten stieß, bat ich eine chinesische Mitpraktizierende um Hilfe. Sie erklärte mir oft Situationen, Ausdrücke oder Verhaltensweisen aus China. Nach und nach bekam ich ein besseres Verständnis für die Lage der chinesischen Praktizierenden. Später begann auch sie, für unsere Dafa-Webseite zu übersetzen.
Zu Beginn war es für mich nicht immer einfach zu wissen, wieviel ich an einem Bericht umformulieren sollte. Ich erinnere mich an einen Erfahrungsbericht von einer chinesischen Praktizierenden, der mich sehr mitgenommen hatte. Es war holprig ins Deutsch übersetzt worden. Nach vielen Stunden war ich endlich zufrieden mit meiner Korrektur und hatte ein gutes Gefühl, ein angenehmes, flüssiges Deutsch gefunden zu haben. Als ich jedoch die Endkorrektur zurückerhielt, waren viele meiner Änderungen in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt worden. Ich war etwas verwirrt. War mein Zustand von Selbstzufriedenheit und Frohsinn von den alten Mächten ausgenutzt worden? An den nächsten Berichten editierte ich nicht mehr so viel, worauf ich bald darauf einen Hinweis von der zuständigen Praktizierenden erhielt, die Artikel besser umzuformulieren.
Von einem Erfahrungsbericht mit dem Titel „Einen Praktizierenden vor dem Tod gerettet“ [1] habe ich sehr viel gelernt. Die Standhaftigkeit und der aufrichtige Glaube an den Meister und das Fa, einen todkranken aus der Haft entlassenen Mitpraktizierenden zu retten, hat mich tief bewegt. Beide hatten vor dem Bild des Meisters die ganze Nacht hindurch das „Lunyu“ [2] rezitiert und damit eine große dämonische Schwierigkeit überwunden.
Seither habe auch ich großen Wert auf das Rezitieren von „Lunyu“ gelegt. In schwierigen Situationen kann ich auf diese Art und Weise meine Anhaftungen erkennen und Pässe überwinden. Meine Toleranz und Gutherzigkeit gegenüber meinen Mitpraktizierenden ist gewachsen. Unsere Koordinatorin hatte uns einmal daran erinnert: „Das Rezitieren des ‚Lunyu‘ ist die Brücke zum Tor des Himmels.“
Unser Meister sagt:
„Alles, was im Zhuan Falun steht, ist im ‚Lunyu‘ enthalten.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA,21.-22.02.1999 in Los Angeles)
Ein anderer Erfahrungsbericht hat mich sehr erschüttert. Der Sohn einer Lehrerin wurde illegal verhaftet und zu zwölf Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Über neun Jahre lang nahm seiner Mutter Strapazen und Gefahren auf sich, um ihrem Sohn die neuesten Artikel des Meisters ins Gefängnis zu bringen. Ich weinte, als ich den Bericht zum ersten Mal las. Während der Korrekturarbeit spürte ich die Gefahr, denen sich die Mutter und auch der Sohn aussetzten. Die Hingabe der Mutter, ihrem Sohn aber auch den vielen anderen Praktizierenden im Gefängnis zu helfen, erweiterte auch mein Mitgefühl. In meinem Inneren spürte ich Angst. Ich litt mit ihnen und hatte Angst davor, dass sie entdeckt und gefoltert würden. Mit starken aufrichtigen Gedanken und dem unerschütterlichen Glauben an das Fa besiegte die Mutter ihre Angst – ich jedoch lebte in einer freien Welt und hatte diese Anhaftung der Angst immer noch in mir.
Mein Verständnis und Mitgefühl gegenüber umerzogenen Praktizierenden in China wuchs, als ich diesen Bericht las. Unter dem Titel „Kultivierung im Buddha-Gebot ist großartig und ernsthaft“ [3] beschreibt die Praktizierende ihre persönlichen Erfahrungen. Sogar nach einigen Jahren ihrer Freilassung war es ihr immer noch nicht bewusst, dass sie das Fa betrogen und ihre Mitpraktizierenden im Gefängnis verraten hatte. In manchen Momenten hinterfragte sie zwar ihre Umerziehung – aber erst nach neun Jahren kehrte sie durch die barmherzigen Hinweise des Meisters und die selbstlose Hilfe der Mitpraktizierenden zur Kultivierung im Dafa zurück. Die tiefe Reue für ihre Sünden konnte ich nur erahnen. Ich habe durch diesen Bericht erkannt, dass ich bisher oft falsche menschliche Vorstellungen und zu wenig Mitgefühl diesen Praktizierenden gegenüber hatte. Welchen Schmerz und Trauer durchleben viele Praktizierende in China?
Besonders seit wir unsere Berichte selbst aus einer Projektsoftware auswählen können, ist mir bewusst geworden, dass sich oft meine Probleme und Anhaftungen in den Berichten widerspiegeln. Die Arbeit bei Minghui hat mich in meiner Kultivierung enorm vorangebracht. Sei es, wenn die Autoren über das solide Fa-Lernen berichteten, über die Schwierigkeiten beim Überwinden der täglichen Übungen, beim Rezitieren des Fa oder bei Konflikten mit Mitpraktizierenden, beim Nach-innen-Schauen oder darüber, sich den Prinzipien des Falun Dafa „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ im alltäglichen Leben anzugleichen.
Der Meister sagt:
„Kannst du dich nicht gerade durch seine Haltung kultivieren?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Kanada, 23.05.1999 in Toronto)
Inspiriert vom Bericht eines Mitpraktizierenden, den ich Korrektur las, begann ich ebenfalls am Anfang meiner Kultivierung das Buch Zhuan Falun von Li Hongzhi von Hand abzuschreiben. Später lernte ich das Buch auch auswendig.
Die Minghui-Webseite nimmt für mich eine wichtige Rolle ein. Sie hilft nicht nur mir, mich zu verbessern. Viele Praktizierende können sich durch den Erfahrungsaustausch aller Dafa-Jünger der ganzen Welt erhöhen, ihre menschlichen Gesinnungen und Anhaftungen finden und Schwierigkeiten und Probleme überwinden. Anhand unserer Berichte aus erster Hand decken wir die Verfolgung in China auf. Mit Hilfe des Meisters können dadurch Lebewesen errettet werden. Deshalb muss ich beim Korrekturlesen auch darauf bedacht sein, dass die alltäglichen Menschen unsere Berichte verstehen. Bevor ich einen Bericht zur Hand nehme, lese ich eine Lektion im Zhuan Falun. Wenn ich dann später die Endkorrektur erhalte, lese ich den Bericht durch und schaue mir die Änderungen an. Manche Formulierungen, Ausdrücke und Fußnoten ergänze ich in meinem dafür angelegten Dossier. Wenn ich dann den Erfahrungsbericht auf der Webseite lese, spüre ich die Kraft unserer gemeinsamen Kooperation – vom Autor zum Übersetzerteam, dann zur Korrektur und zum Schluss wird der endgültige Bericht noch von der Endkorrektur geschliffen. Durch die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in die anderen Team-Mitarbeiter habe ich gelernt, mich einzufügen.
Aus allen Erfahrungsberichten, die wir editieren, können wir lernen und uns somit verbessern und unsere Xinxing erhöhen. Mein Fa-Verständnis hat sich in den letzten Jahren enorm vertieft. Ich habe gelernt, alles, was mir begegnet, nach dem Fa zu messen. Ich bin dem Meister unendlich dankbar für seine Barmherzigkeit. Aus einer dominanten, überheblichen und aufbrausenden Person hat sich mein Herz immer mehr in Richtung Güte, Toleranz und Mitgefühl erweitert. Ich bin ruhiger und freundlicher geworden. Ich habe gelernt, den Dingen den natürlichen Lauf zu lassen, anstatt alles selbst zu dirigieren. Den Fa-Grundsatz „Alles was uns in der Kultivierung begegnet, ist etwas Gutes“ kann ich nun akzeptieren und verstehen. Seither hat sich auch mein Umfeld und meine Beziehung zu meiner Familie verbessert. Seit einigen Monaten gelingt es mir, die „drei Dinge“ [4] besser zu machen, die der Meister von uns fordert. Ich schätze die angenehme Teamarbeit der Minghui-Mitarbeiter und ich schätze diese Kultivierungsumgebung. Ich danke allen Mitpraktizierenden für ihre Unterstützung.
Zum Schluss möchte ich uns allen das Gedicht des Meisters in Erinnerung rufen:
„Fa lernen, Fa erhalten, das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen“ (Li Hongzhi, Solide Kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)
Ich hoffe dass ich meine menschlichen Gesinnungen, Anschauungen und Anhaftungen schnell erkennen und beseitigen kann.
Ich danke dem Meister, ich danke allen Mitpraktizierenden
[1] http://de.minghui.org/artikel/70535.html
[2] Lunyu , das Vorwort des Buches Zhuan Falun von Li Hongzhi, dem Hauptwerk von Falun Dafa
[3] http://de.minghui.org/html/articles/2019/3/3/138677.html
[4] Die drei Dinge: Das Lesen der Schriften von Falun Dafa, das Aussenden der aufrichtigen Gedanken und den Menschen auf der Welt die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung gut erklären.