(Minghui.org) Am 7. November 2000 wurde ich rechtswidrig verhaftet und 48 Tage in Untersuchungshaft festgehalten. Dann brachte man mich in das Masanjia-Zwangsarbeitslager. In diesem Artikel möchte ich erzählen, was ich in der Untersuchungshaft erlebt habe und wie ich ein tiefes und persönliches Verständnis der Lehre von Falun Dafa dazu entwickelt habe.
Als die Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei 1999 begann, war das eine dunkle Zeit in China. In der Untersuchungshaft wurden fast 30 Personen in einer etwa zehn mal zehn Meter großen Zelle festgehalten. Mehr als ein Dutzend davon waren Praktizierende. Wir mussten in diesem einen Raum essen, schlafen und auf die Toilette gehen. Es gab keine Betten, also schliefen wir einfach auf dem Boden, alle auf der Seite, damit wir alle Platz hatten.
Im Büro des Untersuchungsgefängnisses stand eine Nähmaschine. Die Wärter brachten ihre Sachen mit ins Büro und ließen sie sich in Ordnung bringen. Weil ich nähen konnte, durfte ich im Büro bleiben. So lernte ich die Menschen dort kennen.
An einem Tag machte eine Praktizierende in der Nachbarzelle die Übungen und die Wärter schlug sie. Einige Tage später schickte der für meine Zelle zuständige Wärter mich ins Büro, um für die Wärterin zu nähen, die die andere Praktizierende geschlagen hatte. Wie ich stammte diese Wärterin aus der Provinz Shandong. Dass wir aus demselben Ort stammten, half mir, mit ihr einfach ins Gespräch zu kommen. Ich sagte zu ihr: „Sie sehen mir ziemlich nett aus. Ich möchte etwas sagen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es tun soll.“ Sie forderte mich auf, fortzufahren.
„Bitte tun Sie etwas, um Tugend zu sammeln. Ich praktiziere Falun Dafa und mein Lehrer [Li Hongzhi] hat uns etwas über "Verlust und Gewinn" gesagt. Jeder trägt zwei Arten von Substanzen an seinem Körper, eine weiße und eine schwarze. Bei guten Taten entsteht die weiße Substanz bei schlechten die schwarze. Diese Substanzen bleiben ein Leben lang bei Ihnen und wirken sich auch auf zukünftige Generationen aus. Wenn Sie jemanden schlagen, geben Sie Ihre weiße Substanz an diese Person weiter, und die schwarzen Substanzen der Person kommen zu Ihnen. Also bitte schlagen Sie niemanden.
„Ich habe die Kulturrevolution erlebt“, erzählte ich weiter. „Meine Mitarbeiter, die andere verprügelt haben, sind auf tragische Weise ums Leben gekommen, einige bei einem Autounfall und andere sind an Krebs gestorben. Sehr traurig. Bitte sehen Sie das als Lektion. Wir Falun-Dafa-Praktizierenden sind freundliche Menschen, die auf dem Weg zum Buddha sind. Wenn Sie diese Menschen schlagen, werden Sie viel Karma für sich selbst anhäufen und dieses zerstörerische Erbe Ihren Kindern hinterlassen. Aber von der Tugend, die Sie sammeln, profitieren Ihre zukünftigen Generationen.“
Was ich sagte, überraschte sie und sie antwortete: „Ich werde mir das merken. Ich werde von nun an niemanden mehr schlagen.“ Dann bat sie mich, ihr zu erzählen, worum es bei Falun Dafa geht.
Ich sagte: „Ich praktiziere Falun Dafa, weil es mich gesund hält und mich lehrt, ein guter Mensch zu sein. Vorher war ich so krank, dass ich oft bettlägerig war. Um die Treppe in meinem Haus bis in den siebten Stock zu schaffen, musste ich vier oder fünf Mal anhalten und mich ausruhen. Ich habe viel Geld ausgegeben, um eine Heilmethode zu finden, aber nichts hat funktioniert. Aber nachdem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, wurde ich in weniger als einem Monat, sehr gesund und war nie müde. Mein Lehrer lehrte mich so viele wundervolle Dinge, und ich musste keinen Cent dafür bezahlen. Ich las das Zhuan Falun und machte die Übungen und meine gesundheitlichen Probleme verschwanden. Jetzt befiehlt uns das Regime, mit dem Praktizieren aufzuhören, und verhaftet uns. Viele Gerüchte werden erfunden, um Lehrer Li zu verleumden. Sollte ich dazu nichts sagen? Haben wir nicht ein Sprichwort: 'Die Gunst eines Wassertropfens wird mit der Dankbarkeit eines Brunnens voll Wasser belohnt?' Wenn Sie sich in Schwierigkeiten befinden, sollte ich dann noch Öl ins Feuer gießen und schlecht über Sie reden?"
Sie antwortete: „Nein, das sollten Sie nicht! Und ich kann nicht gegen mein Gewissen handeln. Okay, Leute, macht eure Übungen.“
Von da an sagte sie allen Praktizierenden, wann immer sie Dienst hatte: „Ihr Falun-Dafa-Praktizierenden könnt jetzt die Übungen machen. Ich habe heute Dienst.“ Sie sagte auch zu anderen, die in der Anstalt saßen: „Ihr solltet von diesen Falun-Dafa-Praktizierenden lernen. Sie sind alle gute Menschen!“
Einige Insassen fragten mich einmal, worum es bei Falun Dafa gehe. Ich sagte ihnen, dass es besser wäre, einen erfahrenen Praktizierenden zu fragen. Zwei Tage später fragten sie mich noch einmal. Ich wiederholte, was ich zuvor gesagt hatte. Sie sagten mir, dass sie nicht verstehen könnten, was der erfahrene Praktizierende ihnen gesagt hatte.
Ich dachte, dass mein Verständnis von Falun Dafa nur gering sei, aber ich antwortete: „Mein Verständnis von Falun Dafa ist, dass die Lehre drei Worte betont: Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Du verhältst dich aufrichtig und sagst immer die Wahrheit. Du bist gutherzig und behandelst alle gleich. Nachsicht bedeutet, dass du nicht zurückschlagen sollst, wenn du geschlagen oder beschimpft wirst. Das wird von den Praktizierenden gefordert. Was meint ihr? Ist Falun Dafa gut?“ Die jungen Leute erhoben ihre Fäuste und riefen: „Falun Dafa ist gut! Falun Dafa ist gut!"
Ich freute mich wirklich für sie, denn dadurch, dass sie die Wahrheit verstanden, trafen sie die richtige Entscheidung.
Eines Nachts wurde eine neue Gefangene in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Es hieß, sie hätte junge Frauen dazu gezwungen, Männer zu verführen, um dann andere die Männer abfangen zu lassen und Geld von ihnen zu erpressen. Als sie hereingebracht wurde, grollte sie und schwor, sich an der Person zu rächen, die sie verraten hatte.
Ich sah sie an und sagte leise: „Wenn Sie so Rache schwören, wann wird es jemals enden?“ Sie sagte: „Sie haben Recht. Aber ich kann nicht anders. Ich muss meinen Lebensunterhalt verdienen. Außerdem sind die Männer auch keine guten Leute.“
Ich sagte: „Sie können ihren Lebensunterhalt auch anders verdienen. Das so verdiente Geld ist sowieso nicht sauber, und wenn Sie es Ihren Kindern geben, wird es ihnen nur Unglück bringen. Wie werden Sie Ihren Enkelkindern begegnen? Werden Sie ihnen sagen, wie Sie an das Geld gekommen sind? Sie müssen Tugend für Ihre Kinder ansammeln.“
Die Frau machte eine Weile Pause und sagte: „Sie haben Recht. Ich muss darüber nachdenken.“
Zu der Zeit hatte ich eine Kopie der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA“ und las sie laut vor. Die Frau bemerkte: „Ich möchte eines Tages eine Person mit der weißen Substanz sein. Ich möchte nicht die ganzen schwarzen Substanzen am Körper haben.“
„Um die weiße Substanz zu bekommen und ein guter Mensch zu sein, muss man zuerst aufhören, Menschen zu verfluchen“, sagte ich. „Das kann ich“, sagte sie. Ich habe sie wirklich nicht mehr fluchen hören. Eines Tages wollte sie ihren Mund öffnen, aber sie bewegte nur ihre Lippen und sagte nichts. Ich fragte sie: „Wollten Sie etwas sagen?“ Sie sagte: „Ja, ich wollte fluchen, aber dann fiel mir ein, dass ich ein guter Mensch sein wollte, also schluckte ich meine Worte hinunter.“
Beamte der Polizeistation kamen in das Untersuchungsgefängnis, um meinen Fall mit mir zu besprechen. Ich sagte ihnen: „Bitte sagen Sie Ihrem Chef, dass Gewalt und der Missbrauch des Gesetzes die Herzen der Menschen nicht verändern kann. Falun Dafa lehrt die Menschen, freundlich zu sein. Sie haben die falsche Person verhaftet.“
Die Wärter im Untersuchungsgefängnis hatten die wahren Umstände von Falun Dafa erfahren und verstanden. Als die Polizei kam, um meinen Fall zu überprüfen, sagte ihnen eine Wärterin: „Ihr habt einen Fehler gemacht. Sie ist ein guter Mensch; lasst sie frei!“
Ich hatte versucht, im Untersuchungsgefängnis freundlich zu allen zu sein. Als ich in das Masanjia-Zwangsarbeitslager gebracht wurde, steckten sie ohne mein Wissen Lebensmittel in meine Tasche. Sie weinten alle, während sie mir zum Abschied winkten. Als ich im Arbeitslager ankam, überprüften die Wärter dort meine Tasche und konfiszierten meine „Geschenke“.
Ich habe 1998 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren, mich aber nicht solide kultiviert. So hatte ich nur ein geringes Verständnis der Lehre. Als ich also anderen von Falun Dafa erzählte, war es nur oberflächlich. Durch den Umgang mit den Menschen im Untersuchungsgefängnis hatte ich das Gefühl, ein tiefes und persönliches Verständnis für das zu entwickeln, was der Lehrer hier sagt:
„Was übrig geblieben ist, ist nur Theater der bösen Menschen. Außerdem fangen alle Menschen, die aufrichtige Gedanken haben, an, ich meine nicht unsere Lernenden, alle gewöhnlichen Menschen, die aufrichtige Gedanken haben, fangen an, gegen dieses Ereignis zu sein. Denn früher wurden die Menschen von dem Bösen gehemmt. Nachdem dieses Böse beseitigt worden ist, sind die Menschen aufgewacht, sie sind dabei, das alles erneut zu beurteilen und zu betrachten. Die Lügen und trügerischen Erscheinungen werden eine nach der anderen enthüllt.“ (Li Hongzhi, Der Vortrag von Meister Li Hongzhi auf der Falun Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch im Westen der USA, 21.10.2000)