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Nach Haft und Folter jetzt zum dritten Mal verhaftet – Aufenthaltsort nicht bekannt

9. Juni 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Gansu

(Minghui.org) Weil sie anderen von Falun Dafa [1] erzählt hatte, wurde die 52-jährige Praktizierende Li Ya am 8. Mai 2019 erneut verhaftet. Es hieß, sie werde für 15 Tage eingesperrt. Doch als dieser Bericht geschrieben wurde, war sie weder zur Arbeit in Gansus Provinzhauptstadt Lanzhou gekommen noch nach Hause zurückgekehrt, obwohl die 15 Tage bereits verstrichen waren. 

Es war ihre dritte Verhaftung. 

Informanten berichteten, dass Agenten des örtlichen Büros 610 [2] eines Tages Li im Untersuchungsgefängnis Qilihe verhören wollten. Am 19. Mai 2019 wurde beobachtet, wie Li aus dem Gefängnis gebracht wurde. Ihr aktueller Aufenthaltsort wird noch ermittelt.

Nach schweren Erkrankungen durch Dafa geheilt

Li Ya stammt aus dem Kreis Huating in der Provinz Gansu. Früher arbeitete sie im Kohlebergbau in Huating. Schon von klein auf hatte sie viele gesundheitliche Leiden. Insbesondere eine Bronchitis erschwerte ihr das Leben. Im Alter von 25 Jahren bekam Li eine Lebererkrankung. Diese war so schmerzhaft, dass sie kaum atmen konnte. Nach der Geburt ihres Babys im Jahr 1992 verschlimmerte sich ihr Gesundheitszustand.

All das änderte sich im September 1997. Zu dieser Zeit begann Li, Falun Dafa zu praktizieren. Ihre Leiden verschwanden und ihre moralischen Maßstäbe verbesserten sich. Das brachte ihr Respekt bei der Arbeit und in der Nachbarschaft ein.

Folter und Qualen in früheren Gefangenschaften

Am 26. Januar 2010 verhaftete die Polizei aus Huating die Praktizierende zum ersten Mal. Das Gericht Huating verurteilte sie zu fünf Jahren Haft. Ihr Arbeitgeber kündigte ihr unmittelbar darauf.

Im Dezember 2010 überführten die Beamten Li in das Frauengefängnis Gansu. Dort ertrug sie schwere körperliche und geistige Folter. Die Aufseher befahlen den Häftlingen, Falun-Dafa-Praktizierende zu schlagen und ihnen den Schlaf und die Toilettennutzung zu entziehen. Darüber hinaus wurden die Praktizierenden gezwungen, sich täglich Propaganda-Filme anzuschauen, die Falun Dafa verleumdeten. Danach sollten die Praktizierenden Erklärungen aufschreiben, um ihren Glauben an Falun Dafa zu widerrufen. Jeder, der sich weigerte, wurde geschlagen und mit Elektroschocks gefoltert.

Folterillustration: Wassertauchen

Li bildete da keine Ausnahme. Yang Jing und andere Häftlinge entzogen ihr den Schlaf. In der zweiten Nacht zerrten die Gefangenen Li in den Waschraum. Sie packten sie an den Haaren, schlugen ihren Kopf gegen die Wand und tauchten sie kopfüber in einen großen Behälter mit Wasser. Sie spuckten Li an und ließen sie seltener zur Toilette gehen.

Einnahme unbekannte Substanzen und Elektroschock

Als die physische Folter Li nicht dazu brachte, ihren Glauben zu widerrufen, dachten sich die Häftlinge einen anderen Plan aus: Sie ließen die Praktizierende mehrere Tage lang nichts trinken und vermischten dann ihr Trinkwasser mit unbekannten Medikamenten. Ohne davon zu wissen, trank Li diese Mischung. Dadurch wurde sie geistig verwirrt.

Manchmal verweigerten die Häftlinge Li das Essen, ein anderes Mal musste Li während einer Mahlzeit große Portionen essen. Wenn Li Schwierigkeiten beim Essen hatte, schleppte die Gefangene Yang Ling sie gelegentlich in den Waschraum. Dort wurde Li zum Essen gezwungen, während Yang ihren Toilettengang verrichtete. Die Gefangene Yang misshandelte Li regelmäßig.

An eisigen Wintertagen wurde Li gezwungen, ohne Winterschuhe zu arbeiten. Als sie versuchte, mit Stampfbewegungen ihre Füße zu erwärmen, goss Yang kaltes Wasser darüber. Nachdem Yang das viele Male wiederholt hatte, waren Lis Füße erfroren. Danach trampelte die Gefangene auf Lis Füßen herum. Die blauen Flecken sind noch bis heute sichtbar. Yang und andere Häftlinge fanden immer wieder Wege, um Li unbekannte Substanzen einzuflößen.

Da sich Li nach alldem immer noch weigerte, ihren Glauben aufzugeben, befahl die Wärterin Sun Liwei vier Insassen, Li bei den Armen zu packen. Dann schockte Sun die Praktizierende an Brust und Rücken mit Elektroschocks. Um den Schmerz zu erhöhen, befahl Sun der Gefangenen Yang, eine Schüssel mit kaltem Wasser über Li zu gießen, während sie weiterhin Hals und Kopf schockte. Als Li aus Protest „Falun Dafa ist gut“ rief, stopften ihr die Gefangenen Putzlappen in den Mund und verdrehten ihr die Arme hinter dem Rücken. Auch heute noch sind diese Verletzungen sichtbar.

Sun misshandelte Li eine halbe Stunde mit Elektroschocks. Eine 15 Zentimeter breite Narbe am Hals erinnert an die dabei erlittenen Verbrennungen.

Nach ihrer Freilassung: Da der Arbeitgeber Li gekündigt hatte, verfügte Li über kein Einkommen. Sie und ihre Tochter mussten sich daraufhin die knapp 20 qm große Wohnung ihres betagten Vaters miteinander teilen.

Die zweite Haftstrafe

Wegen einer Arbeitsstelle zog Li nach Lanzhou, der Hauptstadt von Gansu. Als sie am 5. Juli 2018 im Park mit jemandem über Falun Dafa sprach, wurde sie von Zivilbeamten bemerkt und zur Polizeiwache Xiaoxihu gebracht. Die Beamten durchsuchten Lis Bleibe und bedrohten sowohl sie als auch ihre Tochter. Sie befahlen der Tochter, sofort auszuziehen. Gegen den Vermieter verhängten die Beamten eine Geldstrafe.

Auf der Polizeiwache fesselten die Beamten Li auf einer „Tigerbank“ und folterten sie über sechs Stunden lang. Sechs Männer packten sie an den Armen und wollten sie zwingen, eine Erklärung zum Widerruf ihres Glaubens zu unterschreiben. Um 23:00 Uhr brachten die Beamten sie für 15 Tage in das Untersuchungsgefängnis Hanjiahe.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das Büro 610 ist eine Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist.