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Pädagoge nach 20 Jahren Verfolgung jetzt endlich freigelassen

9. Juni 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) Ren Shouzhi wurde nach seiner Verhaftung im Mai 2017 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er sich geweigert hatte, Falun Dafa aufzugeben.[1]

Die Berufung des Falun-Dafa-Praktizierenden aus dem Bezirk Jidong, Provinz Heilongjiang gegen die rechtswidrige Verurteilung wurde abgelehnt, daher beschloss Ren, seinen Fall erneut überprüfen zu lassen. Doch die Gefängnisbehörden hielten den Antrag zurück, den er beim Obersten Gerichtshof in Heilongjiang und bei der Staatsanwaltschaft einreichen wollte.

Ein Gefängnisbeamter sagte zu ihm: „Sie können einen Antrag schreiben, aber ich werde ihn nicht einreichen. Versuchen Sie nicht, das System herauszufordern!“

So verblieb der 79-Jährige die zwei Jahre in Haft. Am 1. Mai 2019 wurde er dann endlich freigelassen.

Dies war nicht das erste Mal, dass Ren wegen seines Glaubens an Falun Dafa ins Visier der Polizei geraten war. Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 war er insgesamt acht Mal verhaftet worden und hatte insgesamt 6 Jahre Haftzeit, auch im Zwangsarbeitslager, durchstehen müssen.

Schon im Juni 1999 nimmt die Polizei ihn ins Visier – es folgen acht Verhaftungen

Ren war Direktor der Abteilung für Fernunterricht an der Technikerschule für Erwachsene in Jidong. Über 30 Jahre lang hatte er unter Arthritis, Schmerzen im unteren Rücken, chronischer Bronchitis, Hepatitis B und anderen Krankheiten gelitten. Als er dann im Juli 1996 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann, erholte er sich vollständig und verbesserte sich auch charakterlich.

Im Juni 1999 kontaktierte die Polizei von Jidong nach einer Namensliste nacheinander lokale Falun-Dafa-Praktizierende und befahl ihnen, ihren Glauben aufzugeben. Wer sich weigerte nachzugeben, wurde verhaftet. Ren gab nicht nach und wurde dafür 23 Tage lang im Untersuchungsgefängnis in Jidong festgehalten; außerdem musste er 2.000 Yuan [2] Geldstrafe bezahlen.

Seine zweite Verhaftung erfolgte im April 2000, nachdem er einen Flyer aufgehängt hatte. Darauf stand, dass der ehemalige Chef der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, die Verfolgung von Falun Dafa initiiert habe. Danach wurde Ren sieben Wochen im gleichen Gefängnis festgehalten, und wieder musste er eine Geldstrafe von 2.000 Yuan zahlen. Weil er Falun Dafa praktizierte, wurde er auch auf seinem Arbeitsplatz zurückgestuft.

2001 gab Ren dann bekannt, dass frühere Äußerungen, die er gegen seinen Willen geschrieben hatte, um Falun Dafa aufzugeben, null und nichtig seien. Danach tauchten über zehn Beamte der Polizeistation Jidong bei seinem Wohnsitz auf. Als Ren versuchte, der Polizei zu entkommen, wurde sein kleiner Finger schwer verletzt, wobei der Knochen freigelegt wurde. Auf seinen Hosen und Schuhen war überall Blut. Er wurde zum dritten Mal ins Untersuchungsgefängnis gebracht.

Folter im Zwangsarbeitslager – Ren protestiert

Zwei Monate später wurde Ren zu einem Jahr Zwangsarbeit im Arbeitslager Jixi verurteilt. Dort wurde er geschlagen – seine Hände eng hinter dem Rücken gefesselt – und gezwungen, für längere Zeit bewegungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. 

Einmal entfernte er ein Schild, das Falun Dafa verleumdete. Daraufhin schlugen ihn die Wärter so heftig, dass seine Augen geschwollen waren und er lange Zeit nur verschwommen sehen konnte. Auch seine Oberschenkel und sein Gesäß wurden verletzt, sodass er eine Woche lang nicht sitzen konnte.

Ren protestierte gegen die Folter und wurde daraufhin von sechs Wärtern mit Schlagstöcken gleichzeitig geschlagen. Danach war sein linker Unterarm gebrochen und er hatte Schwierigkeiten beim Gehen.

Als seine Haftzeit am 30. April 2002 abgelaufen war, brachte die Polizei von Jidong ihn direkt in das Untersuchungsgefängnis von Jidong. Dort hielten sie ihn 56 Tage lang fest. Das Büro 610 in Jidong verlangte vor seiner Freilassung 10.000 Yuan (ca. 1.284 Euro). Da seine Familie das Geld nicht aufbringen konnte, pfändete das Büro 610 kurzerhand sein Gehalt für 18 Monate.

Am 23. April 2003 verhaftete die Polizei von Jidong über 40 Falun-Dafa-Praktizierende. Ren wurde zum vierten Mal festgenommen. Zehn Tage später brachte man ihn zum zweiten Mal für drei Jahre ins Arbeitslager Jixi. Und einige Monate später verlegte man Ren und neun weitere Praktizierende in das Arbeitslager von Suhua. Durch körperliche Folter und die Zwangsarbeit war Ren im Jahr 2005 extrem schwach und konnte nicht mehr essen. Abgemagert wurde er im Oktober 2005 entlassen.

2008 - 2017 Ren immer wieder inhaftiert und immer wieder mit Geldstrafen belegt

Als Ren im Juli 2008 seine Tochter in der Stadt Yichun besuchte, verhaftete ihn die dortige Polizei, weil er mit jemandem über Falun Dafa sprach. Er wurde 14 Tage lang im Untersuchungsgefängnis Mahe eingesperrt und musste eine Geldstrafe von 2.000 Yuan bezahlen. Dies war seine fünfte Inhaftierung.

Ren und ein anderer Praktizierender gingen im Mai 2015 in abgelegene Gebiete, wo die Polizei von Jidong sie verhaftete. Dieses Mal ließ die Polizei sie am gleichen Tag frei.

Im September 2016 wurde Ren mit einem anderen Praktizierenden zusammen verhaftet. Sie waren von jemandem bei der Polizei angezeigt worden, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatten. Die Polizei von Jidong beschlagnahmte Informationsmaterialien über Falun Dafa aus seiner Wohnung und hielt Ren im Gefängnis von Jidong fest.

Achte Verhaftung: Zwei Jahre im Gefängnis von Jixi und später Hulan

Die achte Verhaftung von Ren fand am 18. Mai 2017 statt – danach wurde Ren erneut ins Untersuchungsgefängnis gebracht. Am nächsten Tag verurteilte ihn das Gericht in Jidong zu zwei Jahren mit einer Geldstrafe von 10.000 Yuan. Ren legte sofort beim Mittleren Gericht in Jixi Berufung ein, das Gericht erhielt das Urteil jedoch aufrecht; so landete er am 17. Juli 2017 ein weiteres Mal im Gefängnis von Jixi.

Dort musste Ren jeden Tag von 5 bis 20 Uhr bewegungslos auf einem Hartholz-Bett sitzen. Er durfte seine Kleidung über 20 Tage lang nicht waschen. Abgemagert und mit Blasen und Blut an Zehen, Knöcheln und Gesäß  befand er sich in einem erbärmlichen Zustand.

Dennoch überführten sie ihn am 25. September 2017 in das Gefängnis von Hulan. Die Lebensbedingungen dort waren miserabel. Vier Häftlinge mussten sich ein Bett und eine Decke teilen. Er versuchte, einen Antrag auf Überprüfung seines Falles zu stellen, aber die Beamten weigerten sich, seine Unterlagen einzureichen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 257 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro