(Minghui.org) Im Jahr 2010 fing ich an, als Schneiderin zu arbeiten. Manche Menschen sehen in ihrer Arbeit nur das Ziel, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ich nutze meine Arbeit jedoch als eine große Gelegenheit, meine Xinxing zu kultivieren, Menschen zu erretten und meine Mission als Falun-Dafa-Praktizierende zu erfüllen.
Im Jahr 1996 stellte ein Nachbar meiner Mutter Falun Dafa[1]vor. Schon kurz nach Beginn der Kultivierung verschwanden alle ihre Krankheiten. Meine Familienmitglieder waren erstaunt über ihre Veränderungen. Weil meine Mutter Analphabetin war, unterstützten wir sie. Denn sie bat uns oft, ihr die Wörter zu erklären und das Fa vorzulesen. Ich las ihr dann aus dem Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi) vor, dem Hauptwerk des Falun Dafa, und las von den Prinzipien, welche die Menschen lehren, gut und freundlich zu sein. Da dachte ich: „Das klingt sehr gut! Wenn ich Zeit finde, werde ich es auch praktizieren.“
Eines Tages im Jahr 1998 besuchte ich meine Mutter. Ich sagte ihr, dass ich mich auch im Falun Dafa kultivieren und die Übungen lernen wolle. Sie gab mir das Buch Fa-Erläuterung des Zhuan Falun(Li Hongzhi, 1997). Ich brauchte nur einen Tag, um das Buch bis zum Ende durchzulesen. Ich hatte Tränen in den Augen – das war die Kultivierung des Dao. Bisher hatte ich immer nur nach Ruhm und Reichtum gestrebt und den wahren Sinn des Lebens nicht verstanden. Schon so viele Jahre hatte ich verschwendet, deshalb beschloss ich mich sogleich im Falun Dafa zu kultivieren.
Ganz mit Dafa verbunden, war ich einfach glücklich. Im Juli 1999 leitete Jiang Zemin, der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, die Verfolgung von Falun Dafa ein. Im Jahr 2000 verlor ich meine Arbeit, weil ich in Peking friedlich für Falun Dafa protestierte. So musste ich eine schlecht bezahlte Arbeit in einer Fabrik annehmen und viele Überstunden machen. Später brachten sie mich illegal in ein Zwangsarbeitslager. Deshalb verlor ich auch diese Arbeit, was meine Familie in große finanzielle Schwierigkeiten brachte.
Es war meine Schwester, die mich ermutigte, Schneiderin zu werden und einen Laden auf dem Marktplatz zu eröffnen. Zuerst zögerte ich, weil ich sehr wenig von dieser Arbeit verstand. Mit 18 Jahren hatte ich zwar einige Schneiderkurse besucht; doch das war vor mehr als 20 Jahren. Vieles von dem Gelernten hatte ich wieder vergessen. Meine Schwester erinnerte mich daran, dass wir einen Meister haben, der uns unterstützt. Also nahm ich all meinen Mut zusammen, um mit dem anspruchsvollen Schneiderhandwerk zu beginnen.
Als Schneiderin stellt man nicht nur Kleidung her, man muss auch wissen, wie man sie entwirft. Im Laufe der Zeit kaufte ich mir einige Bücher über Modedesign und fing an sie auszuprobieren. Der Meister öffnete meine Weisheit, so dass ich leicht neue Entwürfe kreieren konnte.
Leute, die meinen Hintergrund kannten, waren über die Qualität der von mir hergestellten Arbeiten, überrascht. Sie sagten: „Woher wusstest du, wie man das macht? Wann hast du das gelernt? Du bist ja unglaublich!“ In den letzten Jahren verbesserte ich mich ständig und heute habe ich viele Stammkunden. Auch meine finanzielle Situation hat sich grundlegend geändert. Jetzt besitze ich ein Auto und habe für meinen Sohn ein Haus gekauft. Als meine Verwandten und Freunde meine Veränderungen sahen, begannen sie, meine Kultivierung und Falun Dafa anzuerkennen.
Als Schneiderin erlebte ich viele Xinxing-Prüfungen. Unter der Anleitung der Dafa-Prinzipien gelang es mir jedoch, eine nach der anderen zu bestehen. Ich möchte hier einige meiner Kultivierungserfahrungen erzählen.
Wenn es um die Herstellung von Kleidung geht, muss man sich um den Kauf eines guten Stoffes kümmern. Während dieses Prozesses hatte ich einige Xinxing-Prüfungen. Als ich zum ersten Mal Seide kaufte, verlangte der Besitzer des Textilgeschäfts zu viel Geld von mir. Beim nächsten Einkauf bemerkte ich, dass er vergessen hatte, mir zwei Stoffteile in einem Großauftrag in Rechnung zu stellen. Vor kurzem habe ich einige Artikel im Wert von mehr als 1.000 Yuan [2] gekauft, aber er hatte mir nur etwas mehr als 100 Yuan (etwa 13 Euro) berechnet.
In der heutigen Gesellschaft, in der jeder seine materiellen Vorteile verfolgt, werden viele Menschen es nicht erwähnen, wenn sie durch einen Fehler des anderen etwas gewinnen. Allerdings hatte mich Falun Dafa verändert. Der Meister hat uns das Prinzip „ohne Verlust, kein Gewinn“ erklärt. Als Praktizierende wollte ich nichts nehmen, was mir nicht gehörte –, also bezahlte ich, was ich ihm noch schuldete.
Nachdem dies mehrmals vorgekommen war, war der Besitzer des Textilgeschäfts sehr berührt und sagte: „So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Die Leute wollen immer nur Geld von mir!“
Ich antwortete: „Es ist selbstverständlich, das zu bezahlen, was man bekommt, das ist ein ganz normales Verhalten.“
Er war berührt und fing an, mich in seinem Umfeld zu loben. Ich sagte zu ihm: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende, ich kultiviere Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Ich würde nichts nehmen, was mir nicht gehört. Das ist ein grundlegender Teil menschlichen Verhaltens.“
Ich richte mich nach den Dafa-Prinzipien, um alles zu beurteilen. Deshalb feilsche ich beim Kauf von Waren nie. Wenn ich mir den Preis nicht leisten kann, suche ich einen anderen Lieferanten mit einem erschwinglicheren Preis. Durch das Lesen von Erfahrungsberichten erkannte ich, dass es bedeutet, auf persönliche Vorteile aus zu sein, wenn man feilscht.
Bei der Bezahlung stört sich in der Branche niemand daran, den Kleingeldbetrag wegzulassen und nur den runden Betrag zu zahlen. Das tue ich aber nie. Ich zahle immer genau den Betrag, den ich schulde. Als der Ladenbesitzer sah, dass ich es ernst meinte, sagte er: „Vergessen Sie es einfach. Niemand kümmert sich um das Kleingeld, Sie brauchen es also auch nicht.“
Ich antwortete ihm: „Da bin ich anders. Ich praktiziere Falun Dafa. Ich muss streng mit mir selbst sein, anstatt es anderen nachzumachen.“
Mein aufrichtiges Verhalten beeindruckte den Inhaber. Mit voller Überzeugung erzählte er es anderen: „Sie praktiziert Falun Dafa. Sie ist so aufrichtig, ihre Worte entsprechen ihren Taten.“ Alle seine Familienmitglieder verließen die Kommunistische Partei und die ihr angeschlossenen Organisationen.
Als Schneiderin begegnen einem alle möglichen Menschen. Sie beschweren sich, dass die Preise zu hoch sind, dass ein Kleid nicht stilvoll genug sei oder die Kleidung nicht richtig passt.
Ich erinnerte mich daran, was der Meister sagt:
„Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich.“(Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 580)
Wenn es darum ging, meine Xinxing zu stählen, musste ich mich als eine Praktizierende betrachten. Ich lasse die Kunden gemäß ihrem Geschmack entscheiden und höre ihren Beschwerden aufmerksam zu. Wenn wir uns nicht einig werden, biete ich Ihnen an, das Geld zurückzuerstatten.
Einmal kam eine ältere Dame ins Geschäft. Ohne ein Wort zu sagen, warf sie mir eine Plastiktüte entgegen. In der Plastiktüte befand sich eine Bluse, die ich für ihre Tochter angefertigt hatte. Die ältere Dame hatte sie zum Waschen mit nach Hause genommen. Dabei verschwanden die beiden dekorativen Diamanten, die am Kragen befestigt waren.
Die Dame bot mir eine Gelegenheit, meine Xinxing zu erhöhen. Ich wusste, dass ich diese Prüfung gut bestehen musste. Mit einem Lächeln sagte ich zu ihr: „Diesen Kragen hatte ich als ein fertiges Produkt eingekauft. Ich habe ihre Tochter darauf aufmerksam gemacht, dass die beiden Zierdiamanten leicht abfallen könnten. Ich schlug ihr vor, sie stärker zu befestigen, falls sie beabsichtige, die Bluse mit der Maschine zu waschen. Es scheint so, dass sie das nicht getan hat. Das ist keine große Sache. Seien Sie unbesorgt. Wir haben zwei Möglichkeiten. Ich kann den Kragen ersetzen oder zwei neue Diamanten annähen. Was ist Ihnen lieber?“
Daraufhin änderte die Dame ihre Haltung, sprach ruhiger und senkte ihre Stimme. Sie sagte: „Es tut mir so leid, meine Tochter hat mir davon nichts gesagt. Ich habe die Bluse ganz normal in der Waschmaschine gewaschen und dann waren die Diamanten weg.“ Weil ich mich nach den Prinzipien des Fa richtete, konnte ich das Problem gut behandeln.
Ein anderes Mal kam eine etwa dreißigjährige Frau, um ihr bestelltes Kleid abzuholen. Nachdem sie das Kleidungsstück anprobiert hatte, nahm sie es und wollte gehen. Ich sagte: „Verzeihung, Sie haben noch nicht bezahlt.“
„Sicher habe ich das“, antwortete sie streng. „Wie viel Geld haben Sie in der Kasse?“ Ich antwortete, dass das Geld in der Kasse nicht von ihr sei. Ohne darauf zu antworten verließ sie den Laden! Ich war fassungslos. Dann dachte ich darüber nach, was der Meister sagt:
„Aber Menschen sind in die Welt gekommen, wobei Lebensbahn, Gewinn und Verlust ihres Lebens von ihren schicksalhaften Ursachen bestimmt sind“ (Li Hongzhi, Der Vollendung entgegen, 16.06.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Nichts passiert zufällig. Vielleicht schuldete ich ihr etwas von früher, und jetzt war sie gekommen, um mich zur Rückzahlung zu bewegen. Als ich darüber nachdachte, gab ich die Idee auf, meinem Geld nachzujagen. Mehrere anwesende Kunden kritisierten mich dafür, dass ich sie das Kleid ohne Bezahlung hatte mitnehmen lassen.
Um ehrlich zu sein, es gab nicht so viele Konflikte wie diese, aber einige Dinge zerrten an meinem Herzen. Als manche Kunden die Kleidung, die ich für sie anfertigt hatte, kritisierten, nutzte ich die Gelegenheit, meine Anhaftungen an die Wahrung meines Rufes und meiner persönlichen Interessen zu beseitigen.
Ein Kunde erlebte einmal eine Situation, in der ein anderer Kunde mit meiner Arbeit nicht zufrieden war. Er sagte bewundernd: „Sie sind wirklich freundlich! An Ihrer Stelle wäre ich wütend geworden!“
Ich fand heraus, dass dies die perfekte Gelegenheit war, das Dafa zu bestätigen. Also erklärte ich ihm: „Früher war ich sehr aufbrausend. Wenn ich nicht zufrieden war, verlor ich leicht meine Fassung. Falun Dafa hat mich nach und nach verändert. Es ist wie beim Treppensteigen; man kann nicht auf einmal die oberste Etage erreichen, aber allmählich kommt man dort an. Wenn man die Sätze „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ rezitiert, wird man davon profitieren.“
So gelang es mir, einen guten Stand im Leben zu finden, meine Xinxing ständig zu erhöhen und meine Handlungen zu nutzen, um die Schönheit des Dafa zu bestätigen.
Ein weiteres Problem waren die Anzahlungen von Kunden, die Kleider bestellt hatten. Am Anfang nahm ich von den Kunden eine Anzahlung, wie die meisten Schneider es tun. Nach einer Weile merkte ich jedoch, dass einige Kunden nicht zurückkamen, um ihre Kleider abzuholen. Dabei hatten sie doch schon eine Anzahlung geleistet.
Der Meister lehrt uns, nach innen zu schauen, wenn wir in einen Konflikt geraten. Deshalb fragte ich mich immer wieder, warum sie nicht wiederkamen, um ihre Aufträge abzuholen. Ich überlegte ganz genau, was das mit mir zu tun hatte. Lag es daran, dass ich immer noch eine starke Anhaftung an meine persönlichen Interessen hatte und die Aufklärung der wahren Umstände von Falun Dafa nicht an die erste Stelle setzte? Ich beschloss, von da an keine Anzahlungen mehr zu nehmen. Seither kam jeder Kunde wieder, um seine Bestellung abzuholen.
Der Beruf der Schneiderin kann ziemlich arbeitsintensiv sein. Ich hatte nicht mehr so viel Zeit wie früher damit verbracht, die Fakten über Falun Dafa zu erklären und die Menschen zu erretten. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit beim Maßnehmen, um den Kunden zu erzählen, wie sich Falun Dafa in mehr als 100 Ländern verbreitet hat. Manchmal erzählte ich von meinen Eltern, um die erstaunlichen Wirkungen des Dafa auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu veranschaulichen.
Nach einer Weile begann ich, im Laden Materialien zur Aufklärung der wahren Umstände von Falun Dafa zu verteilen. Am Anfang war ich etwas nervös. Dann korrigierte ich meine Einstellung und die Art und Weise, wie ich die Broschüren an die Kunden weitergab.
Allmählich konnte ich meine Angst auflösen. Ich stellte neben meinem Textilstand einen Tisch auf. Darauf legte ich verschiedene Informationsmaterialien über Falun Dafa und die Verfolgung. Unter anderem Neun Kommentare über die Kommunistische Partei und die Broschüre „Wie der Teufel die Welt regiert“. Die Kunden konnten sich selbst bedienen und auswählen, was sie lesen wollten.
Am Anfang hatte ich ein wenig Angst und bedeckte die Hälfte der Materialien mit meinen Stoffen. Sobald ich diese Anhaftung erkannt hatte, verteilte ich die Materialien auf dem gesamten Tisch. Meine Einstellung änderte sich, und es kamen mehr Leute, um sich Materialien zu besorgen. Einige kamen ab und zu, um nach neuen Materialien zu suchen, und andere sagten mir, dass sie die Informationen an andere Personen weitergegeben hätten.
Wenn ich jetzt Zum Arbeiten zu meinem Laden komme, sage ich mir: „Ich komme nicht nur, um Geld zu verdienen, sondern auch, um dem Meister zu helfen, das Fa zu berichtigen und Menschen zu erretten.“
Der Meister arrangiert, dass jeden Tag Menschen in meinen Laden kommen, die bereit sind, die Kommunistische Partei zu verlassen. Ob diese Menschen der Partei beigetreten oder ausgetreten waren oder nicht, ich bat sie immer zu sagen: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“
An meinem Arbeitsplatz auf dem Markt begann ich, die Musik „Pudu“ und Podcasts über die göttlich inspirierte Kultur abzuspielen. Die Menschen spürten die Kraft der Barmherzigkeit, die davon ausging. Ein junger Verkäufer sagte begeistert, dass es sich um göttliche Musik handeln würde. Einige Kunden hörten gerne die Geschichten über die göttlich inspirierte Kultur.
Die letzten Jahre als Schneiderin brachten mir viele Möglichkeiten, mich solide zu kultivieren. Man kann immer und überall ein guter Mensch sein und Dafa bestätigen. Solange wir uns bei unserer Arbeit und im täglichen Leben im Umgang mit anderen nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht verhalten, werden wir die besten Ergebnisse erzielen.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.
[2] Das sind umgerechnet etwa 130 Euro.