(Minghui.org) In der Abenddämmerung zog ihre friedliche Ausstrahlung alle Blicke auf sich: Auf der Frankfurter Zeil entschleunigten meditierende Falun-Dafa-Praktizierende das hektische Großstadtleben, als sie am vergangenen Samstag, am 13. Juli 2019, eine Mahnwache abhielten. Mit Portraits und Blumenkränzen in den Händen und brennenden Kerzen vor sich gedachten sie ihrer Mitpraktizierenden in China, die infolge von Folter ums Leben gekommen waren. Anlass war der nahende 20. Jahrestag der Verfolgung von Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) am 20. Juli 2019.
Dem internationalen Publikum bot sich ein würdevolles Bild. Menschentrauben versammelten sich in respektvollem Abstand vor der Mahnwache. Ihre Blicke wanderten abwechselnd von den still Meditierenden auf die Transparente, auf denen einerseits die Botschaft „Falun Dafa ist gut“ zu lesen war und andererseits Bilder von Organraub unter der Überschrift „Todeslager mit Organraub in ganz China – Opfer sind Falun-Gong-Praktizierende“.
Viele suchten das Gespräch mit den Praktizierenden, die Flyer in verschiedenen Sprachen verteilten. Sie wollten mehr wissen: Was ist Falun Gong? Und warum wird es verfolgt? Die Passanten nahmen sich viel Zeit, um gute Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln zu machen. Manche machten Nahaufnahmen.
Juli auf der Frankfurter Zeil: Kerzenlicht-Mahnwache im Gedenken an die Falun-Dafa-Praktizierenden, die von der Kommunistischen Partei Chinas ermordet wurden.
Die Passanten halten inne und lesen das Gedenktransparent auf dem Boden. Darauf sind Bilder von ermordeten Praktizierenden mit ihren Namen und persönlichen Informationen zu sehen.
Die Gedenkveranstaltung hatte zuvor mit einer halbstündigen Kundgebung begonnen, bei der Grußworte von Bundestagsabgeordneten verlesen wurden.
Zwei aktuelle Ereignisse standen im Mittelpunkt der Kundgebung: Der Protest von zwei Millionen Menschen in Hongkong gegen das Auslieferungsgesetz mit China. Und die Ermittlungsergebnisse eines internationalen Experten-Tribunals in London. Nach einjähriger Untersuchung war das Tribunal zu dem Ergebnis gekommen, dass in China Gewissensgefangene wegen ihrer Organe getötet wurden und immer noch werden. Dabei waren und sind Falun-Dafa-Praktizierende eine der Hauptquellen für die Transplantationsindustrie.
Die Redner dazu waren Hubert Körper, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), und Manyan Ng, Vorstandsmitglied der Asia Vision Foundation.
Anschließend wurden Grußbotschaften der hessischen Bundestagsabgeordneten Bettina Wiesmann (CDU) und von Karin Müller, Vizepräsidentin des Hessischen Landtags (Bündnis 90/DieGrünen), vorgelesen:
Bundestagsabgeordnete Bettina Wiesmann
Frau Bettina Wiesmann schrieb:
„Sehr geehrte Damen und Herren, Teilnehmer an dieser Kundgebung! Die Falun Gong Bewegung ist eine friedliche Bewegung – für die Anerkennung dieser Tatsache gilt es einzutreten. Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement gilt auch deshalb meine Anerkennung und Unterstützung.“
„… Mein Fraktionskollege im Deutschen Bundestag, Martin Patzelt, sowie mein CDU-Kollege im Europaparlament, Michael Gahler, setzen sich seit Jahren sehr engagiert gegen die Verfolgung von Falun Gong-Anhängern ein. Dieses Engagement unterstütze ich uneingeschränkt. Insbesondere müssen der Kampf gegen den missbräuchlichen illegalen Organhandel und die Methoden der Minderheitenunterdrückung fortwährend in der Öffentlichkeit und Politik thematisiert werden. Nur so wächst der Druck auf die chinesische Regierung.
Wichtig ist darüber hinaus der Austausch mit Falun Gong-Praktizierenden, Medizinern, Juristen und Journalisten, um aus den Parlamenten heraus einen Beitrag in Ihrem Sinne zu leisten …“
Karin Müller, Vizepräsidentin des Hessischen Landtags (Bündnis 90/Die Grünen)
Im Schreiben von Karin Müller hieß es unter anderem:
„Sehr gerne übermittle ich Ihnen meine Grüße für die Veranstaltung im Rahmen der Aktivitäten nach 20 Jahren Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden.[…]Heute ist ein Tag, um an die Verstorbenen zu erinnern und ein Zeichen gegen diese Grausamkeit zu setzen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Werte ‚Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht‘ eines Tages ohne Verfolgung, sondern in Freiheit auch wieder in China erfahren können.“
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Schreiben von Karin Müller, Vizepräsidentin des Hessischen Landtags (Bündnis 90/Die Grünen), anlässlich des 20. Jahrestags der Verfolgung von Falun Dafa in China