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Folter und Gehirnwäsche im Gefängnis von Suzhou (Provinz Anhui)

28. Juli 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Anhui

(Minghui.org) Das Gefängnis Suzhou in der Provinz Anhui ist eine Justizvollzugsanstalt der Provinz, in der ursprünglich männliche Schwerstkriminelle untergebracht sind. Seitdem die Kommunistische Partei Chinas 1999 mit der Verfolgungskampagne gegen Falun Dafa [1] begonnen hat, sind Tausende von männlichen Praktizierenden in diesem Gefängnis inhaftiert worden.

„Umerziehung“ von Praktizierenden

Das Büro 610 Anhui und die Gefängnisbehörden richteten eine Unterabteilung in der 13. Abteilung ein, um die inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden in Nichtgläubige zu „transformieren“.

Leiter der 13. Abteilung ist Huang Qijun. Er benutzte psychologische Taktiken, um Angst zu schüren, zu täuschen, zu bedrohen und zu erpressen, damit sich die Praktizierenden bereit erklärten, Falun Dafa aufzugeben. Seine 20-jährige Erfahrung im „Umerziehungsprozess“ von Praktizierenden hat ihm eine hohe Position im Gefängnis von Suzhou eingebracht und ihn landesweit unter seinen Kollegen bekannt gemacht.

Obwohl der „Umerziehungsprozess“ im Gefängnis von Suzhou seit 2016 abgeändert wurde, um unerwünschte Aufmerksamkeit von außen für die unmenschliche Behandlung von Falun-Dafa-Praktizierenden zu vermeiden, setzt sich die körperliche und seelische Folter in allen Abteilungen fort.

Gehirnwäsche und körperliche Misshandlungen

Wenn ein Praktizierender im Gefängnis von Suzhou ankam, wurde er für drei Monate intensiver Gehirnwäsche in der 13. Abteilung eingeteilt. Von Montag bis Samstag wurden die Praktizierenden dazu gebracht, auf dem Boden zu sitzen und mussten sich Fernsehsendungen ansehen, die Falun Dafa verleumdeten. Manchmal waren sie gezwungen, Texte von kommunistischen Führern zu lesen.

Die Praktizierenden mussten Gedankenberichte schreiben, um den „Umerziehern“ zu zeigen, was sie im „Umerziehungsprozess“ erreicht hatten. Diejenigen, die der Praxis abgeschworen hatten und „umzogen“ worden waren, wurden mit einbezogen, um diejenigen zu überwachen und zu beeinflussen, die sich weigerten. Manchmal packten die „umerzogenen“ Praktizierenden einfach die Hände der standhaften Praktizierenden und zwangen ihre Fingerabdrücke auf die Vereinbarung, dass sie das Praktizieren beenden würden. Diejenigen, die sich wehrten, wurden geschlagen.

Bei den standhaften Praktizierenden riefen die Gefängniswärter die Polizeistationen ihrer Heimatstadt an und verlangten, dass Beamte zu den Wohnungen der Praktizierenden geschickt würden. Dort sollten sie deren Familien schikanieren und bedrohen, damit diese die Praktizierenden unter Druck setzten, sich „umerziehen“ zu lassen.

Auch wenn ein Praktizierender bereits „umerzogen“ war, wurde er am Ende seiner Haftzeit in die 13. Abteilung gebracht, um den Prozess erneut zu durchlaufen. Erst danach wurde er freigelassen. Er wurde gewarnt, niemandem von seinen Erfahrungen dort zu erzählen und keine Informationen an die Minghui-Website zu senden, sonst würde er erneut vom örtlichen Büro 610 verhaftet.

Isolationshaft und langes Stehen

Die Praktizierenden wurden tagsüber an sechs Tagen in der Woche einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Nachts und sonntags wurden sie einzeln in kleine Zellen gesperrt und mussten für lange Stunden stehen.

Die Isolationshaftzellen im Gefängnis von Suzhou haben hohe Decken, die bis in den zweiten Stock reichen. Es gibt keine Fenster außer kleinen Öffnungen in den Decken. Als es draußen schneite, fielen die Schneeflocken in die Zellen. Kriminelle Häftlinge, die zur Überwachung der Falun-Dafa-Praktizierenden eingesetzt wurden, waren in den Gängen im zweiten Stock stationiert, wo sie in die Zellen sehen konnten.

Die kleinen Zellen wurden auch gelegentlich benutzt, um Häftlinge einzusperren, die die Gefängnisregeln gebrochen hatten, sowie Praktizierende, die bereits in andere Abteilungen versetzt worden waren, aber dort bei Falun-Dafa-Übungen oder im Gespräch mit anderen über Falun Dafa erwischt worden waren.

Praktizierende müssen über einen längeren Zeitraum in kleinen Zellen stehen.

Langes Stehen verursachte große körperliche Schmerzen und war am schwersten zu ertragen. Für jede Stunde, in der ein Praktizierender stand, durfte er sich eine halbe Stunde lang auf den Boden setzen, bevor er weiter stehen musste. Stunde um Stunde, Tag um Tag – viele brachen zusammen und kapitulierten, weil sie die körperliche Belastung nicht ertragen konnten.

Raue Lebensbedingungen führen zu schlechter Gesundheit

Wenn sie in den kleinen Zellen eingesperrt waren, war die einzige Wasserquelle der Praktizierenden die Hocktoilette, wo das Wasser in einem kleinen, stetigen Strom kam. Sie benutzten ein Handtuch, um das Wasser auf der Rückseite der langen Toilette aufzufangen und bildeten einen kleinen Behälter, in dem sie Wasser zum Trinken und Waschen nahmen. Um eine Kontamination der Rückseite der Toilette zu vermeiden, richteten sie sich beim Toilettengang sorgfältig nach vorne, so dass kein Urin oder Kot die Rückseite berührte.

Die Praktizierenden erhielten zu jeder Mahlzeit ein Dampfbrötchen und ein Stückchen eingelegtes Gemüse. Die Gurken waren oft zu salzig und rochen schrecklich. Die Praktizierenden wuschen die Gurken in der Hock-Toilette, bevor sie sie aßen.

Das Bettzeug war in der Regel feucht und schmutzig. Es wurde nachts auf dem Zementboden zum Schlafen ausgerollt. In den Wintermonaten lag die Temperatur oft unter dem Gefrierpunkt, so dass es unmöglich war einzuschlafen. Das extreme Wetter, Schlafmangel, schlechte Ernährung und langes Stehen trugen zur Verschlechterung der Gesundheit der Praktizierenden bei. Einige konnten nach einer Weile nicht mehr laufen und wurden manchmal ohnmächtig.

Wie Huang Qijun die Praktizierenden und Familien mit trügerischer Taktik einschüchterte

Huang Qijun ist der Leiter der 13. Abteilung. Der stellvertretende Leiter Yao Song und Wang Daliang sind ehemalige Abteilungsleiter. Auch nach ihrer Ablösung blieben sie Hauptverantwortliche für den „Umerziehungsprozess“ in der Abteilung.

Huang Qijun ist sehr bösartig – sogar die Gefängniswärter warnten die Praktizierenden vor ihm. Er wendete bestimmte Taktiken an, um persönliche Informationen über die Praktizierenden und ihre Familien herauszufinden, und nutzte diese Informationen dann als Druckmittel, um die Praktizierenden zu bedrohen und zu erpressen.

Huang nahm früher die Familien der Praktizierenden nach ihren Besuchen in einen separaten Raum mit. Er verleumdete Falun Dafa, um herauszufinden, ob die Angehörigen auch Praktizierende waren.

Wenn ja, wandte er dies gegen den inhaftierten Praktizierenden an und drohte damit, seine Familienmitglieder verhaften zu lassen, sollte er das Praktizieren nicht aufgeben. Selbst wenn die Familienmitglieder keine Praktizierenden waren, sorgte er dafür, dass sie die Art von Macht kannten, die er über ihre inhaftierten Familienmitglieder hatte, damit sie ihn mit Geld zu bestechen suchten.

Durch diese privaten Gespräche mit besuchenden Familien und Freunden fand Huang mehr Informationen über die inhaftierten Praktizierenden heraus. Er fing auch die Post der Praktizierenden ab und unterbrach ihre Kommunikation mit der Außenwelt. Er erzeugte die Illusion, als wisse er alles über die Praktizierenden, einschließlich ihrer Familien und Arbeit.

Bevor er einen Praktizierenden in den Besuchsraum ließ, bedrohte Huang ihn und sagte ihm, was er sagen dürfe. Er ließ die Gefängniswärter die Telefongespräche zwischen Praktizierenden und ihren Familien abhören. Sobald sie heikle Themen erwähnten, unterbrachen die Wärter die Leitung und beendeten die Gespräche.

Manchmal stand Huang hinter den Besuchern, die den Praktizierenden während der Besuche gegenüberstanden, und schüchterte die Praktizierenden ein. So wagten sie nicht, etwas anderes zu sagen, als dass alles in Ordnung sei und dass sich ihre Familien keine Sorgen machen sollten.

Einige Familien dankten Huang sogar wiederholt, bevor sie gingen, und baten ihn, sich um ihre Familienmitglieder zu kümmern. Die Realität war jedoch weit entfernt von dem, was den Familien vorgegaukelt wurde. In Wirklichkeit wurden die Praktizierenden in Isolationshaft gehalten, gefoltert und durften sich nicht einmal Alltagsgüter, wie zum Beispiel ein Stück Seife, kaufen.

Hauptverfolger Huang Qijun

Huang kommt aus dem Kreis Wuwei, Provinz Anhui. Er wurde 1963 geboren und absolvierte 1986 die Polizeiakademie Anhui.

Er schrieb ein Handbuch mit 500.000 chinesischen Schriftzeichen zum Thema „Umerziehung von Falun-Dafa-Praktizierenden“, das heute in Gehirnwäsche-Einrichtungen in ganz China weit verbreitet ist. Huang arbeitete mit einer Aufseherin zusammen. Sie reisten in viele Städte, um beim Aufbau von Gehirnwäsche-Einrichtungen zu helfen. Er war achtmal in der Stadt Hefei.

Als das Gefängnis von Suzhou noch eine Frauenabteilung hatte, konnte Huang viele Praktizierende „umerziehen“, indem er vorgab, sich um sie zu kümmern. Einige Praktizierende hatten ihre Familien verloren und waren jahrelang inhaftiert; da sie sich so lange in einer isolierten Umgebung befanden, wurden sie zu leichten Opfern für Huang.

Huang ist besonders bösartig gegenüber den standhaften Praktizierenden. Ein Häftling, der mehr als ein Jahrzehnt im Gefängnis von Suzhou interniert war, erlebte, wie Huang und ein krimineller Häftling die Praktizierenden Liu Jihong aus der Stadt Hefei und Ge Xiliang aus dem Kreis Mengchen prügelten und auf sie eintraten, bis sie starben. Als ihre Leichname aus dem Gebäude getragen wurden, behauptete Huang, dass sie an einer Krankheit gestorben seien. Der Häftling, der Huang geholfen hatte, erhielt eine Reduzierung seiner Strafe und wurde kurz darauf entlassen.

Huang setzte auch Spione in allen anderen Abteilungen ein, um die Praktizierenden zu überwachen, nachdem sie aus der 13. Abteilung versetzt worden waren. Wenn sie Falun-Dafa-Bücher lasen, die Übungen machten oder auch nur mit jemandem über die Praxis sprachen und dabei erwischt wurden, wurden sie zurück in die 13. Abteilung gebracht, wo man auf sie einschlug oder sie folterte. Sie waren in Handschellen und Fußfesseln gefesselt und in Isolationszellen eingesperrt. Viele Praktizierende starben an der Folter, während die Spione ihre Haftstrafen reduziert bekamen.

Huang spendete ein paar hundert Yuan für Kinder in Not und für den Kreis Wuwei, seinen Heimatort, als es dort eine Naturkatastrophe gab. Er prahlte überall mit seiner „Leistung“ und erhielt den Titel einer von den „zehn besten Leuten in Suzhou“ zu sein.

Zwangsarbeit

Nach den ersten drei Monaten intensiver Gehirnwäsche wurde ein Praktizierender schließlich in eine andere Abteilung überführt, auch wenn er nicht „umerzogen“ werden konnte. Er musste dann gemeinsam mit anderen Gefangenen Schwerstarbeit leisten.

Die meisten der im Gefängnis von Suzhou hergestellten Produkte waren Kleidung und Reisegepäck. Die Arbeitstage dauerten von 6:00 bis 19:00 oder 20:00 Uhr. Die Gefangenen erhielten eine einstündige Mittagspause. Wenn die Häftlinge ihre Tagesquote nicht erreichten, mussten sie Überstunden machen und einen Teil der angesammelten Vergünstigungen zurückzahlen. Die Falun-Dafa-Praktizierenden wurden nicht verpflichtet, irgendwelche Quoten einzuhalten, aber sie wurden trotzdem gezwungen, genauso lang zu arbeiten und die gleiche Arbeit zu leisten.

Wie alle anderen standen auch die Praktizierenden früh auf und gingen dann 13 bis 14 Stunden lang zur Arbeit, bis sie zu müde und zu hungrig waren, um etwas anderes zu tun, als zu essen und direkt ins Bett zu gehen.

Jeder Praktizierende wurde von mehreren Häftlingen rund um die Uhr überwacht und durfte mit niemandem sprechen. Weil die Praktizierenden weder fluchen noch zurückschlagen, wenn sie angegriffen werden, schikanierten einige kriminelle Häftlinge die Praktizierenden einfach zur Unterhaltung.

Alle wechselten sich ab, um bei den Mahlzeiten große Eimer mit Lebensmitteln in jede Abteilung zu tragen. Die älteren oder kranken Menschen, die diese großen Eimer nicht tragen konnten, brauchten Hilfe von anderen und wurden oft geschlagen, es sei denn, sie zahlten Geld. Einige ältere Praktizierende, die kein Geld hatten, litten viel.

Die Kosten für das Essen betrugen 140 Yuan pro Monat, und die Häftlinge erhielten normalerweise billiges Gemüse wie Bohnensprossen, Wintermelonen und Kohl. Es war offensichtlich, dass die 300 Yuan Lebenshaltungskosten pro Praktizierenden und Monat, die von den regionalen Büros 610 bezahlt wurden, nicht in voller Höhe für die Praktizierenden verwendet wurden.

Dabei zeigte sich auch, dass die Praktizierenden zwar zu Gefängnis verurteilt worden waren, aber technisch gesehen keine registrierten Gefangenen waren. Sie wurden vom lokalen Büro 610 dorthin geschickt, um „umerzogen“ zu werden. Dies schien der Grund zu sein, dass sie keine Arbeitsquote zu erfüllen hatten und nicht für ihre Arbeit bezahlt wurden.

Belästigung und Überwachung nach der Freilassung fortgesetzt

Bevor die Praktizierenden entlassen wurden, informierte die 13. Abteilung ihr lokales Büro 610, das Parteikomitee der Gemeinde und das Verwaltungsbüro für die öffentliche Sicherheit, damit die Praktizierenden aus dem Gefängnis abgeholt wurden. Die Familien wurden jedoch nicht wie gesetzlich vorgeschrieben benachrichtigt.

Der Fortschritt bei der „Umerziehung“, das Verhalten und sogar die Einstellung ihrer Familien wurden in einem schriftlichen Dokument festgehalten und auf eine CD gebrannt, die bei der Übergabe des Praktizierenden an die örtlichen Behörden weitergegeben wurde, damit der „Umerziehungsprozess“ fortgesetzt werden konnte.

Bevor ein Praktizierender entlassen wurde, bereitete ein Wärter einen Brief vor und sagte dem Praktizierenden, er solle sich bei seinem örtlichen Einwohnermeldeamt melden, sobald er nach Hause gekommen sei. In Wirklichkeit informierte der Praktizierende so seine örtliche Polizeidienststelle über seine Freilassung, sodass sie ihn im Auge behalten konnte.

Praktizierende, die das Einwohnermeldeverfahren nicht durchliefen, konnten weiterhin ihren Personalausweis und die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Ihr Wohnsitzregistrierungsstatus wurde nie übertragen oder geändert im Gegensatz zu kriminellen Häftlingen, deren Aufenthaltsstatus ausgesetzt wurde, wenn sie ins Gefängnis kamen.

Es gab Fälle, in denen standhafte Praktizierende kurz nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis von Suzhou schwer krank wurden. Einige sind sogar verstorben. Es wird angenommen, dass ihnen vor der Entlassung unbekannte Medikamente in ihr Essen oder ihre Getränke gegeben wurden. Dies muss jedoch noch bestätigt werden.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.