(Minghui.org) Im Jahre 2016 stellten mir meine Familienmitglieder Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) vor. Wegen meiner Arbeit zog ich damals in die Provinz Guangdong und hatte deshalb nur begrenzten Kontakt zu anderen Praktizierenden. Immer wenn ich Berichte las, die von Aktivitäten der Falun-Gong-Praktizierenden außerhalb Chinas berichteten, war ich richtig neidisch. Wie sehr wünschte ich mir, selbst einmal dabei sein zu können!
Im Mai dieses Jahres verspürte ich den starken Wunsch, eine der Paraden zum Welt-Falun-Dafa-Tag am 13. Mai persönlich zu erleben. Ich war mir sicher, dass es eine solche in Hongkong geben würde, aber wo sie stattfinden würde oder andere Details waren mir nicht bekannt. Der Meister musste von meinem Herzenswunsch gewusst haben, denn kurze Zeit später entdeckte ich eine vom Hongkonger Verkehrsministeriums veröffentliche Verkehrsumleitung betreffend der gesperrten Route ab dem 12. Mai 2019. Ich war mir sicher: Das musste die Strecke der Parade sein! Sofort beschloss ich, nach Hongkong zu reisen.
Für mich als neuen Falun-Dafa-Praktizierenden, der sich zuvor hauptsächlich alleine kultiviert hatte, war es ein unglaubliches Erlebnis, so viele Praktizierende zu treffen. Der Kontakt mit ihnen gab mir neue Impulse zur Verbesserung meiner eigenen Kultivierung und zeigte mir, in welchen Bereichen ich mich erhöhen musste. Was ich an diesem Tag erlebt und empfunden habe, möchte ich nun berichten.
Das erste, was mir bei den Praktizierenden in Hongkong auffiel, war, wie sie die Zeit zu schätzen wussten.
Auf dem Vorbereitungsplatz der Parade saßen diejenigen, die nicht an den eigentlichen Vorbereitungen beteiligt waren, auf dem Boden und lernten das Fa oder machten die Übungen. Als mehr Praktizierende kamen, gesellten sie sich leise zu ihnen. Keiner spielte mit seinem Handy und nur sehr wenige unterhielten sich. Die Trommler der Tian Guo Marching Band machten die Falun-Gong-Übungen in den wenigen Minuten Pause zwischen den Stücken. Mit der Übungsmusik von Falun Gong im Hintergrund strahlten sie Ruhe und Gelassenheit aus.
Im Vergleich zu diesen Praktizierenden konnte ich meine Zeit nicht sinnvoll nutzen, sondern surfte mit meinem Handy im Internet. Diese wertvolle Zeit hätte ich wirklich für das Fa-Lernen nutzen können. Auch im alltäglichen Leben, wenn ich mit meiner Arbeit zu beschäftigt war, praktizierte ich weniger die Übungen und lernte weniger das Fa.
Diese Praktizierenden haben nicht weniger Arbeit als ich. Sie nutzen jedoch jeden freien Augenblick um ihre Kultivierung zu verbessern. Wenn bei mir Falun Dafa oberste Priorität hätte, bräuchte ich mich auch nicht zu beschweren, dass es „nie genug Zeit“ gibt zum Fa-Lernen.
Nach dieser Reise nach Hongkong sandte ich aufrichtige Gedanken aus und lernte das Fa des Meisters von da an morgens auf dem Weg zur Arbeit und am Abend nach dem Abendessen. Schon nach wenigen Tagen bemerkte ich eine Verbesserung in meiner Kultivierung.
Die andauernde Verfolgung von Falun Gong durch die kommunistische Regierung Chinas wird von ihrer Organisation, bekannt als „Büro 610“, durchgeführt. Das Büro 610 hat eine Unterorganisation namens „Hong Kong Youth Care Association“, die auch als Qingguan-Vereinigung bezeichnet wird.
Etwa 400 Mitglieder dieser Vereinigung stellten sich an diesem Tag ringsum den Park herum auf, in dem die wichtigsten Aktivitäten des Welt-Falun-Dafa-Tages stattfinden sollten. Als ich aus der U-Bahn ausstieg, konnte ich sie schon durch Lautsprecher laut schreien hören. Sie hängten Banner auf und verteilten Flyer, die Falun Gong verleumdeten. Ich spürte sofort einen enormen Druck um mich herum, was mich nervös und traurig machte.
Als ich mich dann unter den Praktizierenden befand, verschwand dieses unbehagliche Gefühl. Egal, was die Mitglieder der Vereinigung auch versuchten, die Praktizierenden ließen sich nicht stören. Sie [die Praktizierenden] taten, was getan werden musste und das auch mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Der ganze Bereich war erfüllt von positiver Energie und Harmonie.
Der Meister sagt:
„Deshalb haben unsere Lernenden, die sich in diesem Feld befinden, alle das Gefühl, dass es nichts Schlechtes in ihren Gedanken gibt, außerdem denken viele unserer hier anwesenden Lernenden nicht einmal ans Rauchen, sie spüren eine sehr harmonische Atmosphäre und fühlen sich sehr wohl. Das ist die Auswirkung der Energie im Bereich dieses Feldes, die diejenigen um sich haben, die ein orthodoxes Fa kultivieren.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 208)
Als ich die Leute der Qingguan-Vereinigung noch einmal betrachtet, erinnerten sie mich an nicht mehr als an einen Haufen Clowns. Sie sahen lustig, aber auch erbärmlich aus. Die positive Energie der Praktizierenden dagegen erfüllte den Park und löste die negative Energie auf, die ich zuvor empfunden hatte.
An diesem Morgen hatte ich Bauchschmerzen und musste mich während der Parade öfter ausruhen. Eine Praktizierende mittleren Alters folgte ebenfalls am Straßenrand der Parade und sprach mit den Zuschauern über die wahren Umstände hinter der Verfolgung von Falun Gong. Als sie mich ansprach, erzählte ich ihr, dass ich ein neuer Praktizierender aus Festlandchina sei. Sie bat mich daraufhin, ihre Erklärungen mit aufrichtigen Gedanken zu unterstützen und ermutigte mich, auch mit den Menschen über Falun Gong zu sprechen. Ich konnte sehen, dass ihr Petitionsblatt voller Unterschriften war. Ihre letzten Worte an mich waren: „… dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen und alle Lebewesen erlösen!“
Plötzlich verschwand der Schmerz in meinem Magen. Als ich mich in ihrem Energiefeld befand, strahlten ihre Barmherzigkeit und ihr reines Herz eine positive Energie aus, die alles Unnormale in meinem Körper korrigierte. Da verstand ich, warum sie so gute Ergebnisse erzielt hatte, als sie mit den Menschen über Falun Gong sprach.
Die Morgenparade war ein gewaltiger Anblick. Doch um die Parade zu stören, hatten die Mitglieder der Qingguan-Organisation und die von der Kommunistischen Partei Chinas angeheuerten Leute entlang der Strecke Lautsprecher aufgestellt. Sie beschimpften die Falun-Gong-Praktizierenden und verfluchten sie bis in den späten Nachmittag hinein.
Ich war traurig und fühlte mich hoffnungslos, bis ich die Bemerkung einer Festlandtouristin mit anhörte. Sie sagte: „Welches Jahr ist es!? Die [Qingguan-Leute] sind ja immer noch bei ihren alten Tricks! Guck mal – die Falun-Gong-Praktizierenden – so leise! Die ‚Grünen‘ (die Farbe der Qingguan-Vereinigung) – die haben doch einfach kein Format!“
Uns war klar: Der beste Weg, Boshaftigkeit zu überwinden und diese auch zu beseitigen, ist, Barmherzigkeit zu zeigen. Wenn wir unsere Rolle besser spielen, geradliniger sind, lächeln und im Inneren Barmherzigkeit wahren, werden die Menschen den Unterschied zwischen Barmherzigkeit und Boshaftigkeit klar erkennen. Die Passanten runzelten die Stirn als sie sahen, wie sich die Leute von der Qingguan-Vereinigung verhielten. Nicht nur, dass sie so vulgär daherredeten, – sie rauchten auch und spuckten auf den Boden.
Eines ihrer Mitglieder verteilte Fächer mit ihren Slogans. Als ich das bemerkte, starrte ich diese Person regelrecht an, aber sie schaute weg. Später wurde mir klar, dass ich ihr gegenüber nicht barmherzig gewesen war. Zum Glück trug ich kein T-Shirt mit dem Aufdruck „Falun Gong“. Das hätte vielleicht angesichts meines Verhaltens bei ihr für alle Zeiten zu einer schlechten Meinung über Falun Gong geführt. Viele, die dieser Organisation angehören, werden von der KP getäuscht. Es bedarf mehr Barmherzigkeit, um sie zu erretten.
Während der Veranstaltung standen die meisten Mitglieder einfach unterhalb der Lautsprecher, plauderten und spielten mit ihren Handys. Vielleicht haben sie wegen des Geldes die falsche Wahl getroffen, oder vielleicht sollten sie dort sein, um zu erfahren, dass Falun Gong gut ist und die Verfolgung nicht rechtens. Unabhängig davon sollten wir als Praktizierende barmherzig mit ihnen umgehen.
Nach der Parade ging ich zum Hafen, wo viele Touristen auf die Fähre warteten. Über Lautsprecher sprach eine Praktizierende mit der Gruppe über Falun Gong. Ich hörte zu und fand, dass das, was sie sagte, ein zu hohes Verständnis der Menschen über Falun Gong und das Fa voraussetzte. Nicht viele waren an dem, was sie sagte, interessiert und keiner blieb stehen, um ihr zuzuhören. Die Polizei gab ihr ein Zeichen, dass sie weitergehen sollte und während sie das tat, sprach sie weiter mit den Menschen.
Ich hatte Respekt vor ihr wegen ihrer Ausdauer, aber vielleicht hätte sie ihre Rede etwas anpassen sollen. Touristen aus Festlandchina sind meistens atheistisch geprägt und können deshalb vielleicht nicht verstehen, was sie gesagt hat. Auch lachten einige Touristen über sie. Vielleicht hätte ihre Rede auch kürzer sein können, wenn sie nämlich zu lang ist, bleiben nur wenige stehen und hören zu. Natürlich spreche ich nur aus der Sicht der Touristen. Es könnte noch andere Faktoren gegeben haben, von denen ich aber an diesem Tag nichts ahnte.
Diese Reise nach Hongkong war wirklich die unvergesslichste Erfahrung meines Lebens. Es war auch ein Wendepunkt in meiner Kultivierung. Nachdem ich nur einen Tag unter so vielen fleißigen Praktizierenden verbracht hatte, fühlte ich mich gereinigt.
Ich verstehe jetzt auch, warum der Meister das Fa-Lernen in der Gruppe immer in den Vordergrund stellt. Die Kultivierungsumgebung der Gruppe ist extrem wichtig und kraftvoll! Menschen wie ich, die keine Fa-Lerngruppe haben, müssen häufig über die Erfahrungen von Praktizierenden auf der Minghui-Website lesen, um fleißig zu bleiben.