(Minghui.org) Wu Yuexia, 62, war eine angesehene Sprachlehrerin an einer Hochschule gewesen, bis man sie kündigte - weil sie Falun Dafa praktizierte und diesen Übungsweg nicht aufgeben wollte. Sie und eine weitere Praktizierende namens Wang Yuping, 63, werden derzeit im Untersuchungsgefängnis Shuangyashan festgehalten. Die beiden Frauen hatten am 20. Juni 2019 in der Stadt Shuangyashan, Provinz Heilongjiang Aufkleber mit Informationen über Falun Dafa [1] angebracht und waren dafür verhaftet worden.
Wu Yuexia, 62, wohnt in der Stadt Shuangyashan in der Provinz Heilongjiang. Sie ist wegen ihres Glaubens zum sechsten Mal in Haft.
Es ist das sechste Mal, dass Wu wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert wurde. Ihr jüngerer Bruder Wu Yueqing war ebenfalls mehrfach verhaftet und zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Falun Dafa praktizierte. Im Gefängnis von Mudanjiang hatte man ihn gefoltert. Seine geschädigten Lungen wiesen ein großes Loch auf. Als er am 23. Dezember 2007 im Alter von 30 Jahren starb, wog er nur noch 35 Kilogramm.
Wu war Sprachlehrerin an einer Hochschule in der Stadt Shuangyashan gewesen. Sie begann im Dezember 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Davor litt sie unter chronischen Kopfschmerzen und Schmerzen in den Beinen. Sie versuchte die verschiedensten Medikamente, Volksmedizin und Qigong-Systeme, aber nichts half. Als sie Falun Dafa zu praktizieren begann, verschwanden ihre Krankheiten in weniger als zwanzig Tagen.
Sie folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und wurde in ihrer Familie und auf der Arbeit aufrichtiger, freundlicher und fleißiger. Auf ihrem Arbeitsplatz übernahm sie die Arbeit von zwei Lehrern. Sie unterrichtete Oberstufe und Unterstufe, erhielt dafür aber keine zusätzliche Bezahlung.
Die von ihr unterrichteten Oberstufen gehörten zu den besten der Stadt. Die Schüler mochten sie. Die Lehrer und Schulbeamten waren von ihren Veränderungen beeindruckt. Viele von ihnen fingen auch zu praktizieren an. Mit Unterstützung der Schule konnten sie an kalten Wintertagen die Übungen drin machen.
Nachdem die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begonnen hatte, schikanierten Polizei, Schulbeamte und Gemeindeleiter Wu immer wieder mal. Weil sie nach dreimal nach Peking gegangen war und für das Recht, Dafa zu praktizieren, appelliert hatte, wurde sie von ihrem Arbeitgeber gekündigt.
Um den Schikanen zu entgehen, hatte Wu keine andere Wahl, als über ein halbes Jahr lang von zu Hause fernzubleiben. Im März 2000 wurde sie verhaftet und im Untersuchungsgefängnis in Shuangyashan festgehalten. Dort war sie für vier Monate von Krätze befallen. Nachdem sie sieben Tage lang in einen Hungerstreik getreten war, beauftragte der Beamte Zhu Yaru männliche Häftlinge, sie jeden Tag in den Flur zu schleppen und sie zwangszuernähren.
Die zweite Verhaftung von Wu erfolgte im Dezember 2006. In der Zeit hielt Chen Zhen vom Büro 610 [2] in Baoshan sie acht Tage lang im selben Gefängnis wie beim ersten Mal fest. Aus Protest trat Wu in einen Hungerstreik; ihre Familienangehörigen forderten ihre Freilassung. Im Austausch für ihre Freilassung erpressten Beamte Geld von der Familie.
Am 28. September 2017 um 6 Uhr morgens suchten Beamte des Büros 610 in Baoshan wieder Wus Zuhause auf. Ohne ein Gerichtsverfahren zu durchlaufen, brachte man sie ins Arbeitslager Xigemu in der Stadt Jiamusi.
Sobald sie im Arbeitslager war, befahlen die Wärter ihr, Dokumente zu unterschreiben. Sie sollte schriftlich erklären, dass sie auf Falun Dafa verzichte. Als sie sich weigerte, packten einige Beamte ihre Hände und versuchten mit Gewalt, eine Unterschrift zu erzwingen. Ein Beamter schlug ihr auf den Kopf. Sie blutete im Nackenbereich. Im Arbeitslager musste sie Sklavenarbeit verrichten.
Als Wu im Arbeitslager war, wurde ihrem Bruder Wu Yueqing Haftaussetzung zur ärztlichen Behandlung gewährt. Wu Yueqing war zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Seine Gesundheit verschlechterte sich auch nach seiner vorläufigen Entlassung weiter. Er starb am 23. Dezember 2007.
Wu wurde im Juli 2011 zum vierten Mal verhaftet, nachdem sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Man hielt sie 15 Tage lang im Untersuchungsgefängnis in Jixian fest. Da sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, brachten Du Zhanyi und andere Beamte des Büros 610 in Shuangyashan sie heimlich in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Wuchang.
Folternachstellung: Hinter dem Rücken mit Handschellen an ein Heizungsrohr gefesselt
In der Gehirnwäsche-Einrichtung wurde Wu körperlich und seelisch schwer misshandelt. Dort angekommen, befahl man ihr, fünf Erklärungen zu schreiben, mit denen sie bestätigen sollte, auf Falun Dafa zu verzichten. Als sie sich weigerte, fesselten die Wärter die Hände hinter dem Rücken an ein Heizungsrohr. Sie konnte weder sitzen noch stehen.
Nach 24 Stunden war Wus rechtes Bein taub und schwer zu bewegen. Als sie sich weiterhin weigerte, ihren Glauben aufzugeben, fesselten sechs männliche Häftlinge sie. Sie bedeckten ihren Mund und drückten ihr den Kopf nach unten. Dann packte jemand ihre Hand und unterschrieb damit die Dokumente. Ein Insasse las dann in der Zelle die Erklärungen laut vor.
Es folgte eine tägliche Gehirnwäsche, bei der Videos und Lesematerialien eingesetzt wurden, die Falun Dafa verleumdeten. Wenn Wu sich weigerte, Artikel zu schreiben, in denen sie Falun Dafa verleumden sollte, hielten Häftlinge ihre Hände mit Gewalt fest und schrieben solche Sätze. Einen Monat später entließ man sie.
Als Wu am 14. Oktober 2014 eine andere Praktizierende besuchte, wurde sie von über zehn Beamten der Polizeiwache Xiangyang verhaftet. Die Polizei brachte sie am nächsten Tag ins Untersuchungsgefängnis in Shuangyashan und durchsuchte abends ihre Wohnung. Sie beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, ein Porträt des Gründers von Falun Dafa, einen Drucker und Computer.
Die jüngste und sechste Verhaftung von Wu erfolgte am 20. Juni 2019. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte den Computer ihres Mannes.
Frühere Artikel:
Die Situation des Vollwaisen Wu Yingqi
Herr Wu Yueqing starb infolge der Verfolgung
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern.Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] Das „Büro 610“ wurde nach dem Datum seiner Gründung am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die von der zentralen Führung der Kommunistischen Partei mit der Ausrottung von Falun Gong beauftragt wurde. Es ist mit der Stasi der ehemaligen DDR und der Gestapo des dritten Reiches vergleichbar.