(Minghui.org) Während meiner 22 Jahre Kultivierung haben sich viele Dinge ereignet. Manche sind mir noch frisch in Erinnerung, andere habe ich schon fast vergessen. Die Erinnerung, über die ich heute gerne erzählen möchte, ist mir aber noch sehr lebendig, so als wenn es erst gestern gewesen wäre.
Ich bin aus Shenyang, der Hauptstadt der Provinz Liaoning. Oberflächlich sieht Shenyang wie eine moderne belebte Stadt aus. Aber in Wirklichkeit ist dies einer der Orte, wo seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 die brutalste Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden stattfindet.
In dieser Stadt geschehen Verbrechen, die von der Kommunistischen Partei Chinas vertuscht werden, auch der Organraub an Falun-Dafa-Praktizierenden in den staatlich geführten Krankenhäusern. In dieser Stadt wurde auch Gao Rongrong gefoltert, bis ihr Gesicht völlig entstellt war und sie hier starb. Ihr Fall ist weltweit verbreitet worden.
Außer dem berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia gibt es in Shenyang viele weitere Arbeitslager. Manche wurden einzig und allein erbaut, um darin Falun-Dafa-Praktizierende einzusperren. Das Arbeitslager Longshan ist dafür ein Beispiel. In nur fünf Jahren Betriebszeit waren dort tausende Praktizierende in Haft.
Das Longshan Arbeitslager begann als Gehirnwäsche-Einrichtung. Falun-Dafa-Praktizierende sollten hier gezwungen werden, ihren Glauben aufzugeben. Im Oktober 1999 begann es, Falun-Dafa-Praktizierende einzusperren. Offiziell wurde das Arbeitslager im März 2001 eröffnet und im Oktober 2004 geschlossen.
An Besuchstagen im Longshan legten die Gefängniswärter Portraits des Meisters Li Hongzhi, [Begründer von Falun Dafa] in den Eingangsweg, damit die Besucher darauf traten. Besucher, die sich weigerten, auf die Portraits des Meisters zu treten, wurden nicht eingelassen. Wärter verfolgten nicht nur die inhaftierten Praktizierenden im Arbeitslager, sondern auch deren Familienangehörigen – sie sollten sich gegenüber dem Begründer von Falun Dafa versündigen.
Als zwei Praktizierende und ich dies herausfanden, fassten wir den Entschluss, es nicht zuzulassen, dass die Portraits unseres Meisters entweiht wurden. Wir beschlossen, die Portraits irgendwie einzusammeln und sie zurückzubringen.
Zuerst lernten wir das Fa und sandten aufrichtige Gedanken aus, dann legten wir ein Datum für unsere Aktion fest. An einem Tag im Oktober 2003 verließen wir Drei früh morgens unsere Wohnungen. Wir mussten unsere Aufgabe erfüllen und das Arbeitslager wieder verlassen haben, bevor die Gefängnis-Beamten ankamen. Wir wussten, dass die Portraits des Meisters in der Nähe des Tors hinter einem Pförtnerraum verstaut waren.
Wenn wir das Tor und dann den Pförtnerraum durchqueren würden, würde uns der Pförtner sehen. So kletterten wir über den Eisenzaun, der das Lager umgab, und gingen dann zu dem Pförtnerhaus. Eine Praktizierende sprang über den Zaun und hockte sich hin, um in dem Haufen gelagerter Gegenstände nach den Portraits des Meisters zu suchen. Die andere Praktizierende und ich blieben draußen und sandten aufrichtige Gedanken aus.
Die Praktizierende drinnen fand mehrere Portraits des Meisters. Sie rollte sie sorgfältig auf und gab sie uns durch den Eisenzaun hindurch. Wir versteckten sie dann unter unseren Mänteln. Anschließend kletterte sie wieder hinaus. Unter dem Schutz des Meisters schafften wir unsere Aufgabe reibungslos. Während dieser Aktion dachten wir nicht an Dinge wie Überwachungskameras und so weiter. Wir hatten nur einen Gedanken: die Bilder mit dem Porträt des Meisters zurückzuholen. Wir glaubten, dass dies unsere Verantwortung als Dafa-Praktizierende war.
Während die Praktizierende den Pförtnerraum durchsuchte, sah ich einige Menschen im Lager, die auf den Pförtnerraum zugingen. Ich bat den Meister um Hilfe. Keine von diesen Menschen sah, was geschah, oder versuchte, es zu verhindern.
Als unser Wagen wegfuhr, sah ich den Shuttlebus voller Gefängnisbeamter beim Arbeitslager ankommen.
Einige Tage vor unserer Fahrt zum Arbeitslager hatte ich einen Traum gehabt, in dem eine Stimme fragte: „Wer wird für Dafa in Peking appellieren?“ Ich hob sofort meine Hand und sagte: „Ich!“
Sorgfältig reinigten wir die Portraits des Meisters mit neuen Handtüchern. Obwohl die Bilder laminiert waren, hatten sie an manchen Stellen Risse bekommen und waren sehr zerknittert. Was der Meister für uns getan hat, geht über das hinaus, was man beschreiben kann. Aber sein Bildnis hatte solche Beleidigungen durch die Kommunistische Partei erlitten!
Danach gab es im Longshan Zwangsarbeitslager keine weiteren Vorfälle mehr, bei denen Menschen auf den Portraits des Meisters herumtrampelten. Ein Jahr später wurde das Lager geschlossen.